Wenn auf jedem neu errichteten Einfamilien-, Doppel- und Reihenhaus in Deutschland eine Photovoltaik-Anlage errichtet würde, könnten so bis 2038 insgesamt 12 Gigawatt zugebaut werden. Zu diesem Schluss kommt eine Rechnung, die Eon und Energy Brainpool angestellt haben. Über den Zeitraum der nächsten 15 Jahre könnten allein durch diese Anlagen 87 Terawattstunden Solarstrom produziert werden. Knapp 45 Millionen Tonnen CO2 ließen sich vermeiden.
„Wie unsere Berechnung verdeutlicht, spielen neben Bestandsbauten auch die Potenziale auf Neubauten für Solarausbau und Klimaschutz eine wichtige Rolle. Diese sollte Deutschland nutzen“, sagte Philipp Klenner, in der Geschäftsführung von Eon Deutschland zuständig für Kundenlösungen. Erste Bundesländer haben bereits die Pflicht zur Installation einer Photovoltaik-Anlage auf gewerblichen und privaten Dächern im Neubau erlassen. Weitere könnte folgen. Eine bundeseinheitliche Solarpflicht wird es aber vorerst nicht geben.
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Ich muss über das Bild mit den reinen Süddächern lachen. Habe mein Haus bewusst Ost-West gebaut damit ich beide Dächer nutzen kann und somit auch im Winter ausreichend Energie für die Wärmepumpe und Elektroautos generieren kann. Aber das reine Süddach steckt noch fest drinnen in den Köpfen, wie man sieht 🙂 naja zumindest hat man auf störende Gauben verzichtet. Auch das merken Bauherren oft erst zu spät.
Alle Flächen sollten belegt werden. Das hilft dann, wenn es am Wichtigsten ist: im Winter.
An einem hellen aber bewölkten Wintertag erzeugt jede Fläche (spezifisch) gleich viel.
Habe das ganze Dach belegt: N-S-W-O (L-Bau mit insgesamt 15 Dachflächen inkl. Gauben) – und freue mich über jedes Watt wenn es bewölkt ist.
Genau aus dem gleichen Grund: Maximale Unterstützung der Wärmepumpe auch an bewölkten Tagen.
Habe aber natürlich auch die Südseite voll belegt und sogar eine Südfassade voll mit PV verkleidet.
im Winter steht die Sonne tief.
Es ist ein Unterschied ob man technische Optimierung (lokal für das Nahversorgungsnetz oder für ein übergeordnetes Übertragungsnetz) oder finanzielle Ertragsoptimierung erreichen muss. Auch die vernachlässigte Konzeptionierung und Förderung von günstiger Zwischenspeicherung zum beschleunigten Ausbauanspruch wirkt unausgeglichen.
Die „Verpflichtung“ zur Photovoltaikanlage sollte man dem Energiekonzept des Bundestages (im Reichstagsgebäude) gegenüberstellen, welche gemäß dem offiziellen Energiegebäudeausweis, „Energieausweis für Nichtwohngebäude, gemäßt §§ 16 ff. der Energieeinsparverordnung (EnEV) vom 18.11.2013“ von 2019, einen Jahresdurchschnittswert von 204kWh/m² aufweist.
Die Kalkulation und Rentabilitätsrechnung der Photovoltaikanlage(n) und der Leistungsdaten (Monitoring) auf dem Gebäude des Reichstages könnte interessieren (bspw. Modulvarianten, €/kWp Installationspreise je Installationsjahr, Art und Hersteller der Einspeisewechselrichter, Wartungsaufwand, Reparaturarbeiten und -kosten und Ausrichtungsanteile (Ost/Süd/West/Nord?) der ~3600m², Speicherungskonzepte?).
Sie sollten sich mit ihren Erkenntnissen an ALLE namhaften Hersteller von Simulationsprogrammen wenden. Mit keinem lässt sich das nachvollziehen, was die da behaupten. Ich habe eine Anlage mit je 7.5 kWpn auf +95°und -85° liegen Neigung 27°. Mein Sohn eine mit 10kWp auf +5° und 15° Neigung Sein Ertrag ist knapp unter meinem Vorallem im Winter kommt mit 1/3 weniger mehr als bei mir. Wenn ich könnte würde ich sofort umbauen!
Ost-West bringt im Winter leider recht wenig…
Ihre Aussage ist leider falsch. Wie kommen Sie zu dieser Fehlannahme?
Ich habe 17 kWp, exakt die Hälfte auf Ost, die andere Hälfte auf West. Alle Dächer haben eine Neigung von 25°. Der Ertrag liegt bei 980 – 1.050 kWh/kWp pro Jahr. Auf dem Carport 5° flach und Dachparallel 8 kWp mit sehr starker Verschattung. Unser Einfamilienhaus wird ausschließlich mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizt, keine weiteren Heizquellen im Haus. Hausstrom, Bürostrom und 2 elektrische PKW werden damit betrieben. Damit erreiche ich eine Autarkie von 85%. Und das seit mehreren Jahren. Die Annahme, dass ein West- oder Ostdach im Winter nix bringt kann ich daher aus der Praxis heraus nicht teilen und behaupte es sei eine alte Stammtischweisheit die nichts mehr mit heutiger Realität zu tun hat.
Musicman schrieb:
„Die Annahme, dass ein West- oder Ostdach im Winter nix bringt kann ich daher aus der Praxis heraus nicht teilen und behaupte es sei eine alte Stammtischweisheit die nichts mehr mit heutiger Realität zu tun hat.“
Im Prinzip richtig, besonders mit moderneren Modulen. Allerdings liegt der Teufel im Detail. Ich habe bereits mehrere Anlagen besucht, welche im Winter und am Sommerabend auch in voller Sonne 0W erzeugen (und statt dessen gerne mehrere 10W aus dem Netz ziehen, für den Inverter). Das Problem liegt darin, dass wohl diverse Installateure nicht wissen, was ein MPPT (Maximum Power Point Tracking) Bereich ist.
Bei derartig schlecht ausgelegten Anlagen ist es richtig, dass im Winter eine (relativ steile) Süd-Ausrichtung mehr bringt als Ost-West, da dort zu mindestens Mittags zeitweise in den MPPT Bereich gerutscht wird.
Nachtrag: Trotz Verdoppelung der Dachfläche bei Ost-West dürfte im Winter ein steiles Süddach im Vorteil ein.