- Carbon Capture & Storage (CCS) nimmt geopolitische Dimensionen an.
- Dem müssen sich Deutschland und Europa klimaaußenpolitisch pragmatisch anpassen.
- Andernfalls droht technologischer und industrieller Anschlussverlust.
- Nach USA und Kanada wird die Technologie mittlerweile auch im Großraum Asien und Australien vorangetrieben und wirkt als Innovationsmotor.
- Im Großraum Asien liegt das „globale Gravitationszentrum für CCS“.
- CCS ist mögliche Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.
- Sie könnte zu einer neuen „Machtwährung“ werden.
Diese Inhalte stammen nicht von der „Zero Emissions Platform“ oder einem anderen Propaganda-Institut der CCS-Lobby. Man findet sie unter dem Titel „Die aufkommende Geopolitik von Carbon Capture & Storage (CCS) in Asien – Transregionale Verbindungen und Implikationen für Deutschland und Europa“ im SWP-Aktuell Nr. 41 vom August 2024.
SWP steht für „Stiftung Wissenschaft und Politik – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit“. Finanziert wird es aus dem Haushalt des Bundeskanzleramtes. 2023 betrug die Zuwendung 17,7 Millionen Euro. Wir haben es also mit einer eng mit der Bundesregierung verflochtenen Einrichtung zu tun, deren Äußerungen doch wohl Rückschlüsse auf in Regierungskreisen kursierende Gedanken erlauben.
Weltumspannendes CCS-System und Rückabwicklung der Energiewende
Diese Gedanken sind hochgradig bemerkenswert. Kürzlich kritisierte Hans-Josef Fell Vorhaben der Ampelregierung, die Einspeisevergütung für erneuerbaren Strom probeweise in weiterem Umfang als bisher durch Ausschreibungsmodelle zu ersetzen. Dadurch werde der Ausbau der Erneuerbaren massiv dezimiert. Angesichts des SWP-Artikels wäre dies nur ein erster Schritt, denn im Artikel geht es um ein angeblich entstehendes gigantisches, weltumspannendes CCS-System, durch welches die erneuerbaren Energien in die Bedeutungslosigkeit verdrängt würden.
Bisher betonte die Bundesregierung im Kontext von CCS stets, dass der Umstieg auf die erneuerbaren Energien die eigentliche und vordringliche Aufgabe ist und CCS eher so etwas wie ein unvermeidbares Übel. Das war zwar nie mehr als ein Lippenbekenntnis, dem die Taten in keiner Weise entsprachen, aber als Formalität wurde es beibehalten, der Schein wurde gewahrt.
Damit macht die Stiftung nun Schluss. Als allererstes verlangt sie, die weitere Behandlung der Grundsatzfrage, ob CCS überhaupt als Klimaschutzmaßnahme betrachtet werden kann, zu stoppen, da diese die CCS-Einführung behindert. Nachdem CCS Eingang in staatliche Strategien gefunden habe, sei nun „Klimaaußenpolitik“ angesagt. „Eine Verlängerung der Grundsatzdebatte ist daher nicht hilfreich“, zumal die hiesige Debatte „eher dogmatisch als antizipatorisch“ sei. Untersuchung von Sachverhalten ist demnach dogmatisch und eine Technik einzuführen, ohne die Frage nach ihrer Sinnhaftigkeit zuzulassen, hilfreich. George Orwell lässt grüßen!
Die erneuerbaren Energien werden nicht nur nicht in den Vordergrund gestellt, sondern mit Seitenhieben bedacht – auch wenn diese angesichts der Tatsachenlage völlig abwegig sind. So würden sich durch Technologie und Geologie, Öl und Gas „Konturen einer möglichen Geopolitik des CCS“ abzeichnen – „im Gegensatz zu den erneuerbaren Energien und ihren kritischen Rohstoffen“.
An anderer Stelle werden den erneuerbaren Energien „ökonomische und politische Risiken“ zugeschrieben. In Ländern des globalen Südens würde die totale Ersetzung fossiler Energien durch Erneuerbare als „egoistisch und paternalistisch wahrgenommen“.
Keine „vollständige Eliminierung fossiler Brennstoffe“
Damit sind wir an der zentralen Aussage des Textes angelangt, welche herauslässt, was bislang hinter den Kulissen gehalten wurde: „Pragmatisch“ sei eine „Emissionssenkung“ (per CCS), nicht jedoch „die vollständige Eliminierung fossiler Brennstoffe“. Sogar die 28. Weltklimakonferenz in Dubai sei zu weit gegangen. Die dort beschlossene Abkehr von fossilen Brennstoffen müsse „nuanciert verstanden“ werden.
Das ist starker Tobak. Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wird als Fehler hingestellt. Das bedeutet grundsätzliche Verabschiedung vom Klimaschutz. Mehrmals wird die intensivierte Ölförderung durch CO2-Verpressung (Enhanced Oil Recovery, EOR), von der das CCS herkommt und die den CO2-Ausstoß durch das zusätzlich geförderte Öl verdoppelt bis verdreifacht, als „tertiäre Ölförderung“ wohlwollend erwähnt.
Auch wird der Begriff „Vermeidung“ von Emissionen unzulässigerweise für CCS usurpiert. „Vermeidung“ bedeutet, dass Abgase nicht entstehen. Durch CCS werden Abgase nicht vermieden und auch nicht vermindert. Sie werden erzeugt und danach behandelt – ob in einer sinnvollen Weise oder nicht, soll, wie gesagt, nicht erörtert werden.
Angesichts des SWP-internen Qualitätssicherungsverfahrens, wodurch unter anderem „der analytische Zugriff auf ein Thema … die vertiefte Kenntnis des Stands der fachlichen und politischen Diskussion … die Präzision und Tiefe in der Darstellung von Sachverhalten“ gewährleistet werden sollen, wundert man sich nur umso mehr über das geistige Kleingärtnerniveau, auf welchem sich der vorliegende Text bewegt. Vermutlich geschieht es aus einer Panik heraus, weil auch heute – wie schon vor 14 Jahren – immer mehr Menschen erkennen, dass CCS nichts mit Klimaschutz zu tun hat, sondern der fossilen Energiewirtschaft das Dasein verlängern soll und nichts weiter. Wie man durch lautes Schreien Angst vertreiben kann, versucht die SWP durch ein verbales Großmannsgehabe sich selbst und ihre Leser zu beeindrucken, indem sie CCS zur „möglichen Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts“ erklärt.
Nur auf ihren eigenen Füßen steht die Energiewende sicher
Es ist aber gut, dass dieser Text geschrieben wurde, denn mit den darin kommunizierten Vorstellungen lässt sich beispielsweise verstehen, warum derzeit LNG-Strukturen weit über den Bedarf hinaus errichtet werden: Man geht davon aus, dass die Energiewende zurückgefahren wird und dadurch künftig mehr Bedarf an Erdgas entsteht.
Gleichzeitig macht der Text deutlicher denn je, dass die Energiewende von „der Politik“ im heutigen Sinn künftig nichts, aber auch gar nichts zu erwarten hat. Dass das EEG 2000 durch den Bundestag kam, war ein Husarenstück und eine einmalige Sternstunde des Parlamentarismus. Danach merkten die maßgeblichen Kräfte aus Wirtschaft und Politik, dass ihnen ein Lapsus unterlaufen war, und arbeiteten an der Destruktion. Es kommt einem Wunder gleich, dass die erneuerbaren Energien trotz unglaublicher Widrigkeiten wuchsen und wuchsen.
Auf diesem eigenen inneren Potenzial der Erneuerbaren und der Menschen, die sie handhaben – vom Balkonkraftwerker bis zum großen mittelständischen Betrieb – liegt die Hoffnung. Neue gesellschaftliche Strukturen werden sich entwickeln. Ebenso wenig wie Fürsten und Feudalherren mit der Industrialisierung zurechtkamen, können Konzernlenker ins Solarzeitalter hinüberführen. Hierzu braucht es einen anderen Menschentyp. Dieser ist im Kommen. Ob ihm die Sache gelingt, ist noch nicht entschieden.
Aktuell ist die Lage günstig, insbesondere für die Photovoltaik. Das muss genutzt werden, um immer mehr Fakten zu schaffen in Form autonomer dezentraler Versorgungsstrukturen. Je mehr diese werden, umso schlechter werden die Aussichten für CCS und die fossile Energiebereitstellung.
An die folgende Feststellung von Hermann Scheer kann nicht oft genug erinnert werden:
„Die autonome Aneignung erneuerbarer Energien durch eine Vielzahl von Akteuren ist die einzige erfolgversprechende Methode, den Energiewechsel rechtzeitig und unumkehrbar gegen die Funktionslogik des überkommenen Energiesystems durchzusetzen. Dieser Weg zum Durchbruch erneuerbarer Energien führt zu einer durchgängig neuen Struktur der Energienutzung, die nur neben der gegenwärtigen entstehen kann – und diese Zug um Zug ersetzt und schließlich überflüssig macht.“
— Der Autor Christfried Lenz, politisiert durch die 68er Studentenbewegung, Promotion in Musikwissenschaft, ehemals Organist, Rundfunkautor, Kraftfahrer und Personalratsvorsitzender am Stadtreinigungsamt Mannheim, Buchautor. Erfolgreich gegen CCS mit der BI „Kein CO2-Endlager Altmark“, nach Zielerreichung in „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ umbenannt und für Sanierung der Erdgas-Hinterlassenschaften, gegen neue Bohrungen und für die Energiewende aktiv (https://bi-altmark.sunject.com/). Mitglied des Gründungsvorstands der BürgerEnergieAltmark eG (http://www.buerger-energie-altmark.de/). Bis September 2022 stellvertretender Sprecher des „Rates für Bürgerenergie“ und Mitglied des Aufsichtsrates im Bündnis Bürgerenergie (BBEn). Seit 2013 100-prozentige Strom-Selbstversorgung durch Photovoltaik-Inselanlage mit 3 Kilowattpeak und Kleinwindrad. —
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Guten Tag,
im Grunde darf – oder muss – hinter der CCS-Technologie und ihrer Förderung der massive Einfluß der fossil-fuel-Industrie, national als auch international, gesehen werden, der auch die Parteien im deutschen Bundestag mehr oder weniger überrollt.
Die lange Verschleppung der Energiewende findet hier eine neue Form – vorwärts im Rückschritt.
Die Polit-Satire „Die Anstalt“ (https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-16-juli-2024-100.html) hat es kurz und pointiert auf den Punkt gebracht: Sind erstmal Milliarden in CCS investiert, wird es keine Übergangstechnologe mehr sein, sondern ein Freifahrschein für „weiter so“ mit Erdöl, Erdgas & Co. da infinitum.
Und FALLS dass CO2 dann mal frühter oder später doch austritt, ist es nicht Verantwortung heutiger Politiker … siehe ASSE, siehe das nach wie vor ungelöste Problem der Atommüll-‚End’lagerung usw usw.
Kann mich meinem Vorredner da nur anschließen.
CCS steht für mich auf einer Stufe mit den Atomendlagern.
Bitte nicht!
was ich beängstigend finde ist die Fahrlässigkeit mit der, in bestimmten Kreisen, über das Vergraben von CO2 gesprochen wird. Das bei jedem Molekül CO2 zwei Atome O2 – unser Lebenselixier – mit aus der Atemluft entnommen wird, findet man offensichtlich nicht als erwähnenswert. Wie verseuchen und vergiften den Planet mit Chemikalien, wir verstrahlen ihn mit Atommüll und nun entnehmen wir ihm den Sauerstoff. Der Mensch ein Selbstmörder aus Geld- und Machtgier.
„CCS steht für mich auf einer Stufe mit den Atomendlagern.“
Soweit ich es verstehe, sind auch Klimaforscher für CCS, um CO2 aus der Atmosphäre zu holen. Aber natürlich erst/gleichzeitig mit einem noch viel stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien und viel stärkeren Klimaschutz-Maßnahmen. Der komplette Verzicht auf fossile Energien ist bei diesen Klimaforschern gesetzt, es geht nur darum, den Temperaturanstieg mit CCS zu bremsen.
Politisch wird man aber vermutlich gegen CCS arbeiten müssen, weil ansonsten die Fossil-Industrien das nur als Feigenblatt verwenden.
Wer CCS stoppen will, muß heute in PV und Wind investieren, im Kleinen und im Großen.
Wer das Auto benötigt, dann bitte das eAuto und wer dazu eine PV-Anlage auf dem Dach (Macht die Dächer voll!!) hat: Sofort sich nach V2H (Vehicle-to-Home) sachkundig machen -> dezentrale Sektorkopplung !
V2H ist möglich, umsetzbar (mit entsprechenden eAuto’s und Wallboxen) und wird der Booster für die eMobilität und dezentrale Solarnutzung.
Und die Wärmewende nicht vergessen !!
Es gibt nichts Gutes, außer rman tut es.
Sehr geehrter Herr Lenz,
vielen Dank für den Link. Der Artikel ist sehr interessant, und ich kann allen nur empfehlen, ihn selbst zu lesen. Denn: Die Aussage von Herrn Lenz: „Untersuchung von Sachverhalten ist demnach dogmatisch und eine Technik einzuführen, ohne die Frage nach ihrer Sinnhaftigkeit zuzulassen, hilfreich. George Orwell lässt grüßen!“ wäre aus meiner Sicht auf ihn, nicht auf den Artikel zu beziehen.
Der Artikel zeigt die F+E Tätigkeit in Bezug auf CCS auf und weist darauf hin, dass sich der Schwerpunkt von der USA auf Asien und die arabische Halbinsel verschiebt. Aber Herr Lenz lebt in seiner Blase und meint „an seinem Wesen soll die Welt genesen“ – oder statt Orwell Morgenstern: „Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf“. So ist die von ihm zitierte Aussage „An anderer Stelle werden den erneuerbaren Energien „ökonomische und politische Risiken“ zugeschrieben. In Ländern des globalen Südens würde die totale Ersetzung fossiler Energien durch Erneuerbare als „egoistisch und paternalistisch wahrgenommen“, wobei der Text auch „(ebenso von den USA)“ enthält.
Zutreffender wäre wohl, in den Ländern, die fossile Energieträger exportieren, wird dies so wahrgenommen. Deutschland importiert die überwiegende Menge an Energieträgern, die Umstellung auf Erneuerbare ist hier eine Chance, Geld für Importe zu sparen und damit die Transformation zu bezahlen. Wie sieht das aber bei den Exporteuren aus: Die Ölförderländer haben tendenziell einen sehr hohen eigenen Energieverbrauch und Emissionen. Sie finanzieren ihren Lebensstandard durch den Export der Energieträger. Wenn bei uns die Transformation ohne große Belastung der Bevölkerung aufgrund der Einsparungen erfolgen soll – wie bitte bei den Exporteuren?
Den aus dem Artikel zitierten Beschluss zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf der 28. Weltklimakonferenz gab es so nicht im Sinne eines völligen Ausstieges. Wikipedia führt zu den Ergebnissen an: „Am 13. Dezember einigten sich die Teilnehmer auf eine überarbeitete Fassung. In dieser beschlossen die Staaten zwar nicht den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. In der zentralen Abschlusserklärung ruft aber erstmals eine Klimakonferenz dazu auf, sich von diesen abzuwenden. Dies soll in „gerechter, geordneter Weise“[31] geschehen und müsse außerdem schon in diesem „entscheidenden Jahrzehnt“[32] beschleunigt werden, um im Jahr 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Um die notwendige „deutliche, schnelle und nachhaltige“[31] Reduzierung der Emissionen zu erreichen, soll weltweit die Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 verdreifacht und die Energieeffizienz jährlich verdoppelt werden. Außerdem wird gefordert, verstärkt auch auf andere emissionsfreie oder emissionsarme Technologien zu setzen; genannt werden neben den erneuerbaren Energien auch die Kernenergie, Wasserstoff sowie CO2-Abscheidung und -Speicherung.[31]“.
Der Gastgeber hat sich nicht für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern ausgesprochen, sondern aus dem Ausstieg von Emissionen in die Atmosphäre aus deren Nutzung. Ganz klar gab es die Position: Wir sind zu CCS bereit, aber nicht auf den Verzicht auf die Förderung der Energieträger, die Basis unserer Wirtschaft. Und wenn wir sehen, welches Theater es hier um den Ausstieg aus den Verbrennermotor mit seinen dazu im Vergleich geringen Auswirkungen gibt, ……
So, zum Fazit: Der Artikel sagt letztendlich aus: Andere Länder werden CCS machen, wenn es wirtschaftlich ist. Im Bereich Asien einschließlich Arabien gibt es umfangreiche Aktivitäten. Wir können mitgestalten an der Entwicklung der Technik und der Regulierung, wie beim grünen Wasserstoff, oder wir überlassen es den anderen – sowohl die Regulierung, als auch den Anlagenbau etc.. Die Technik wird kommen. CCS grundsätzlich dogmatisch abzulehnen ist keine konstruktive Haltung.
Die Aussagen sehen wir schon innerhalb der EU, der aus dem Emissionshandel finanzierte Innovationsfonds finanziert CCS Projekte.
Und zum Märchen, dass CCS in der Ölindustrie nicht zu Emissionseinsparungen führt sondern zu Mehremissionen: Das ist in Bezug auf die Emissionen in die Atmosphäre Blödsinn. Ja, die geförderten Rohstoffe führen zu mehr Emissionen als verpresst werden, aber die Förderung wird nicht absolut erhöht sondern nur in dem Fördergebiet. Die OPEC hat große Förderreserven, die sie nicht nutzt um den Preis hochzuhalten. CCS im Bereich der Ölförderung führt somit nur zu weniger Bohrlöchern.
Hi Skeptiker
Es wäre angebracht, daß Sie nach diesem Beitrag Ihr politisches Fundament als Führsprecher der Fossil-Industie jetzt eindeutig preisgeben sollten.
Im Übrigen, worauf beruht Ihr bedingungsloses Vertrauen, daß die eingepressten Gase auch sicher über mehrere Dekaden im Boden festgehalten werden?
Hallo Thomas,
ich bin kein Fürsprecher der fossilen Energien. Wo bitte habe ich das geschrieben?
Ich halte den weitgehenden Ausstieg für aus fossilen Energieträgern in Deutschland für möglich und sinnvoll.
Ob für die Dunkelflaute Erdgaskraftwerke mit CCS oder Kraftwerke auf Wasserstoffbasis betrieben werden sollten ist für mich keine ideologische Frage sondern eine wirtschaftliche. Der Euro lässt sich nur einmal ausgeben und fehlt bei der teureren Lösung für die Gebäudesanierung. Aus meiner Sicht ist möglichst viel Emissionseinsparung mit den möglichen Euros zu erreichen.
ich habe nur ausgeführt, dass es aus meiner Sicht unrealistisch ist, dass die Länder, die wirtschaftlich stark von der Förderung und vom Export fossiler Rohstoffe abhängen, auf diese Einnahmen verzichten werden. CCS ist für diese ein Kompromiss. Und wenn wir CCS nicht dogmatisch ablehnen, dann können wir auch einen Einfluss nehmen auf die Anforderungen an CCS, damit die Speicherung relativ sicher ist. Und auch genau darum ging es in dem von Hr. Lenz kritisierten Artikel.
Die Geologen halten CCS unter bestimmten Bedingungen für möglich. Ich kann es nicht beurteilen.
Für Infos dazu:
https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Nutzung_tieferer_Untergrund_CO2Speicherung/CO2Speicherung/FAQ/faq_inhalt.html;jsessionid=C9C79532CF81DB1F006A6839A18EF449.internet951?nn=1564092#doc18209598bodyText3
Gruß
skeptiker
Das Ergebnis wird das hier sein:
Und der zweite Engel blies seine Posaune; und etwas wie ein großer Berg wurde lichterloh brennend ins Meer gestürzt, und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, 9 und der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe im Meer starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde vernichtet. 10 Und der dritte Engel blies seine Posaune; und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und auf die Wasserquellen. 11 Und der Name des Sterns heißt Wermut. Und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren.
Jein. Auch diese würden vermutlich möglichst drauf verzichten wollen. Es ist halt trotz aller Risiken und Missbrauchspotentialen eine der wenigen Methoden zusätzlich und früher den co2 Ausstoß zu minimieren.
WO CCS IST, IST AUCH DER WIDERSTAND GEGEN CCS – AUCH IN ASIEN, DEM LAUT SWP „GLOBALEN GRAVITATIONSZENTRUM FÜR CCS“
„Oil Change International“ https://action.priceofoil.org/a/email-signup?ms=homepageButton informiert:
Im Vorfeld des Internationalen CCS-Forums erklärten indonesische CSOs („Civil Society Organizations in Indonesia“) ihren Widerstand gegen CCS/CCUS!
Neunzehn Organisationen haben sich gegen diesen gefährlichen Plan ausgesprochen, der die gerechte und ausgewogene Energiewende untergraben wird, die wir zu Recht verdienen. Sie veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung während einer Pressekonferenz in Jakarta. Die Veranstaltung wurde von den Medien und der Öffentlichkeit gut besucht, sowohl offline als auch online.
Auf der Pressekonferenz wurde betont, dass CCS riskant, teuer und unwirksam bei der Emissionsreduzierung ist. Es sei lediglich ein gefährlicher Trick der fossilen Brennstoffindustrie, um ihr Geschäft aufrechtzuerhalten. Es wurde weiter betont, dass CCS/CCUS aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht und zugunsten von weitaus billigeren und sichereren Alternativen abgelehnt werden sollte: erneuerbare Energien. Nur die fossile Brennstoffindustrie würde von dem CCS-System profitieren, während die Menschen in Indonesien die Last tragen würden.
Das CCS/CCUS-System würde das Elend der Menschen durch die durch die Fossilen verursachten Umwelt- und Sozialschäden in ihren Regionen verlängern und die ökologischen und sozialen Auswirkungen verschlimmern, insbesondere für gefährdete Gruppen wie Frauen und Kinder.
Die gemeinsame Erklärung gegen CCS/CCUS, die auch den „Klimakolonialismus“ im Energiesektor stärken und die finanzielle Abhängigkeit der Länder des Südens von den Ländern des Nordens erhöhen wird, stammt von 19 Organisationen. Das Spektrum reicht von prominenten Umweltschutz- und Forschungsgruppen wie 350, Walhi, Jatam, Greenpeace, Trend Asia, CELIOS und vielen anderen bis hin zu kreativen Gemeinschaften wie Arise! Indonesien und Gender- und Frauenrechtsorganisationen wie Aksi! und Solidaritas Perempuan.
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Mich würde mal das –seriosesr errechnete Saldo interessieren:
1. VerbrennungsKraftWerke benötigen ca 40% „ZusatzEnergie“ für CCS
man benötigt also auch 40% mehr CO2
UND hat -logo- ca 40% mehr Prozess-„Abwärme“
2. Man stelle bitte gegenüber
2a die „Eliminierung“ von CO2 – und daraus ersparte „ErdErwärmung“
2b und die um 40% zunehmende Prozess“Abwärme“ — und die daraus zunehmende ErdErwärmung
zuzüglich der Amotisition und Wartung von CCS-Technik
CCS ist -aus meiner Sicht nur dann „gut“
wenn CCS unterm Strich gerechnet klimatechnisch UND wirtschaftlich „Gewinn bringt“
denn „mehr Gewinn“ = mehr eingesparte Euros = weniger KlimaErwärmun
UND der „Gewinn“ aus CCS muss deutlich und hoch sein-
weil CCS -wenigstens teilweise- auch noch Risiken/FolgeKosten hat
===> siehe das einst so heilige AtomZeitalter
Also:
Man rechne endlich mal
Man wäge ab
So seriös wie nachvollziehbar
Und erst DANN ist die Zeit reif, über „die Zukunft von CCS“
nach-zu-denken
und zu entscheiden ! ! !
Alles Gute !
Wolfgang Gerlach Ingenieur
Die 40% Zusatzenergie ist eher der oberste Rand.
Sie ergeben sich bei einem alten Kohlekraftwerk mit z.B. 35% Wirkungsgrad (also ohne KWK) und einem 10 Prozentpunkte Wirkungsgradverlust. Das ist ein unrealistisches, weil unwirtschaftliches Szenario.
Vattenfall ging bei seinem Versuch von 26% Mehraufwand (ausgerechnet aus Wirkungsgradverlust) aus mit einer perspektivischen Reduktion auf 13% durch den technische Fortschritt. Die mal geplante Anlage in Jänschwalde wäre ein neues Kraftwerk gewesen und nicht eine end-of-Pipe-Anlage für ein Bestandskraftwerk.
https://files.messe.de/cmsdb/001/14483.pdf
Der Bereich von 10-20% dürfe erreichbar sein, allerdings nicht bei einer vollständigen Abscheidung, für den niedrigeren Satz dürfte die Abscheidung eher gegen 90% gehen. Es zeigt: technisch wirtschaftlich sinnvoll ist es nur für schwervermeidbare Restemissionen, nicht aber für den Betrieb eines Kohlekraftwerkes als Grundlastkraftwerk in unserem rechtlich-wirtschaftlichen Umfeld.
skeptiker schrieb:
„Vattenfall ging bei seinem Versuch von 26% Mehraufwand (ausgerechnet aus Wirkungsgradverlust) aus mit einer perspektivischen Reduktion auf 13% durch den technische Fortschritt. “
Natürlich. Nicht. Um CO2 abzuscheiden, muss ich entsprechend Energie aufwenden, um Bedingungen zu schaffen, die eine Abscheidung erlauben. Egal ob das via Kompression oder chemische Reaktion ist, das notwendige Potential muss erzeugt werden, die Frage ist nur, nehme ich die notwendige Energie aus thermischen oder mechanischen Prozessen. Aufwenden muss ich sie trotzdem. Ob nun vorher beim Abbau von geeigneten Mineralien, währenddessen als Prozesswärme oder hinterher für Kühlung und Kompression.
Je mehr CO2 ich abscheiden will, derzeitige Prozesse (die besseren) blasen noch 70-90% des CO2 in die Umwelt, desto mehr Energie muss ich aufwenden, für 100% Abscheidung muss ich mehr aufwenden, als ich herausbekommen kann. Schöne Grüße von der Entropie.
Wobei es natürlich den Trick gibt, die Abgase nahezu unbehandelt in Bohrlöcher zu verpressen. Dann bekommt man natürlich mehr Energie in Form von Erdöl und Erdgas heraus als man reingesteckt hat.
Zeig mir ein einziges sinnvolles funktionierendes industrielles CC(U)S-Projekt, abgesehen von energieaufwendigen DAC-Installationen, welches mehr CO2 langfristig speichert als es erzeugt.
Es muss doch in den letzten Jahrzehnten mit den vielen reingesteckten Fördermilliarden etwas geschafft worden sein, oder?
Da klingt „Der Euro lässt sich nur einmal ausgeben und fehlt bei der teureren Lösung für die Gebäudesanierung. “ doch recht zynisch.
Wären diese Gelder nicht gegenleistungslos reserviert worden, in einer Höhe, die die Förderung von Erneuerbaren wie Portogelder aussehen lässt, dann könnten wir heute schon viel weiter sein.
Korrektur, missverständlich, sollte besser heißen:
Zeig mir ein einziges sinnvolles funktionierendes industrielles CC(U)S-Projekt, abgesehen von energieaufwendigen DAC-Installationen, welches mehr CO2 langfristig speichert als emittiert wird.