Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen widerlegt Vorurteile gegenüber Wärmepumpen

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Die Skepsis der Bundesbürger gegenüber Wärmepumpen ist zuletzt gewachsen: Der Absatz lag im ersten Halbjahr um 54 Prozent unter den Zahlen des Vorjahreszeitraums, meldet der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Ein Grund dafür dürfte in den vielen Vorurteilen liegen, die den Wärmepumpen anhaften – oft zu Unrecht. Experten der Verbraucherzentrale NRW stellen vier der am weitesten verbreiteten Irrtümer richtig.

„Die Wärmepumpe eignet sich nur im energieeffizienten Neubau“

Die Wärmepumpe ist effizient genug, um nicht nur Neubauten, sondern auch ältere Bestandsgebäude wirtschaftlich zu beheizen, so die Verbraucherschützer – zumindest dann, wenn die benötigte Vorlauftemperatur nicht über 55 Grad liegt. Dabei gilt: Je besser die Gebäudehülle gedämmt ist, desto effizienter kann die Wärmpumpe betrieben werden. Auch kleinere Maßnahmen wie die Dämmung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke können dazu beitragen.

„Nur mit einer Photovoltaikanlage und Batteriespeicher lohnt sich der Betrieb einer Wärmepumpe“

Auf lange Sicht bietet die Kombination Wärmepumpe und Photovoltaik im Zusammenspiel mit einem Batteriespeicher sicher wirtschaftliche Vorteile, sind die Verbraucherschützer überzeugt. Dem gegenüber stehen allerdings die hohen Anschaffungs- und Installationskosten – sowie die Tatsache, dass die Photovoltaik im Winter nur vergleichsweise wenig Strom liefert. Gerade bei älteren Bestandsgebäuden gelte auch hier: Ist oder wird das Haus gedämmt, sinkt der Heizenergiebedarf, so dass die Wärmepumpe auch ohne selbsterzeugten Sonnenstrom günstiger betrieben werden kann. Ratsam sei auch, Wärmepumpentarife zu nutzen, die günstiger sind als normaler Haushaltsstrom.

„Wärmepumpen sind laut und ärgern die Nachbarn“

Früher war diese Kritik mitunter durchaus berechtigt. In den letzten Jahren sind Wärmepumpen aber deutlich leiser geworden, sagen die Experten der Verbraucherzentrale NRW. Moderne Wärmepumpen seien mit einer Schallemission von meist unter 50 Dezibel kaum noch zu hören. Dies entspricht etwa dem Geräuschpegel eines Geschirrspülers. Um den nachbarschaftlichen Frieden zu wahren, sollten die Eigentümer einen Aufstellort wählen, der etwas vom Nachbargrundstück entfernt ist, und die Anlage regelmäßig warten lassen. Zusätzlich könne das Außengerät auf eine Schallschutzmatte gestellt oder durch eine sogenannte Wärmepumpen-Behausung gedämmt werden. Auch der richtige Betrieb der Wärmepumpe sorgt für eine geringere Schallentwicklung, so die Verbraucherschützer. So solle auf die sonst bei Heizungsanlagen übliche Nachtabsenkung wenn möglich verzichtet werden. Damit wird vermieden, dass die Wärmpumpe in den Morgenstunden unnötig Strom verbraucht, um die tagesübliche Betriebstemperatur vorzuhalten.

„Eine Fußbodenheizung ist für den Betrieb der Wärmepumpe zwingend erforderlich“

Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen sind zwar ideal für den Betrieb mit Wärmepumpen geeignet, da sie mit sehr geringen Vorlauftemperaturen auskommen, so die Verbraucherzentrale NRW. Aber Wärmepumpen können aber auch mit herkömmlichen Heizkörpern betrieben werden – wobei es mitunter notwendig sein kann, einzelne Heizkörper durch solche mit größerer Heizfläche zu ersetzen. Empfehlenswert sei auch hier, in der Vorplanung Dämmmaßnahmen am und im Gebäude zu berücksichtigen.

„Falsche Informationen können zu unrealistischen Vorstellungen und möglichen Fehlinvestitionen wie der Auswahl einer falschen Heiztechnologie führen“, sagt Ramona Mittag, Energieexpertin von der Verbraucherzentrale NRW. Im Neubau sei die Wärmepumpe inzwischen Standard und mit einer durchdachten Planung für viele Bestandsgebäude ebenfalls eine zukunftsfähige Heiztechnologie.

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