Statistische Bundesamt: Werte der Photovoltaik-Importe und -Exporte brechen um zwei Drittel ein

Entwicklung der Zahl der Photovoltaik-Anlagen 2018 bis 2024, Statsistisches Bundesamt

Teilen

Im Jahr 2023 sind Photovoltaik-Anlagen im Wert von knapp 3,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert worden. Gegenüber dem Vorjahr sei der Wert damit um 12,5 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt in seiner aktuellen Veröffentlichung vom Montag mit. Wenn es von Photovoltaik-Anlagen schreibt, sind vornehmlich Solarzellen und Solarmodule gemeint.

Deren Import sei in den ersten fünf Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter stark zurückgegangen. Der Wert sank dem Statischen Bundesamt zufolge um zwei Drittel auf knapp 605 Millionen Euro. Auch der Wert von exportierten Photovoltaik-Produkten sank in diesem Zeitraum um 64,9 Prozent von knapp 616 Millionen Euro auf gut 216 Millionen Euro. Bereits im Vorjahr war der Wert der Exporte um nahezu ein Viertel auf etwa 1,1 Milliarden Euro zurückgegangen.

Nach den Erhebungen ist China das „mit Abstand wichtigste Herkunftsland“ für Photovoltaik-Produkte. 86,4 Prozent der nach Deutschland eingeführten Produkte stammen von dort. Mit 5,4 Prozent folgen die Niederlande auf Platz zwei vor Vietnam mit 2,6 Prozent. Bei den Exporten liegen die europäischen Länder ganz vorn. So gingen 17,8 Prozent der Photovoltaik-Produkte nach Österreich, gefolgt von Italien mit 11,4 Prozent und der Schweiz mit 9,0 Prozent.

Das Statistische Bundesamt hat auch die Zahlen zur Produktion von Solarmodulen in Deutschland ausgewertet. Demnach seien im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 52,8 Prozent weniger hergestellt worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren es knapp 495.600 Solarmodule. Noch stärker sei der Produktionsrückgang bei Solarkollektoren ausgefallen, die in Solarthermieanlagen eingesetzt werden. Zwischen Januar bis März 2024 sei ihre Produktion um 67,1 Prozent auf rund 21.300 Stück gesunken. Mit Blick auf die Modulproduktion in Deutschland berichtet das Statistische Bundesamt weiter, dass bereits 2023 im Jahressvergleich ein Rückgang von 4,0 Millionen auf gut 3,4 Millionen Solarmodule zu verzeichnen war.

Auch zur generellen Entwicklung des Photovoltaik-Marktes in Deutschland veröffentlichte das Statistische Bundesamt einige weitere Zahlen. Im April waren demnach 3,4 Millionen Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 81,5 Gigawatt installiert. Gegenüber dem April 2023 sei dies ein Zuwachs um 29,8 Prozent bei den Anlagen und 20,5 Prozent bei der installierten Leistung. In diesen Zahlen sind alle Photovoltaik-Anlagen erfasst, die in das öffentliche Netz einspeisen und über einen Stromzähler verfügen. Photovoltaik-Balkonanlagen sind sind demnach in aller Regel nicht enthalten, wie es weiter heißt.

Einspeisung, Solarstrom, Monatsscharf, Statistisches Bundesamt
Der Juni 2023 war der Rekordmonat mit der höchsten Einspeisemenge an Solarstrom im vergangenen Jahr.

Grafik: Statistisches Bundesamt, 2024

Im vergangenen Jahr haben die im Betrieb befindlichen Photovoltaik-Anlagen rund 53,6 Millionen Megawattstunden Solarstrom ins Netz eingespeist. Dies seien 11,9 Prozent des insgesamt eingespeisten Stroms – ein neuer Höchstwert, so das Statistische Bundesamt. Im Jahr davor lag der Anteil noch bei 10,6 Prozent. Rekordmonat war der Juni 2023 mit mehr als 8,5 Millionen Megawattstunden eingespeistem Solarstrom. Damit hatte die Photovoltaik in dem Monat einen Anteil von 27,3 Prozent.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...