Vor rund einem Monat überschlugen sich die Ereignisse bei Solarnative. Erst gab der Hersteller von Mikro-Wechselrichtern bekannt, er suche einen Investor. Nur wenige Tage später erfolgte dann jedoch der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Frankfurt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner nahm den Faden nun wieder auf. Das Beratungsunternehmen Falkensteg sei mit einem internationalen Verkaufsprozess beauftragt worden, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
„Solarnative hat sich eine gute Marktposition erarbeitet. Mit der richtigen Investition kann das Unternehmen sein Potenzial voll ausschöpfen und den Markt für Hausdach-Anlagen erfolgreich erschließen“, so die Einschätzung von Plathner. Er sieht in dem Verkaufsprozess eine gute Chance zur Sanierung und Fortführung des Unternehmens. Die ersten Gespräche mit Kunden und Lieferanten seien vielversprechend verlaufen. Solarnative hat sich bislang auf den Markt für Stecker-Solar-Geräte konzentriert, will jedoch auch im Segment der privaten Photovoltaik-Dachanlagen aktiv werden.
Aktuell beschäftigt das 2019 gegründete Unternehmen 103 Mitarbeiter, 45 davon in seiner Fertigung. Es betreibt eine Produktionsstätte in Hofheim nahe Frankfurt am Main. Dort können 50.000 Mikro-Wechselrichter pro Monat hergestellt werden. Nach Angaben des Unternehmens verfügt es zudem über einen Lagerbestand von Elektronik-Komponenten mit einem Wert von etwa vier Millionen Euro sowie mehreren tausend vorproduzierten Wechselrichtern. Aktuell läuft der Geschäftsbetrieb auch trotz Insolvenz weiter.
Doch nicht nur der Dachanlagenmarkt ist ein Ziel für Solarnative, sondern auch die Expansion in die USA. „Ich bin überzeugt, dass Solarnative, mit der richtigen Unterstützung, nicht nur überleben, sondern auch weltweit expandieren kann“, erklärte Julian Mattheis, Geschäftsführer von Solarnative. Allerdings sollte es schnell gehen. „Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt. Um den kleinsten Photovoltaik-Wechselrichter der Welt erfolgreich in den Aufdach-Markt zu bringen, benötigen wir eine Lösung.“
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Da ist nichts mehr zu retten. Aber träumen ist ja nicht verboten.