Baywa setzt EBIT-Prognose für 2024 aus

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Es kriselt gewaltig bei der Baywa AG. Am Mittwochabend veröffentlichte der Münchner Konzern seine vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr. Demnach ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 12,6 auf 10,7 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich demnach auf 149,5 Millionen Euro mehr als halbiert. Im ersten Halbjahr waren es noch 322,1 Millionen Euro. Ihr vorläufiges Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gibt die Baywa AG im 2. Quartal mit 61,3 Millionen Euro an. Damit liegt das EBIT für das erste Halbjahr bei etwa null, denn im ersten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen EBIT-Verlust von 61,3 Millionen Euro.

„Diese EBIT-Zahlen stehen jedoch noch unter dem Vorbehalt der durch die Aktienkursentwicklung erforderlich gewordenen und noch durchzuführenden Impairment-Überprüfungen (IAS 36)“, teilte das Unternehmen mit. Aufgrund dieser Prüfung verzögere sich auch der Termin für die Veröffentlichung der finalen Halbjahreszahlen. Sie sollten ursprünglich am 8. August vorgelegt werden, nun wird es erst am 27. September soweit sein.

Auch die ausgegebene Prognose für ein EBIT zwischen 365 und 385 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr kassierte der Vorstand ein. „Mit Blick auf das laufende Sanierungsgutachten ist es dem Vorstand nicht möglich, zum derzeitigen Zeitpunkt eine hinreichend belastbare, konkrete neue Prognose für das EBIT für das Geschäftsjahr 2024 abzugeben“, hieß es dazu.

Vor knapp zwei Wochen hat Baywa das Sanierungsgutachten beauftragt. Es regierte damit „auf eine angespannte Finanzierungslage“, wie es in der Ad-hoc-Meldung hieß.  „Die Gesellschaft ist weiterhin in konstruktiven Gesprächen mit den Finanzierungspartnern. Aufgrund dieser Gespräche und der eingeleiteten Maßnahmen geht der Vorstand unverändert davon aus, dass die Finanzsituation nachhaltig gestärkt werden kann“, erklärte Baywa zum aktuellen Stand.

Aus dem Bericht zum ersten Quartal geht hervor, dass die Baywa AG langfristige Schulden von mehr als 5,1 Milliarden Euro hat. Dazu kommen kurzfristige Schulden von über 6,2 Milliarden Euro. Als ein Ausweg, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten bedienen zu können, sucht der Konzern wohl einen Käufer für seinen 51-Prozent-Anteil an der Erneuerbaren-Tochter Baywa re. Deren Finanzvorständin Mihaela Seidl trat in dieser Woche mit sofortiger Wirkung zurück. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, dass sie dafür persönliche Gründe angab. Eine offizielle Mitteilung dazu gibt es nicht. Vorstandschef Matthias Taft soll vorübergehend die Aufgaben übernehmen. 49 Prozent an Baywa re hält der Schweizer Investor EIP. Er hatte die Anteile 2021 für 530 Millionen Euro erworben.

Die Beauftragung des Sanierungsgutachten gab Baywa am Freitagabend (12. Juli) bekannt. Der Aktienkurs brach daraufhin von 22,70 Euro zunächst auf 16,24 Euro am folgenden Montag ein. In den nächsten Tagen sank er bis auf 10,60 Euro ab. Den vorläufigen Tiefstand erreichte der Kurs am Dienstag und erholte sich in den folgenden zwei Tagen wieder leicht.

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