Commeo stellt Insolvenzantrag und sucht neuen Investor

Insolvenz, Symbolbild

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Bereits Anfang Juli stellten die Commeo GmbH und die Commeo Property GmbH beim zuständigen Amtsgericht in Osnabrück Anträge auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Die Richter bestellten Malte Köster, Partner der Kanzlei Willmerköster, zum vorläufigen Insolvenzverwalter für beide Gesellschaften.

Als Ursache für die Insolvenzanträge nennt der Anbieter von großen Batteriespeichern den „überraschenden Rückzug des Hauptinvestors im Mai 2024 aus der laufenden Finanzierungsrunde“. Die norwegische börsennotierte Industrie-Investmentgesellschaft Arendals Fossekompani (AFK) war seit April 2022 Mehrheitseigner der Commeo GmbH.

Daneben sorgten Commeo zufolge auch die gestiegenen Belastungen durch Inflation und ein verhaltenes Investitionsklima aufgrund geopolitischer Unsicherheiten für eine finanzielle Schieflage. Im Juni 2024 verzeichnete das Unternehmen dadurch eine Liquiditätslücke. Diese sei „trotz mit Hochdruck geführter und grundsätzlich vielversprechender Gespräche zu Zwischenfinanzierungen in der Kürze der Zeit“ nicht zu schließen gewesen. Daher sei der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unumgänglich gewesen.

Die Gehälter der 85 Mitarbeiter seien durch die Eröffnung des Verfahrens bis Ende August gesichert. Der Geschäftsbetrieb läuft Commeo zufolge zunächst weiter. Aktuell werde geprüft, wie Sanierungschancen unter dem Schutz des Insolvenzrechts aussehen können. Zudem startete ein Investorenprozess, bei dem die bereits zuvor geführten Gespräche wieder aufgenommen werden sollen.

Die Gründung von Commeo erfolge 2014. Drei Jahre später war das erste eigene Produkt serienreif. Mit eigener Produktion und selbstentwickelter Steuerungssoftware wurde es vermarktet. Commeo baute dabei – trotz nach eigenem Bekunden zunehmend schwierigerer Rahmenbedingen im Erneuerbaren-Bereich – seine Produktionskapazitäten aus. Zuletzt lag der Jahresumsatz des Unternehmens bei mehr als zehn Millionen Euro, wie es weiter hieß.

Die dritte Gesellschaft der Commeo Gruppe, die Commeo Software GmbH, sei nicht von den Insolvenzanträgen betroffen. In dieser sind die Software-Lizenzen gebündelt, während in der Commeo GmbH das operative Geschäft gebündelt ist und in der Commeo Property GmbH die eigenen Immobilien und Bauprojekte.

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