Fronius baut 650 weitere Stellen ab

Gebäude, Haupteingang mit Wasser, Fronius, Österreich

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2023 war ein Rekordjahr für die Photovoltaik mit einem Zubau von 2,6 Gigawatt in Österreich, 56 Gigawatt in Europa und fast 450 Gigawatt weltweit. Im Glauben an ein weiteres Marktwachstum haben viele Unternehmen ihre Kapazitäten hochgefahren und neue Mitarbeiter eingestellt, so auch der österreichische Hersteller von Wechselrichtern und Speichern sowie außerdem auch Schweißgeräten und Batterieladetechnik, Fronius. Doch aktuell stellt sich die Lage dann doch anders dar: Viel deutet in diesem Jahr auf eine Stabilisierung der Photovoltaik-Märkte hin – auf einem hohen Niveau. Aber eben nicht auf ein weiteres exponentielles Wachstum des Marktes.

Dies zwingt nun viele Photovoltaik-Unternehmen zu reagieren. Fronius bekam Ende vergangenen Jahres infolge von Auftragsstornierungen bereits Zweifel bezüglich der positiven Markteinschätzung. Es regierte bereits frühzeitig und führte eine sogenannte interne Kurzarbeit für die Mitarbeiter seiner Photovoltaik-Produktion ein. Etwa 1300 Beschäftigte schickte das Unternehmen nach eigenen Angaben in ein selbstbezahltes Teilzeit-Modell. Alles in der Annahme, dass sich die Lagerkapazitäten bis zum Ende des 2. Quartals bereinigen würden. Doch auch diese Annahme bestätigte sich nicht, die prognostizierten Auftragseingänge der Business Unit Solar Energy mussten fortlaufend revidiert und zurückgenommen werden, wie es in einem Statement heißt. Daher entließ die Photovoltaik-Sparte in einer ersten Reaktion auf die aktuelle Marktlage Anfang Juni 350 Beschäftigte.

Weitere Marktanalysen des neuen Managements der Business Unit Solar Energy, unter anderem durch Gespräche auf der Intersolar, führten nun wenige Wochen später zur Entlassung von 650 weiteren Mitarbeitern. „Die Erkenntnisse aus diesen und weiteren Evaluierungen sowie aus Gesprächen mit internationalen Großhändlern ergaben ein neues Lagebild, wonach 2024 mit einem deutlich geringeren Auftragsvolumen als ursprünglich angenommenen zu rechnen ist. Insbesondere, da die Verfügbarkeit von Wechselrichtern in den Großhändlerlagern bis weit ins Jahr 2025 gegeben ist“, heißt es in dem Statement von Fronius.

Die neue Entlassungsrunde betrifft 450 Mitarbeiter in Österreich sowie 200 weitere in ausländischen Tochtergesellschaften, vorwiegend in Tschechien und Deutschland. Desweiteren plant Fronius die interne Kurzarbeit zum September fast vollständig zu beenden. Mit der Umstellung von Drei- auf Zwei-Schicht-Betrieb sei dann wieder eine volle Auslastung der Mitarbeiter gegeben. Dies gelte insbesondere für die Fertigung, so Fronius. Das österreichische Unternehmen plant darüber hinaus, bei Investitionen und Sachausgaben zu sparen.

Mit dem aktuellen Schritt hat sich Fronius etwa von der Hälfte seiner der Erdgas- und Energiekrise neu eingestellten Mitarbeiter wieder getrennt. Die „Redimensionierung unserer Geschäftstätigkeit“ sei „leider notwendig und unausweichlich“, erklärte Fronius-CEO Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß. Dennoch blicke sie optimistisch in die Zukunft. So habe Fronius seine Marktanteile in für das Unternehmen wichtigen Märkten wie Österreich und Deutschland erhöhen können. In der Schweiz und Australien habe Fronius zudem seine Marktanteile halten können. „Fronius ist weltweit eine der bekanntesten Wechselrichter-Marken und die Alternative zu chinesischen Herstellern. Außerdem bleibt Fronius finanziell unabhängig und steht auf mehreren Standbeinen: Mit der Schweißtechnik und der Batterieladetechnik haben wir, neben der Solartechnik, noch zwei Business Units aus gänzlichen anderen Bereichen, die uns Stabilität und Sicherheit geben“, sagte Engelbrechtsmüller Strauß weiter.

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