Die 100-prozentige Sonnen-Tochter Enersol wird zum 31. Oktober schließen. Die Betriebsschließung des Photovoltaik-Installationsunternehmens mit Sitz im baden-württembergischen Sachsenheim bestätigte ein Sonnen-Sprecher auf Anfrage von pv magazine. Demnach sind 120 Mitarbeiter davon betroffen, die nun ihre Kündigung erhielten oder mit denen Aufhebungsverträge geschlossen werden. Für seine Auszubildenden bemüht sich Enersol aktuell um neue Arbeitgeber in der Region. Sonnen hatte Enersol im Jahr 2019 übernommen.
Enersol war in der Boomphase 2022/2023, als die Nachfrage nach Photovoltaik-Dachanlagen sprunghaft anstieg, stark gewachsen. Allerdings hat sich der Markt mittlerweile wieder spürbar abgekühlt. „Der Einbruch der Nachfrage führte dazu, dass die aufgebauten Strukturen von Enersol keinen profitablen Betrieb mehr zugelassen haben“, erklärte der Sonnen-Sprecher weiter. Daher sei die Entscheidung zur Betriebsschließung gefallen. Er betonte jedoch zugleich, dass die Nachfrage nach privaten Photovoltaik-Dachanlagen noch lange nicht gesättigt sei und Sonnen damit rechnet, dass der Markt in Zukunft wieder wachsen wird. Dabei seien gerade aktuell die Investitionen in Photovoltaik-Anlagen besonders lohnend. So sind die Preise für die Photovoltaik-Komponenten in jüngster Vergangenheit deutlich gesunken und auch bei den Lieferungen sowie Installationskapazitäten bestünden keine Schwierigkeiten, so der Sonnen-Sprecher weiter. Während Endkunden im Vorjahr teilweise bis zu einem Jahr auf die Installation ihrer Dachanlage warten mussten, sei die Realisierung nun wieder binnen weniger Wochen möglich.
Mit Blick auf die Bestandskunden erklärte der Sprecher: „Auch nach der Betriebsschließung von Enersol werden die Dienstleistungen für Service und Wartung bereits installierter Systeme durch Sonnen sichergestellt.“ Auch würden bereits beauftragte Photovoltaik-Anlagen bis Ende Oktober noch von Enersol installiert, sofern die Kunden nicht von ihren Verträgen zurückträten.
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Die Konsolidierung schreitet voran.
Es wird nicht die letzte Firma sein, die abgewickelt werden muss.
Mit einer „Konsolidierung“ hat das nur in zweiter Linie zu tun. Als ehemaliger Kunde ist der Schritt der Konzernmutter nachvollziehbar, Enersol abzuwickeln: Marketing war immer top, Kundenbetreuung und -prozesse ein grandioser Flop!
So kommt es, wenn man zu schnell und zu planlos wächst, sich nicht um sein Kerngeschäft und die Prozesse kümmert und nur Sub-Sub-Sub-Unternehmen beauftragt.
„Sonnen“ macht es sich dennoch zu leicht. Aufräumen und restrukturieren ist klar sehr mühsam – „machen wir den Laden einfach dicht“! Die Leidtragenden beim Missmanagement vor Ort sind die Mitarbeiter. Um die tut es mir wirklich leid!