Mit der Abschaffung der EEG-Umlage wanderte die Finanzierung des EEG-Kontos in den Bundeshaushalt. Was zur Entlastung der Verbraucher gedacht war, führt nun zu einer starken Belastung des ohnehin klammen Bundeshaushaltes. Denn die Börsenstrompreise haben sich mittlerweile wieder normalisiert und sinken noch. Dies führt dazu, dass der Ausgleichsbedarf für der EEG-Konto steigt, denn es muss die Differenz zwischen Börsenstrompreis und der staatlich garantierten Einspeisevergütung, die für EEG-Anlagen über 20 Jahre gezahlt wird, aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) aufgebracht werden.
Am Mittwoch befasste sich der Bundestagsausschuss für Klimaschutz und Energie mit einem Bericht der Bundesregierung zur Finanzierung des EEG-Kontos im Jahr 2024. Vornehmlich ging es um die Schwankungen, denen der EEG-Finanzierungsbedarf unterliegt. Aus diesem Grund überprüften das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Übertragungsnetzbetreiber den Finanzierungsbedarf „unterjährig fortlaufend“, hieß es im Ausschuss. In diesem Jahr sind bereits fast 8,7 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt an das EEG-Konto, das von den Übertragungsnetzbetreibern verwaltet wird, überwiesen worden. Damit soll verhindert werden, dass es ins Minus rutscht. Stand Ende Mai lag es mehr als zwei Milliarden Euro im Plus.
Wie der Parlamentarische Staatssekretär des Klimaschutzministeriums, Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen), im Ausschuss erklärte, seien die EEG-Kosten maßgeblich nicht auf die Ausbaudynamik der Erneuerbaren in den letzten zwei Jahren zurückzuführen, sondern eher auf die Altanlagen. Insbesondere in den Jahren 2009 bis 2011 seien sehr viele Anlagen mit sehr hohen Fördersätzen dazugekommen. Dieser „Kostenrucksack“ der Vergangenheit müsse auch heute noch getragen werden, erklärte Wenzel. Die meisten Fragen der Abgeordneten im Ausschuss hätten sich auf die Frage bezogen, wo das Geld dafür herkommen solle – und wie man in Zukunft damit umgehen wolle, heißt es in einer Meldung des Bundestags. Welche Antworten auf diese Fragen gegeben wurden, blieb jedoch offen.
Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtete auf Basis eines Schreibens aus dem Finanzministerium, dass das Bundeswirtschaftsministerium überplanmäßige Ausgaben von 8,769 Milliarden Euro beantragt habe. Zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Haushalts 2024 seien die stark rückläufigen Strompreise nicht absehbar gewesen. Die im Haushalt veranschlagten Mittel für den Ausgleich des EEG-Kontos seien daher schon fast vollständig ausgebraucht. Im Nachtragshaushalt könnten nun zusätzliche Mittel verankert werden. Bereits zuvor gab es Berichte, dass in diesem Jahr wohl um die 20 Milliarden Euro und mehr an Bundesmitteln zum Ausgleich des EEG-Kontos benötigt werden.
BEE fordert Reform
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) mahnte angesichts der Diskussion eine Reform der EEG-Finanzierung an. „Der zusätzliche Finanzierungsbedarf auf dem EEG-Konto war absehbar“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter mit Verweis auf eine aus dem Jahr 2021 stammenden Studie. „Die Bundesregierung muss nun schnell handeln, um in Zukunft weiter steigende Kosten zu vermeiden und die Energiewende finanziell sicher aufzustellen.“ Dabei mahnt der BEE „nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten“. Peter erklärte: „Denn trotz der niedrigeren Stromgestehungskosten der Erneuerbaren gegenüber fossilen und atomaren Energien brauchen viele Projekte weiterhin eine finanzielle Absicherung gegenüber Banken, damit die Investitionen gestemmt werden können.“ Der BEE will daher im Zuge einer Reform die Umstellung von einer Zeitförderung auf eine zeitlich flexible Absicherung der eingespeisten Strommengen (Mengenförderung). Dazu flankierend müsse es Anreize zum Ausbau von Speichern sowie flexibel steuerbaren Verbrauchskapazitäten sowie vorhandenen Netzkapazitäten geben.
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„Dazu flankierend müsse es Anreize zum Ausbau von Speichern sowie flexibel steuerbaren Verbrauchskapazitäten sowie vorhandenen Netzkapazitäten geben.“
Genau diese Anreize sind mit den niedrigen Preisen ja gegeben, da beißt sich die Katze in den Schwanz. Ich sehe da keine Lösung, wenn das Problem in vergangenen nicht mehr veränderlichen Zeiten gelagert ist. Aktuelle Anlagen wollen speichern und den Eigenverbrauch, weil es sich 2-3 fach mehr rechnet, als die Vergütung. Das passiert wie gewünscht nun rein marktwirtschaftlich mit immer günstigeren Speichern und vielzähligen digitalen und komfortablen Methoden.
Von dieser Gegenwarts- und Zukunftsseite sehe ich also überhaupt kein Problem, ganz im Gegenteil. Es ist aus meiner Sicht purer Populismus, von ausufernden Förderungen zu sprechen, um sie umgehend abschaffen zu wollen. Aktuelle Fördersätze werden nur noch als letzte Absicherung (z.B. für die Finanzierung) benötigt. Würde man Fossiles real und fair gegenüber EE bepreisen, könnte man auch diese heute abschaffen.
Tja… wie kann man dem Problem der Altlasten begegnen? … aus meiner Sicht hilft hier nur die Streckung der Kosten, damit nicht einseitig nur diese Generation die exorbitant hohen Kosten trägt. Zu hohe Preise verhindern jegliche Dynamik und gerade jetzt im Aufbau brauchen wir sie unbedingt. Die Energiewende ist ein Projekt für mehrere Jahrzehnte, drum sollte man sie auch finanziell entsprechend lang und wirtschaftlich kalkulierbar ausgeglichen aufstellen. Wenn dann die übernächsten Generationen wirklich Grenzkosten nahe Null erreichen, sollten ein paar Zinskosten für den Aufbau nun wirklich nicht mehr eine Belastung darstellen. Wenn da nicht eine FDP oder Union wären, könnte man es sofort machen…
@ Detlef K.,
„Tja… wie kann man dem Problem der Altlasten begegnen?“
Eigentlich gar nicht.
Die 20 Jahre Einspeisegarantie hätte man spätesten 2012 novellieren müssen auf 10 Jahre.
Ich glaube, uns Hans Diehl braucht jetzt einen guten
Gesichtschirurgen. Anderweitig wird er wohl seine vielen Lach oder Sorgenfalten nicht los.
@ Uwe Dyroff
So ist es…. ich frage mich immer öfter, Mensch Diehl, du kannst doch nicht alleine so schlau sein. Da muss es doch an den vielen maßgebenden Stellen ..„noch“.. einen geben, der sich das EEG Konto mal näher betrachtet, und feststellt, dass da eine Deckungslücke kreiert wird, für die gar keine Deckung nötig ist.. Oder darf da keiner ran ??
Siehe dazu das Folgende im Artikel.
Zitat:…. Die meisten Fragen der Abgeordneten im Ausschuss hätten sich auf die Frage bezogen, wo das Geld dafür herkommen solle – und wie man in Zukunft damit umgehen wolle, heißt es in einer Meldung des Bundestags. Zitat Ende.
Warum fragen die den nicht mal für was die Milliarden überhaupt benötigt werden um die es da geht.. Dann stellen sie, ohne wenn und aber fest, dass ausschließlich die Lobbykonstruktion EEG Konto dafür verantwortlich ist. Da entsteht ein Milliarden negativ Saldo, der gegenfinanziert wird, nur weil die Erlöse für EEG Strom sinken. Weniger Erlöse für Ökostrom – sehr irritierend formuliert, – heißt im Klartext, Sonne und Wind senken die Strompreise, genau so wie es mit der Energiewende gewollt ist. Über die „Systemwaschmaschine“ EEG Konto wird das seit 2010 genau ins Gegenteil verwandelt.. Je mehr Sonne und Wind den Strom billiger machen, desto größer wird die „Deckungslücke“ die vom Staat gegenfinanziert wird.. Die Energiewende wird unbezahlbar, laut FDP obwohl ihre Hauptakteure, nämlich Sonne und Wind kontinuierlich zunehmen und zu den billigsten Erzeugungsarten , im Strommix. werden.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, denn gegenwärtig kommen sie ja dem Übel zwangsläufig immer näher.
@ Hans Diehl,
dies ist ja nur ein Teil der ganzen Politik, in anderen Sektoren sieht es ja nicht anders aus.
Und da wundern sich die „demokratischen Parteien“, warum immer mehr und mehr ihr Kreuz ins Blaue machen?
Das viele „Blaue“ in Ostdeutschland (bin selber Ossi) ist ganz einfach zu erklären: 1990 -> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%BChende_Landschaften
hmm… ich frage mich bei der aktuellen Politik und Dauer des Solarpaketes I wie lange es wohl dauern wird, hier Maßnahmen zu finden.
ala: Solarpaket II vermutlich.
Dieses Jahr noch? Oder eher Mitte nächstes ?
Frage 2: Ab wann greift die Einspeisevergütung. Bei Antragsstellung bzw. Anzeige ? (wohl eher nicht)
Vermutlich wohl eher bei Inbetriebnahme…. vielleicht auch erst nach Eintragung ins Marktstammdatenregister ?
Eine Sofortmaßnahme wäre, die Einspeisung wieder auf 70% und später vielleicht 50% zu deckeln.
Das würde den Mittagspeak sofort entschärfen. Dann gäbe es eine Motivation, den Speicher Mittags vollzumachen, und nicht morgens, und abends oder morgens zusätzlich einzuspeisen, damit die Batterie den Mittagsüberschuss auch aufnehmen kann. Die Einspeisevergütung würde im optimalen Fall für den Einzelnen (bis auf Batterie verluste) gleich bleiben, der Börsenpreis Mittags nicht so negativ und abends und morgens weniger konventionelle gebraucht.
Gerade die Partei, die da gerade den Geldhahn zudrehen will, sollte eigentlich winselnd um jede kWh Überschuss betteln um ihre absurden eFule-Pläne auch nur im Ansatz versorgen zu können…
Das hier -> „Begrüßt wird durch die Expertenkommission die Senkung der Stromkosten, etwa durch die Umfinanzierung der EEG-Umlage aus Bundeshaushalt …“
muß doch irgendwie ein eiskalter Schlag ins Gesicht sein, oder 🤔
https://www.pv-magazine.de/2024/06/26/expertenkommission-sieht-weiteren-handlungsbedarf-bei-der-energiewende/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook
Es wird nicht die eine Lösung geben.
Der Teil der Kosten, der auf die Altanlagen zurückgeht, ist konstant und sollte beim Staat verbleiben. Leider ist die Behauptung von Staatssekretär Wenzel nur ein Wunschvorstellung, was man ja schon daran sieht, dass die EEG-Konto-Belastung sich verdoppelt hat, obwohl sich an der Zahl der Altanlagen nichts geändert hat. Die können also nicht für den erhöhten Geldbedarf verantwortlich sein.
Für den Anteil des EEG-Kontos, der die sinkenden Börsenpreise kompensiert, sollte wieder die EEG-Umlage eingeführt werden. Für die Verbraucher bleibt es ein Nullsummenspiel, wenn die Beschaffungskosten sinken und dann als EEG-Umlage wieder draufgeschlagen werden müssen.
Soweit Geld im System fehlt: Wenn Erneuerbare Erzeuger keinen Strom produzieren dürfen, weil sich kein Verbraucher dafür findet, werden sie entweder nicht bezahlt (was deren unmittelbare Einnahmen reduziert) oder sie werden bezahlt, und zwar von den Verbrauchern, ohne dass die dafür Strom beziehen. Beides führt zu einer Verteuerung des Stroms. Um das zu vermeiden, muss also verhindert werden, dass Strom abgeregelt werden muss. Das geht nur mit Speichern und Leitungen.
Schließlich muss der CO2-Preis erhöht werden. Die Einnahmen daraus müssen ins EEG-Konto fließen.
Alles zusammen wird es nicht verhindern können, dass die Strompreise in Deutschland steigen. Das werden sie in anderen Ländern aber auch. Frankreich, GB und Finnland haben erhebliche Probleme mit ihren neuen Kernkraftwerken, und können allenfalls mit hohen Staatssubventionen einen Strompreisanstieg verhindern. Da sollte aus Wettbewerbsgründen die EU davor sein. Die anderen EU-Länder haben ihre eigenen Probleme und müssen alle auf CO2-frei umbauen. An den Außengrenzen der EU muss es einen CO2-Aufschlag auf Waren aus Ländern geben, die ihre Verpflichtungen, die sich aus dem Paris-Abkommen ergeben, nicht erfüllen.
JCW schreibt.
Für den Anteil des EEG-Kontos, der die sinkenden Börsenpreise kompensiert, sollte wieder die EEG-Umlage eingeführt werden. Für die Verbraucher bleibt es ein Nullsummenspiel, wenn die Beschaffungskosten sinken und dann als EEG-Umlage wieder draufgeschlagen werden müssen.
@ JCW
Sie kommen immer mehr auf meine Linie. Mit dem „Nullsummenspiel“ wenn die Beschaffungskosten sinken, sind Sie auf dem richtigen Wege.
Nur noch mit einem Denkfehler, der spiegelt sich in der folgenden Frage. Wie kommen Sie denn darauf, dass nur ein Anteil an EEG Strom die Börsenpreise senkt, und somit die EEG Umlage kompensiert ? Außer dem Eigenverbrauchsanteil, muss nach wie vor seit 2010 der EEG Strom an der Börse separat verkauft werden.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Die „Nebelkerze“ EEG Konto muss weg. Die billig machenden EE müssen wieder „Physisch“ in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden, wie das bis 2010 gesetzlich geregelt war.
Dann passiert das Folgende.
Dazu muss man auf der folgenden Merit Order Grafik das vierte Bild nach oben scrollen
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Weil die EE schon gesetzt sind, ist bei der Preisbildung die Nachfrage der Händler und Versorger geringer. Auf der Grafik sinkt die Nachfrage N1 auf N2 und dadurch fällt der Preis von P1 auf P2. Und genau das ergibt das „Nullsummenspiel“ für die EEG Umlage. Die sinkenden Beschaffungskosten kompensieren die EEG Umlage. Als Kosten/Nutzen Prinzip verbreite ich das hier in meinen Kommentaren.
Und habe dazu schon einige male fiktive Beispiele gepostet, die das optisch zeigen.
Hier noch einmal.
1) ohne EEG-Strom: Es werden an der Börse 100 kWh zu je 0,25€/kWh gehandelt. Das macht eine Gesamtpreis von 25,00€
2) mit EEG-Strom: Es werden 50 kWh nach EEG für durchschnittlich 0,30€/kWh eingespeist und an der Börse die restlichen 50 kWh für nur noch 0,20€/kWh.
Der EEG-Strom kostet 15 €, der Rest an der Börse 10,00€, macht zusammen 25, 00
Sie sehen, nach dem Kosten /Nutzen Prinzip ergeben sich die Milliarden, „Nur“ über die „Nebelkerze“ EEG Konto.
Sie müssen über Ihren Schatten springen und dürfen das das EEG Konto nicht als Allheilmittel der Energiewende betrachten
Bei bis 50% EE haben wir noch eine komplette Kompensierung. Und wenn es drüber geht kommen da mit Sicherheit keine Milliarden zusammen, wie durch das EEG Konto.
Verfolgen Sie mal „Ihr“ Nullsummenspiel im richtigen Zusammenhang. Die „EEG Mehrkosten müssen Merit Order bereinigt werden, das ist die Lösung.
Die beste Lösung wäre, daran zu arbeiten, dass wie Hans Diehl vorgeschlagen hat, das EEG-Konto wegfallen kann. Das EEG-Konto ist ein Riesentopf an Geld, der zur Intransparenz beiträgt und zum Mißbrauch enlädt – gleichgültig, ob der Saldo aus dem KTF-Fonds oder per EEG-Umlage ausgeglichen wird.
Die jetzigen Regeln wurden für einen Markt erfunden, als fossile Kraftwerke und Atomkraftwerke der Normalfall waren und EE-Strom die Ausnahme war. und führen immer wieder zu Fehlentwicklungen. In 2023 hatten wir einen EE-Anteil von 60% an der Stromerzeugung, der aktuell um 4-5% pro Jahr steigt, da werden die Schwachstellen dieser Regeln immer sichtbarer.
Ein Anfang wäre, für die Windkraftanlagen und die PV-Freiflächenanlagen, die langfristige Abnahmeverträge haben, keine Mindesteinspeisevergütung zu gewähren.
Es wird Zeit darüber nachzudenken, wie sinnvolle Regeln für einen Strommarkt mit 80% EE-Anteil aussehen, der in sich funktioniert und nicht ständig vom Staat subventioniert oder querfinanziert werden muß.
@Christopher
Da muss ich Ihnen zustimmen. Aktuell wird der Strom an der Spotbörse verramscht, bzw. sogar verschenkt wenn mal wieder 100% Erneuerbare im Netz sind. Merit Order kann nicht funktionieren wenn alle Stromerzeuger mit 0 cent bieten müssen. Das Problem einfach wieder in eine EEG Umlage zurückzuschieben ergibt gar keinen Sinn. Aktuell ist der billige Börsenstrom eine 20 Milliardenförderung für die Industrie und die Stromkonzerne. Ein großer Anteil des Bundeshaushalts der das EEG Konto gerade auffüllt wird durch die Bürger finanziert, aber immerhin ist davon viel progressive Steuer. Eine Umlage zurück auf den Privatstrom trifft wieder die Schwächsten in der Gesellschaft am stärksten und die Energieverbrauchenden Konzerne zahlen gar nichts mehr, können aber hier und da noch ne Zusatzförderung einstecken, weil der Haushalt ja jetzt weniger stark belastet ist.
@christopher: Die Analyse, dass wir mit den Regeln der Vergangenheit nicht weiterkommen, weil sich die Struktur der Stromerzeuger geändert hat, ist richtig. Nicht richtig ist, dass das EEG-Konto intransparent sei. Im Gegenteil: Es ist ein Muster an Transparenz. Bisher ist es die effizienteste Art, die Erlöse der Erneuerbaren vom volatilen Marktgeschehen abzukoppeln. Damit wird deren Risiko und in der Folge deren Kosten gesenkt. Weniger Kosten bedeutet, bei richtigem Marktdesign, auch niedrigere Preise für die Verbraucher.
Das Hauptproblem scheint mir zur Zeit noch zu sein, dass Deutschland seinen Nachbarländern erheblich voraus ist, und deshalb die Erneuerbaren mit den nuklear-fossilen Kraftwerken in den Nachbarländern konkurrieren müssen. Aufgrund der anderen Kostenstruktur der Erneuerbaren (hohe Investitionskosten, niedrige laufende Kosten und auch diese fast unabhängig von der erzeugten Strommenge) sind die Erneuerbaren an der Börse erpressbar, ihren Strom zu Minimalpreisen abzugeben. Vor dieser Erpressung werden die Betreiber durch das EEG-Konto geschützt.
JCW schreibt.
Aufgrund der anderen Kostenstruktur der Erneuerbaren (hohe Investitionskosten, niedrige laufende Kosten und auch diese fast unabhängig von der erzeugten Strommenge) sind die Erneuerbaren an der Börse erpressbar, ihren Strom zu Minimalpreisen abzugeben. Vor dieser Erpressung werden die Betreiber durch das EEG-Konto geschützt.
@ JCW
An der Börse „Erpressbar“
Eben, das ist doch hier seitenlang mein Thema. Deshalb müssen die Erneuerbaren wieder weg von der Börse, wie das bis 2010 der Fall war, und wieder in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden, damit sie an der Börse nicht verramscht werden müssen, wie das gegenwärtig der Fall ist. Dazu benötigt man doch nicht das EEG Konto, denn gerade da werden sie missbraucht. Missbraucht werden sie , in dem ihr preis mindernder Merit Order Effekt dort zu Milliarden „Kosten“ deklariert wird, die der Staat zuschießen muss. Grundsätzlich verfolgen wir beide das gleiche Ziel, Sie sind lediglich über das EEG Konto falsch abgebogen.
Ihr Denkfehler ist, dass Sie die EE Anlagenbetreiber schützen wollen. Das müssen Sie nicht, die haben ihre garantierte 20 jährige Vergütung. Schützen müssen deren Produkt, das über das EEG Konto missbraucht wird.
@ Hans Diehl: Sie schreiben, die EEG-Anlagenbetreiber brauche man nicht zu schützen, sie bekämen ja ihre garantierte Einspeisevergütung. Und, wo bekommen sie die her? Aus dem EEG-Konto. Deshalb braucht man das EEG-Konto, oder eine andere Institution, die aber auch nicht anders arbeiten könnte, als es das EEG-Konto tut.
Das EEG-Konto stellt die Schnittstelle des Strommarktes zum Upstream-Bereich (den Stromerzeugern) dar. Was das EEG-Konto dann mit dem erzeugten Strom macht (Downstream-Bereich, Endverbraucher), kann den Anlagenbetreibern deshalb egal sein, und das ist auch gut so. Denn für die Ökologie kommt es darauf an, dass möglichst viele und möglichst schnell neue Erneuerbaren-Anlagen gebaut werden. Und dafür ist das EEG-Konto die Garantie, dass das so kosteneffizient wie möglich erfolgt.
Die zweite Frage ist dann, was das EEG-Konto mit dem Strom macht. Das sollte eine möglichst effiziente Verwendung des Stroms garantieren. Im Prinzip ist eine Börse eine dafür geeignete Institution. Nun ist Strom nicht etwas wie beispielsweise Aktien, die man nicht unbedingt braucht. Wem eine Aktie zu teuer ist, der kauft sie einfach nicht. Mit Strom geht das nicht. Das oberste Gebot des Strommarktes ist, dass jeder, der Strom haben will, diesen auch bekommt, und das auch noch (zweite Bedingung) zu einem akzeptablen Preis. Deshalb sind die Regeln an der Strom- etwas anders als an der Aktienbörse. U.a. das Merit-Order-Prinzip wird der Tatsache gerecht, dass jeder Nachfrager an der Börse Strom bekommen soll. Dazu stehen Kraftwerksreserven bereit, die jederzeit allen nachgefragten Strom bereitstellen können. So war das jedenfalls in der fossil-nuklearen Welt geregelt. Der Fall, dass mehr Strom an der Börse landet, als dort nachgefragt wird, war an dieser Börse nicht vorgesehen, weil die meisten Kraftwerke (außer der sogenannten „Grundlastkraftwerke“, besser wäre „Grundangebotkraftwerke“, denn regelmäßig haben sie mehr produziert, als es der Last entsprach) lieber ihre Leistung heruntergeregelt haben, als ihren Strom zu billig zu verkaufen. Mit diesem Umstand (ich will es nicht Problem nennen, denn es ist zumindest kein unlösbares Problem) haben wir es aber mit dem Ausbau der Erneuerbaren auf den heutigen Stand (89GW PV und 65GW Wind + Wasser + Biomasse) zu tun. Und diese Kapazitäten sollen noch zunehmen. Die Zeiten, zu denen mehr Strom an der Börse landet, als der Markt nachfragt, werden überproportional zunehmen, weil immer öfter schon alleine eine Modalität (PV ODER Wind) ausreichen wird, um dafür zu sorgen. In der 100%-Erneuerbar-Welt werden wir in 70-80% mehr Erneuerbaren Strom an der Börse haben, als die Endverbraucher aufnehmen können. Dafür ist der heutige Börsenhandel nicht vorbereitet. Das Netz aber auch nicht. Es fehlen Speicher und Leitungen. Solange der Markt aber kein vernünftiges Geschäftsmodell insbesondere für die Speicher bietet, werden die nicht gebaut werden.
Das Geschäftsmodell für Speicher muss vorsehen, dass sie einerseits gegen die Risiken des Marktes abgeschirmt werden, wie auch die Erneuerbaren Erzeuger. Andererseits muss ein Handelssystem der Börse sicherstellen, dass immer der Speicher den Strom bekommt, der ihn am effizientesten einsetzt. Also zunächst Batteriespeicher und Pumpspeicherwerke, dann Hochtemperatur-Speicher und schließlich Elektrolyseanlagen.
Mancher fragt sich jetzt vielleicht: Pumpspeicher konnten doch auch mit dem bisherigen Börsenhandel leben. Stimmt schon. Aber die Erneuerbaren unterscheiden sich nicht nur im Punkt andere Größenordnung an Überkapazität von den fossil-nuklearen Kraftwerken, sondern auch durch die Punkte Vorhersagbarkeit und Kostenstruktur. Sie sparen sehr wenig bis nichts, wenn sie ihre Leistung herunterregeln, und sie können ihre Leistung nicht langfristig vorhersagen. Feste Lieferverträge werden für sie damit sehr schwierig. Um eingegangene Verpflichtungen zu erfüllen müssten sie Speicherkapazitäten fest buchen, was die Speicher unnötig an diese eine Modalität binden würde.
Speicher sollten wie alles andere möglichst effizient genutzt werden, und dazu ist es besser, wenn sie Wind- wie PV-Strom aufnehmen können und bei Gelegenheit auch bereitstehen, um vor und hinter Netzengpässen das abdecken, was früher der Redispatchbedarf war. Speicher sollten dazu als eigene Modalität im Stromnetz geführt werden, mit einem eigenen, auf sie angepassten Markt.
„im Ausschuss erklärte, seien die EEG-Kosten maßgeblich nicht auf die Ausbaudynamik der Erneuerbaren in den letzten zwei Jahren zurückzuführen“
Das ist nicht so ganz richtig, der enorme Abschlag beim Marktwert PV ist natürlich sehr wohl größtenteils durch den starken Zubau von PV zu erklären.
Heimspeicher helfen da bisher kaum, da sie fast nur für Eigenverbrauch eingesetzt werden und damit die Einspeisung an Tagen wie heute nicht besonders stark reduzieren.
Gezielt eingesetzt könnten die Speicher zweimal am Tag gefüllt werden (mittags und nachts) und damit die Spitzen adressieren, womit dann auch weniger Kraftwerke am Netz sein könnten.
Stattdessen vernichten Heimspeicher an Tagen wie heute in den kritischen Stunden (6-7 und 20-21 Uhr sind die Preisspitzen heute) sinnlos Energie, weil in der Zeit ein Teil der Anlagen einspeichert (es ist etwas PV Erzeugung da) und ein Teil ausspeichert. Netto wird damit gar nichts erreicht für die Allgemeinheit, es entstehen nur unnötige Speicher-Verluste. In Summe stehen da zwischen 6-7 und 20-21 Uhr Größenordnung 10 GW an Heimspeichern sinnlos in den Häusern und statt zu helfen, vernichten sie noch Energie durch diese unnötigen Speicher-Verluste.
Was hier bisher vollkommen fehlt sind marktwirtschaftliche Anreize, die den Hausbesitzer dazu bewegen würden die Systemkosten für die Allgemeinheit zu reduzieren. Eigenverbrauchs Optminierung ist da alles andere als optimal für.
@ Heiko Gerhauser:
Was Sie in ihren Ausführungen übersehen, ist, daß ich z.B. meinen Heimspeicher für meinen Haushalt angeschafft habe und nicht für die Allgemeinheit.
Heimspeicher entlasten z.B. das Stromnetz in der Nacht, wenn kein Photovoltaikstrom zur Verfügung steht. Was wollen Sie mehr?
Und zum heutigen Tag:
Die extremen Preisschwankungen beruhten anscheinend auf Probleme bei einer Softwareumstellung.
Noch ein Wort über das Ladeverhalten: Heute Mittag zogen bei uns, trotz andere Wettervorhersage, schwere Gewitter auf, sodass die Leistung der Photovoltaikanlage nicht gereicht hätte, den Heimspeicher zu füllen.
Vieles was bei der Energiewende wünschenswert wäre, scheitert einfach an der Praxis.
Heimspeicher vernichten zwischen 6-7 und 20-21 Uhr Energie? Au weia. Wie machen die das denn?
Gibt’s da ne Verschwörungsschaltung die um die Zeit den Speicher kurzschließt?
Oder sorgen die vielleicht dafür, dass die Haushalte zumindest im Sommer mehr oder weniger autark sind, nichts aus dem Netz ziehen und somit zur Entlastung beitragen?
Im übrigen hab ich die PV.anlage selber bezahlt, den Speicher auch und kann mit der erzeugten/gespeicherten Energie machen, was ich will. Auch einen beliebigen Teil verschwenderisch in den Wirlpool leiten, wenns mir Spaß macht.
Als Teileinspeiser kriegt man sowieso weniger Vergütung, im Gegenzug speist man ein wenn’s passt.
Ein letztes: um 7 Uhr ist die Erzeugung (habe Südanlage) lächerlich, da entlastet der Speicher (beim Kaffeekochen) vermutlich mehr als Volleinspeisung bringen würde. Wobei mein Speicher im Sommer erst ab 11 Uhr geladen wird.
Na, ja! Immerhin entlasten die Heimspeicher nachts das Netz, weil sie da den Strom fürs Haus liefern und kein Strom aus dem Netz gebraucht wird.
Durch meinen Heimspeicher könnte ich mich eigentlich von März bis Oktober vom Stromnetz abklemmen. Ich brauche kaum Netzstrom fürs Haus inkl. E-Auto, das fast nur zu Hause geladen wird und 12.000 km im Jahr fährt.
Ich könnte den Speicher eventuell so einstellen, dass er von 6-7 und von 20-21 Uhr nicht lädt. Das ist kein Problem und erzeugt keinen Netzbezug.
Heiko Gerhauser schreibt.
im Ausschuss erklärte, seien die EEG-Kosten maßgeblich nicht auf die Ausbaudynamik der Erneuerbaren in den letzten zwei Jahren zurückzuführen“
Das ist nicht so ganz richtig, der enorme Abschlag beim Marktwert PV ist natürlich sehr wohl größtenteils durch den starken Zubau von PV zu erklären.
@ Heiko Gerhauser
Bis dahin hat er ja ja noch Recht der Experte von den Grünen. Auf die Ausbaudynamik sind die Kosten – was ja auch gar keine sind – nicht zurückzuführen. Leider aber haben seine Überlegungen am EEG Konto geendet..
Und Sie haben auch das EEG Konto nicht einbezogen, wo die niedrigen Börsenpreise – als weniger Erlöse auf dem EEG Konto dargestellt – zu Kosten deklariert werden. die es gar nicht gibt. Es sei denn Sie können erklären für was im System Kosten anfallen, wenn die Börsenpreise sinken.
Fazit:…Ziel der Energiewende sind 100% EE zu bezahlbaren Preisen. „Physikalisch“, und nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, geschieht das gegenwärtig erfreulich fortschreitend. Wirtschaftlich wird das aber leider durch das EEG Konto zunichte gemacht. Auf dem EEG Konto wird der „Nutzen“, nämlich die sinkenden Börsenpreise, zu „Kosten“ deklariert. Und nur deshalb muss der Staat Milliarden zuschießen.
Anreize schaffen für netzdienliches Verhalten (Lastverschiebung, Speichernutzung) hilft kurzfristig.
Zudem muss endlich der Strompreisbildungsmechanismus geändert werden auf Vollkosten der Anlagen statt Merrit Order. Dann gibt es keine negativen Preise mehr und Kraftwerke lassen sich ohne extra Förderung (direkt oder indirekt) realisieren.
Netzdienlich wäre schon mal, dass für Anlagen <30 kWp die Wirkleistung am Netzverknüpfungspunkt auf weniger als 70% eher Richtung 50 % begrenzt wird.
Das reizt den Eigenverbrauch durch WP, EAouto und die Optimierung von Speichern an.
Die Begrenzung gilt auch für Volleinspeiser.
Nein das ist nicht netzdienlich. Es erhöht nur die Kosten für Privatpersonen, die dann gezwungen werden mit Speicher zu bauen, weil es sich sonst gar nicht mehr lohnt.
Private Speicher sind nicht netzdienlich, denn die helfen gar nicht im Morgenpeak. Dann ist deren Speicher nämlich durch den Nachtverbrauch leer. Überhaupt sind Privatspeicher eine ziemliche Ressourcenverschwendung. Wo Speicher im lokalen Verteilernetz jeden Tag durch Wind und PV Strom zwei Vollzyklen leisten können, hat der private nur einen, und dass auch nur von April bis September.
Durch die Diskussion hier habe ich jetzt mal eingestellt, dass meine Batterie von 6-7 Uhr morgens nicht geladen wird.
Ich könnte ihn vermutlich sogar so einstellen, dass er zwischen 10-18 Uhr lädt. Er würde mich normalerweise immer (April – September) durchbringen von 18-10 Uhr ohne wesentlichen Strombezug aus dem Netz. Von 18-10 Uhr benötige ich in der Regel 2-5 kWh.
Meine Batterie ist 6,5 kWh groß.
Meine PV hat die Ausrichtung Süd-Südwest (4,5 kWp 2015) und Nord-Nordost (7,7 kWp 2021)
@ Hans Diehl,
„Zitat:…. Die meisten Fragen der Abgeordneten im Ausschuss hätten sich auf die Frage bezogen, wo das Geld dafür herkommen solle – und wie man in Zukunft damit umgehen wolle, heißt es in einer Meldung des Bundestags. Zitat Ende.“
Dazu fällt mir ein Kommentar von Michael Braungart ( Februar 2020 ) ein:
„Man habe bislang Falsches perfekt gemacht, es damit aber im Grund nur: perfekt falsch. Und eben nicht richtig.“
😎
Schauen Sie mal, was man bei den Nachdenkseiten lesen kann.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=89917
Es wird ganz klar, noch vor Ende des Jahres einen Vorschlag geben.
Ich gehe davon aus, dass für Anlagen 30 kWp gibt es die Wahl, entweder Wirkleistungsbegrenzung oder Direktvermarktung. Vielleicht sogar eine Kombination.
Das spart nicht nur die Mittagsspitzen sondern auch Netzausbau und wirkt auch Netz stabilisierend.
Kommentar wurde verkürzt dargestellt. Hier Original
Es wird ganz klar, noch vor Ende des Jahres einen Vorschlag geben.
Ich gehe davon aus, dass für Anlagen 30 kWp gibt es die Wahl, entweder Wirkleistungsbegrenzung oder Direktvermarktung. Vielleicht sogar eine Kombination.
Das spart nicht nur die Mittagsspitzen sondern auch Netzausbau und wirkt auch Netz stabilisierend.
Bei der Frage, warum Geld im System fehlt, das dann als Preiserhöhung auf den Strompreis aufgeschlagen werden muss, muss man nochmal genauer hinschauen:
1. Die Abregelung habe ich schon erwähnt, aber das ist abgesehen von einigen speziellen Segmenten (Windstrom in Schleswig-Holstein 20%) bisher ein geringer Anteil von ca. 3%. Bei weiterem zügigen Ausbau wird dieser Anteil aber stark überproportional steigen, wenn nicht gleichzeitig Speicher und Leitungen ausgebaut werden.
2. Eigenverbraucher können viel Geld sparen, das anderswo im System fehlt. Der restliche Netzstrom muss dann teurer werden, und für den, der die Sparmöglichkeit durch Eigenverbrauch nicht hat, bleibt die Preiserhöhung übrig. Man muss also für Eigenverbaucher einen separaten Stromtarif für den Reststromverbrauch einführen, der dafür sorgt, dass deren Ersparnisse nicht den anderen Stromverbrauchern als Preiserhöhung aufgebürdet werden.
3. Direktvermarktung bietet die Möglichkeit, bei günstigem Erzeugungsprofil mehr zu erlösen, als man braucht um seine Kosten zu decken. Der Windfallprofit verbleibt beim Anlagenbetreiber und bezahlt ihm seinen *orsche. Der Strompreis steigt weiter. Auch das Merit-Order-Prinzip erlaubt solche Extra-Gewinne. Da dieses Prinzip nur die Machtverhältnisse widerspiegelt, woran man nichts ändern kann, muss man dafür sorgen, dass die daraus resultierenden Gewinne mit Contracts-for-Difference auf dem EEG-Konto landen.
Sie vergessen, alles was mit heutigen Vergütungen relativ günstig eingespeist wird, wird auf diverser anderer Seite veredelt… weil es sich rechnet. Diese Veredelung geschieht mit Lastverschiebung, mit Wärmespeichern und mit Batteriespeichern. Auch Eigenverbraucher tun das, demnächst mit E-Auto, Wärmespeicher und immer günstigeren Batteriespeichern umso mehr. Man muss auch keineswegs Erzeuger sein, um das System zu entlasten und gleichzeitig zu profitieren… ein smarter Speicher mit Einbindung dyn. Tarife reicht völlig, kann ich mir sogar millionenfach in Mietwohnungen, ggf. in Kombi mit Balkon-PV vorstellen. Diese Produkte kommen gerade auf den Markt.
Mit solchen Strukturen und angereizter Sektorenkopplung sind bis 2035 >80% EE im Jahresanteil möglich, bestenfalls auch mit bidirektionalen Heimspeichern und E-Autos. Natürlich macht das die restlichen 10-20% Stromerzeugung sehr teuer, aber dieser Rest „will“ von Jahr zu Jahr marktwirtschaftlich kleiner werden. Der letzte Rest kann nur versorgungssicher vom Staat in einem Kapazitätsmarkt bereitgestellt werden, was natürlich auf den Strompreis fällt. Besser wäre hier vermutlich eine jährliche Pauschale, als es auf die kWh umzulegen. Muss aus meiner Sicht aber auch nicht 1:1 sein, hier darf der Staat auch hinein subventionieren, gerne auch über einen generationsübergreifenden Kredit. Die Kosten gehen hier langfristig mit abgeschriebenen teuren Startinvestitionen und ganz am Ende in Jahrzehnten mit (hoffentlich) relativ preiswertem H2 schließlich herunter.
JCW schreibt.
1. Die Abregelung habe ich schon erwähnt, aber das ist abgesehen von einigen speziellen Segmenten (Windstrom in Schleswig-Holstein 20%) bisher ein geringer Anteil von ca. 3%. Bei weiterem zügigen Ausbau wird dieser Anteil aber stark überproportional steigen, wenn nicht gleichzeitig Speicher und Leitungen ausgebaut werden.
@ Die Abregelung müsste weniger stattfinden, wenn die Erneuerbaren noch vorrangig in den Bilanzkreisen der Versorger verbraucht würden, wie das bis 2010 gesetzlich geregelt war.
Zu dem würde verhindert, dass es Kohlestrom ist, den Sie da speichern wollen
JCW schreibt.
2. Eigenverbraucher können viel Geld sparen, das anderswo im System fehlt. Der restliche Netzstrom muss dann teurer werden, und für den, der die Sparmöglichkeit durch Eigenverbrauch nicht hat, bleibt die Preiserhöhung übrig. Man muss also für Eigenverbtaucher einen separaten Stromtarif für den Reststromverbrauch einführen, der dafür sorgt, dass deren Ersparnisse nicht den anderen Stromverbrauchern als Preiserhöhung aufgebürdet werden.
@ Wo fehlt den da Geld im System ?? Fehlendes Geld wird lediglichnur auf der „Nebelkerze“ EEG Konto dargestellt. Richtig wäre……. man muss die Ersparnisse der Eigenverbraucher nur im System nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, auf den Reststrom übertragen. Mit anderen Worten auch denen zukommen lassen, die keine PV Anlage auf dem Dach haben können. Und das geht wie folgt.
Schauen Sie sich die folgende Merit Order Grafik an, und scrollen Sie das vierte Bild nach oben.
Da können Sie sehen, wie in den Bilanzkreisen die Strompreis entstehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Sie sehen, wegen der Eigenverbraucher sinkt bei der Preisbildung die Nachfrage von N1 auf N2, und somit für den Reststrom der Preis von P1 auf P2. Die nicht Eigenverbraucher haben auch was davon. Dafür müssen Sie allerdings Ihr geliebtes EEG Konto abschaffen, da geschieht nämlich gerade das Gegenteil. Wenn da der Reststrom billiger wird, muss der Staat Milliarden zuschießen..
„Die meisten Fragen der Abgeordneten im Ausschuss hätten sich auf die Frage bezogen, wo das Geld dafür herkommen solle“
Mit den Gesetzen zu denen die Bundestagsabgeordneten beigetragen und zugestimmt haben, haben diese den Kostenüberhang mitgeschaffen. Daß diese Abgeordneten jetzt keine Experten für diese Entwicklung sind ist klar, daß sie die Ressourcen des Bundestages für neutrale Aufklärung nicht genutzt haben ist peinlich und daß nicht eingeordnet wird, daß es kein Kosten- oder Ausgabenproblem ist, sondern eine Einnahmenproblem, das die(se) Abgeordneten (oder vorherige verantwortliche Volksvertreterinnen und Volksvertreter) mit vielen (anteilig unpassenden) Novellierungen des EEG-Gesetzes gefördert haben, wirkt unsolide und unseriös, im mindesten inkompetent. Die Vermarktungshindernisse wurden durch Gesetze gefestigt und die Übertragungsnetzbetreiber haben sich auch nicht dagegen gewehrt (zumindest nicht nachhaltig und erkennbar), ebensowenig die Stadtwerke und Verteilnetzbetreiber.
Rückblickend wurden sie immer wieder darauf hingewiesen, aber wen interessiert die unfähige Basis der Wählerinnen und Wähler in diesem Land in der ‚großen und allfähigen‘ Hauptstadt (ohne Planwirtschaft)?
Anspruchsvolle Diskussion! Danke!!
Thema springt vom Dilemma des EEG-Kontos zu privatem Verhalten unter jetzigen Bedingungen wieder zu allg. wirtschaftlicher Ausrichtung einer möglichst preiswerten Stromversorgung.
Allg. Tenor: EEG sollte reformiert werden; so kann es nicht weitergehen; oK.
Der Strommarkt wandelt sich gerade, wie eine sich heutende Schlange; und zwar komplett!
Die Sachbearbeiter oder auch Ressortleiter im Wirtschaftsministerium hat aber nur Ansprechpartner der herkömmlichen Kraftwerks-Industrie…….wahrscheinlich auch direkt im Büro nebenan. Vertreter von PV oder Wind sind meines Wissens nicht vertreten???
Gäbe es einen Verband der Wind-Stromerzeuger oder PV-Erzeuger wäre das eventuell anderst.
Von welcher der aktuell existierenden Institutionen sollten Vorschläge für eine Anpassung der Gesetzes-Regelung aktuell eingebracht werrden?
Wir können uns hier noch dumm und fusselig reden; ohne eine Organschaft wird das Nichts.
Wer braucht eigentlich einen Börsenstrompreis und einen Ramsch-Tresen für Erneuerbare.?
Alles Relikte der jahrealten Entscheidungen; warum auch immer?
Wie von Hans Diehl oft genug zitiert, funktionierte die Preisfindung und Zuordnung der EEG-Kapazitäten doch vor 2010 auch ausreichend. Warum wurde diese Einstellunng geändert?
Ja. Mit der Änderungs zu mehr als 50% EEG hat sich mittlerweile ein erheblicher Wandel der Gewichtung ergeben.
Wir sollten am Mantel des Schweigens heben und der verqueren Vorstellung oder Motivation der Entscheidungsträger abarbeiten.
Oder sollten diese weiterhin Bestand behalten?
Thomas I schreibt
Die Sachbearbeiter oder auch Ressortleiter im Wirtschaftsministerium hat aber nur Ansprechpartner der herkömmlichen Kraftwerks-Industrie…….wahrscheinlich auch direkt im Büro nebenan. Vertreter von PV oder Wind sind meines Wissens nicht vertreten???
@ Thomas I
Ich sehe die Energiewende immer noch als „Kalten Krieg“ zwischen zwei Systemen, mit zwangsläufig, erfreulich zunehmenden „Friedensverhandlungen“
Die Verhandler sind allerdings noch die Alten.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Zitat:..Einer breiteren Öffentlichkeit wurden Personalaustauschprogramme und die Mitarbeit Externer in Bundesministerien durch das Fernsehmagazin Monitor am 19. Oktober 2006 bekannt. Der Beitrag wurde anmoderiert mit den Worten:
„Lobbyisten versuchen, die Politik zu beeinflussen, um ihrem Arbeitgeber Vorteile zu verschaffen. Dazu sprechen sie auch in Ministerien vor. Manche Lobbyisten haben das gar nicht mehr nötig – sie sind nämlich schon da. Ja, richtig, das ist neu: Lobbyisten haben in unseren Ministerien mittlerweile eigene Büros – Tür an Tür mit Regierungsbeamten und […] mit eigener Durchwahl, und schreiben an Gesetzen mit. Bezahlt werden sie von ihren Unternehmen. Leihbeamte – gut für die Wirtschaft, schlecht für Bürger. Zitat Ende.
Unter- diesen Beratern ist das EEG Konto entstanden, und die werden auch noch solange wie möglich versuchen, diese Einnahmequelle für ihre Arbeitgeber zu erhalten.
So nach dem Motto, wenn ihr die Energiewende unbedingt wollt, dann bezahlt auch dafür.
Dieser Kommentar ist für die gegenwärtige Situation im Zusammenhang mit dem EEG Konto so richtungsweisend, dass ich mir erlaubt habe ihn, hier her ans Ende zu holen.
JCW schreibt.am 28 Juni um 6.24 Uhr.
@christopher Nicht richtig ist, dass das EEG-Konto intransparent sei. Im Gegenteil: Es ist ein Muster an Transparenz. Bisher ist es die effizienteste Art, die Erlöse der Erneuerbaren vom volatilen Marktgeschehen abzukoppeln. Damit wird deren Risiko und in der Folge deren Kosten gesenkt. Weniger Kosten bedeutet, bei richtigem Marktdesign, auch niedrigere Preise für die Verbraucher.
@ JCW
Ihre Transparenz Einschätzung des EEG Konto passt nicht zu dem, um was es hier geht, nämlich den Zusatzbedarf auf dem EEG Konto. Transparenz im Sinne der Energiewende müssen Sie in einem weiteren Zusammenhang sehen.. Ziel der Energiewende sind 100% Erneuerbare zu möglichst wenig Kosten. Mit anderen Worten, mit wenig Kosten einen hohen Nutzen erzielen. Physikalisch sind wir auf dem richtigen Wege. Durch den Merit Order Effekt senken Sonne und Wind die Börsenpreise am Strommarkt. Das Kosten/Nutzen Prinzip funktioniert. Aber leider nur „Physikalisch“. Wirtschaftlich wird das Ganze durch das EEG Konto wieder zunichte gemacht. Das wird Vielen — offensichtlich auch Ihnen — mit dem EEG Konto vernebelt. Da wird wieder zunichte gemacht, was physikalisch an Nutzen entstanden ist. Nicht nur, dass die sinkenden Börsenpreise als Nutzen vorenthalten werden, werden diese über das EEG Konto, dreisterweise sogar noch als Kosten deklariert. In Milliarden ausgewiesen die der Staat zuschießen muss, um den Saldo auf dem EEG Konto auszugleichen. Milliarden für die es keine Kosten gibt. Es sei denn Sie können hier erklären, bei wem bei sinkenden Börsenpreise Kosten anfallen. Zur Erinnerung, die EEG Umlage die auf dem EEG Konto eingeht, wird jeweils für das Folgejahr wie folgt prognostiziert.
Zitat der Netzbetreibe. Die Berechnung im Einzelnen Für das Jahr 2016 wird weiter eine ansteigende Erzeugung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen prognostiziert. Der Anstieg von über 15 Terawattstunden (von etwa 161 Terawattstunden (TWh) 2015 auf etwa 176 TWh 2016) spiegelt sich vor allem in den Energieträgern Wind an Land, Wind auf See und Biomasse wider. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des sinkenden Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um 14% vermindert haben, ergeben sich für das Jahr 2016 prognostizierte Kosten (im Wesentlichen Vergütungen an Anlagenbetreiber abzüglich Gegenwert durch Börsenerlöse) in Höhe von etwa 23,1 Milliarden Euro. Dies entspricht in der EEG-Umlage 2016 einem Anteil von etwa 6,4 Cent pro Kilowattstunde. Zitat Ende.
Die 14% sinkende Börsenpreise – in manchen Jahren waren es schon über 20% – haben seither die Verbraucher automatisch in der EEG Umlage gehabt. Nun, wo der Staat die Rechnung detailiert bekommt, ergibt daraus der „Zusatzbedarf“ auf dem EEG Konto.
@ JCW Dass Sie die Erlöse, sprich den Wert, der Erneuerbaren vom volatilen Marktgeschehen abkoppeln wollen, um deren Risiko des Verramschens – Insider sagen Kannibalisierung – zu vermeiden finde ich in Ordnung. Dazu brauchen Sie aber nicht das EEG Konto. Das ist ja hier gebetsmühlenartig mein Thema wenn ich fordere, dass die Erneuerbaren wieder in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden müssen, wie das bis 2010 der Fall war.
Da werden die EE nämlich dem volatilen Markt entzogen, und können ihren Merit Order Effekt für alle, marktgerecht wirksam werden lassen.
Wie das geschieht, habe ich schon einige male gepostet, hier noch einmal.
Auf der folgenden Merit Order Grafik müssen Sie dazu das vierte Bild nach oben scrollen
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Weil die EE in den Bilanzkreisen der Versorger gesetzt sind, müssen diese bei der Preisbildung weniger nachfragen.
Die Nachfrage fällt von N1 auf N2 und infolge dessen sinkt der Preis von P1 auf P2.
So sind die Erneuerbaren dem volatilen Risiko entzogen, und können ihren preis mindernden „Merit Order Effekt“ für alle voll wirksam werden lassen.
Wenn Sie sich damit eingehender beschäftigen, werden Sie erkennen müssen, weshalb ich das EEG Konto als „Nebelkerze“ bezeichne.
Oder aber Sie müssen mir in all den Punkten, Daten und Fakten fundiert widersprechen.
JCW schreibt am 30 Juni um 16.47 Uhr.
@ Hans Diehl: Sie schreiben, die EEG-Anlagenbetreiber brauche man nicht zu schützen, sie bekämen ja ihre garantierte Einspeisevergütung. Und, wo bekommen sie die her? Aus dem EEG-Konto. Deshalb braucht man das EEG-Konto, oder eine andere Institution, die aber auch nicht anders arbeiten könnte, als es das EEG-Konto tut.
@ JCW
Wo bekommen die EE Betreiber ihre Einspeisevergütungen her ???
Da beginnt Ihr Denkfehler, der für Sie das EEG Konto in einem völlig falschen Licht erscheinen lässt.
Fragen wir doch mal anders rum. Wo bekamen die EE Einspeiser ihre Vergütungen vor dem EEG Konto her, als der Staat noch nix zuschießen musste. Die Netzbetreiber hatten bis 2009 ein Konto, wo die von deren Beauftragten prognostizierte EEG Umlage für das jeweils folgende Jahr einging.
Und das geschah nach folgendem Modus.
Pressemitteilung der Netzbetreiber von 2016 die ich gerade noch gefunden habe.
Zitat:…Die Berechnung im Einzelnen:… Für das Jahr 2016 wird weiter eine ansteigende Erzeugung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen prognostiziert. Der Anstieg von über 15 Terawattstunden (von etwa 161 Terawattstunden (TWh) 2015 auf etwa 176 TWh 2016) spiegelt sich vor allem in den Energieträgern Wind an Land, Wind auf See und Biomasse wider. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des sinkenden Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um 14% vermindert haben, ergeben sich für das Jahr 2016 prognostizierte Kosten (im Wesentlichen Vergütungen an Anlagenbetreiber abzüglich Gegenwert durch Börsenerlöse) in Höhe von etwa 23,1 Milliarden Euro. Dies entspricht in der EEG-Umlage 2016 einem Anteil von etwa 6,4 Cent pro Kilowattstunde. Zitat Ende
Zu der vorjährigen Summe, kommen die Vergütungen für über 15 Terawattstunden mehr dazu.
Die Vergütungen, das heißt die „Kosten“ für das kommende Jahr sind somit gedeckt.
Nun kommen die 14%.prognostizierten Mindereinnahmen wegen sinkender Börsenpreise In manchen Jahren waren das über 20% Das sind die sinkenden Börsenpreise, die auf dem EEG Konto die Differenz zu den Vergütungen größer werden lassen, und dem Staat Milliarden Ausgleichszahlungen aufbürden. Milliarden von denen für die Vergütungen der Einspeiser kein einziger Cent benötigt wird.
Ohne EEG Konto so wie das bis 2010 geregelt war, müsste der Staat keine Milliarden auszugleichen.
Auf dem EEG Konto wird lediglich demonstrativ dargestellt, seht her so viel müssen wir für den EEG Strom vergüten, und so wenig bekommen wir an der Börse nur dafür. Die Energiewende wird völlig kontraproduktiv dargestellt mit dem EEG Konto, denn niedrige Preise durch Sonne und Wind ist doch das Ziel der Energiewende.
Ich bin guter Dinge, dass sich das in absehbarer Zeit von selbst erledigt, wenn die Energiewende immer teurer werden soll, nur weil der EEG Strom billig und immer mehr wird.
Also ich kann da nur erkennen, dass die Cents für die Einspeiser auf unterschiedlichen Wegen von den Verbrauchern zu den Erzeugern fließen. Ob jetzt über die Verteilnetzbetreiber oder das EEG-Konto ist nur eine Frage des bürokratischen Aufwands. Dass der Staat den Ausgleich des Defizits auf dem EEG-Konto vollständig übernommen hat, war ein Fehler, der baldmöglichst wieder rückgängig gemacht werden sollte. Der Staat sollte nur die Vergangenheitskosten übernehmen, also Kosten, die, wenn die Anlagen erst heute gebaut worden wären, nicht anfallen würden, weil heute niedrigere Einspeisevergütungen gezahlt werden.
Sie haben noch gefragt, wo heute Geld im System fehlt. Das ist offensichtlich: Die Verbraucher-Strompreise sind gestiegen. Einen Teil davon hat der Staat übernommen, damit wird es für den unbedarften Stromverbraucher unsichtbar. Der Rest steckt vor allem in den Netzkosten, die jeder kWh aufgebürdet werden. Damit wird eine Vielzahl an Kosten abgegolten, u.a. die Redispatchkosten, die höher geworden sind, weil die Leitungen zu schwach sind oder (alternativ) es zu wenig Speicher gibt, die das Redispatch ersetzen könnten. Aber auch die Kosten für Minuten-, Primär- und Sekundärreserve stecken in der Netzgebühr, außerdem Anschlusskosten für Erneuerbare Anlagen, und und und….
Nicht alles im gegenwärtigen Stromsystem funktioniert gut, aber man muss schon genau schauen, was gut funktioniert bzw. was gut funktionieren könnte, wenn andere Rahmenbedingungen erfüllt wären. Man sollte jedenfalls nicht darauf hereinfallen, das Wording der Energiewendegegner zu übernehmen, dass der Umsatz auf dem EEG-Konto „die Kosten der Energiewende“ darstellen würde. Schließlich wird für das Geld, das über das EEG-Konto geht, auch etwas werthaltiges geliefert, nämlich umweltfreundlich erzeugter Strom. Nur wenn dieser Strom teurer ist als die alternativen Techniken, diese Differenz sind dann die Kosten der Energiewende. Diesen Vergleich kann man aber ehrlich nur machen, wenn man den fossilen Energien die Kosten der Klimawandelanpassung hinzuzählt. Das kann man seriös kaum machen, und deshalb bleibt es weitgehend im Unklaren, was uns die Energiewende langfristig kostet. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Kosten aber kontinuierlich geringer, während die Kosten der Klimawandelanpassung kontinuierlich gestiegen sind. Wahrscheinlich sind wir Stand heute schon bei einer positiven Bilanz, die sich weiter zu Gunsten der Energiewende verschieben wird.
Ich lese hier immer von sinkenden Börsenpreisen. Diese müssten doch bei den privaten Haushalten und Gewerbe auch ankommen? Der Strompreis hat sich jedoch von 2009 bis 2024 glatt verdoppelt auf nun 43 ct/kWh. Die EEG Kosten wurden wohlweislich herausgenommen, da diese den Strompreis hätten explodieren lassen: 2022 4 Mrd., 2023 10 Mill., 2024 bis 20 Mrd. € oder noch mehr. Das sind ja nun keine „Altlasten“, da die Erzeugung konstant bleibt! Mit nur 6 % mehr EE Erzeugung (von 2022 auf 2023) binnen eines Jahres hat sich der Bedarf des EEG Kontos mehr als verdoppelt. Mir sieht das eher nach einer e Funktion aus als nach einer funktionieren Lösung.