Wer in Schleswig-Holstein ein neues Haus bauen will, soll das künftig nicht mehr ohne Photovoltaik-Anlage realisieren können. Das Landeskabinett in Kiel verabschiedete eine Novellierung des Klimaschutzgesetzes, das etwas sperrig als „Gesetz über die Energiewende, den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (EWKG) bezeichnet wird. Darin enthalten ist unter anderem auch eine entsprechende Verpflichtung für den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Wohngebäuden.
„Klimaschutz ist längst mehr als ein Umweltthema, es geht um unser aller Sicherheit und wirtschaftliches Wohlergehen“, sagt Schleswig-Holsteins Klimaschutzminister Tobias Goldschmidt (Die Grünen). „Mit dem novellierten EWKG setzt Schleswig-Holstein die Segel klar auf Kurs Klimaneutralität. Wir setzen auf stringente Maßnahmen und lassen bei der Umsetzung Augenmaß walten“, sagte Goldschmidt.
Bisher galt in dem Bundesland nur eine Verpflichtung für Nicht-Wohngebäude. Auf diesen sollte bei Neubau oder umfassender Sanierung des Daches eine Photovoltaik-Anlage entstehen. Zudem hat die Landesregierung sich selbst in die Pflicht genommen und den Bau von Solaranlagen auf eigenen Liegenschaften angeordnet. Jetzt tut die Regierung den nächsten Schritt und nimmt auch private Wohnhäuser in die Pflicht.
Zusätzlich wird auch die Pflicht für Solarüberdachung von Parkplätzen nachgeschärft. Künftig sollen Parkplätze ab 70 Stellplätzen in die Pflicht genommen werden. Das gilt für Neubauten, aber auch für Parkplatzsanierungen und -erweiterungen. Zuvor galt diese Vorschrift nur für Neubauprojekte von Parkplätzen mit über 100 Stellplätzen.
„Die weltweiten Extremwetterereignisse zeigen uns eindrücklich, dass wir beim Klimaschutz keine Zeit zu verlieren haben“, sagt Goldschmid. „Mit dieser Novelle tragen wir den klimapolitischen Notwendigkeiten Rechnung. Das Klimaziel 2040 und unser Ausbauziel für erneuerbare Energien erhalten Gesetzesrang. Ganz konkret haben wir in die Novelle ein paar echte Klimaschutzbeschleuniger eingebaut – beispielsweise einen PV-Standard für Neubauten von Wohnhäusern und Parkplätzen.“
Noch muss das Gesetz vom Landesparlament beschlossen werden. Danach soll es planmäßig zum 1. Januar 2025 in Kraft treten.
Bisher haben neben Schleswig-Holstein auch Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Bremen, Niedersachsen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen unterschiedliche Variationen der Verpflichtung, Photovoltaik auf Dächern oder Parkplätzen zu installieren, eingeführt.
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Und wer darf das Zahlen?
Das ist für junge Leute einfach nicht machbar, diese Mehrkosten zu tragen. Unverschämt
Quatsch, das ist die einzige Investition an deren Eigenheim die sich amortisiert. Eine 10kWp-Anlage kostet hardwareseitig ohne Speicher ca. 7000€. Das Gerüst steht sowieso und in Zukunft wird alles elektrisch. Wer ansatzweise Verstand hat, baut eine Wärmepumpe ein. Die Autos werden mittelfristig alle elektrisch. Ich darf Ihrem Kommentar entnehmen, dass Sie kein junger Mensch sind und keine eigenen Erfahrungen mit PV-Anlagen haben?
Wenn gerade die jungen Leute verstehen würden, dass mit einem sektorengekoppelten System (PV + Wärmepumpe – Eigenverbrauch – evtl. Batteriespeicher) sich auf Dauer Geld sparen lässt, dass man nicht Monat für Monat für Pellets o. ä. ausgeben muss und noch für die nicht verbrauchten kWh auch noch Geld bekommt, sollte das machbar sein. Das ist (noch) eine 80% Lösung, ganz ohne Einkauf der Reststrommenge wird es aktuell nicht gehen.
In Zeiten, wo bald vieles noch elektrisch über die Straßen fährt rentiert sich das Dach mit Siliziumplatten noch mehr!
ABER lieber volatile Preise für 20% statt für 100% in Zeiten von herauf beschworener Energiekrise, die nach 2 Jahren nicht im Ansatz so noch zu erkennen ist.
SCHADE ist nur, dass Anreize bzgl. günstigen KfW-Krediten einfach nicht vorhanden sind – aber die entsprechenden Politiker preisen die Energiewende an – ohne noch bessere Anreize für Prosumer und Multiplikatoren der Energiewende zu schaffen.
Bei meinem Hausbau gab es diese Möglichkeit damals noch nicht. Würde ich heute ein neues Haus bauen, würde ich das DACH in die Planung mit einbeziehen. Ein neues Gebäude mit PV und Wärmepumpe auszustatten ist deutlich kostengünstiger als bei einem Zu- oder Altbau.
Ich darf all die neuen Hauseigentümer für diese Pflicht beglückwünschen!
Einzelgebäude sind energegisch leider sehr schlecht. Doppelhaushälften wären hier sicher vorteilhafter. Aber das ist eine andere Geschichte.
Warum nicht gleich am Nordpol? In SH scheint die Sonne durchschnittlich 160 Stunden weniger im Jahr als in Bayern. Was für eine Fehlallokation von Ressourcen!
Solche unqualifizierten Kommentare machen mich so unglaublich wütend! So ein Quatsch? Was schreiben Sie da? Sind Sie in der Lage PVGis zu benutzen? Dann schauen Sie bitte einmal nach. Ob Sie eine 11kWp Anlage in Schleswig Holstein oder eine 10 kWp Anlage in Bayern bauen macht den gleichen Ertrag. Das sind Mehrkosten bei den PV Modulen von 200€. Wie kann man nur mit solchem Selbstbewusstsein solchen Schund verbreiten? Haben Sie überhaupt irgendeine praktische Erfahrung, die Sie veranlasst so etwas hier zu schreiben?
Da kann ich ja gleich schreiben: „Es macht keinen Sinn in Bayern PV zu installieren, weil in Nordafrika, da scheint die Sonne ja viel intensiver als in Süddeutschland…“ Wenn Sie nichts Produktives beizutragen haben und über keine Expertise verfügen, dann halten Sie sich bitte in Zukunft mit Ihrer Meinung vornehm zurück.
Wir in Bayern brauchen keine Verpflichtung. Jeder Häuslebauer baut derzeit schon mit PV. Es ist nichts was sich mehr rentiert als PV mit WP gekoppelt.
Eine Verpflichtung brauchen nur diejenigen, die nicht rechnen können und nicht mal einen Ansatz von Klimaschutz leben.
Viele Häuslebauer können nicht so rechnen, wie Sie und ich vielleicht annehmen. Und das ist auch ihr gutes Recht, das nicht zu können. Und darum hilft es, gesetzgeberisch nachzuhelfen.
Mich wundert hier, dass der alte gelbe Mann nicht das mediale Rumpelstielzen macht, von wegen Bevormundung, Verbot von Dächern ohne PV, der Staat klettert auf die Dächer der Häuslebauer und sagt was man darf, nicht darf und muss…. Freiheit und so. Also die Freiheit, den dümmsten Quatsch auf Kosten aller zu machen eben.
Gut so, so etwas zu regeln. Der Mensch macht ohne diese Vorgaben einfach zu viele zu dumme Sachen. Mehr Verbote, mehr Gebote und dann noch eine Steuerbelastungsverschiebung, weniger Stromsteuer, mehr CO2-Steuer. Dieses Land braucht dringend mehr Ordnungspolitik, damit mal wieder eine Linie in den freien egoistischen Kindergarten kommt.