Oxford PV präsentiert Tandemmodul mit 26,9 Prozent Wirkungsgrad

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Oxford PV will ein Modul mit Perowskit-Silizium-Tandemzellen auf den Markt bringen, das einen Wirkungsgrad von 26,9 Prozent erreicht. Das stelle einen Weltrekord dar, so das britische Unternehmen. Das Fraunhofer CalLab hat die Effizienz gemessen und zertifiziert. Das 60-Zellen-Doppelglasmodul mit einer Fläche von gut 1,6 Quadratmetern und einem Gewicht von knapp 25 Kilogramm ist vor allem für Wohngebäude konzipiert.

Die Module sollen in circa 12 bis 18 Monaten verfügbar sein, teilte das Unternehmen auf Anfrage von pv magazine mit. Die Zellen werden in Brandenburg an der Havel gefertigt. Bei der Modulmontage sind auch externe Dienstleister im Einsatz.

Die heute den Photovoltaik-Markt beherrschenden Silizium-Solarzellen verwerten vor allem den roten und infraroten Anteil des Sonnenlichts. Deshalb haben Wissenschaftler schon vor Jahrzehnten damit begonnen, nach Photovoltaik-Halbleitern zu suchen, die den energiereicheren blauen Teil des Lichtspektrums für die Stromerzeugung erschließen können. In den letzten zehn Jahren haben sie sich hier vor allem auf die Materialgruppe der Perowskite konzentriert.

Dabei setzen sie auf ein Huckepack-Konzept: Die Perowskite werden auf eine konventionelle Silizium-Solarzelle aufgetragen. Dort nutzen sie in erster Linie das blaue und grüne Licht; die rote Strahlung lassen sie zur darunter liegenden Silizium-Schicht durch. Mit diesem Doppel ist es Wissenschaftlern gelungen, die Effizienzgrade herkömmlicher Solarzellen weit hinter sich zu lassen.

Kooperation mit dem Fraunhofer ISE

Oxford PV hat nun als eines der ersten Unternehmen begonnen, in die Serienfertigung von Modulen einzusteigen. Dabei kooperiert der Hersteller mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. So hat Oxford PV Anfang des Jahres den Prototypen eines zusammen mit den Fraunhofer-Forschern entwickeltes Perowskit-Silizium-Moduls vorgestellt, das auf 25 Prozent Wirkungsgrad kommt – rund drei Prozentpunkte mehr, als Standardmodule heute im Durchschnitt erreichen

Das Rekordmodul von Oxford PV stellt einen bedeutenden Meilenstein für die Solarstromerzeugung dar, erklärt David Ward, CEO des Unternehmens. „Sowohl Hausbesitzer als auch gewerbliche Kunden und Energieversorger profitieren von bis zu 20 Prozent mehr Strom bei gleichem Platzbedarf. Das spart nicht nur Installationskosten, sondern beschleunigt auch die Dekarbonisierung und kann einen wichtigen Beitrag zur globalen Energiewende leisten.“

Kooperation mit Sunmaxx: Tandemzellen auch für PVT-Module

Darüber hinaus hat Oxford PV angekündigt, mit dem Hersteller photovoltaisch-thermischer Module (PVT) Sunmaxx zu kooperieren. Die beiden Partner wollen ein PVT-Modul namens „Solar Hammer“  mit einem elektrischen Wirkungsgrad von 26,6 Prozent und einer thermischen Effizienz von 53,4 Prozent auf den Markt bringen.

Den Unternehmen zufolge handelt es sich dabei um den ersten Einsatz von Perowskit-Silizium-Tandemzellen in einem PVT-Module. „Sunmaxx‘s PVT-Module kombinieren bewährte Wärmemanagementtechnologie aus der Automobilindustrie mit Photovoltaik, was zu einem vom Fraunhofer ISE zertifizierten Gesamtwirkungsgrad von 80 Prozent führt“, so die Partner.

Der Gesamtwirkungsgrad von 80 Prozent wird auf einer Fläche von 1,63 Quadratmetern erreicht. Die elektrische Leistung des Moduls mit 6 x 10 Zentimeter großen M6-Zellen beträgt 433 Watt. Auch dieses Produkt soll in 12 bis 18 Monaten auf den Markt kommen. Sunmaxx will sie in seinem 50-Megawatt-Werk im sächsischen Ottendorf-Okrilla produzieren. Der Hersteller erklärte gegenüber pv magazine, dass es in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich sein werde. Man sei auf der Suche nach Partnern für den weltweiten Vertrieb ist, da es für Sunmaxx „sehr wichtig ist, Installateure zu schulen, die über Kenntnisse in verschiedenen Disziplinen verfügen müssen“.

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