Eco Stor: Online-Rechner ermittelt Speicherbedarf für Energiewende

Dashboard, Dunkelflaute, Eco Stor

Teilen

Wenn die Energiewende in Deutschland gelingen soll, werden Speicher gebraucht. Darüber besteht weitgehende Einigkeit, doch die Frage ist, wieviel Speicherkapazitäten brauchen wir und welche zusätzlichen Reservekraftwerke sind notwendig. Eco Stor hat dafür ein Online-Tool entwickelt. Damit könne jeder selbst zukünftige Modelle und Szenarien durchspielen und die benötigte Speicherkapazität ermitteln. Es steht ab sofort kostenlos für die Allgemeinheit zur Verfügung.

Das Online-Tool von Eco Stor ist eine Art „Speicher-Dashboard“ mit dem sich basierend auf realen Last- und Erzeugungsdaten die verschiedenen zukünftigen Ausbauszenarien simulieren lassen. Dabei geht es vor allem darum, zu zeigen, wieviel Reservekapazitäten für verbleibende „Dunkelflauten“ noch notwendig sein werden. Gerade „Dunkelflauten“, also Phasen, zu denen weder die Sonne scheint noch der Wind weht, werden im Zuge der Energiewende gern als Schreckgespenst genutzt.

Als „Dunkelflaute“ wird dabei ein zusammenhängender Zeitraum von mehr als 24 Stunden definiert, in dem die Einspeisung erneuerbarer Energien dauerhaft unter einem Schwellwert von 50 Prozent des Strombedarfs liegt. Solche Zeiten, in denen weniger als die Hälfte des Strombedarfs durch Photovoltaik und Windkraft gedeckt werden, treten vornehmlich in den Wintermonaten auf.

Die Benutzung des Online-Rechners ist Eco Stor zufolge selbsterklärend. Zudem steht ein „Online-Helfer“ zur Verfügung, der Informationen zu den wichtigsten Schritten gibt. Die Grundlage für die Erzeugung möglichst realistischer Annahmen bilden die Erzeugungs- und Verbrauchsdaten der Jahre 2020 bis 2023. Von diesen Ausgangswerten kann dann ausgewählt werden, wieviel Photovoltaik oder Windkraft in Zukunft installiert sein wird. Auch Annahmen dazu, wieviel kurzfristige Speicherkapazität zur Verfügung steht oder zum Stromverbrauch können getroffen werden. Als Ergebnis wird dann die noch verbleibende Angebotslücke angezeigt und wieviele Reservekraftwerke für den Fall erforderlich sind. Nach Angaben von Eco Stor erfolgt die Modellierung auf Basis gewisser Vereinfachungen. So seien regionale Netzengpässe oder auch der grenzüberschreitende Stromhandel nicht berücksichtigt. Gerade letzterer werde aber wohl in Zukunft einiges an kurz- und langfristigem Speicherbedarf substituieren.

Das Tool kann insgesamt eine Hilfestellung geben, wie das Energiesystem zukünftig weiterentwickelt werden muss, damit die kurzfristigen Speicher mit einem steigenden Anteil von Photovoltaik und Windkraft korrelieren. Doch nicht nur darum geht es Eco Stor, sondern auch darum, dass die Energiewende langfristig kostengünstig verwirklicht wird, also in einem wirtschaftlich optimierten Stromdesign umgesetzt werden kann. Denn die eigentliche Kernfrage sei, so Eco Stor, wie sich eine CO2-freie Stromversorgung zu minimalen Kosten erreichen lässt.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Batteriespeicherkraftwerk, Windkraft
Sechs Vorhersagen für die Batterieindustrie 2025
20 Dezember 2024 Trotz volatiler Märkte steigt der Ausbau von Energiespeichersystemen, auch durch mehr Planungssicherheit dank Garantien.