IEA-Bericht sieht Chance auf weltweit acht Terawatt Neuinstallationen an Erneuerbaren bis 2030

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Eine am 4. Juni vorgelegte Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) beschreibt eine in den kommenden Monaten bestehende Möglichkeit, dass die Staaten klare Pläne für den Ausbau der erneuerbaren Energien entwickeln. Damit könnten sie einen Beitrag leisten, das gemäß des Pariser Abkommens von 2015 erforderliche und zuletzt 2023 bei der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) definierte Ziel einer Verdreifachung der weltweit installierten Leistung bis 2030 zu erreichen.

Der Bericht „COP28 Tripling Renewable Capacity Pledge“ (zum Download auf der IEA-Homepage) kommt zunächst allerdings zu dem Ergebnis, dass erneuerbare Energien zwar im Mittelpunkt der internationalen Energie- und Klimaziele stehen, aber nur sehr wenige Länder tatsächlich klar definierte Ziele (Nationally Determined Contributions, NDCs) gemäß dem Pariser Abkommen formuliert haben. Die Länder sind demnach offizielle Verpflichtungen für insgesamt 1,3 Terawatt eingegangen, was nur zwölf Prozent der dessen entspricht, was für das zuletzt in Dubai festgelegte Ziel erforderlich wäre.

Eine länderspezifische Analyse der IEA, die fast 150 Länder weltweit abdeckt, zeigt jedoch deutlich höhere nationale Ambitionen. Die von den Regierungen demnach verfolgten Pläne entsprechen fast acht Terawatt an weltweit installierter erneuerbarer Kapazität bis 2030. Würden die Länder alle ihre bestehenden Strategien, Pläne und Schätzungen in ihre neuen, im nächsten Jahr vorzulegenden NDCs aufnehmen, in denen sie revidierte Ziele für 2030 und neue Ziele für 2035 beschreiben müssen, käme das erklärte Ziel immerhin in Sichtweite: Acht Terawatt entsprechen 70 Prozent der für das Verdreifachungsziel bis 2030 erforderlichen elf Terawatt. Der Bericht betont indes auch, dass die Länder nicht nur ihre Ambitionen noch weiter erhöhen, sondern auch die Umsetzung ihrer Pläne beschleunigen müssen.

IEA-Bericht "COP28 Tripling Renewable Capacity Pledge: Tracking countries’ ambitions and identifying policies to bridge the gap", Cover

„Auf der COP28 haben sich fast 200 Länder verpflichtet, die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien in diesem Jahrzehnt zu verdreifachen“, sagt IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. Der Bericht verdeutliche, dass dieses Ziel „ehrgeizig, aber erreichbar ist – allerdings nur, wenn die Regierungen ihre Versprechen schnell in Aktionspläne umsetzen“.

Hierfür spricht nicht zuletzt, dass sich dem Bericht zufolge die jährlich weltweit hinzukommende Kapazität an erneuerbaren Energien seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens 2015 bereits verdreifacht hat. Dies sei vor allem „der politischen Unterstützung, den Skaleneffekten und dem technologischen Fortschritt zu verdanken, der die Kosten für Photovoltaik und Windenergie im gleichen Zeitraum um über 40 Prozent gesenkt hat“, heißt es in Mitteilung der IEA. Der weltweite Zubau an Erneuerbaren erreichte demnach 2023 fast 560 Gigawatt und damit 64 Prozent mehr als 2022. China habe hierzu den „bei weitem den größten Beitrag“ geleistet.

Als nach wie vor bestehende Hemmnisse nennt die IEA vor allem lange Wartezeiten für Projektgenehmigungen, unzureichende Investitionen in die Netzinfrastruktur, die Notwendigkeit zur schnellen und kosteneffizienten Integration variabler erneuerbarer Energien sowie hohe Finanzierungskosten, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern.

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