Das „ready2use QUATRO Smart-Kit“ hat nach Angaben von Indielux durch ein Zertifikat offiziell bescheinigt bekommen, dass es die von der DGS für sogenannte Balkonkraftwerke entwickelten Sicherheitsstandards einhält. Damit könne das System mit seinen vier Solarmodulen zu jeweils 410 Watt und einer Wechselrichterleistung von 1500 Watt von Laien angemeldet werden, obwohl es die hierfür geltende 800-Watt-Grenze deutlich überschreitet.
Das Berliner Unternehmen, heißt es in einer Mitteilung, „hat eine innovative Technologie entwickelt und international patentiert“, die unter Einhaltung der bestehenden Vorgaben „völlig neue Größenordnungen erschließt“: Möglich sei eine „sichere und normenkonforme Einspeisung“ (womit die Gesamteinspeisung ins Hausnetz und ins öffentliche Netz gemeint ist) bis zum 4,6-fachen des Bagatellwerts, also bis 3600 Watt. Die Schlüsselkomponente hierfür ist der „ready2plugin Stromwächter“ von Indielux, der die Stromeinspeisung in das öffentliche Netz begrenzt.
Das Einspeisemanagement des Stromwächters steuert Solarstromerzeugung und Netzeinspeisung entsprechend den VDE-Vorgaben, versichert Indielux. Damit werde es „technisch und rechtlich möglich, Steckersolargeräte bis 3600 Watt ohne teure Veränderungen an der Elektroinstallation anzuschließen.“ Derzeit arbeitet der Stromwächter den Angaben zufolge mit einer Begrenzung auf 2000 Watt; damit seien „Steckersolargeräte mit Energiespeicher bis zu 4100 Watt Photovoltaikleistung“ nutzbar.
Den für das System grundlegenden Algorithmus hat Indielux bereits vor rund sechs Jahren vorgestellt, 2018 erhielt das Unternehmen hierfür auf der Messe The smarter E Europe einen „The smarter E Award“. Indielux sieht den Anwendungsbereich für seinen Stromwächter nicht nur bei Balkon-Anlagen, sondern auch bei Anlagen für Einfamilienhäuser. „Bis zu einer bestimmten Leistung“, so die Begründung, könnten Photovoltaik-Anlagen mit dem Stromwächter generell „einfach in die nächstgelegene Steckdose einspeisen“, wodurch sich die Installationskosten auf der Wechselstromseite um bis zu 80 Prozent senken ließen. Das Unternehmen habe bereits „Kooperationspartner, die den ready2plugin Stromwächter in standardisierte Bauprodukte wie PV-Carports, PV-Überdachungen und -Wintergärten integrieren.“
Das 2014 gegründete Unternehmen sucht inzwischen auch nach Investoren. Bislang wurde Geld per Crowdfunding akquiriert, doch die nunmehr erreichte Marktreife des „ready2plugin Stromwächters“ sorgt offenbar für erhöhten Geldbedarf: „Um die Prozesse auf den Ansturm von Vorbestellungen und Anfragen namhafter Vertriebspartner anzupassen, benötigt Indielux Kapital und bietet Unternehmensbeteiligungen an“, teilt das Unternehmen mit.
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Das ist doch nicht patentierbar. Jeder Hybrid-WR kann auf einen bestimmten Max. Wert der Einspeisung begrenzt werden, das hilft aber auch nicht bei Generatorleistung >2000W.
Und der Mehrwert bei Anlagen bis 2.000 W Generatorleistung wird so marginal sein, dass der VK ebenso marginal sein müsste.
Ist übrigens auch schön, dass das zertifiziert ist, nur gegen was???
Es ist wohl eine Spaß-Zertifizierung der DGS, aber jedenfalls nicht VDE-normgerecht. Denn in der VDE AR-N 4105 wird ganz klar, ohne wenn und aber, die Leistung des Wechselrichters begrenzt und nicht die Einspeiseleistung am Netzanschlusspunkt.
indielux hat die Technologie des ready2plugin Stromwächters international patentiert und die Verfahren dazu sind abgeschlossen, die Patente sind erteilt. In allen Ländern, in denen wir den Antrag gestellt haben, natürlich auch in Deutschland, hat vor Erteilung des jeweiligen Patents daher eine Prüfung der Patentfähigkeit stattgefunden.
Die Leistungsabregelung im Wechselrichter ist keine sichere Steuerung, die den Schutz der Hausinstallation nach den Vorgaben der DIN VDE 0100-551 verlässlich gewährleisten kann. Der ready2plugin Stromwächter ist die einzige smarte Sicherung, die den normkonformen Steckdosenanschluss ohne vorherige Prüfung der Leistungsreserve ermöglicht.
Ohne Energiespeicher liegt der Mehrwert bei der 1,6-fachen solaren Deckung. Der Wert ist allerdings stark vom Lastprofil abhängig und wurde von der HTW Berlin simuliert. In Kooperation mit der indielux GmbH wurden daraus zwei Webrechner entwickelt, mit denen der konkrete Mehrwert bestimmt werden kann: https://solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator & https://www.indielux.com/wattrechner
Wie aus unserer Marktanalyse hervorgeht, ist ein 3,4-facher Mehrwert bei den indielux ready2use Hybrid-Kits (mit Energiespeicher) zu erreichen: https://www.indielux.com/wp-content/uploads/2023/12/wettbewerb_o.png.
Der DGS-Sicherheitsstandard für steckbare Stromerzeugungsgeräte DGS 0001:2023-01 ist derzeit die einzige Norm, „gegen“ die bis zum Inkrafttreten der DIN VDE V 0126-95 überhaupt zertifiziert werden kann. Alle Aspekte des DGS-Sicherheitsstandards sind auch in den Entwurf für DIN VDE V 0126-95 eingeflossen, denn die DGS ist wie die indielux GmbH Teil des vom BMWK geförderten Normungsvorhaben “Steckersolar”: https://www.dke.de/de/arbeitsfelder/energy/steckersolar. Der Unterschied zwischen einer Zertifizierung nach VDE und der nach DGS-Standard ist die Anerkennung durch den Gesetzgeber: VDE-Normen werden in Bundesgesetzen als “Stand der Technik” anerkannt, während der DGS-Sicherheitsstandard nur in Landesverordnungen herangezogen wird.
Die Einschätzung von Er Kan widerspricht unserer achtjährigen Erfahrung aus der Verhandlung der DIN VDE 0100-551 und der VDE AR-N 4105 sowie der Co-Autorenschaft der DIN VDE V 0126-95. Denn die „Netznorm“ VDE AR-N 4105 zielt darauf, den sicheren Anschluss am Niederspannungsnetz zu gewährleisten. Steckersolargeräte mit dem ready2plugin Stromwächter erfüllen diese Auflagen, da sie eine geringere Netzrückwirkung als klassische Balkonkraftwerke mit 600 VA bzw. 800 VA haben. Wir haben dazu auch ein Rechtsgutachten von Dr. Jörn Bringewat aus der Kanzlei von Bredow Valentin Herz veröffentlicht.
Die Leistungsbegrenzung ist zudem nur für die Laieninstallation und -anmeldung relevant.
Tatsächlich kann der ready2plugin Stromwächter auch bei PV-Anlagen, die vom Elektriker installiert und angemeldet werden, die AC-Installationskosten um 80 % senken. Es muss kein neuer Anschluss bis zur Hausverteilung gestemmt oder geschlitzt werden und die vorhandene Elektro-Installation muss nicht modernisiert werden.
Im Sinne der VDE würde das nur gehen wenn über eine Messung des richtigen Sicherungs-Kreises sicher gestellt wird das in diesem Kreis maximal 3,6kW abgenommen werden.
Denn sonst kann in einer Stichleitung das doppelte der zulässigen 3,6kW fließen ohne dass irgend eine Sicherung aus löst.
Um wie versprochen an einer beliebigen Steckdose einspeisen zu können müsste jeder einzelne Sicherungskreis gemessen werden, nicht der Hausanschluss.
Und dann gehen an einer Steckdose natürlich nur 2,3kW nicht 3,6kW Dauerleistung.
Irgendwo zwischen Voodoo und Betrug…
Wir werden in diesem Rahmen nicht auf alle Äußerungen in Ihrem Kommentar eingehen. Jedoch möchten wir zwei entscheidende Punkte herausgreifen:
1. Auf einem Sicherungsabzweig kann nicht mehr Strom fließen als auf dem Hausanschluss.
2. Wir versprechen keine 3,6 kW Dauerleistung, sondern beschränken den Einspeisestrom auf 9 Ampere, ähnlich wie bei den Notladekabeln für Elektroautos. Dies tun wir, da die Schutzkontaktsteckdose dauerhaft keine größeren Leistungen verkraftet – obwohl sie mit 16 Ampere für eine Stunde getestet wird.
Die Details zu unserer Technologie finden Sie hier: https://www.indielux.com/funktion-ready2plugin-stromwaechter
Schon eigenartig was sich für technische Blüten entwickeln – Als ich allerdings die chinesischen Betteri-Stecker gesehen habe, hat die Achtung gelitten – Die normengerechte Ausführung der Produkte sind fraglich, habe ich ein VDE-Zeichen und ein CE-Zeichen übersehen? Seit 2018 aktiv und bis heute kein Datenblatt auf der Homepage gefunden. Achtung, gerade wenn es Produkte für den elektrotechnischen Laien geht, sollte die Produktsicherheit zertifiziert sein. Hat der DGS diese Qualifikation? Habt ihr eine Produkthaftpflichtversicherung? Die Seite hinterlässt bei mir doch den Eindruck nach „dünnen Eis“.