Im Beisein des sächsischen Energieministers Wolfram Günther (Grüne) wurde der Solarpark „Zeithain“ im Landkreis Meißen offiziell eingeweiht. Entwickelt und gebaut hat das Photovoltaik-Kraftwerk mit 87,1 Megawatt das Hamburger EPC-Unternehmen Enerparc. Es wird den Solarpark, der in neun Bauabschnitten zwischen 2016 und 2024 entstand, auch betreiben.
Die Solarmodule sind auf einer Fläche von 95 Hektar installiert. Es handelt sich dabei um eine mehr als 150 Jahre lang vom Militär genutzte Fläche, das sogenannte „Alte Lager“. Enerparc habe daher zahlreiche Sondierungsmaßnahmen und Kampfmittelräumungen vornehmen müssen, um die Photovoltaik-Anlage zu bauen. Die umfangreiche Altlastensanierung sei auch dem Trinkwasserschutzgebiet zugute gekommen, in dem sich das Kraftwerk befinde. Zudem seien zahlreiche Ausgleichsmaßnahmen zum Artenschutz vorgenommen worden. Diese hätten bereits „zu einer nachweislichen Erhöhung der Biodiversität im Gebiet geführt“, so das Unternehmen.
Für die Einspeisung des Solarstroms musste Enerparc nach eigenen Angaben eine 3,6 Kilometer lange Kabeltrasse nach Zeithain Neudorf verlegen. Dort habe es zudem ein eigenes Umspannwerk errichtet. Die Vermarktung des Solarstrom übernimmt die Enerparc-Tochter Sunnic Lighthouse.
Pläne für grünen Wasserstoff
Enerparc kündigte zudem an, es wolle in der Region kurzfristig noch eine weitere Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 17 Megawatt Leistung realisieren. Diese soll mit einem Pilot-Elektrolyseur gekoppelt werden, womit aus dem Solarstrom direkt grüner Wasserstoff erzeugt werden soll. Damit sollen dann für die im „Industriebogen Meißen“ angesiedelten Unternehmen versorgt werden. Dies sei eine der Maßnahmen, die die Wirtschaft im Landkreis erhalten und weiter ankurbeln. Daher sei die Anbindung an das geplante Wasserstoffnetz „European Hydrogen Backbone“ geplant, wobei die Versorgung mit grünem Wasserstoff bis 2032 realisiert werden soll. Das Pilotprojekt von Enerparc im Landkreis Meißen soll jedoch schon zuvor entstehen. „Unser Innovations-Team befasst sich aber mit vielen Themen, die eng mit Photovoltaik verbunden sind oder künftig sein werden. Dazu gehört auch grüner Wasserstoff“, erklärte Enerparc-Vorstand Stefan Müller. „Im energieintensiven Industriebogen Meißen ist dessen Erzeugung sinnvoll, denn die Nachfrage ist da. Das sind für uns ideale Rahmenbedingungen für ein Wasserstoffpilotprojekt, das wir hier umsetzen wollen.“
Zudem plant das Unternehmen mittel- und längerfristig weitere Solarparks im Gemeindegebiet Zeithain zu installieren.
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Wo werden die Gewinne versteuert?
Die der Kampfmittelräumdienste, der Landverkäufer, der Hotels/Pensionen/Restaurants/Supermärkte (für die Arbeiter vor Ort) und der Stadtwerke? Oder meinst du die kommunale Solarpark-Beteiligung? Oder die der Unternehmen im „Industriebogen Meißen“, die zukünftig von kostengünstigem grünen Wasserstoff profitieren (wobei da vermutlich auch vorher niemand in einem Internetforum gefragt hat, wo deren Gewinne versteuert werden…)?
Oder den umwelttechnischen Gewinn für ganz Deutschland, Europa und die gesamte Welt? Der ist steuerfrei – und extrem profitabel, wie man mittlerweile weiß…
Oder meinst du den Teil des Gewinns, der bei Enerparc landet? Nun, der wird voraussichtlich in Hamburg versteuert. Aber du wirst doch sicherlich nicht so kleinkariert denken, dass nur das absolut unmittelbare Umfeld zählt…