Erst die Modulproduktion und nun auch die Speicherherstellung: Solarwatt bestätigte am Montag offiziell die Pläne, die Produktion von Batteriespeichern am Standort Dresden Ende des Jahres einzustellen. Ende vergangener Wochen seien die Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung darüber informiert worden. „Der Weiterbetrieb in Deutschland über 2024 hinaus ist aus wirtschaftlichen Gründen auf absehbare Zeit leider nicht mehr möglich“, sagt Detlef Neuhaus, CEO von Solarwatt.
Insgesamt sind nach den aktualisierten Plänen rund 170 der 750 Mitarbeiter von der Schließung der Modul- und Speicherproduktion in Deutschland betroffen. Zuvor war Solarwatt von 190 Menschen ausgegangen. Doch das Unternehmen bemüht sich, die Mitarbeiter in anderen Bereichen unterzubringen, etwa in der Beratung, Planung oder Installation.
Im April hatte Solarwatt die Schließung der Modulfertigung in Dresden im August bekanntgegeben. Die Gründe sind dabei ähnlich, auch in diesem Bereich sind es vor allem wirtschaftliche Faktoren. Es gibt noch weitere Parallelen – wie die Module will Solarwatt seine Batteriespeicher künftig auch von Auftragsfertigern in Asien herstellen lassen. Bis zum Jahresende wird der „Solarwatt Battery flex“, für den in Kürze eine Erweiterung vorgestellt wird, noch in Dresden produziert. Zudem werde parallel bereits die nächste Generation der Batteriespeicher entwickelt. „Für die neue Generation qualifizieren wir derzeit einen Produktionspartner“, erklärt Detlef Neuhaus weiter.
Solarwatt will sich künftig auf Komplettlösungen und Energiemanagement konzentrieren und hier auch kräftig investieren. Zudem plant das Unternehmen, seine Produkte verstärkt direkt zu vertreiben. So sollen mehrere neue, eigene Standorte entstehen, um von dort aus die Planung und Installation von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen für Hausbesitzer und Gewerbetreibende zu übernehmen. Dabei soll jedoch keine Konkurrenz zu den bestehenden Fachpartnern aufgebaut werden – es gehe vielmehr darum, weiße Flecken auf der Deutschlandkarte abzudecken, wie Neuhaus vor wenigen Wochen im Gespräch mit pv magazine betonte.
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Einfach Traurig anzusehen.
Ein ganzer Kontinent soll auf 100% erneuerbare Energien umgestellt werden und es wird zugelassen, dass die hierfür notwendige Industrie, also Wind-, PV- und Akkuindustrie keine Marktchancen hier im Lande hat.
Die USA wirken mit Importzöllen entgegen und behalten diese Kerntechnologien im Lande.
Importzölle möchte man nicht einführen und alternative Maßnahmen wie ein Resilienzbonus hat die FDP gestrichen. Damit wird Deutschland deindustrialisiert und die Abhängigkeit erhöht.
Aus Fehlern der Vergangenheit wird nicht gelernt (z.B. Energieabhängigkeit durch Russland). Jetzt setzen wir auf erneuerbare Technologien aus China und erzählen viel über das Wasserstoffmärchen um unsere bestehende Industrie zu dekarbonisieren, welches wir natürlich wiederrum aus Fernost importieren wollen.
„Zudem plant das Unternehmen, seine Produkte verstärkt direkt zu vertreiben. So sollen mehrere neue, eigene Standorte entstehen, um von dort aus die Planung und Installation von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen für Hausbesitzer und Gewerbetreibende zu übernehmen.“
Tja. Das wird dann wohl auf Insolvenz Nummer (welche jetzt) 3 glaube ich.
Als Solateur werde ich Solarwatt nun nicht mehr empfehlen können … wenn nicht gar abraten.
Grund: Direkt Vertrieb. Sprich: SolarWatt wird mir den Kunden abwerben wollen bzw. Werbung schalten, der unter dem Angebot eines Solateuers (vermutlich) liegt.
Planung PV-Anlagen ???
Man möge mir doch mal ein (vernünftigen) Solateur nennen, der das nicht selbst macht.
Und ich meine jetzt wirklich ein Solateur und nicht irgendeiner, der PV-Module einkaufen kann etc.
Und wie stellt sich das SolarWatt vor?
Planung und Angebote sind das eine. Installation das andere.
Übernehmen die auch die Anmeldung oder den Aufbau?
Vermutlich nicht. Kann mir jetzt nicht vorstellen, dass die von Dresden nach Frankfurt fahren um eine VorOrt Begehung zu machen… und später alles nochmal anfahren und aufbauen.
Sofern die denn überhaupt Elektromeister direkt beschäftigen.
Für den der jetzt sagt, dass die Aufträge extern vergeben = lachhaft.
Finde heute mal ein Solateur der überhaupt Zeit hat.
Und dann soll der (vermutlich mit einen FixPreis) alles aufbauen und letztendlich das volle Risiko tragen?
Mit mir ganz sicher nicht. Eigentlich schade drum. Die Batteriespeicher waren echt gut und hätten BYD Konkurrenz bieten können.
Aber da unsere Regierung ja nun keine Unterstützung in Form von (ich glaube es waren mal) 2 cent je „Made in Germany“-Modul gab braucht man nun auch keine teuren Deutschland-Module mehr verplanen.
Heckert-Solar wird mit dem Zeus Modul ein bifazial Modul (nächsten Monat) verkaufen.
Glas/Glas… somit nicht Brennbar und direkt auf Dachkante verlegbar. Und 30 Jahre Garantie + 30 Jahre Leistungsgarantie. Und viiiiiel Preiswerter als alle anderen Module.
Ansonsten bei Energy3000 andere ausländische Module die noch preiswerter sind. Somit dürfte dann auch der letzte Endkunde am Preis nichts mehr zu meckern haben.
Na mal schauen wie lange das mit SolarWatt dann noch gut geht.
Massig Mitarbeiter haben die ja nun… bin mal gespannt wie die alle in Arbeit kommen sollen.
Wird wohl auf eine Menge „Rundrufe“ ala „Brauchen Sie eine PV-Anlage direkt vom Hersteller“ hinauslaufen.
Aber wenn SolarWatt Erfahrung hat… dann in Insolvenzrecht ;-´)
Das Zeus-Modul, welches Heckert nun seit neuestem als Glas-Glas-Modul im Angebot hat, liegt preislich wirklich sehr gut! Allerdings ist dies „made in Asien“ – es ist ein lediglich mit Heckert gebrandetes Modul! Deshalb wird/kann dieses so günstig angeboten werden.
Der Markt fordert (laut Heckert und auch meine Erkenntnis im Qualitätsbereich) mehr und mehr doch wieder „Qualität“ im PV-Sektor, wozu die Glas-Glas-Module ihren berechtigten Anteil erweitern. Leichter – im wahrsten Sinn des Wortes – wird es für uns Installateure dadurch aber ja nicht 😉
Heckert plant laut meinen Info’s mittelfristig ein eigenes, in Deutschland produziertes Glas-Glas-Modul anzubieten. Dies wird dann aber nicht in dem Preisrahmen liegen können.
Aber gerne setze ich soweit mir möglich auf die Produkte „made in Germany“.
Klar, die billigsten asiatischen Module kosten derzeit deutlich weniger als die Hälfte der deutschen Module. Trotzdem fällt es mir bislang nicht sonderlich schwer, die deutschen zu verkaufen. Die noch vorhandene Nachfrage geht wieder mehr auf Qualität, das ist spürbar. Und die kann die asiatische Ware halt doch oft nicht so bieten. Manche Großhändler sind mangels Qualität und/oder mangels Service wieder weg von den billigsten Asia-PV-Waren. Das mag was heißen!
Ja, es wäre schön gewesen, wenn Solarwatt sich weiterhin mit seiner Produktion in Deutschland etabliert hätte. Ich hatte es mit diesen Modulen auch einige Male versucht – waren aber tatsächlich einen viel zu große Tick zu teuer, daher kam nie wirklich was mit Solarwatt zustande.
Mit Heckert bin ich seit vielen Jahren grundsätzlich zufrieden – wenngleich es überall was zu verbessern gibt – der reine Vertrieb bei Heckert ist für mich als Installateur nicht zufriedenstellend. Wenn man aber die richtigen Ansprechpersonen im Innendienst kennt und hat, macht das richtig Spaß mit denen.
Hallo Lord_Icon,
zu Ihrem Kommentar möchten wir gern Stellung nehmen. Die Solarwatt hat in der großen PV-Krise 2011/2012 eine Insolvenz in Eigenverwaltung erfolgreich durchlaufen (die einzige bisher) und sich danach konsequent auf Angebote für Hausbesitzer und Gewerbetreibende ausgerichtet, weg vom Massengeschäft. An dieser Produktausrichtung ändert sich auch heute nichts, denn wir sind überzeugt dass das die über 15 Millionen Eigenheime in Deutschland einen wesentlichen Beitrag zu unseren Bemühungen zur Vermeidung/Abmilderung der Klimakatastrophe leisten können und werden. Gleichzeitig ist Solarstrom für viele Hausbesitzer die kostengünstigste Möglichkeit, Strom zu beziehen, zu heizen und sein Auto anzutreiben. Daher werden wir in Zukunft noch weitere Produktsparten anbieten und unsere Lösungen für Energie-Management ausbauen.
Als Unternehmen ist Solarwatt stabil aufgestellt, hat die langfristige Unterstützung der Eigentümer und wächst. Hier eine kommende Insolvenz zu unterstellen halten wir für unfair.
Ja, neben der Fortführung der Vertriebspartnerschaft mit unseren Premium Partnern und Solateuren haben wir auch eigene Vertriebs- und Installationsstandorte in Dresden, Leipzig, Kassel, Bochum, Lübeck, Hamburg und Ludwigsburg. An solchen Standorten beschäftigen wir neben Vertriebsmitarbeitern natürlich auch PV-Experten für Planung und Auslegung, AC- und DC-Monteure und Elektro-Meister sowie an einigen auch Heizungs-Meister. Unser Kundenversprechen ist eben nicht, irgendeinen Misch-Masch aus beliebig zusammengekauften Komponenten zu verkaufen, sondern ein sauber geplantes Energie-System zu planen und zu installieren, in dem alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Wir haben diese Standorte in solchen Gebieten etabliert, wo wir für dieses Solarwatt-Versprechen keine geeigneten Premium Partner finden konnten und dieses Vorgehen bereits vor Jahren transparent gegenüber unseren Solateurs-Partnern erklärt.
Schauen Sie, die Entscheidung eine eigene Produktion in Deutschland aufzugeben, ist uns wahrlich nicht leicht gefallen. Seit 1993 war das eine der Säulen unseres Unternehmens. Wir trennen uns hier nicht von irgendwelchen Mitarbeitern, sondern von langjährigen Kollegen und Freunden, mit denen wir durch Dick und Dünn gegangen sind. Wie die gesamte produzierende PV-Branche haben wir über Monate hinweg auf die absehbaren Folgen des Verdrängungs- und Dumping-Wettbewerbs laut hingewiesen. Zwei der drei Parteien der aktuellen Bundesregierung haben sich entschieden, hier der heimischen Industrie keine wirtschaftspolitische Unterstützung zu geben. Diese Entscheidung halten wir für falsch, aber als Unternehmen müssen wir uns den Fakten stellen und die dadurch notwendigen Entscheidungen fällen und umsetzen.
Mit unseren Jahrzehnten an Ingenieurserfahrungen im Bereich der Produktentwicklung, der Qualitätskontrolle, des Testens und im PV-Labor können wir sicherstellen, dass auch an anderen Standorten Solarwatt-Produkte nach unseren eigenen Qualitätsanforderungen hergestellt werden können.
Gern erläutern wir weitere Hintergründe in einem persönlichen Gespräch. Melden Sie sich gern bei uns.
Merkwürdig, wie hier wieder Tatsachen verdreht werden. Plötzlich geht alles kaputt, angeblich wegen der ausbleibenden Resilienzboni.
Dabei sind Resilienzboni im Wesentlichen Geld für Nix-Tun aus dem Steuersäckchen. Nokia lässt grüßen.
Hingegen Resilienzausschreibungen sind überhaupt nicht ausgeschlossen worden. Aber bei Resilienzausschreibungen gibt es kein Geld für Nix-Tun sondern man muss auch relevante Produkte liefern (können).
https://www.pv-magazine.de/2024/02/26/net-zero-industry-act-resilienzausschreibungen-was-kommt-auf-die-solarwirtschaft-zu/
Das scheint den Herstellern aber nicht zu schmecken. Und drum wird herumgemosert und zum Beispiel das Verpennen von Technologiewechseln als Folge der Politik dargestellt. Na klar. Schuld sind ja immer die Anderen.
Wenn es nur Geld für Nix-Tun gäbe, dann könnte man ja auch mehr Geld ausgeben. Und wo noch einmal genau wollten die Hersteller dieses Geld ausgeben? Dort, wo es Einfuhrzölle gibt und einen Inflation Reduction Act. Also so rein gar nichts mit europäischer Herstellung.
@Dirk Schiller
das sich hier SolarWatt überhaupt zu Worte meldet muß man ja durchaus (hoch) anerkennen.
Die meisten Firmen hören sich die Probleme der Installateuren garnicht erst an.
Wobei ich bei der Antwort nicht sonderlich viel entnehmen konnte. Klingt schon wieder was aus Richtung Pressestelle.
Da aber Elektromeister ansässig sind, wird es wohl darauf hinauslaufen dass:
A: Es ein komplett Paket ist, sodass auch die Anmeldung gewährleistet ist
B: die mir die Aufträge wegschnappen. :-/
Aber gut. Jeder hat sein eigenes Paket zu schleppen.
Zu: „Schuld sind ja immer die Anderen.“ sehe ich aber als tatsächlich als unfair an… auch wenn ich gerne aus dem gleichen Rohr feuere.
Schauen wir doch mal über die Deutschlandgrenze hinaus. Egal in welche Richtung.
Überall wird irgendwie was mit PV zu tun hat gefördert. In Deutschland aber nicht.
Wie soll ich das den Kunden erklären?
Das Modul aus Deutschland(D) kostet mich halt im Einkauf 100 €… dafür isses auch GERMANY. (huiiiiiii)
Das Ausländische Produkt aber nur 50-55€.
Welchen Anreiz hat der Kunde das D-Produkt zu kaufen?
Keins. 25-30 Jahre Garantie => gibt es die Firma dann noch?
Gleiches Problem bei Auslandsprodukten => aber da hab ich nur die Hälfte dafür bezahlt.
Und mitunter ist „Made in Germany“ doch nun wirklich nur noch n Aufkleber. Selten steckt wirklich Innovation dahinter. SolarWatt mit seiner Batterie eine kleine Ausnahme. Die hat ja auch etliche Awards gewonnen.
Aber Modultechnisch sind die Ausländischen genauso gut. Meist besser mit 5-20W/P mehr (auf dem Markt). Wir ziehen immer nur nach.
Nun gut. Ich finde diesen Weg echt schade da nun mein Lieferant zum Mitbewerber wird. Wird dann wohl klar sein, wer den besseren Preis bei gleichen Produkten liefern kann.
Aber gut… Wenn es SolarWatt rettet… rettet es vermutlich auch 100te Arbeitsplätze.
Von diesen Ansatz her besser als die Insolvenz.
Als Endkunde von SOLARWATT betrachte ich die Entwicklung mit Sorge vor allem, weil mein Batteriespeixher (BatteryFlex) derzeit scheinbar defekt ist.
Werde ich noch ggf. eine Garantieleistung von SOLARWATT erwarten/bekommen können?
Ich teile die gleiche Sorge. Auch bei mir ist seit 5 Wochen BatteryFlex defekt mit schleppenden Support Reaktionen. Angeblich soll die Base ausgetauscht werde und das ist bestätigt. Leider wird das Basepack nicht ausgeliefert, weil laut Support der Fall noch in der Reklamationsabteilung liegt.