Eine überraschende Deutschlandkarte macht gerade im Internet die Runde: X-Nutzer Christian Victor hat darauf den Flächenverbrauch verschiedener Nutzungsarten dargestellt. Neben großen Bereichen etwa für Viehfutter, Wald und pflanzliche Lebensmittel gibt es etliche weitere kleinere Flächen – von denen einige sogar überraschend klein sind. Golfplätze oder Tagebaue beispielsweise verbrauchen der Visualisierung zufolge zurzeit mehr Flächen als Solarparks und Windenergie-Anlagen. Und die aktuell mit Freiflächen-Photovoltaik belegten Bereiche entsprechen etwa der Fläche, auf der in Deutschland Weihnachtsbäume gezogen werden.
Heute ist sie endlich halbwegs fertig, meine Grafik die visualisiert, dass der gesamte Flächenverbrauch von Solarparks in Deutschland deutlich unter dem von Golfplätzen (ca. 50.000ha) liegt.
Zahlen teilweise aus verschiedenen Jahren aber die Proportionen kommen gut hin. pic.twitter.com/IzA5AJUBFx
— Christian Victor (@cvictordus) May 18, 2024
Das genaue Quellenverzeichnis will Christian Victor noch nachreichen, „das meiste ist von Destatis und Umweltbundesamt“, schreibt er. Der mit „Rest“ gekennzeichnete Bereich ist demnach „vereinfacht gesagt, was von Deutschland übrig war, nachdem ich die mir zur Verfügung stehenden Zahlen eingepflegt hatte.“
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Zeigt sehr gut was für ein Märchen die uns mit der Gefährdung der pflanzlichen Ernährung durch den PV Ausbau erzählen wollen. Laut Studien muss zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens der Nutztierbestand halbiert werden. Damit wird 30% der aktuellen Agrarfläche (fast 10% der Landesfläche) bald entweder brach liegen oder für zusätzliche inneffiziente Energiepflanzenproduktion verwendet, wenn die Agrarsubventionen nicht geändert werden.
Wer braucht schon Grillwürstchen oder ein saftiges Steak ?
Zucchini ist auch essbar.
Wenn wir die Tierzahlen halbieren, dann kommt das Schnitzel aus Brasilien. Für jeden Hektar den wir in Deutschland still legen, müssen in Südamerika 3 Hektar gerodet werden, da dort die Erträge nur bei einem Drittel liegen. Wenn wir die Milch in Indien melken lassen dann brauchen wir 8 indische Kühe für eine Deutsche. Die geben weniger Milch.
Indien: 805 Mio. Rinder
Deu: 4 Mio. Milchkühe (1950 waren es mal 12 Mio.)
Am besten, wir verlagern unsere energieintensiven Arbeitsplätze nach China und Indien, dann werden wir das Klima Abkommen sicher einhalten.
Ob die Chinesen auch in unsere Rentenkassen einzahlen ?
@Hermann Der vorige Kommentar ist polemisch. Wir brauchen eine sachliche Diskussion. In der Wissenschaft ist unstrittig, dass der Konsum tierischer Produkte deutlich reduziert werden muss, vor allem in Industrieländern wie Deutschland.
Der Vergleich zwischen Brasilien und Deutschland hinkt ein wenig. In Brasilien weiden die Rinder oft auf Savannen (Savedo), wo sie Pflanzen fressen, die der Mensch nicht nutzen kann. In Deutschland nutzen wir wertvolles Ackerland für den Anbau von Kraftfutter. Ein direkter Vergleich pro Hektar ist also nicht fair.
Wichtig ist auch zu wissen, dass es nicht nur in Deutschland, sondern weltweit um eine Halbierung der Nutztierbestände geht. Wenn wir hier weniger Tiere halten, könnten wir die frei werdenden Flächen besser nutzen, statt sie für ineffiziente Energiepflanzen zu verwenden. Hier könnten angepasste Agrarsubventionen helfen.
Hinzu kommt, dass deutsche Kühe so leistungsfähig sind, dass sie nicht nur Gras fressen können. Sie brauchen Kraftfutter und stehen damit in Konkurrenz um Ackerland. Deshalb hinkt auch der Vergleich mit den kleineren Kühen in Indien. Eine Maximierung der Milchleistung pro Kuh durch Kraftfutter statt Gras ist nicht sinnvoll.
@Hermann
> Wenn wir die Tierzahlen halbieren, dann kommt das Schnitzel aus Brasilien.
Nein, da auch der Fleischkonsum hierzulande kontinuierlich abnimmt. Wenn wir die Tierzahlen reduzieren, passen wir einfach die Produktion an den Bedarf an. Von dem beträchtlichen Anteil, den wir derzeit EXPORTIEREN, wollen wir gar nicht erst reden, oder? 🙂
(Nebenbei: Wenn das Schnitzel aus Brasilien käme, würden es sich nur noch wenige leisten können. Dadurch wäre der Anteil derartig absurder Importe sehr überschaubar. Also genauso wie die PV-Flächen-Debatte eine armselige Falschinformation.)
Was hier nicht erwähnt wird, ist die Fläche die wir für weggeworfene Lebensmittel brauchen. Das wären auch ca. 1,8 Millionen ha. 10 % Einsparung wären so viel wie Habeck Freiflächen PV-Anlagen möchte. Laut Solarpaket 1 177.000 ha.
Die Übersicht über den FLächenverbrauch finde ich sehr anschaulich und dient sehr gut zur groben Orientierung.
Auch ich sehe keine zu große Problematik im Bereich der Freiflächen-PV bzgl. Flächenverbrauch.
Beim Thema Flächenverbrauch für Tierfutter bin ich aber bei Hermann. Weltweit steigt der Fleischverbrauch und diese Entwicklung wird auch nicht verhindert werden können (viele auch sozioökonomische Gründe spielen hier eine Rolle).
Und die Tierproduktion findet in (Süd)Amerika nicht so statt wie man sich das gerne vorstellt.
Oftmals findet die Aufzucht (also die erste Zeit der Tiere) und die Zucht auf extensiven Weiden statt.
Die Mast um Rindfleisch zu generieren erfolgt dann aber (zum Teil unter freiem Himmel) sehr intensiv und mit Kraftfutter (Getreide und Soja) und das sogar deutlich (futter)ineffizienter als in Europa (Stichwort: Feedlots). Dem Einsatz von Antibiotika (als Leistungsförderer) und Hormonen der dort Standard ist will ich gar nicht erst weiter ausführen.
Preislich ist das Fleisch aus diesen Gründen auch sehr günstig so dass europäische Landwirte vor den Dumpingpreise sich gegenüber der Freihandelsabkommen gerne schützen würden.
D.h. das argentinische Rind das extensiv über 2 Jahre auf einer mageren weitläufigen Weide groß werden darf entstammt dem Geschick guter Werbeagenturen. Es entspricht aber nicht (dem Großteil) der Fleischproduktion in (Süd)Amerika.
Zu dem Thema, werden die Flächen die sonst durch Asbestentsorgung verloren gehen und auf denen nur eine PV-Anlage auf gesperrte Gebiete sinnvoll genutzt werden kann, gar nicht erwähnt.
Arte hat zu Asbest gerade eine nette Doku.
Da fehlen mir aber die riesigen Flächen für die militärische Nutzung!
Das sind die “ Sontigen,,.
Oder hier auch der „Rest,, genannt.
Hallo Christian,
auf diesen „riesigen“ Flächen ist Wald oder Vegitation zu finden. Deshalb fällt das auch in den Aufgabenbereich des Bundesforst.
Gravierrnd finde ich den Flächenbedarf von Energiepflanzen. Die Energiemenge, die hier produziert wird ist nur ein Bruchteil die von PV. Belegt aber Anbaufläche für Nahrungsmittel, die an anderer Stelle (z.B. Abholzung Regenwald) wieder neu geschaffen werden müssen.
Würden wir mehr Freiflächen PV anstelle Energiepflanzen anzubauen, würden wir mehr Energie erzeugen, Flächen sparen und weitere Abholzung von (Regen-)Wäldern verhindern
Erstens, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Zweitens, Golfplätze braucht man genauso wenig wie PV Flächen.
Drittens, wieviel Fläche belegt die Kategorie Wohnen und Industrie? Ich meine die haben alle Dächer.
Viertens, ohne Speicher ist PV und Windkraft für die große Mülltonne der Fehlinvestitionen.
Das entscheidende Problem liegt an den Netzen selbst. Diese sind durch Große Alt-Kraftwerke, eben nicht für neue und entscheidende Visionen tragfähig.
Das bedeutet keinesfalls, dass man das Kind mit dem Badewasser auskippen muss.
Elementare Speichersysteme sind in Planung, das geht von Schwerkraftwerken bei Spitzenlast hin bis zu Wasserkraftwerken bei Grundlast. Wobei ersteres den, immer weniger genutzten, Untertagebau bestens nutzen kann.
Die Frage, die die Politik gerade hat, es ist leider nicht soviel Geld im aktuellen Haushalt parat um die nötigen Investitionen voranzutreiben, so muss man Geduld, eins nach dem anderen abgearbeitet werden und so könnte deswegen so manches unterstützungswürdige Projekt, leider zum Rohrkrepierer werden.
@Wolfgang
ad 1: Richtig, selber unabhängig Quellen lesen und überprüfen, ist immer sinnvoll
ad 2: Es gibt mehr Leute, die Strom brauchen, als Golfer
ad 3: Längst nicht 100 % der Siedlungsfläche sind geeignete Dächer. Dort wo es geht, sicher sinnvoll (Dein Dach schon voll ?), aber auch teurer als in der Freifläche und es gibt ja ein paar Leute, die gerne über Energiepreise meckern.
ad 4: Siehe 1. (Daten) Lesen hilft auch auch hier, z.B. für Deutschland die Energy Charts zum Anteil von PV und Wind. Mit Netzausbau, Smart Grids und fallenden Speicherpreisen wird das nochmal mehr relativ zum Ist-Zustand. Blick über den Tellerrand ist auch gut. China baut 2023 über 200 GWpeak an PV Freifläche. Alles für deine große Mülltonne ?
Öhh ja, Zahlen aus verschiedenen Jahren, so ungefähr, in etwa, Rest ist alles andere. Und dann auch noch falsch, denn PV Freifläche 2030 ist größer als die der Golfplätze, aber Golfer sind eh Hassobjekte, insofern kann man das so lassen…
Was macht Herrn Christian Victor von X so kompetent, eine solche Grafik zu erstellen?
Ihr Kommentar klingt missgünstig, neidisch oder einfach beides. Merken Sie das?
Wissen Sie, was mit „ad hominem“ ist? Das sagt mehr über den aus, der es anwendet als über den, der damit gemeint ist.
Bei aller Liebe, Flächen-PV sollte hier gar nicht auftauchen.
Eher dual-use Flächen, ist mir ein Rätsel warum bei uns mono-pv Flächen noch nicht verboten sind wie in anderen Ländern.
Spätestens seit effiziente Glas-Glas Module bei 50€/Stk. Liegen gibt es Kein Argument mehr warum PV-Module nicht mit Landwirtschafts- und Tierhaltungsflächen zusammen genutzt werden sollen.
Der Rest PV- Fläche entsteht dann auf Immobilien, Parkplätzen, Trassen, Bahnhöfen etc. . Wenn wir diese Flächen allein voll ausnützen würden, hätten wir mehr als genug Energieproduktion aus PV, fehlen nur noch die Speicher.
Ohne genaue Zahlen zu kennen:
– Die Kosten für dual use werden deutlich teurer sein
– man braucht mehr Material – der dafür notwendige Stahl, größere Fundamente müssen hergestellt werden (Preis, Energie und CO2!)
– Bauern sagen dass die 1,2 cent nicht reichen – um die Energiewende hinzubekommen und wettbewerbsfähig zu bleiben brauchen wir aber möglichst viel günstigen grünen Strom
„Hätte-hätte-Würstchenkette“ dient der netten Plauderei, aber mehr auch nicht.
Sie sehen ja, was in der Realität passiert.
Die Polemik von Hermann passt aber, egal was wir in Deutschland einsparen es wird um das 20 fache in andern Ländern verbraucht.
Aber wir Deutsche wissen immer alles besser. Warum sag den keiner das wir zuviel Menschen auf den Planeten sind ,und das in allen Entwicklungsländer seit Jahrzehnten zuviel Menschen auf die Welt kommen.
Aber das will keiner sagen , vor 10 Jahren noch 6 Milliarden Menschen und jetzt 8 Milliarden , was Essen diese Menschen wohl.
Genau, daher: Atombombe! Die Lösung für alles. Energiewende und so – alles kompletter Unsinn von grünlinksversifften Ideologiebesoffenen Öko-Sozis.
Wir werden alle sterben! Was nützt es als? Hau raus, was geht, solange es noch geht.
*ironie aus*
@Franz-Josef Bohny
Habe ich Ihren Kommentar richtig verstanden?
An die Grafik sollte man sich erinnern, wenn wieder jemand beim Flächenbedarf für Freiflächen-PV reflexhaft schreit, das würde zwangsweise von der Nahrungsmittelproduktion abgehen. Von den Golfplätzen oder Weihnachtsbaumplantagen muss es aber auch nicht genommen werden.
Am besten ist es, wenn man es von den Flächen für Energiepflanzen abknapst. Die sind nämlich ineffizient genutzt und dabei ausgesprochen unökologisch. Gerade habe ich gesehen, wie es aussieht, wenn einer unserer so hochgeschätzten Landwirte seinen Acker für die Maiseinsaat vorbereitet. Weil der Wind wohl etwas ungünstig stand, oder der Spritzarm etwas zu lang war, ist jetzt auch ein meterbreiter Streifen des benachbarten Wintergetreides gelb geworden. Offensichtlich werden die Pestizide schon mal ausgebracht, bevor der Mais überhaupt gekeimt hat. So was könnte man sich einfach sparen und dafür mit 50-fachem Energieertrag PV-Module -natürlich mit Speicher – draufstellen. Die Natur und der benachbarte Winterweizen werden es danken.
Flächenverbrauch ist z.B. wenn durch Erosion Erde ins Meer gewaschen wird, die Landfläche geringer wird, das Meer sich ausdehnt.
Wenn man nur eine Wiese fleißig mäht und Ballsport darauf betreibt dann ist das Flächengebrauch. Hört man mit Sport und Mähen auf wird daraus in zehn Jahren Wald: „Wald verbraucht Golfplätze!“
Genau, der Hinweis ist nicht unwichtig! In der politischen Diskussion wird oft so getan, als ob eine Fläche, die mit irgendetwas belegt werden soll, dann für alle Ewigkeit für andere Nutzungen verloren sei. Das hat aber noch nie gestimmt. In meiner Heimat git es eine Streuobstwiese mit einem Gedenkstein, der darauf hinweist, dass an dieser Stelle bis vor 200 Jahren ein Weiler mit 10 Häusern gestanden hat. Die Bewohner hatten sich nur in der Umgegend durch Viehdiebstähle und ähnliches unbeliebt gemacht. Als mehrere im Gefängnis saßen, wurden die anderen auf die Nachbarorte verteilt und die Häuser platt gemacht. Heute ist außer einer gemauerten Quellfassung von dem Ort nichts mehr übrig. In den Nachbaroten weiß man zum Teil bis heute, wessen Vorfahren aus diesem Räubernest stammten.
Mit einer PV-Anlage ist es nicht so dramatisch: Nach 20 oder 30 Jahren werden die Gestelle abgebaut, und dann hat man regeneriertes Ackerland, humusreich mit einer anständigen Bodenflora. Das Modul-Recycling ist bis dahin hoffentlich auch in Schwung gekommen, und so können zu alt gewordene Module ihre Rohstoffe mit wesentlich geringerem Energie- und Umweltverbrauch als zu ihrer ersten Herstellung erforderlich waren, wieder in Umlauf bringen. So lässt sich das gesamte deutsche Ackerland im Laufe von 300-600 Jahren, je nachdem, wie lange die PV-Anlagen jetzt am gleichen Standort verbleiben, regenerieren. Das übersteigt natürlich den Horizont des Individuums. Und unsere Nachkommen können vielleicht auch mit heute nicht erkennbaren Technologien ganz andere Lösungen finden.
sehr schöne Kommentare, wovor haben wir nur soviel Ängste?
Machen und Testen sind wichtige Eigenschaften des Menschen, die immer wieder zum Überleben und zur Verbesserung geführt haben. Die Erneuerbaren sind die beste Erfindung der Menschheit, seit der Entdeckung des Feuermachens :-), Grüße aus dem Südwesten