Bruno Burger, Leiter der Energy-Charts am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, vermeldete am Dienstag (14. Mai) auf Twitter einen „neuen Solarrekord“. „Um 13 Uhr wurden 47,1 Gigawatt Solarstrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist“, schreibt er weiter. Die gesamte Photovoltaik-Erzeugung zu diesem Zeitpunkt schätzt er auf 51,2 Gigawatt, wonach der Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms bei etwa 4,1 Gigawatt gelegen hat. Genaue Daten dazu gibt es jedoch nicht, wie Bruno Burger erklärt. Daher seien dies Schätzungen von Energy-Charts.
Deutschland hat einen neuen Solarrekord!
Um 13 Uhr wurden 47,1 GW Solarstrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die gesamte Solarstromerzeugung inklusive Selbstverbrauch lag bei 51,2 GW.
Bisherige Rekorde:
27.05.2023: 40,0 GW
15.06.2022: 36,6 GWhttps://t.co/qlvxcrvqyh pic.twitter.com/qyWywbb2HE— Bruno Burger (@energy_charts_d) May 14, 2024
Als alte Rekorde nennt Bruno Burger den 27. Mai 2023 als erstmal die Marke von 40 Gigawatt Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen erreicht wurde. Die Auswertung zeigt jedoch, dass auch am Montag vor dem Rekord diese Marke übertroffen wurde und die Einspeisung bei bis zu 44 Gigawatt lag.
Weiterhin bemerkenswert ist der Anteil von 85,7 Prozent der Erneuerbaren an der Last am gestrigen Tag. Dies ist kein Rekordwert, dennoch für einen Wochentag ein sehr hoher Wert. Unter der Woche ist der Strombedarf deutlich höher als an Wochenenden oder Feiertagen. Zu diesen Gelegenheiten erreichten die Erneuerbaren auch schon 100 Prozent an der Last.
Niedrig dagegen waren am Dienstag die Preise an der Strombörse aufgrund der hohen Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen und auch Windparks. Zwischen 10 und 17 Uhr lag er im negativen Bereich, mit dem niedrigsten Wert von 42,95 Euro pro Megawattstunde um 13 Uhr.
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Zeigt vorallem, dass wir Speicher brauchen.
Am besten in Mio. Haushalten Natrium-Ionen-Speicher, um Rohstoffproblematiken, bzw. massive Preisspitzen dort zu vermeiden.
Natron Energy hat grade mit der Massenproduktion begonnen. Diese haben zwar auch für Na-Ionen-Speicher eine eher geringe Energiedichte (was bei Heimspeichern sekundär ist), sollen dafür aber über 50.000 Zyklen aushalten, überleben also rein von der Zyklenzahl noch die Enkel.
Es ist ja weiterer massiver Ausbau der Photovoltaik geplant und schon jetzt ist der Strom selbst an den Wochentagen an sonnigen Stunden bereits nicht mehr zu verschenken, sondern man muss draufzahlen., während Abends wieder wild alle Gaskraftwerke hochgefahren werden müssen.
Speicher ja, Natrium klingt aus Ressourcen-Sicht auch sehr sinnvoll.
Aber wozu in die Keller der Wohnhäuser? Unser Netz bietet tendenziell schon einen sehr schönen Puffer, ungleicher Verbrauch und Produktion kann durch regionale Verteilung deutlich konsistenter werden. Großspeicher an strategischen Punkten im Stromnetz könnte so meines Erachtens nach deutlich effizienter eingesetzt werden als private Speicher. Private, haushaltsbasierte Speicher würden schätzungsweise mit einer höheren Zyklenzahl belastet werden, da die Verbrauchspufferung durchs Verteilnetz schlechter greifen kann.
Ist aber jetzt nur meine Vermutung, ohne dass ich das mit Daten belegen kann.
Sebastian schreibt.
Zeigt vorallem, dass wir Speicher brauchen.
@ Sebastian.
Und noch vor den Speichern zeigt es, dass die Erneuerbaren erst mal wieder „physisch“ in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden müssen. Dann wären die EE dort „prognostiziert“ gesetzt, und beim Vortageshandel ( Day Ahead ) in den verschiedenen Zeit und Preisblöcken, „garantiert“ Preis wirksam verkauft. Kohlekraftwerke wären auf der Merit Order Kurve nicht mehr zum Zuge gekommen, und keinen Einfluss auf negative Preise nehmen können.
Kein Haushalt braucht soviele Zyklen und wem 2000 € für 15kWh bei 6000 Zyklen immer noch nicht passen hat’s eh nicht Verstanden. Die Haushaltsdächer mit Speicher werden diese Peaks aber nicht verhindern. Selbst bei 10kWh Verbrauch in der Nacht ist der Speicher bei gut Sonne um 11 Uhr wieder voll. Und Zentrale Speicher machen den Strom schnell zu teuer auch erfordern viel Invest in Infrastruktur. Elektrolyse mit PV ist auch keine rentable Idee weil man nicht auf die 6000 Jahresstunden kommt. Wenn der Ausbau an PV so weitergeht bleibt nur noch das Abschalten von WEA was die Betreiber aber wenig juckt weil sie über die Netzentgelte entschädigt werden. Fazit planlos in die teure Zukunft. Wer da noch Beifall klatscht hat’s auch nicht verstanden oder ist ein Ideologen ohne wenn und aber
„Fazit planlos in die teure Zukunft.“
*sigh* wo fangen wir an…
„Und Zentrale Speicher machen den Strom schnell zu teuer auch erfordern viel Invest in Infrastruktur.“
Beim ersten Natriumbatteriespeicher haben sie netterweise die Speicherkosten pro KWh mit angegeben, die liege bei 2,8c/KWh. Infrastruktur braucht man genau 0 wenn man die dorthin baut wo vorher AKW/KKWs standen. Und die Preisen sind immer noch deutlich am fallen
„Wenn der Ausbau an PV so weitergeht bleibt nur noch das Abschalten von WEA […]“
Jo, drum hat Deutschland ja auch gleichzeitig 2,5-3mal soviel Windkraft hingestellt und baut eben nicht nur PV aus.
Warum hat man die Speicher nicht früher gebaut? Weil niemand Strom für 1€/KWh speichern will, vor allem wenn die Batterie dann nur 5 mal im Jahr voll wird weil zuwenig EE speicher bisher da ist. Da sind die aktuellen Redispatchkosten (0,3c/KWh IIRC) DEUTLICH billiger.
Aber jetzt wo der Preisverfall so enorm ist werden auch Batteriespeicher gebaut. Wir haben mittlerweile 13GWh Batteriespeicher in DE (Ziel 100 GWh in 2030) wovon knapp 6 GWh in 2023 zugebaut wurden.
Aber auch wenn die Speicher irgendwann komplett gebaut sind wird es billiger sein einen Teil des Stroms abzuregeln als riesige Speicher zu bauen die immer jede letzte KWh speichern können.
Beim fertigen Stromnetz 2050 werden wir voraussichtlich nicht mal genügend Batteriespeicher haben für 24 Stunden, einfach weil wir sie nicht brauchen und es so günstiger ist. (außer die Batteriepreise sinken nochmal um den Faktor 100, dann vielleicht schon ^^)
Für die „Dunkelflaute“ braucht man sowieso was anderes als Batterien (Biogas, Synthgas, Wasserstoff etc. + Gaskraftwerke).
„Wer da noch Beifall klatscht hat’s auch nicht verstanden oder ist ein Ideologen ohne wenn und aber“
Oder schaut einfach aufs größere Gesamtbild.
Kamikater2 zudem gibt es noch den „ungehobenen“ Schatz der E-Autos mit V2G/H Funktion. Dieser Speicher ist sowas von dezentral. Auf Arbeit mit PV vom Hallen Dach füllen und Abends damit kochen und fernsehen.
Besser geht es nicht.
Jörg Eberl schrieb:
„Gaskraftwerke“
Schauen wir mal:
Moderne Gaskraftwerke werden mit Abwärmenutzung konzipiert, also Fernwärme. Diese können selbstredend nicht abgeschaltet werden, weil dann die Verbraucher kein warmes Wasser mehr haben. Netter Trick, Gas mit angeblicher Effizienz als systemrelevant darzustellen. (Stichwort BHKW)
Gaskraftwerke werden immer noch mit direktgekoppelten Generatoren gebaut. Das heißt, die stellen systemrelevante Blindleistung bereit. Wer brauch noch einmal diese Blindleistung (Größenordnungen weniger wären auch machbar, ohne)? Grosse direktgekoppelte Generatoren. Auch hier dient Gas einmal wieder dazu, sich seine eigene Existenz zu rechtfertigen.
Gas wird derzeit strategisch nahezu ausschließlich so gebaut, dass diese Anlagen benutzt werden müssen. Und nicht etwa um Spitzen abzufedern.
„Oder schaut einfach aufs größere Gesamtbild.“
Elektroinstallateure die beraten haben seltener die Möglichkeiten außerhalb des Stromnetzes in eine diversifizierte Kalkulation eingerechnet, einfach da oft branchenfremd.
(bspw. EOD 2023 war der 02. August 2023, als 1.7x Verbrauch an kurzfristig regenerierbaren Ressourcen des Planeten)
Genau so sehe ich es auch, Netzentlastung durch regionale Speicher.
Noch wichtiger wäre aber auch die Gaskraftwerke zu drosseln. Diese haben an den besagten Tagen laut Agora immerhin noch 6 GW zur Stromerzeugung beigetragen. Nachts haben die Gaskraftwerke ca. 11 GW Strom produziert. Wenn diese Leistung nicht im Netz gewesen wäre, dann wäre es auch nicht zu diesen dramatisch negativen Preisen gekommen.
Das Problem ist leider nicht so eindimensional: Nicht nur auf den zeitlichen Ausgleich kommt es an, sondern auch auf den regionalen. Außerdem arbeiten nicht alle KWK-Anlagen stromgeführt. Für manche ist Strom nur ein Nebenprodukt. Wenn ihre Wärme gebraucht wird, laufen sie. Das ließe sich mit mehr Wärmespeichern reduzieren. Für das erste Problem brauchen wir mehr Leitungen. Es gibt also noch viel zu tun!
Stefan schreibt.
Noch wichtiger wäre aber auch die Gaskraftwerke zu drosseln. Diese haben an den besagten Tagen laut Agora immerhin noch 6 GW zur Stromerzeugung beigetragen.
@ Stefan.
Auch das hat damit zu tun, dass die Erneuerbaren nicht mehr in die Bilanzkreise gewälzt werden.
Denn wenn die noch da drin wären, würden die Erneuerbaren beim vor tägigen Day Ahead Handel die Gaskraftwerke über die Merit Order Angebotskurve zum Drosseln zwingen.
Siehe dazu auch mein voriger Kommentar.
@Hans Diehl
Wenn wir 110% grünen Strom zur Mittagszeit haben, ist es egal wo Ihr Bilanzkreis ist.
100% ist ein natürliches Limit!
Wir können möglicherweise nur minus Strompreise verhindern.
Für mich zeigt sich es müssen Bürger gewarnt werden in Energiegenossenschaften zu investieren, weil es keine Rendite gibt oder die Insolvenz droht.
Selbst eine EEG Anlage bekommt nach 2-4-6 Stunden keine Vergütung mehr.
@Hans Diel
Wenn ich
– den Solarstrom-Überschuss aus Bayern
– zu negativen Preisen und zum Verbrauch in SH einkaufe
– aber keine Netzkapazität zur Übertragung Bayern-SH verfügbar ist
muss dann nicht ein GKW in SH zu hohen Kosten meinen gekauften Strom produzieren?
@ Stefan und Hans Diehl
Gaskraftwerk werden häufig zur Regelung der Frequenz am Netz eingesetzt. Sie halten positive und negative Regeleistung bereit, die es mit zunehmenden Schwankungen im Netz dringend braucht. Siehe dazu Regelenergiemarkt. In Zukunft könnten Batteriespeicher diese Funktion teilweise übernehmen. Am Abend werden diese Gaskraftwerke dann wieder gebraucht. Je nach Typ Gaskraftwerk kann kein schneller Kaltstart gemacht werden, weshalb diese auf minimaler Leistungen am Netz bleiben. Häufig wird mit grossen Kraftwerken auch Blindleistung zur Verfügung gestellt.
@Stefan
Bitte schaue die Leistungskurve der Windkraft genau an. Dabei ist ersichtlich, dass die Leistung um die Mittagszeit abnimmt und gegen Abend wieder ansteigt. Der Grund ist simpel. Zu dieser Zeit wurden viele Windkraftwerke abgeregelt.
Grundsätzlich wäre zu diesen Negativepreis-Zeiten genügend EE-Leistung vorhanden gewesen, was die Bilanzkreistheorie von Herr Diehl klar wiedelegt. Wind und Solar können keine gesicherte positive Regeleistung vorhalten, weshalb noch andere Kraftwerke benötigt werden.
Ihre Theorie Herr Diehl ist mit den heutigen Mengen EE schlicht unmöglich. Ich hoffe Sie kommen irgendwann auch auf diese Erkenntnis.
Von den Kosten fange ich lieber gar nicht an
https://energy-charts.info/charts/percentage_full_load/chart.htm?l=de&c=DE&source=fossil_gas_unit_eex&interval=week
Man kann sich auch anschauen welche Gaskraftwerke wieviel liefen diese Woche (leider nicht auf Stunde/Tag genau, aber der Output war rel. konstant mit 6-9GW von 36GW installierte Leistung)
Kann nichts schreibt.
Wenn wir 110% grünen Strom zur Mittagszeit haben, ist es egal wo Ihr Bilanzkreis ist.
100% ist ein natürliches Limit!
Wir können möglicherweise nur minus Strompreise verhindern.
@ Kann nichts.
Das ist deshalb nicht egal wo die EE gehandelt werden, weil in den Bilanzkreisen 100% der 110% grüner Strom am Vortag, ( Day Ahead ) prognostiziert auf der Merit Order Angebotskurve in dem „billigen Mittagsblock“ verkauft sind. Dort verdrängen sie auf der MOE Kurve zum einen teure Gaskraftwerke , und zum anderen, wird Überschuss als Verursacher negativer Preise, zumindestens auf 10% eingeschränkt. In den Bilanzkreisen wird nach Angebot und Nachfrage gehandelt, und da müssen die billig machenden Erneuerbaren wieder mitspielen dürfen. Leider ist das seit 2010 nicht mehr der Fall.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Die Verordnung zum EEG-Ausgleichsmechanismus (Ausgleichsmechanismenverordnung – AusglMechV) ist eine zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2010) erlassene Rechtsverordnung. Sie ändert die Vermarktung des ab 1. Januar 2010 aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms. Dieser muss seit Inkrafttreten der Verordnung durch die bundesweiten Übertragungsnetzbetreiber verkauft werden, anstatt dass er wie zuvor von den Versorgungsunternehmen der Endverbraucher abgenommen wird.
Jörg Eberl schreibt.
Bitte schaue die Leistungskurve der Windkraft genau an. Dabei ist ersichtlich, dass die Leistung um die Mittagszeit abnimmt und gegen Abend wieder ansteigt. Der Grund ist simpel. Zu dieser Zeit wurden viele Windkraftwerke abgeregelt.
Grundsätzlich wäre zu diesen Negativepreis-Zeiten genügend EE-Leistung vorhanden gewesen, was die Bilanzkreistheorie von Herr Diehl klar wiedelegt. Wind und Solar können keine gesicherte positive Regeleistung vorhalten, weshalb noch andere Kraftwerke benötigt werden.
Ihre Theorie Herr Diehl ist mit den heutigen Mengen EE schlicht unmöglich. Ich hoffe Sie kommen irgendwann auch auf diese Erkenntnis.
@ Jörg Eberl.
Sie vergessen, dass die Leistungskurve der Windkraft die sich der Stefan anschauen soll außerhalb der Bilanzkreise stattfindet, und somit auf die Lastkurve – die in den Bilanzkreisen ermittelt wird – deswegen nicht übertragbar ist. Wäre der EEG Strom in den Bilanzkreisen, und somit am Vortag Day Ahead verkauft, würden sich die Windräder ganz anders bewegen
Sie machen die Rechnung ohne den Wirt.
Schauen Sie mal was diejenigen sagen die tagtäglich damit zu tun haben.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat;,,,Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab.
Oder hier einige Jahre später dessen Nachfolger.
https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
Hohe Strompreise ade? Schon in drei, vier Jahren könnten die Preise so richtig runtergehen. Schuld an dem erwarteten Preissturz sind die Erneuerbaren. Sie werden den Strom billig wie nie liefern. Besonders heftig falle der Preissturz aus, wenn der Stromanteil aus nachhaltigen Stromquellen die Grenze von 90 Prozent erreiche. Dies passiert allerdings immer häufiger. Im Juli lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland bei 72 Prozent. Das behauptet einer, der es wissen muss. Stefan Kapferer ist Chef des Netzbetreibers 50Hertz, der den Norden und Osten Deutschlands mit Strom versorgt. Zitat Ende.
Erstaunlicherweise verlieren die beide kein Wort über Speicher. Wahrscheinlich weil sie wissen, dass das gegenwärtig „physikalisch“ Kohlestrom wäre der gespeichert werden kann.
Die 2% Prognoseabweichung, bei den Erneuerbaren, wirken logischerweise natürlich nur in den Bilanzkreisen, und nicht wenn die Erneuerbaren separat an der Börse als Überschuss verramscht werden müssen.
Nicht auszudenken, wie viel Windräder am Netz bleiben könnten, wenn deren Strom schon am Vortag Day Ahead in den Bilanzkreisen verkauft worden wäre. Trittins Kugel Eis, ist seit 2010 ganz schön missbraucht worden. An dieser Tatsache führt kein Weg vorbei, bei genauem Hinschauen.
@ Quayle
Ihre Frage stellt sich doch eher umgekehrt. Bevor sich diese Frage überhaupt stellt, müssen die fossilen Kraftwerke wieder den Erneuerbaren angepasst werden, wie das bis 2010 Gesetz war.
Damit das hier ausgeschlossen werden kann.
https://www.energiezukunft.eu/politik/braunkohle-und-atomkraftwerke-verstopfen-die-netze/
Ein Gutachten zeigt, dass konventionelle Kraftwerke viel weniger Strom liefern müssten um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Um Kosten zu senken sollten diese früher vom Netz. Niedersachsens Umweltminister will Einspeisevorrang für Erneuerbare. 2.05.2017 – Die aktuelle Studie des Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) zeigt, dass Braunkohle- und Atomkraftwerke kaum auf Lastschwankungen und negative Strompreise reagieren. Das belaste die Stromnetze und führe zu erhöhten Kosten für die Netzsteuerung sowie zur Abschaltung von erneuerbaren Energiequellen.
@Hans Diel
„Ihre Frage stellt sich doch eher umgekehrt. Bevor sich diese Frage überhaupt stellt, müssen die fossilen Kraftwerke wieder den Erneuerbaren angepasst werden, wie das bis 2010 Gesetz war.“
Wenn ich die Überproduktion in BY habe, kann ich doch auch nur in BY die fossilen Kraftwerke anpassen/drosseln(?).
Was soll mir das in SH nutzen (wo ich den zusätzlichen Verbraucher anwerfe)?
Quayle schreibt.
Wenn ich die Überproduktion in BY habe, kann ich doch auch nur in BY die fossilen Kraftwerke anpassen/drosseln(?).
Was soll mir das in SH nutzen (wo ich den zusätzlichen Verbraucher anwerfe)?
@ Quayle
Wir sind doch bundesweit vernetzt. Wenn dann kein unnötiger Kohlestrom im Netz ist, wie die Untersuchung zeigt, hat der BY Überschuss die Möglichkeit bei Ihnen in SH anzukommen.
@Hans Diehl:
Sehr spannend, leider weiß ich über diese ganzen Preisbildungen zu wenig. Aber wenn ich Ihre Prognose richtig verstehe, sollte ich keine weitere PV-Anlage bauen, meinen kleinen Speicher im Keller nicht vergrößern und einfach drei bis vier Jahre mit einem variablen Strompreis überbrücken. Jeder € an Investition in PV ist schlecht investiert. Mit Wärmepumpe und EV-Auto wird es dann bald richtig günstig, oder?
@ Andreas Schilpp
Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich möchte nur, dass der variable Strompreis im gerechten Rahmen entsteht, nämlich generell unter Einbeziehung von Sonnen und Windstrom im System. Gegenwärtig wird der noch außerhalb des Systems, sprich den Bilanzkreisen, quasi als Überschuss verkauft. Warten müssen Sie auf den nicht. Wir haben auch alle möglichen Dachflächen voll liegen, und den Speicher überdimensioniert.
„einfach drei bis vier Jahre mit einem variablen Strompreis überbrücken“
Es ist immer Ihre Entscheidung wen Sie fördern wollen. Sie sind ‚entscheidend‘ für Ihre Zukunft (?) und wir hätten Sie damit darauf dann auch hingewiesen.
Es ist wirklich interessant, dass man sich hier direkt wieder aufregt, statt die eigendlich doch gute Nachricht von steigender PV-Produktion zu würdigen!
Ich finde, die Werte und kletternden Rekorde bei der Leistung zeigen doch, dass der Zubau der letzen Monate positive Auswirkungen hat.
Wir Steuerzaher zahlen entweder den grünen Strom über Steuern welche in das EEG-Konto fließt oder über unseren Strompreis.
Wie zahlen aber mehr, wenn der Börsenstrompreis ins minus geht, dann wird das EEG-Konto und wir Steuerzahler besonders belastet.
Es gibt aber den Verdacht, Versorger mit variable Strompreise,
kaufen nach Standardlastprofil den Strom ein ohne das Verhalten ihrer Kunden beim Einkauf zu berücksichtigen.
Deswegen sind aktuell auch Tarife mit variable Strompreise “Börsenpreis“nicht die Lösung.
@LK ich gebe Ihnen recht es ist ein großer Erfolg, aber das Abwandern von Industrie ist eine reale Gefahr.
@ LK
Der Teufel steckt im Detail, wenn es bei der Energiewende um gute Nachrichten geht.
Nicht jedem ist bekannt, seit 2010 gilt das „Paradoxon“ je mehr Erneuerbare wir bekommen, und je billiger die den Strom machen, umso teurer wird die Energiewende. Aber nur auf dem „maßgebenden“ EEG Konto wohlgemerkt. In der Realität werden die Kosten vom Nutzen immer mehr kompensiert. Diese gute Nachricht wird aber leider auf dem EEG Konto ins Gegenteil umgewandelt.
Das steckt hinter der Aufregung die Sie empfinden.
Wenn man die Geld Vernichtung nicht beachtet tönt die Nachricht schon gut.
Die EEG-Vergütung wird fix vom Staat bezahlt. Der Überschuss wird zu negativen Preisen abgegeben.
Wenn man nur die eine Seite der Medaille anschaut siehts super aus.
Bei so eindimensionaler Betrachtung kann ich nur den Kopf schütteln. Fast wie die Bürger von Schilda
@Jörg Eberl
Die Geldvernichtung durch Abregelung von Erneuerbaren Anlagen hält sich aber noch in sehr bescheidenen Grenzen. Absolut klingt es vielleicht viel, wenn das in die Milliarden geht, aber relativ liegt es nur im unteren Prozentbereich. Das war im fossilen-nuklearen Stromsystem nicht anders. Da wurde auch Nuklearstrom in Nachtspeicherheizungen billig verbraten, weil man sonst keine Verwendung dafür hatte. Jetzt ist die Herausforderung etwas größer, weil die Überschüsse nicht immer nachts auftreten, sondern im Sommer mittags, im ganzen Jahr, wenn gerade der Wind weht. Einen Teil davon wird man mit Speichern lösen können, einen anderen Teil mit anspruchsvollerem Demand-Side-Management.
Es fällt vielleicht dank des Vergütungsmechanismusses mit Einspeisevergütungen stärker auf, dass mancher produzierte Strom nicht einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden kann. Damit ist das dann Stoff für billige Polemik im Stil der BLÖD-Zeitung. Aber haben Sie sich schon mal gefragt, wie die für 30 Jahre mit Inflationsausgelich garantierte Einspeisevergütung für das in GB im Bau befindliche Kernkraftwerk Hinkley Point bezahlt werden wird? Das wird schon in seiner Betreibszeit ein Milliardengrab. Und der größte Teil der Kosten wird erst späteren Generationen aufgehalst, wenn das Kernkraftwerk längst nicht mehr läuft.
Jörg Eberl schreibt
Wenn man die Geld Vernichtung nicht beachtet tönt die Nachricht schon gut.
@ Jörg Eberl
Ich geh mal davon aus, dass Sie sich auf die oder den User „LK“ beziehen, der oder die sich wundert, dass man sich zu wenig über den PV Rekord freut. Sie haben Recht, wer sich auskennt weiß, dass dieser Rekord auf dem EEG Konto die Energiewende um einiges verteuert. Der PV Rekord vergrößert auf dem EEG Konto die Deckungslücke, obwohl es an Energiewende Kosten deswegen nichts zu decken gibt. Vernichtet werden diese Milliarden allerdings nicht, da kann ich Sie beruhigen. Denn je mehr wir im Rekordtempo die EE Zubauen, und die Preise durch den Merit Order Effekt senken, desto mehr, freuen sich andere, die damit lukrative Geschäfte machen.
Siehe hier:
https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:..Billig an der Börse .Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Das Ergebnis zeigt sich im Folgenden
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-strom-erneuerbare-energien-lng-aktie-100.html
Sie sehen, vernichtet wird da kein Geld, und freuen tun sich auch welche. Möglicherweise auch noch diejenigen, die bei der „Nebelkerze“ EEG Konto nicht durchblicken.
@JWC
Es wird ebenfalls häufig vergessen, dass Wind und Solarkraftwerke einen Backup brauchen. Wenn dies als Beispiel mit Gaskraftwerken gemacht wird, haben wir sehr hohe Fixkosten für wenig Betriebsstunden, die fairer Weise auch den Erneuerbaren angerechnet werden müssen. Weiter muss ein grosser Teil der Netzausbaukosten ebenfalls den Wind und Sonne Kraftwerken angerechnet werden, da bei Grundlastkraftwerken weniger Netzausbau nötig wäre. Wenn die ehemalige EEG-Umlage ebenfalls noch auf den Tarif gerechnet würde, frage ich mich ob Hinkley Pointe wirklich teueren Strom liefern wird.
Aktuell wird der Backup mit bestehenden, teils amortisierten Kraftwerken bereitgestellt, was die Kosten Wahrheit stark verzerrt.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin absolut für erneuerbare Energien, aber man darf die Kosten nicht aus dem Ruder laufen lassen, sonst wird die Akzeptanz schnell verschwinden. Die ersten 50% bis jetzt gingen relativ gut um ins Netz zu integrieren. Bei den 2ten 50% wird es massiv aufwendiger, da Anteilsmässig mehr abgeregelt werden muss und die Fixkosten der Backuplösungen auf immer weniger Betriebsstunden im Jahr verteilt werden muss, was die Kosten ebenfalls treibt.
Jörg Eberl schreibt.
Es wird ebenfalls häufig vergessen, dass Wind und Solarkraftwerke einen Backup brauchen.
@ Jörg Eberl
Bei richtiger Anwendung von Sonnen und Windstrom wird da nichts vergessen, wie einer bestätigt, der es eigentlich besser wissen müsste.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat:…Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Wenn die Sonnen und Windstrom Einspeisungen von den Bilanzkreisverantwortlichen beim Vortageshandel ( Day Ahead ) einkalkuliert wurden, fallen etwa 2% Prognoseabweichungen an. Diese können dann locker beim viertelstündlichen Intraday Handel, plus oder minus ausgeglichen werden. Dafür ist Intraday doch gedacht, damit bis zum Erfüllungszeitpunkt noch ausgeglichen werden kann.
Jörg Eberl schreibt.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin absolut für erneuerbare Energien, aber man darf die Kosten nicht aus dem Ruder laufen lassen, sonst wird die Akzeptanz schnell verschwinden.
@ Jörg Eberl.
Die Energiewende ist ein Vorhaben, das „Kosten“ verursacht, mit dem Ziel einen „Nutzen“ zu generieren. Kosten in Form der EE Vergütungen, mit denen möglichst viel und billig Strom aus Erneuerbaren Energien „Genutzt“ werden soll. Nun kommt dieser Prozeß immer mehr ins Rollen.
Das Ruder paddelt aber leider rückwärts. Auf dem EEG Konto wird ein ein Saldo kreiert, der dem entgegen wirkt, weil ausschließlich „Kosten“ dargestellt werden. Und nicht nur das. Der deutlich sichtbare „Nutzen“, nämlich die zunehmenden Erneuerbaren, verbunden mit immer niedriger werdenden Börsenpreisen durch deren Merit Order Effekt, wird dreister weise zusätzlich noch als Kosten deklariert. Kosten in Form einer Deckungslücke die seit 2010 die Verbraucher, neuerdings der Staat finanzieren. Beschäftigen Sie sich mal mit dem Ruder, Sie werden erstaunt sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Energiewende Befürworter, mit gesundem Menschenverstand, dieses Ruder in Ordnung findet.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Energiewende Befürworter, mit gesundem Menschenverstand, dieses Ruder in Ordnung findet.“
Können Sie unterscheiden wo Journalistinnen und Journalisten aus entweder Unwissenheit in die globalen oder systemimmanenten Zusammenhänge, im Sinne mächtiger Regierungsvertreter und Verwaltungseliten, Bürgerinnen und Bürger mit durchschnittlichen Kenntnissen über das Energiewirtschaftsystem mißverständlich informieren oder wo dieses mit vorherigem Planungsansatz, gemeinschaftlich, erfolgt?