Die Strompreise weichen hierzulande von Bundesland zu Bundesland erheblich voneinander ab. Wie aus einer Analyse des Vermittlungsportals Check24 hervorgeht, zahlt ein Haushalt mit einem geringen Verbrauch von 1.500 Kilowattstunden im Jahr in Thüringen im Durchschnitt 741 Euro pro Jahr – in Bremen nur 583 Euro, 27 Prozent weniger. Vergleichsweise teuer ist der Strom in dieser Verbrauchsklasse auch in Baden-Württemberg (708 Euro) und im Saarland (693 Euro), günstig ebenfalls in Niedersachsen (626 Euro) und in Berlin (613 Euro).
Die Berechnung berücksichtigt pro Netzgebiet den Preis des Grundversorgungstarifs, den jeweils günstigsten Tarif des Grundversorgers sowie den je günstigsten Tarif der zehn preiswertesten Alternativanbieter.
Auch bei einem hohen Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden müssen die Thüringer am meisten bezahlen: pro Jahr 2.079 Euro. Dahinter folgen Baden-Württemberg mit 1.945 Euro und das Saarland mit 1.941 Euro. Auch bei dieser Strommenge kommen die Bremer am günstigsten davon: Hier sind im Durchschnitt 1.662 Euro fällig, ein Unterschied von 25 Prozent. Zu den günstigsten Bundesländern zählen zudem Niedersachsen (1.707 Euro), Bayern (1.720 Euro), Berlin (1.760 Euro und Hessen (1.771 Euro).
„Im vergangenen Monat haben vor allem Grundversorger in Baden-Württemberg und im Saarland die Preise angehoben“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24.
Rund ein Viertel des Strompreises entfällt auf die Netzentgelte
Generell zahlen Haushalte in den östlichen Bundesländern meist mehr für Strom als diejenigen im Westen: bei 5.000 Kilowattstunden im Osten im Durchschnitt 1.872 Euro, im Westen 1.812 Euro. Das entspricht einem Unterschied von drei Prozent.
Bei einem Stromverbrauch von 1.500 Kilowattstunden beträgt der Unterschied durchschnittlich 22 Euro: in den westdeutschen Bundesländern im Schnitt 652 Euro, in den ostdeutschen Bundesländern 674 Euro.
„Die Netzentgelte haben einen großen Einfluss auf die Preisunterschiede zwischen den östlichen und westlichen Bundesländern“, sagt Suttner. „Rund ein Viertel des Strompreises entfällt auf die Netzentgelte. Diese Kosten werden in den östlichen Bundesländern auf weniger Verbraucher verteilt, dadurch fallen hier die Endkundenpreise höher aus als im Westen. In Thüringen beispielsweise sind die Netzentgelte in diesem Jahr mit am stärksten gestiegen.“
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Netzbetreiber zählen sehr hohe Gehälter, beschäftigen ineffizient viele Mitarbeiter und genehmigen sich gerne teure Dienstreisen.
Schwägerin fliegt beispielsweise einmal jährlich mit Azubis nach Mallorca. Andere Schwägerin verdient mitte dreißig schon sechsstellig ohne Führungsposition.
Da stellt sich mir die Frage, ob die Liberalisierung des Strommarktes eine gute Idee war und ist. Wie wäre es mit genau einem Netzbetreiber für alle Netzebenen und alle Energieformen und je einem Grundversorger in jeder Region als staatlich eng kontrollierte Genossenschaften oder in ähnlicher Rechtsform, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist und nicht den Aktionärsdividenden? Dann könnte man überall in D dieselben Tarife für die jeweiligen Kundensegmente haben und es gäbe keine Vor- oder Nachteile je nach Verbrauchsort.
Meine Lebenserfahrung ist, dass es nichts ineffizienteres gibt als Staatsbetriebe !
@Thomas Wagner: Habe ich Staatsbetrieb geschrieben? Ich meine nein, sondern ich meinte eine dem Gemeinwohl verpflichtete Rechtsform, die gerne eine Genossenschaft sein kann. Vielleicht als Genossen alle Stadtwerke oder gar Bürgerenergiegenossenschaften?
btw: Ich fand Staatsbetriebe wie die Deutsche Eisenbahn, die Deutsche Post, die Deutsche Telekom gar nicht so ineffizient. Die haben einfach und sicher funktioniert, boten gut bezahlte Arbeitsplätze, wenig bis gar kein Streik und so weiter. Die Staatsbetriebe Polizei, Justiz, Feuerwehr scheinen auch ganz akzeptabel…
Was ist Ihre Erfahrung?
So lange man für „Nichts“ Milliarden bekommt, kann man sich das locker leisten.
Denn seit 2010 – der mysteriösen Ermächtigungsverordnung – gilt, je niedriger die Börsenpreise werden, desto höher wird die EEG Umlage, neuerdings die Deckungslücke auf dem EEG Konto. Das bedeutet, je mehr Erneuerbare wir bekommen, die nach dem Merit Order Prinzip den Strom billig machen, umso teurer wird die Energiewende. Beim genauen Hinschauen allerdings „Nur“ auf dem EEG Konto, denn die Stromerzeuger, nämlich die EE Anlagenbetreiber bekommen keinen Cent mehr wenn ihre Erzeugungen die Börsenpreise senken. Das war gestern Abend auch Thema bei Marcus Lanz. Der hielt dem FDP Politiker Dürr vor, dass die EEG Subventionen immer höher werden, wenn die Erneuerbaren zunehmen und die Strompreise dadurch sinken.
Siehe hier so ab Minute 30.
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-14-mai-2024-100.html
Von 19 Milliarden hat der gesprochen.
Siehe dazu im Folgenden meinen Kommentar vom 13. Mai um 15.01 Uhr.
https://www.pv-magazine.de/2024/05/10/marktwert-solar-faellt-auf-3795-cent-pro-kilowattstunde-im-april/#comments
Möglicherweise geht die FDP mal mit einem Nebelscheinwerfer an das EEG Konto ran.
Ja, ein spannendes Thema.
Nachdem die Regierung entschieden hat das EEG Konto aus Steuermitteln auszugleichen und nun logischerweise bei wachsendem EE-Stromangebot die Einnahmen aus dem Börsenverkauf sinken, stehen diese Steuer-Milliarden nicht mehr für anderes zur Verfügung.
Bei Lanz gab es dazu nichts zu hören, außer dass es so nicht weitergehen könne.
Herr Dürr faselte was von mehr Marktwirtschaft. Mehr Marktwirtschaft als an der Börse verramschen geht aber doch eigentlich nicht. 😉
RGS schreibt.
Bei Lanz gab es dazu nichts zu hören, außer dass es so nicht weitergehen könne.
@ Dass es so nicht weiter gehen könne, ist für mich ein Lichtblick.
Ich hoffe, dass bei diesbezüglichen Recherchen endlich mal einer drauf kommt, dass auf dem EEG Konto lediglich eine Deckungslücke kreiert wird. Eine Deckungslücke für die es absolut keine Ausgaben gibt. Es sei denn die EEG Konto Freunde hier im Forum können mir welche nennen. Die Politik , wie Gestern der Herr Dürr, sehen aber 19 Milliarden an Subventionen auf den Finanzminister zukommen, nur weil die Erneuerbaren den Strom immer billiger machen.
Dieses „Paradoxon“ besteht ja nun schon seit dem Faulen Ei“ das der Energiewende damals ins Nest gelegt wurde, und ist noch zu keiner Zeit so deutlich als kontraproduktiv, um nicht zu sagen „Dreist“ zutage getreten. Lügen haben kurze Beine. Ich hoffe, dass sich die alte Redensart bewahrheitet.