Tado bringt dynamischen Stromtarif auf den Markt

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Noch ist das Feld der Anbieter dynamischer Stromtarife ziemlich überschaubar. Aber es wächst – zuletzt um Tado, Anbieter von Energiemanagement-Lösungen für private Haushalte. Das Münchener Unternehmen hat jetzt mit Tado Hourly einen Tarif auf den Markt gebracht, dessen Höhe sich im Stundentakt ändert. Ab Anfang 2025 müssen alle größeren Versorger einen solchen Tarif anbieten. Das hat die Bundesregierung im Sommer letzten Jahres beschlossen.

Der Schritt ist für Tado sinnvoll, weil seine Kunden mit der Energiemanagement-Software des Unternehmens ihren Stromverbrauch in die Stunden verlagern können, in denen besonders viel Wind- und Sonnenenergie verfügbar und der Energiepreis an der Europäischen Strombörse besonders günstig ist. Tado kauft den Strom über das 2022 übernommene Tochterunternehmen Awattar, Pionier bei dynamischen Stromtarifen, stündlich genau an der Europäischen Strombörse ein.

Tado reicht die Börsenpreise an die Kunden weiter, zuzüglich der Netzentgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen sowie einem Aufschlag von 1,785 Cent pro Kilowattstunde brutto für Ökostromzertifikate und weitere Beschaffungskosten. Eine Preisobergrenze gibt es nicht. Dazu kommen eine Tado-Gebühr von 4,58 Euro brutto im Monat sowie die Grundpreise für Netznutzung und Messstellenbetrieb. Der Tarif ist monatlich kündbar.

Mit Wärmepumpe Ersparnis von 430 Euro im Jahr realistisch

Wer dynamische Stromtarife nutzen will, benötigt einen Smart Meter. Dessen Kosten hat der Bund auf 20 beziehungsweise 50 Euro (bei steuerbaren Verbrauchern) im Jahr gedeckelt. Bis der Zähler eingebaut ist, können Tado-Kunden einen Tarif des Unternehmens nutzen, der sich im Monatstakt an die Strombörse anpasst.

Tado rechnet vor, dass sich die Stromkosten mit einer gezielten Verschiebung von Verbräuchen um bis zu 35 Prozent reduzieren lassen. Elektroauto-Fahrer können dem Unternehmen zufolge im Jahr durchschnittlich 300 Euro bei den Ladekosten sparen, wenn sie mit der Tado Smart Charging App die Volatilität der Preise an der Strombörse für das intelligente Laden ihres Elektrofahrzeugs an der heimischen Ladestation nutzen. Die App plant den Ladevorgang zu Hause automatisch in Zeiten mit niedrigen Energiepreisen, egal wann das Elektroauto an die Wallbox angeschlossen wird. Bei einer Wärmepumpe ist mit einer solchen automatischen Steuerung typischerweise eine Ersparnis von 430 Euro möglich.

„Der Ausbau erneuerbarer Energien führt zu immer volatileren Strompreisen über den Tagesverlauf – und zum Vormarsch stündlich dynamischer Stromtarife in Europa”, erklärt Philip Beckmann, CEO von Tado. Endkunden könnten damit erstmals von den Preisschwankungen profitieren. „Sie bekommen den Strom stündlich genau abgerechnet, anstatt einen durchschnittlichen Strompreis an ihren Energieversorger zu bezahlen. Gemeinsam treiben wir so die Energiewende voran.”

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