Deutschland hat im vergangenen Jahr 32.733 öffentliche Ladepunkte zugebaut, wie die jüngste Ausgabe des „Elektromobilitätsmonitors“ des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt. Mit insgesamt 118.163 Ladepunkten verzeichnet das Land zum 1. Januar 2024 einen Zuwachs von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der „BDEW-Elektromobilitätsmonitor“ bietet dabei eine umfassende Übersicht über den aktuellen Stand und die Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität in Deutschland. Der Ladesäulenausbau ist gemäß der Angaben des Berichts mit einer Ladeleistung von 3,7 Gigawatt innerhalb eines Jahres auf 5,4 Gigawatt angestiegen. Das entspricht einem Plus von rund 45 Prozent. Bei den Ultraschnellladern (HPC) lag der Zuwachs sogar bei 50 Prozent.
Übererfüllung europäischer Mindestziele um 50 Prozent
Trotz dieses Ausbaus bleibt die durchschnittliche Belegung der öffentlichen Ladepunkte mit 12,5 Prozent bundesweit relativ gering, wie es in dem Bericht weiter heißt. Dabei gibt es allerdings auch regionale Unterschiede. Die Belegung der Ladesäulen variiert zwischen 3 und 23 Prozent. Einen Grund für die geringe Belegung der Ladesäulen sieht der BDEW unter anderem in einer Übererfüllung der europäischen Mindestziele. Die Europäische Union gibt den Mitgliedstaaten mit der Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR) verbindliche Mindestziele vor. Sie basieren auf der Größe der nationalen Fahrzeugflotte. Das Mindestziel für Deutschland beträgt laut des Berichts 2,7 Gigawatt. Mit 5,4 Gigawatt installierter Ladeleistung übererfüllt Deutschland dieses EU-Ziel um 50 Prozent.
Leichter Zuwachs bei Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen
Mit 524.291 Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen verzeichnet das Jahr 2023 einen leichten Zuwachs. Nach dem Auslaufen des Umweltbonus im Dezember vergangenen Jahres ist im ersten Quartal 2024 mit 81.337 Neuzulassungen ein leichter Rückgang gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres mit 94.726 Neuzulassungen zu verzeichnen. Die CO2-Emissionen der Neuzulassungen bleiben auch ohne Umweltbonus nach Angaben des „BDEW-Elektromobilitätsmonitors“ konstant auf dem Niveau der drei Vorjahre, in denen dieselben CO2-Flottengrenzwerte galten. Die CO2-Flottengrenzwerte sind regulative Vorschriften, die von der Europäischen Union festgelegt wurden, um die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen zu begrenzen. Die Grenzwerte bestimmen, wie viel CO2 ein neues Fahrzeug pro Kilometer im Durchschnitt maximal ausstoßen darf. Für das Jahr 2025 steht die nächste Verschärfung der CO2-Flottengrenzwerte an. was den Bericht zufolge zu einem Ausbau des Angebots an Elektrofahrzeugen führen dürfe.
BDEW fordert bezahlbare E-Fahrzeuge für den Massenmarkt
Für das Erreichen des Ziels von 15 Millionen Elektroautos bis zum Jahr 2030 müsse ein stärkerer Fokus auf bezahlbare Fahrzeugmodelle im Massenmarkt gelegt werden, so die Forderung in dem Bericht. Stand 1. Januar 2024 waren 1,41 Millionen Pkw vollelektrisch. Das entspricht 2,9 Prozent aller Pkw in Deutschland. Bisher findet die Ausweitung der batteriebetriebenen Fahrzeuge eher in den höherpreisigen Segmenten statt. Nur wenige Modelle unter 30.000 Euro sind verfügbar. Die Modellvielfalt nimmt nach Angaben des Monitors insbesondere bei den SUV zu. Das Angebot im unteren Segment wächst kaum. Der BDEW sieht in den hohen Anschaffungspreisen die größte Einstiegsbarriere.
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Die Zahlen sehen gut aus. Allerdings verschleiern Sie eine vielgenannte Versorgungslücke. Es ist großartig, dass das Hypercharger-Netz die letzten Jahre derart ausgebaut wurde. Ich bin bei Fernfahrten mittlerweile deutlich beeindruckt.
Allein im Alltag fehlt mir der „Alltagsanreiz“. Die wenigen Parkplätze im Shopping- und Kulturbereich, die ich im Alltag anfahre, haben meistens gar keine Ladepunkte, oder wenn, dann sind es dort „in der Peripherie“ zu wenig für die Anzahl der Elektrofahrzeuge.
Vor 4-5 Jahren konnte man noch „easy-peasy“ nach Lübeck fahren und am Kongresszentrum einen der beiden Charger benutzen. Aber: Es sind auch heute noch „nur“ diese 2 Ladepunkte.
Famila-Markt – toll, dort gibt es sogar 4 Ladepunkte seit 2 Jahren. Aber 100 Meter am hintersten Ecke des großen Parkplatzes. Sorry, da habe ich einfach aus Bequemlichkeit keine besonders große Lust zu.
1) die Menge in Charger in der Peripherie / Alltagsnutzen ist imho nicht mit dem Wachstum der E-Flotte mitgewachsen
2) das Mindset der Charger-Hinsteller ist oft noch nach dem Motto „schau doch her, wie grün und modern wir sind, wir haben sogar Ladesäulen“. Aber die Standorte sind entweder maximal unattraktiv oder sinnlos (Ladesäule beim Parkplatz vorm Bäcker – wer denkt sich so einen, sorry, „Schwachsinn“ aus?
3) im Alltag fehlen einfach spürbar die Ladepunkte sowohl in Anzahl, als auch an den „richtigen“ Stellen.
Noch ein Beispiel:
Einkaufszentrum Citti-Center Lübeck: Super, da gibt es sogar Ladepunkte, sogar nah am Eingang, sogar 6 Stück. Aber die sind immer belegt – ich habe es einfach aufgegeben.
Hingegen: Die Ladesäule beim Rewe-Budni Shared-Parkplatz ist seit 2 Jahren „abgeschaltet“. Und natürlich liegt sie am allerletzten Winkel des wirklich großen Parkplatzes, der zumindest nicht voll besetzt ist.
Ich will damit sagen: Im praktischen Alltag fehlt mir das „richtige“ Mindset und die praktischen Anwendung – und zwar *deutlich* !!!
Im Fernverkehr hingegen: Super – das ist echt Wahnsinn, was da die letzten 8 Jahre passiert ist. Da gibt es für mich nichts zu meckern, irre.
Da bin ich voll bei Ihnen.
Mich ärgert es, wenn in den Medien (bei Lanz und Co) immerzu falsch und pauschal erzählt wird, wir hätten viel zu wenig Ladesäulen und es ginge so gar nicht voran. Hier fehlt es an jeglicher Differenzierung. Würde sagen, wer heute ein „alltägliche“ Lademöglichkeit hat, ist mit den Ladestationen bereits ganz hervorragend bedient. Denn dann geht es ja nur noch um Langstrecken, und die sind hierzulande, zunehmend auch in ganz Europa überhaupt kein Thema mehr. Die Probleme liegen hier (fast) nur noch im Preis und nicht in der Infrastruktur.
Also wenn es um Probleme der Lade-Infrastruktur geht, können nur die die Städter bzw. Mieter ohne alltägliche Lademöglichkeit gemeint sein. Hier kommt die Infrastruktur in der Tat nicht voran und hier sind aus meiner Sicht dringend politische Maßnahmen geboten… beispielsweise mit der Einbindung von Supermärkten und Arbeitgeber, um relativ schnell für Abhilfe zu sorgen. Gerne ordentlich unterstützt vom Staat, damit es schnell geht… es rechnet sich.
Aber auch das Gejammer der Elektro-Youtuber kann ich nicht mehr hören.
Der Ausbau der Infrastruktur für Fernreisende ist sehr gut vorangekommen. An den Autobahnen findet man überall Lademöglichkeiten.
Für ein E-Autobesitzer ist es jedoch essenziell, dass er zu „normalen“ Strompreisen entweder zuhause oder bei der Arbeit lädt; am besten beides. Für Arbeitgeber mit eigenen Parkplätzen muss es völlig normal sein einfache Wallboxen für seine Mitarbeiter bereitzustellen. Wenn eigene Gebäude vorhanden sind, so sollte es auch ganz normal sein, dass auf dem Dach eine PV-Anlage installiert ist….
Wenn wir das haben, dann kaufen die Menschen auch E-Autos.
Den schlechten Ausbau von Ladesäulen an Supermarktketten, etc. kann ich auch nur bestätigen. Bei uns in Ahrensburg wurde im letzten Jahr ein Aldi komplett neu gebaut. Anzahl der Ladesäulen: 0. So etwas ist schon seltsam.
Ansonsten bin ich aber auch mit dem Angebot mehr als zufrieden, was ich zumindest in meinem Umfeld erlebe. Man merkt aber auch, dass die Auslastung durchaus steigt. Gerade in Hamburg ist es nicht einfach, freie Ladesäulen zu finden.
Insofern muss man aus Betreibersicht wohl auch davon ausgehen, dass eine Auslastung im Bereich von 10 bis maximal 20 Prozent dem entspricht, was Nutzer tatsächlich für akzeptabel erachten, und man muss mit diesen Zahlen Geld verdienen können. Was letztlich für Schnelllader spricht. Wenn ein AC-Lader 10% der Zeit ausgelastet ist, kann er rein theoretisch ja pro Tag nur 26,4 kWh verkaufen bei 11 kW. Damit ist halt kein Blumentopf zu gewinnen. Und sogar mit 50 kWh pro Tag an verkaufter Strommenge sind es bei erträglichen Preisen 25-30 Euro brutto Umsatz. Mit einem Schnelllader kann man bei derselben Auslastung eben das 10-20fache umsetzen.
Ich teile die Erfahrung und Einschätzung der obigen Kommentare. Den Nutzen einer 11 kW Ladesäule am Supermarkt halte ich jedoch für sehr übersichtlich, wenn ich den Parkplatz nur für meinen Einkauf nutzen soll. Es bräuchte schon wenigstens 50 kW, für den typischen Einkauf noch das AC-Ladekabel aus dem Kofferraum holen lohnt nun wirklich nicht.
Was fehlt ist in der Tat das Angebot für die Laternenparker, oder auch für Dauermieter von Parkplätzen in der Stadt. Das wird zudem von den Plug-in Hybriden verknappt, die gerne mal im Stadtzentrum laden, weil es der einzige freie Parkplatz ist , und vielleicht auch billiger als an der Parkuhr.
Zum Geschäftsmodell: McDonalds hat es erkannt, und installiert überall 150 kW Säulen, Aral inzwischen auch, nur Tank&Rast schläft wohl noch dank quasi Monopol.
Denn der E- Auto Reisende ist der bessere Kunde da er länger verweilt, und daher im Schnitt mehr konsumiert.
Was wirklich fehlt sind Ladepunkte bei Mietshäusern, Veranstaltungsorten und Arbeitgebern sowie preiswerte Autos, neu und gebraucht. Die Mehrheit der Deutschen bekommt man nur über die Kosten. Da ist der Sprit noch zu gering besteuert für den Schaden den das CO2 verursacht. Da wollen unsere Autominister aber nicht dran, die sehen nur die Wiederwahl. Auch die Kfz Steuer für dicke Spritfresser ist zu gering. Man will ja sein eigenes Privat-KFZ und das der Freunde ja nicht verteuern. Die Elterntaxis mit den Dickschiffen müssen sich ja täglich übertrumpfen. Preiswerte Autos mit sinnvollen, nicht übertriebenen, Reichweiten fehlen. Der Auto-Industrie fällt jetzt die in die Köpfe der Deutschen gepflanzte Reichweitenangst aus die Füsse und macht mit fetten Akkus die Autos teuer!
Danke für die Möglichkeit mich mal auskot….zu können.
Durch E-Mobiltät Verbrenner -fast- total erstetzen zu wollen
ist eine Ideologie – und keine „gut fundierte NeuAusrichtung“
Eine Ideologie ist sowas wie „Ordnung auf Kosten der Wahrheit“
Eine RiesenMenge Mankos von E -im vergleich zum Verbrenner- wird unterdrückt bis tot-geschwiegen !
Beispielsweise ist bei E-Autos schwierigst bis übelst::
stundenlanger stau im Winter
fahren — UND Heizen müssen bei Kälte — UND Kühlen müssen bei Hitze
AkkuVerschrottung bei halber Fahrleistung zu DoppeltPreis — im Vergleich zum Verbrenner
Mehr Umwelt-schädlich als Verbrenner bei jährlicher Nutzung unter 10 000 km
SelbstVerschleiss des Akkus nahe 5% jährlich — nur aus Alterung
Nicht nur allmähliche Abnahme der AkkuKapazität sondern gleichzeitig !ein Vielfaches1 an Abnahme der HöchstLeistung = HöchstGeschwindigkeit
Es gibt noch eine Menge andrer Fakten die es –eigentlich– NOT – wendig machen, E-Mobile UND Verbrenner „nebeneinander existieren zu lassen“
damit jede dieser Techniken NUR DORT eingesetzt wird,
wo diese auch ! DEUTLICHE! Vorteile im Vergleich zu bieten hat
ALLES ANDERE ist so tumbe wie üble Ideologie —
also eine vor-schnelle un-überlegte , schädliche „Neue Ordnung auf Kosten der Wahrheit“ ! ! !
Wolf Gerlach
Unsere tägliche Dosis Fake-News gib uns heute…
Erkennbar von jemandem, der nur irgendwo aufgeschnappte Behauptungen wiedergibt. Jeder, der selbst elektrisch fährt, weiß es zum Glück besser.
Sie beweisen, was jahrelange fossile Propaganda aus dem Menschen macht. Er informiert sich nicht mehr selber, sondern übernimmt unreflektiert Uralt-Argumente, weil es ihm in sein Meinungsbild passt und er sich ja nicht mit den Realitäten beschäftigen muss. Könnte unbequem werden…
Naja, wenn es selbst Politiker so vormachen, ist das natürlich auch ein Problem. Neulich Kubicki ähnlich faktenfrei wie Sie gesehen. Traurig, wenn persönliche Vorlieben und liebgewonnene Gewohnheiten alle Fakten komplett ins Gegenteil verkehren und man nicht mal mehr zu einem Update fähig ist.
60.000 km in einem Jahr mit E-Auto gefahren, gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit wie im Jahr zuvor mit Diesel. Kein Problem in Winter oder Sommer: auf der Langstrecke ist der Mehrverbrauch sehr begrenzt, und in der Stadt bezüglich Reichweite egal.
Nur bei Reisen mit zwei Fahrern die sich abwechseln fallen die Ladepausen wirklich ins Gewicht, plus anderthalb Stunden auf 9 Stunden Urlaubsreise (dafür warm gegessen und neue Kleidung zugelegt).
Und abgesehen von der nachgewiesenen CO2 Einsparung, ein Selbstversuch für Sie: spazieren Sie mal durch die Stadt und atmen bewusst die Luft ein: wo E-Autos fahren ist das wesentlich angenehmer.
Der Verbrenner ist out, dass haben die Hersteller (fast) alle erkannt, nur die alten Investionen müssen noch abgeschrieben werden, deshalb wird es nicht laut ausgesprochen. 2025 werden die Preise der E-Autos wundersamerweise in der EU sinken, denn die Hersteller wollen Strafzahlungen vermeiden. 2024 wird noch der Verbrenner gepusht wegen der höheren Margen …
Die nächste Generation Batterien wird den Niedergang noch beschleunigen: billiger/ leichter/respektive mit mehr Reichweite