50 Stunden mit negativen Strompreisen im April

Börsenstrompreis, Entwicklung bis April 2024

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Die Situation an den Strombörsen hat sich in den zurückliegenden Monaten deutlich normalisiert. Die Tendenz des durchschnittlichen Börsenstrompreises zeigt dabei weiter nach unten. Nach Berechnungen von Rabot Charge, einem Anbieter von dynamischen Stromtarifen, lag er im April bei 6,24 Cent pro Kilowattstunde. Das ist der zweitniedrigste Wert seit 16 Monaten, heißt es weiter. Nur im Februar war der durchschnittliche Börsenstrompreis mit 6,13 Cent pro Kilowattstunde noch etwas niedriger.

Zurückzuführen seien die günstigen Kosten an der Strombörse auf den hohen Anteil der Erneuerbaren. Rabot Charge zufolge deckten die Erneuerbaren-Anlagen 70 Prozent der Netzlast im April. Doch der hohe Anteil an Erneuerbaren begünstigt auch ein anderes Phänomen. So hat es Rabot Charge zufolge im April 50 Stunden mit negativen Börsenstrompreisen gegeben. Im Vergleich dazu zeigt die Jahresauswertung 2023, dass der Dezember mit 72 Stunden negativen Börsenstrompreisen Spitzenreiter war, gefolgt vom Juli mit 56 Stunden und Oktober mit 38 Stunden.

Die negativen Preise in April 2024 erreichten dabei Werte von zeitweise mehr als -5 Cent pro Kilowattstunde. Anderseits gibt es aber auch Hochpreisphasen, wie die Grafik zeigt, mit Börsenstrompreisen um die 20 Cent pro Kilowattstunde.

negative Strompreise, April 2024
Bei Börsenstrompreis gab es auch im April deutliche Ausschläge nach unten und oben.

Grafik: Rabot Charge

Bei dynamischen Strompreisen profitieren die Endverbraucher direkt von der Entwicklung an der Strombörse. Allerdings müssen auch sie Steuern, Abgaben und Netzentgelte zahlen. Zudem ist auch eine Gewinnmarge des Stromanbieters inkludiert. Bei Rabot Charge zahlten demnach Kunden mit einem dynamischen Stromtarif einen durchschnittlichen Arbeitspreis von 27,85 Cent pro Kilowattstunde. Mit einer Verschiebung des eigenen Verbrauchs in Zeit niedriger Strompreise könnten zudem noch zusätzlich Kosten gespart werden. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit Wärmepumpe sei in einer Agora-Energiewende-Studie ein perspektivisches Einsparpotenzial von rund 600 Euro im Jahr errechnet worden, so Rabot Charge. „Wer seinen Strom nicht überwiegend zu Spitzenzeiten konsumiert und zeitlich flexible Stromverbräuche von Waschmaschine, Trockner, E-Auto und Wärmepumpe hat, fährt mit Börsenstromtarifen gut. Dies trifft im Grunde auf so gut wie alle Haushalte zu“, sagt Jan Rabe, CEO von Rabot Charge.

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