Eco Stor hat in Bollingstedt mit dem Bau eines Speichers mit 103 Megawatt Leistung und 238 Megawattstunden Kapazität begonnen. Die Anlage gehört zu den aktuell größten Batteriespeicher-Kraftwerken, die mit Photovoltaik und Windkraft in Deutschland gekoppelt werden. Das Projekt in Schleswig-Holstein soll für das deutsch-norwegische Speicherunternehmen erst der Auftakt für eine Serie an Speicherkraftwerken sein, die zusammen über mehrere Gigawatt Leistung verfügen.
Der Spatenstich auf dem etwa 1,2 Hektar großen Grundstück im Ortsteil Gammelund erfolgte am vergangenen Freitag, wie Eco Stor mitteilte. Dort entstünden nun zwei Blöcke des Typs „ECO STOR ES-50C“ mit jeweils etwa 51,7 Megawatt Leistung und 119 Megawattstunden Speicherkapazität. Jeder Block umfasst dabei ein 110 Kilovolt-Umspannwerk, 16 Containerstationen für Wechselrichter und Transformatoren sowie 32 Container für die Lithium-Ionen-Batterien.
Eco Stor plant, dass der Speicher zweimal täglich mit Überschüssen aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen geladen wird. Dieser Strom soll dann in den morgendlichen und abendlichen Nachfragespitzen wieder ins Stromnetz zurückgespeist werden. Eco Stor zufolge lassen sich rechnerisch so rund 170.000 Mehrpersonen-Haushalte für jeweils zwei Stunden morgens und abends mit erneuerbarem Strom versorgen.
Mit seinen Projekten wie in Bollingstedt will Eco Stor „die noch offene Lücke der Versorgungssicherheit nach und nach schließen“. Speicher dieser Größenordnung könnten zum Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage genutzt werden und ermöglichten zudem einen weiteren Ausbau von Photovoltaik und Windkraft.
Der Speicher soll in Echtzeit an die Marktplätze im Stromhandel gekoppelt sein, um so auf Schwankungen reagieren zu können. „Die Strompreise werden zunehmend wetterfühlig. Bei zunehmender Produktion von Wind- und Solarstrom braucht es mehr und größere Speicher und deren ausgleichende Wirkung. Sie sorgen so für mehr Stabilität im Netz, bezahlbare Preise und einen sauberen Mix aus Erneuerbarer Energie“, sagte Eco Stor-Geschäftsführer Georg Gallmetzer.
Eco Stor macht erneut auf seine Forderung zur Änderung der Gewerbesteuer-Gesetzgebung aufmerksam. Bislang profitieren die Standortgemeinden von solchen Projekten kaum. Daher solle wie bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Windparks die Regelung gelten, dass 90 Prozent der anfallenden Gewerbesteuer an die Standortkommunen solcher Projekte fließen. Damit könne der Strukturwandel in den ländlichen Regionen unterstützt werden. Zudem sei eine solche Regelung der Akzeptanz in der Bevölkerung für solche Infrastrukturprojekte förderlich, argumentiert Eco Stor.
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Sehr erfreulich, wie schnell die Großspeicher wirtschaftlich geworden sind! Und mit welch großer Leistung und Speicherkapazität sie jetzt errichtet werden. Das hat vor fünf Jahren noch kaum einer prognostiziert.
Damit ist ein weiterer Baustein der Energiewende profitabel geworden.
Leider wieder typischer Energiewende-PR-Beitrag ohne Betriebswirtschaft:
Geschäftsmodell? Hier dürften wieder Subventionen in ungenannger Höhe geflossen sein, denn ich kenne keinen Batteriespeicher der sich über did Strombörse refinanziert. Vielleicht noch Spitzenlast, die besser bezahlt wird, dann stimmt die Angabe mit den Haushalten aber nicht.
Volllaststunden fehlen auch mal wieder.
Gewerbesteuer fließt nur, wenn auch Gewinne gemachrt werden.
Subventionen für Speicher? Aus welchem Fördertopf sollen die geflossen sein? An der Innovationsausschreibung kann der Speicher schon mal nicht teilnehmen…
Wie viele Batteriespeicher kennen Sie denn? Es scheint im Gegenteil von Ihrer Annahme so zu sein, dass Speicher derzeit mit Abstand das lukrativste Geschäftsmodell im erneuerbaren Energien Sektor sind, denn die Projekte sprießen nur so aus dem Boden. Alleine in SH gibt es Anfragen für eine Leistung von ca. 5 GW, Aussage SH-Netz. Und die bekommen keine Subventionen.
Hallo, miteinander,
es ist ja schön, wenn immer viele mitreden, aber die Reihenfolge „erst informieren und dann kommentieren“ bewährt sich doch auch immer wieder.
Und nein, der Speicher bekam keine Forderung, die Firma auch nicht und der Betrieb auch nicht.
Ich war vor Ort dabei und kenne das Geschäftsmodell.
Wen das Ganze näher interessiert: Ich darf demnächst drüber erzählen im „Geladen“-Podcast.