Im vergangenen Jahr haben die deutschen Verbraucherzentralen einen enormen Anstieg der Beschwerden über Photovoltaik-Anlagen erfasst, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). Demnach stieg die Zahl von knapp 500 Fällen 2022 auf über 1700 Fälle 2023, also um 240 Prozent. Im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sind hingegen für 2022 knapp 316.000 Dachanlagen bis 30 Kilowatt (also von überwiegend privaten Betreibern) erfasst, für 2023 sind es knapp 750.000; der Anstieg ist mit 137 Prozent mithin zwar ebenfalls sehr stark, aber deutlich geringer als bei den Beschwerdezahlen. Zudem ist die Zahl der Beschwerden 2023 dem Bericht zufolge von Monat zu Monat gestiegen. Bei anhaltendem Trend sind demnach künftig noch höhere Zahlen zu erwarten.
Die häufigsten Gründe für Beschwerden sind demnach „Lieferungs-/Leistungsstörungen“ mit 44 Prozent der Fälle, gefolgt von Problemen mit der Gewährleistung (14 Prozent). Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) sieht dem Bericht zufolge einen wesentlichen Grund für den Anstieg der Beschwerden darin, dass der wachsende Markt auch unerfahrene Unternehmen anlockt: „Die stark zunehmende Nachfrage nach Photovoltaik lässt natürlich auch neue Akteure auf den Markt drängen“, wird BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig zitiert. „Inwieweit diese ihre Mitarbeiter immer hinreichend qualifizieren, können wir nicht bewerten.“
Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) beobachte „eine Zunahme von Schäden auf Dächern, die direkt auf unsachgemäße Installation von Photovoltaik-Anlagen zurückzuführen sind“, so der Vizepräsident des Verbands, Michael Zimmermann, gegenüber der Funke-Mediengruppe. Dachdeckerbetriebe würden „zunehmend von betroffenen Bauherren kontaktiert, um diese Mängel zu beheben.“ Der häufigste Fehler sei eine nicht hinreichend sorgfältige Prüfung von Eignung und Zustand des Daches. Weitere kritische Punkte seien Beschädigungen der Dacheindeckung, -abdichtung oder -dämmung.
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Interessant wäre, wie hoch der Anteil an Endkunden, die sich beschwert haben, ist, die mit Anbietern gebaut haben, die mit Wurfpost oder aggressiver Fernsehwerbung auf sich aufmerksam machen.
Der Split würde mich auch interessieren: Prozentualer Anteil der Beschwerden über Anlagen, die von regionalen Fachhandwerker oder deutschlandweit tätigen Dienstleister installiert wurden.
Ich habe mir die Bewertungen von 1200 Solarteuren angeschaut und bin zu einem klaren Ergebnis gekommen, die regionalen Anbieter haben nicht die Qualitäts-Probleme wie die großen Anbieter.
Interessant wäre auch, wie oft PV-Anlagen unzulässige Funkstörungen verursachen.
Maximal der Wechselrichter könnte Funkstörungen verursachen… Und selbst das wage ich anzuzweifeln…
Im Netz finde ich jetzt spontan auch nicht wirklich was…
Einfach mal was rausgehauen?
Da gab es vor ein paar Jahren mal was, da ging es um einen Leistungsoptimierer von Solaredge, der aber mittlerweile durch ein nichtbetroffenes Gerät ersetzt wurde. 2018 war auch mal was in der Schweiz mit Leistungsoptimierern und Funkstörung. Insgesamt also bisher eher seltene Ausnahmen.
Hier aus dem Amtsblatt Nr. 9/2021 der Bundesnetzagentur:
Mitteilung Nr. 162/2021
Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Be-
triebsmitteln (EMVG);
Aufforderung zur Abgabe einer Stellungnahme zu nichtkon-
formen Geräten mit denen ein Risiko verbunden ist
Ein Mitgliedstaat der Europäischen Union hat für nachfolgendes
Gerät eine markteinschränkende Maßnahme nach Artikel 38 Ab-
satz 4 der Richtlinie 2014/30/EU durchgeführt:
Angaben zum Gerät:
Gerätetyp: Optimizer
Modell: P300, P370, P600, P600-M27
Hersteller: SolarEdge Technologies Ltd., Herzeliya
Beschreibung des Risikos/des Mangels:
– die Konformitätserklärung ist fehlerhaft
– EMV-Störaussendung
…“
Solaredge war da wohl kooperativ, und die nächste Genrration der Optimierer hatte das Problem nicht mehr.
Interessant wäre auch, wie viel Wartezeit beim Netzanschluss und Zählerwechsel vergeht.
„Interessant wäre auch, wie viel Wartezeit beim Netzanschluss und Zählerwechsel vergeht.“
Sollte das mittlerweile nicht egal sein?
PV Anlage anmelden und anschließen. Wann dann der Versorger einen Zweirichtungszähler einbaut ist DIR doch egal. Solange zählt der alte Zähler halt Rückwärts. Ich GLAUBE nach 6 Monaten (oder so) muß der Versorger austauschen
Mir wäre mal wichtig zu wissen, wie lange es vom Zähler-Tausch bis zur Meldung des neuen Zählers beim Stromanbieter dauern darf. Ich warte schon 3 Monate und habe zwischendrin auch noch den Anbieter gewechselt. Keiner Abrechnung ist möglich. Und dabei habe ich jetzt einen dynamischen Tarif. Mails werden erst gar nicht beantwortet vom MSB.
Schlechte, irreführende Formulierung! „Beschwerden über PV-Anlagen“ insinuiert dass sich Dritte über Anlagen beschwert haben, wegen Lichtspiegelungen, illegalem Bau oder was auch immer. Es geht jedoch um interne Konflikte zwischen Betreibern und Lieferanten, die man evtl. mit „“Beschwerden beim PV-Anlagen-Bau“ zusammenfassen kann.
Stimmt, die Überschrift habe ich auch falsch verstanden. „Beschwerden über Solateure /Fachfirmen“ wäre m.E. besser formuliert.
Aber: Gibt es Informationen viele Beschwerden es wegen Blendwirkung, Bauvorschriften, etc. gibt?
Also nicht nur bzgl. PV-Großprojekten, die in der Zeitung stehen. Sondern auch betreffend privater Kleinanlagen und Balkon-PV. Das wäre auch interessant!