Fluvius teilte mit, dass es mit der Zahlung von Entschädigungen für die Unterbrechung der Stromzufuhr von privaten Photovoltaik-Anlagen begonnen hat. Es regiert damit nach eigenen Angaben auf 5042 Beschwerden, die im vergangenen Jahr von Besitzern von Photovoltaik-Anlagen für Privathaushalte eingingen, weil ihre Wechselrichter nach einer Unterbrechung der Stromversorgung nicht sofort wieder angeschlossen wurden.
Der belgische Stromnetzbetreiber erklärte, dass diese Beschwerden nur 0,55 Prozent der 925.000 in Belgien installierten Photovoltaik-Anlagen ausmachten. Er betonte weiter, dass er den Wiederanschluss des Wechselrichters trotz des geringen Prozentsatzes dieser Beschwerden „sehr ernst“ nehme.
Der Netzbetreiber versprach, die Wechselrichter innerhalb von 30 Tagen wieder anzuschließen und die Eigentümer innerhalb von 10 Tagen nach Eingang der Beschwerden zu kontaktieren. Werden die Probleme nicht innerhalb von 30 Tagen gelöst, erhalten die Eigentümer eine Entschädigung von 10,60 Euro pro Kilovoltampere. „Kunden, die noch Anspruch auf Grünstromzertifikate haben, erhalten eine zusätzliche Entschädigung“, hieß es weiter.
Das Unternehmen fügte hinzu, dass es fortschrittliche Spannungsregler testet, die besser auf Probleme mit Stromabschaltungen reagieren, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls von Wechselrichtern deutlich geringer ist. „Fluvius wird zwischen 2023 und 2032 zusätzlich zu den regulären Investitionen vier Milliarden Euro in die flämischen Stromverteilungsnetze investieren“, so der Netzbetreiber.
Belgien hatte Ende 2023 eine kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung von mehr als 9,8 Gigawatt erreicht. Der größte Teil dieses Zubaus entfällt auf Photovoltaik-Dachanlagen mit einer Leistung von bis zu 10 Kilowatt.
Laut einer aktuellen Analyse des belgischen Instituts Energyville haben Photovoltaik-Dachanlagen und Onshore-Windparks das technische Potenzial, eine Leistung von 118 Gigawatt in Belgien zu erreichen. Von den drei belgischen Makroregionen hat das flämischsprachige Flandern mit 67,56 Gigawatt das größte Photovoltaik-Potenzial für Dachanlagen, gefolgt von der französischsprachigen Wallonie mit 31,54 Gigawatt und der Metropolregion Brüssel mit 4,23 Gigawatt.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Hier in Ost-Belgien (Ores ist der Netzbetreiber) schalten die Wechselrichter im Sommer in vielen Fällen ab, weil wegen mangelndem Netzausbau die Spannung zu hoch ist. Im Mai / Juni konstant über 255 V sind keine Seltenheit.