Fenecon hat im niederbayerischen Iggensbach seine „CarBatteryReFactory“ offiziell eingeweiht und die Produktion aufgenommen. Dort werden aus obsoleten Batterien für Elektrofahrzeuge künftig Großspeicher hergestellt. Auch die Produktion des Heimspeicher-Energiemanagementsystems sei in das neue Werk verlegt worden, teilte Fenecon am Mittwoch mit. Die Produktionskapazität liege bei etwa 500 Großspeichern und 30.000 Heimspeicher-Einheiten pro Jahr.
Fenecon hat nach eigenen Angaben für die erste Ausbaustufe der Fabrik rund 25 Millionen Euro investiert. Als innovatives und CO2-sparendes Projekt habe das Unternehmen zudem Fördergeld aus dem EU Innovation Fund von 4,5 Millionen Euro und Freistaat Bayern über dessen Wirtschaftsförderung 1,7 Millionen Euro erhalten. Das neue Werk befindet sich auf einem 24.000 Quadratmeter großen Gelände an der Autobahn. Die Bauzeit betrug rund ein Jahr. Neben der Fabrik wurden auch optimierte Produktions- und Lagerhallen sowie ein Entwicklungslabor, Büros und Schulungsräume geschaffen. Damit entstehen am Standort rund 100 Arbeitsplätze, wie es weiter hieß. Der Parkplatz ist mit Ladesäulen versehen, um die komplett elektrische Firmenflotte aufladen zu können.
Darüber hinaus hat Fenecon die hierfür geeigneten Dach- und Fassadenflächen mit Solarmodulen ausgestattet. Die Photovoltaik-Anlage am Standort kommt somit auf mehr als 500 Kilowatt Leistung. Fenecon habe dabei „Wert auf heimische Komponenten“ gelegt – nähere Angaben zu den verwendeten Produkten wurden nicht gemacht. Die Wärmeversorgung erfolge komplett elektrisch über große Wärmepumpen, die im Sommer auch zur Kühlung genutzt werden können, sowie Elektro-Spitzenlastheizungen. Alle Erzeuger, Verbraucher und die Großspeicher mit 1000 Kilowatt Leistung und 1800 Kilowattstunden Kapazität würden über das Energiemanagementsystem von Fenecon gesteuert. Dabei würden Lastspitzen gezielt gekappt. Der Bezug des Netzstroms erfolge über einen dynamischen Stromtarif zu Viertelstundenpreisen. Dafür nutzt Fenecon die hauseigene FEMS App Dynamischer Stromtarif und einen KI-basiert erstellten individuellen Energiefahrplan mit bis zu 34-Stunden-Prognose.
Heimspeicher-Produktion läuft bereits seit Januar
Schon im Januar begann Fenecon mit der Herstellung seiner Photovoltaik-Heimspeicher in dem Werk. Im Februar lief dann die Produktion der Gewerbe- und Industriespeicher mit Kapazitäten zwischen 82 und 1288 Kilowattstunden an. Dazu nutzt der Hersteller nach eigenen Angaben ausschließlich neue Batterien für Elektrofahrzeuge von deutschen Premium-Autobauern. Ende März nun erfolgte die offizielle Einweihung des Standorts mit vielen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.
Fenecon hat weitere Ausbaupläne. So entsteht derzeit in den USA eine zweite „CarBatteryReFactory“. Von South Carolina aus will das Unternehmen dann den US-Markt versorgen, und auch dort sollen die Großspeicher aus überschüssigen Elektrofahrzeugbatterien gefertigt werden, die dort reichlich vorhanden sind.
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Weiter so Franz ;). Genau so muss es laufen.
Kann jemand sagen, warum es neue überschüssige Elektrofahrzeugbatterien geben soll?
Und warum nimmt man die für ortsfeste Speicher, die heute ja weitgehend aus Lithium-Eisenphosphat aufgebaut werden und baut sie nicht in die Autos? Irgendwie fehlt mir hier die Logik! Gebrauchte Autobatterien würde ich ja verstehen.
Es müssen so weit ich weis 10Jahre lang Ersatzteile bereit stehen. So auch Batterien. In der Regel werden die auf Halde produziert um identisch verfügbar zu sein. Zumindest weis ich das von unserem Smart. Nach 11Jahren würden wir, wenn sie kaputt wäre auch nur eine ebenso alte bekommen. Das Werk in Sachsen ist lange zu. Und die lagern seit dem in einem Speicherkraftwerk und werden immer leicht benutzt. Dabei altert die Batterie weniger als beim rumliegen. Im Prinzip also win-win. Das könnte ich mir hier vorstellen.
Naja aber wenn ich die verbaue hab ich sie ja nicht mehr als Ersatzteil?
Oder meinst du dass da SOVIEL Überproduktion gab das man davon jetzt 90+% verbrauchen kann?