IEA-PVPS: Deutschland muss dringend seine Kapazitäten für das Recycling von Solarmodulen ausbauen

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In einem neuen Bericht des Photovoltaic Power Systems Programme (PVPS) der Internationalen Energieagentur (IEA) heißt es, dass angesichts der zunehmenden Zahl von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland ein effizientes End-of-Life- (EOL-) Management von größter Bedeutung ist.

Deutschland wird voraussichtlich das erste Land sein, in dem größere Volumina dieser ausgedienten Solarmodule anfallen werden, so eine der drei Kernaussagen des Berichts. Die Menge werde bis zum Ende des Jahrzehnts deutlich ansteigen. Der Bericht stellt fest, dass es dringend notwendig ist, die Recyclingkapazitäten zu erweitern, und fügt hinzu, dass die meisten Entwicklungsaktivitäten aufgrund der derzeit geringen Mengen an verarbeiteten EOL-Modulen noch nicht in den industriellen Maßstab oder in die kommerzielle Anwendung vorgedrungen sind.

Es seien einige große Herausforderungen für ein erfolgreiches Rücknahme- und Recyclingsystem identifiziert worden, so der PVPS-Bericht. Zudem gebe es auch vielversprechende Ansätze für weitere Verbesserungen. Der Bericht enthält zudem eine Reihe von Lehren für andere Länder, die einen Anstieg ihrer EOL-Mengen erwarten. Diese stammten aus Workshops mit Branchenvertretern aus der gesamten Recycling-Prozesskette in Deutschland.

Die Teilnehmer der Workshops erkannten zwar an, dass Deutschland Schritte unternommen hat, um eine ordnungsgemäße Sammlung und Recycling von Solarmodulen zu gewährleisten. Sie stellten jedoch fest, dass es Verbesserungsbedarf in der gesamten Kette gibt, insbesondere in Bezug auf die Transparenz des Abfallvolumens von Photovoltaik-Modulen, den Rücknahme- und Sammelprozess und das Modulrecycling.

Die in den offiziellen Statistiken ausgewiesenen Mengenströme an gesammeltem und behandeltem PV-Modulabfall sind geringer als die erwarteten Mengen, so der Bericht, was zu der Annahme führt, dass größere Mengen über alternative Wege entsorgt werden, die die Recyclingsysteme umgehen. Eine bessere Verfolgung von EOL-Modulen über die gesamte Behandlungskette hinweg sei erforderlich, so die Beteiligten, was durch Anreize zur Abgabe an Sammelstellen geschehen könnte. Dadurch sollte es möglich sein, ohne zusätzliche Gebühren zu den Sammelstellen zurückzukehren.

Das derzeitige Rücknahmesystem in Deutschland sei „sehr komplex“, so die Rückmeldungen der Beteiligten. Sie erklärten, dass die Koordination der Rücknahme von Solarmodulen von einem Unternehmen zum anderen und von Unternehmen zu Verbrauchern unterschiedlich sei. Andernorts gab es Hinweise darauf, dass Module zu falschen Erstbehandlungs- oder Recyclinganlagen transportiert wurden, beispielsweise Nicht-Silizium-Module zu Recyclinganlagen, die nur Silizium-Module behandeln. Beide Probleme führten zu einem höheren Verwaltungsaufwand.

Zu den Lösungsvorschlägen gehörten die Schulung des Personals, das für die Sortierung und Vorbereitung der Module für den Transport zuständig ist, die Kennzeichnung der Modultypen an den Standorten der Hersteller, die Verringerung der Entfernungen zwischen den Sammelstellen und den Aufbereitungsanlagen sowie die Entwicklung von Aufbereitungsanlagen, die mehrere oder alle Modultypen behandeln.

Die Workshop-Teilnehmer sagten auch, dass die deutsche Recycling-Infrastruktur und die Recycling-Kapazitäten für alle Modultypen schnell ausgebaut werden müssen. Glasscherben erfüllen derzeit nicht die Anforderungen, um im industriellen Maßstab für hochwertige Anwendungen recycelt zu werden, während beim Recycling von Modulen auf Siliziumbasis noch nicht alle wertvollen Materialfraktionen wirtschaftlich recycelt werden können.

In dem Bericht heißt es, dass die Recycling-Infrastruktur „erweitert werden könnte, um Einrichtungen der etablierten mechanischen oder mechanisch-nasschemischen Verfahren zu kombinieren“. Er verweist auf Entwicklungen, die alternative Technologien zur Verbesserung des Recyclings wertvoller Materialien nutzen, wie etwa ein Verfahren, bei dem hochenergetische Lichtimpulse zur Trennung von Materialverbünden eingesetzt werden, als möglichen künftigen Ansatz. Dieses Konzept würde dem Bericht zufolge einen mobilen Betrieb ermöglichen und damit den Transportaufwand verringern.

Vergangenes Jahr prognostizierte IEA PVPS ein Szenario mit hohen Kosten und geringen Erträgen für das Photovoltaik-Recycling durch eine Überprüfung der rechtlichen und industriellen Rahmenbedingungen für ausgediente Solarmodule in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Japan, Südkorea, China, Australien und den USA.

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