Die Baywa AG hat ihr Ergebnis für 2023 veröffentlicht und meldet hierbei erwartungsgemäß deutliche Einbußen gegenüber dem außerordentlich guten Geschäftsjahr 2022. Insgesamt kann der vor allem im Agrarbereich sowie bei fossilen und erneuerbaren Energien und im Baugeschäft aktive Mischkonzern bei einem Umsatz von 23,9 Milliarden Euro und damit einem Rückgang um 11,8 Prozent gegenüber den 27,1 Milliarden im Vorjahr ein operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 304 Millionen Euro verbuchen. Das ist zwar durchaus ordentlich, entspricht aber dennoch einem Rückgang um 39,7 Prozent gegenüber den 2022 erzielten 504,1 Millionen Euro. Und es führt unterm Strich zu einem Jahresfehlbetrag von 93,4 Millionen Euro; 2022 hatte der Konzern nach Zinsen und Steuern noch 239,5 Millionen Euro Überschuss erzielt.
Das EBIT bleibt auch signifikant hinter der noch im vergangenen November vermeldeten Prognose von 320 bis 370 Millionen Euro zurück. Damals gründete sich die Erwartung wesentlich auf das Erneuerbare-Energien-Geschäft, hier erwartete Baywa durch seinerzeit noch ausstehende Projektverkäufe eine Stützung für das Konzern-EBIT. Das Segment Regenerative Energien hat aber das Geschäftsjahr 2023 bei einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,5 Milliarden Euro) mit einem immer noch recht ansehnlichen EBIT von 193,8 Millionen Euro beendet, auch wenn dies einem Rückgang um knapp 19 Prozent Prozent gegenüber dem Vorjahr (239,1 Millionen Euro) entspricht.
Wichtige Gründe für die rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung waren Baywa zufolge „eine allgemeine Nachfrageschwäche im Solarmodulhandel und der erhöhte Wettbewerbsdruck durch den Import günstiger Solarmodule aus China“ – eine etwas überraschende Erklärung angesichts der Tatsache, dass der Photovoltaik-Großhändler Baywa re Solar Trade im vergangenen Jahr erstmals in seiner Geschichte mehr als zehn Gigawatt Absatz erreichte und für sein Sortiment ganz wesentlich auf Solarmodule chinesischer Hersteller – namentlich JA-Solar, Jinko, Longi und Trina – zurückgreift.
Die ebenfalls zum Erneuerbare-Energien-Segment gehörende Geschäftseinheit IPP (Independent Power Producer) hat ihren Bestand an Erzeugungsanlagen gegenüber dem Vorjahr weiter ausgebaut und verfügte zum Jahresende über 31 Wind- und Solarparks in Europa, Nordamerika und Australien mit einer Gesamtleistung von 800 Megawatt. Außerdem sei der Grundstein für einen deutlichen Ausbau des Portfolios gelegt worden, 500 Megawatt seien derzeit im Bau oder kurz vor Baubeginn.
Baywa erwartet für sein Segment Regenerative Energien, dass es „seinen Wachstumskurs in den internationalen Märkten im Jahr 2024 fortsetzen wird“. Die im vergangenen Frühjahr bekanntgegebenen Pläne zum Verkauf des Solarhandelsgeschäfts sollen „fortgesetzt und 2025 abgeschlossen werden“. Die erwarteten Erlöse sollen bei der Erneuerbare-Energien-Tochter Baywa re „sowohl in die Schuldenreduktion als auch in das Kerngeschäft“ fließen. Konkret bedeute dies eine Verwendung für „das weitere Wachstum der Projektpipeline bei Wind und Solar, das IPP-Portfolio sowie zur Erweiterung des Energy-Solutions- und Services-Geschäfts“.
Der Gesamtkonzern will das Geschäftsjahr 2024 zur Konsolidierung nutzen, erklärte CEO Marcus Pöllinger: „Dafür schauen wir uns aktuell jede unserer über 500 Beteiligungen an und definieren Wachstumsfelder, Optimierungsfelder sowie Geschäftsfelder, von denen sich die BayWa trennen will. Zukünftig muss jede Einheit für sich profitabel sein.“
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