Das Augsburger Unternehmen H-Tec Systems, Tochter von MAN Energy Solutions, liefert vier PEM-Elektrolyseure vom Typ ME450 mit einer Leistung von zusammen vier Megawatt an die schleswig-holsteinische Genossenschaft Grenzland Bürgerenergie. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem Projekt “Grenzland Energie Kompakt“ nahe der dänischen Grenze die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette abzubilden. Dazu gehört auch, einen regionalen Wasserstoffmarkt aufzubauen.
Die neuen Elektrolyseure sollen überschüssigen Strom aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen verwerten. So ist vorgesehen, einen 45-Megawatt-Solarpark sowie Windräder anzubinden, die jeweils in der Gemeinde Ellhöft installiert sind. Die Elektrolyseure sollen Anfang 2025 am Standort Westre in Betrieb gehen. Grenzland Bürgerenergie betreibt dort bereits einen 225-Kilowatt-Elektrolyseur von H-Tec Systems sowie eine Wasserstoff-Tankstelle.
Den in den neuen Elektrolyseuren erzeugten Wasserstoff will die Genossenschaft verwenden, um die Fahrzeuge von Logistikunternehmen und -dienstleistern zu versorgen. Auch die Abwärme der Elektrolyseure will sie nutzen, etwa zum Beheizen von Gewächshäusern in landwirtschaftlichen Betrieben.
„Das Projekt ‚Grenzland Energie Kompakt‘ ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man die Energieversorgung regional nachhaltiger gestalten kann und welchen entscheidenden Beitrag grüner Wasserstoff dabei leistet“, erklärt Robin von Plettenberg, CEO H-Tec Systems.
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Haben wir denn überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen? Ich habe doch noch nie eine 100%ige Deckung gesehen. Bisher habe ich nur gesehen, dass fossile Kraftwerke den Wind verdrängt haben, statt anders herum.
Aber macht ja nix, da haben wir eben noch einen Grund, mehr zu verbrennen. Und da die Gewächshäuser ja ganztägig beheizt werden müssen, sogar rund um die Uhr.
Und das Beste daran ist, dass dieser grüne Wasserstoff den grauen Wasserstoff (aus Erdgas) nicht verdrängen wird, denn er soll ja in einer eigens geschaffenen Infrastruktur lokal verheizt werden, so ineffizient wie möglich (siehe Wasserstofftankstelle).
Traumhaft, wie wir den Anschein erwecken können, es würde Jemand was tun und dabei fleißig fossile Brennstoffe fördern.
Dirk Schiller schreibt.
Haben wir denn überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen? Ich habe doch noch nie eine 100%ige Deckung gesehen. Bisher habe ich nur gesehen, dass fossile Kraftwerke den Wind verdrängt haben, statt anders herum
@ Dirk Schiller.
Da haben Sie mal wieder richtig gesehen . Überschuss haben wir nur weil der Energiewende 2010 mit der bekannten Ermächtigungsverordnung ein „Faules Ei“ ins Nest gelegt wurde, in dem die fossilen Kraftwerke nicht mehr den EE angepasst werden müssen
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Wer im Sinne der Energiewende agiert, hat gerade mal 2% Überschuss. Das sagt einer aus der Praxis.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat:..Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab.
@ Dirk Schiller; Selbstverständlich gibt es zeitweise überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen. Windkraftanlagen werden häufig abgestellt, weil Überschuss herrscht. Schon im Jahr 2019 (da weiss ich eben gerade die Zahl) wurden in D 5 TWh Windstrom abgeregelt – und übrigens trotzdem bezahlt, weil das rechtlich so festgelegt ist. Inzwischen sind die Zahlen noch deutlich höher.
Der technische Grund ist primär, weil diverse andere Erzeuger nicht oder nicht beliebig schnell runtergefahren werden können.
Künftig wird noch viel mehr nachhaltige Energieerzeugung zu gewissen Zeiten abgeregelt werden. Teilweise auch darum, weil es billiger ist, eine Überproduktion von nachhaltigen, schwankenden Erzeugern bereitzustellen als kurzfristig einsetzbare Erzeuger.
Mark Müller schrieb:
„Selbstverständlich gibt es zeitweise überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen. Windkraftanlagen werden häufig abgestellt, weil Überschuss herrscht.“
Überschuss? Ja. Aber kein Überschuss and Windstrom. Du hast ja selbst schon bemerkt, dass dies verursacht wird durch „diverse andere Erzeuger nicht oder nicht beliebig schnell runtergefahren werden können.“
Wir haben Überschuss an Kohlestrom und Gasstrom. Alle Anderen (Wasserkraft, Solar, Wind) werden nämlich statt dessen abgeregelt.
Mark Müller schrieb weiterhin:
„Teilweise auch darum, weil es billiger ist, eine Überproduktion von nachhaltigen, schwankenden Erzeugern bereitzustellen als kurzfristig einsetzbare Erzeuger.“
Ja, ein sehr beliebter Taschenspielertrick, dem du da auf den Leim gehst. Es ist eben nicht billiger Erneuerbare (EE) abzuregeln, denn wir bezahlen ohnehin sowieso Beides. Da könnten wir eigentlich auch Gas und Kohle abregeln. Es spielt keine Rolle, ob du für eine kWh 30+ct bezahlst, weil darin die Vergütung von teurem Fossilstrom und abgeregeltem EE-Strom oder alternativ die Vergütung von abgeregeltem Fossilstrom und günstigem EE-Strom enthalten ist.
Ein bisschen mehr oder weniger Abwärme im Kühlkreislauf macht da das Kraut auch nicht mehr fett, wie uns französische Atomkraftwerke zeigen. Das würde dann aber die Fossilbuden motivieren, ihren Primärenergieverbrauch weiter zu senken. Wir können eigentlich nur gewinnen, wenn wir statt dessen fossilen Strom abregeln.
Mit überflüssigen Strom aus WKA wird wohl der Strom gemeint sein, der nicht produziert wird, wenn mal wieder StromLeitungsengpässe Richtung Süden ein Abregeln der WKA nötig machen. Da man die WKA Betreiber trotzdem bezahlen muss, kann man die auch für eine Stromlieferung an solche Projekte bezahlen. Was sicher sinnvoller als das Abregeln ist. Auch die H2 Tankstelle für Logistiker ist doch gut. Es ist doch Konsens, dass LKW nicht sinnvoll mit Batterie elektrifiziert werden können. Mit H2 schon eher.
@Simon Dammann
Wenn es Sie interessiert weshalb Windräder abgeschaltet werden, schauen Sie mal hier.
https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/netze/das-stromnetz-steht-unter-druck-aber-von-wem/
Zitat: Ein Papier aus dem Bundeswirtschaftsministerium und der Bundesnetzagentur, das Mitte November an die Öffentlichkeit gelangte, brachte für das Problem eine Lösung ins Spiel, die zumindest die Symptome lindern könnte. Dort schreiben die Experten, eigene Analysen hätten ergeben, dass „die Stilllegung von Kohlekraftwerken die Lage im Stromnetz deutlich entspannen kann“. Ein Großteil der Kraftwerke habe heute eine belastende Wirkung auf das Netz, eine Stilllegung könnte somit die Versorgungssicherheit steigern.
Kohlekraftwerke sorgen für Netzengpässe
Ähnlich sieht es die renommierte Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.
Und genauso ist das. Danke für die Klarstellung.
Genauere Informationen dazu z.B. hier, bevor noch mehr Fake-News und Unsinn hier verbreitet wird:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/N/netzausbau/engpassmanagement.html
Bin ich hier im falschen Film gelandet? Es gibt sicher viele Dinge, gerade im Energiesektor die nicht in Ordnung sind. Wir waren mal führend was Photovoltaik und Windkraft betrifft. Und die Politik hat es zerschlagen zugunsten der großen Konzerne weil die eine bessere Lobby haben in der Politik. Aber das ist hier nicht das Thema. Hier im Artikel haben sich Menschen dafür stark gemacht und viel Geld in die Hand genommen damit die Windkraftanlagen nicht abgeregelt werden und für den nicht produzierten Strom entschädigt, sondern wandeln ihn in Wasserstoff um der gespeichert wird und dann wieder genutzt werden kann. Das ist nachhaltig und gut. Und auch die Abwärme wird genutzt. Unabhängig davon ob man den Wasserstoff dann wieder in Strom umwandelt oder damit LKWs betreibt um fossile Kraftstoffe zu sparen. Es wird hier etwas Gutes und Sinnvolles getan und daher halte ich alle Kommentare die hier nach alter „Ich-weiß-was“-Manier negative Dinge aufzählen einfach für Thema verfehlt da sie überhaupt keinen Bezug zu dem Artikel haben.
Gruß Winfried
Hallo Winfried,
Wieweit kann man eigentlich mit 10kWh Windstrom fahren, wenn man damit ein BEV (Elektroauto) auflädt? Und wieweit kommt man, wenn man diesen Strom durch einen Elektrolyseur schickt, auf mehrere hundert Bar verdichtet, diesen dann am besten mit einem Diesel-LKW zur Wasserstofftankstelle fährt und damit dann ein Brennstoffzellenfahrzeug auftankt?
Wo du schon die Kosten erwähnst, magst du da noch ein wenig mehr dazu mitteilen?
Winfried schreibt
Bin ich hier im falschen Film gelandet?
Hier im Artikel haben sich Menschen dafür stark gemacht und viel Geld in die Hand genommen damit die Windkraftanlagen nicht abgeregelt werden und für den nicht produzierten Strom entschädigt, sondern wandeln ihn in Wasserstoff um der gespeichert wird und dann wieder genutzt werden kann. Das ist nachhaltig und gut. Und auch die Abwärme wird genutzt.
@ Winfried
Wenn Sie die Energiewende nur wahrnehmen, wie sie medial dargestellt wird, habe ich volles Verständnis für Ihr Erstaunen im falschen Film zu sein. Das Selbe gilt für die Protagonisten, die sich dieses Projekt vorgenommen haben. Aber leider fundiert das Windprojekt auf dem „Faulen Ei“ das der Energiewende ab 2010 von Lobbyisten der Stromwirtschaft ins Nest gelegt wurde. Und wenn die hier mitlesen, werden sie sich die Hände reiben, wie ihre lobbyistisches Meisterstück, die Kohle solange wie möglich am Leben zu halten funktioniert. So nach dem Motto, wenn wir schon vom Netz gehen sollen, dann aber bitte mit einer saftigen Abfindung, und nicht einfach so lautlos von einem Windrad verdrängt.
Aber nun mal der Reihe nach.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 wurden die Erneuerbaren „Physisch“ gewälzt. Das heißt den Versorgern „zwingend“ mit Ökobändern in ihre Bilanzkreise geliefert. Wenn die EE vorrangig gesetzt sind, fallen etwa 2% Prognoseabweichungen an. Das sagt einer, der tagtäglich damit zu tun hat.
Siehe hier
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat:…Es fängt bei den Prognosen an. Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Wegen 2% Prognoseabweichungen müsste man kein Windrad ab regeln Die 2% kann man locker noch am viertelstündlichen Intraday Handel bis zum Erfüllungszeitpunkt ver,…. oder zukaufen. Dazu ist der Kurzzeithandel ja vorgesehen .
Nein… die Kohlekraftwerke müssen ja seit 2010 nicht mehr den EE angepasst werden, dann bleiben die auch am Netz. Den Überschuss werden wir schon los bekommen. Da man ja das Heft selbst in der Hand hat, stellt das auch kein Problem dar. Windräder werden kurzerhand abgestellt, damit es Platz gibt im Netz, die Betreiber bekommen trotzdem ihr Geld, bezahlt wird es aus der monetären Dunkelkammer, namens EEG Konto. Glücklicherweise ist das nun mal fast leer. Befreit von Milliarden, die sich in den letzten Jahren kontinuierlich summiert hatten. Meine Hoffnung besteht darin, dass sich da mal einer ernsthaft damit beschäftigt, wie nahezu 17 Milliarden plötzlich so wenig werden können.
@ Winfried keine Angst, Sie sind im richtigen Film, nur die Darsteller um Sie herum beschäftigen sich schon länger, und eingehender mit der Materie.
Im Klartext heißt das, außer den 2% Prognoseabweichung an EEG Strom gibt es nur Kohlestrom zu speichern, und den wollen wir ja bekanntlich mit der Energiewende verdrängen.
@Hans Diehl
Danke, dass wusste ich gar nicht. Vor dem Hintergrund ( auch in Bezug auf ihren Kommentar zu Hr. Schiller) hätte man ja tatsächlich keinen Überschuss für Dinge wie im Artikel beschrieben.
Gruss
Hallo Gemeinde „Ich weiß es jetzt auch nicht besser“
Da zeigt sich eine Gruppe H-Tec Systems mit einem nach meiner Ansicht sehr sinnvollem Ansatz, und wird in alle Richtungen zerrupft! Gehts noch?
Wir werden zukünftig aufgrund der Erneuerbaren mit einer sehr volantiven Energie-Produktion zu tun haben, die einen eher langsamen schwankenem Verbrauch folgen wird.
Entweder werden aus einer Überproduktion die Überschüsse sinnvoll ein zu setzen sein oder eine Unterversorgung ist durch andere Recourcen, wie Batteriene oder schnell zuschaltbare Kraftwerke sicher zu stellen.
Das nennt man im entferntesten „Energiewirtschaft“
Die jetzige überwiegende Praxis der Abschaltung von Erzeugern bei „Hochbetrieb“ und damit der Extra-Vergütung der nicht produzieren Energiefür den Abschaltzeitraum treibt uns nur die Erzeugungskosten hoch!
Und Jetzt?????
Meines Erachtens brauchen wir mehr solcher Initiativ-Unternehmungen.
Hoffentlich werden diese wirtschaftlich ausreichend erfolgreich da stehen!
Good Luck
PS: Was macht eigentlich der wissenschaftliche Arm der Energiegesellschaft?
Im Dauerschlaf oder kann man da bald zukünftige Konzepte erwarten?
Thomas I schreibt.
Da zeigt sich eine Gruppe H-Tec Systems mit einem nach meiner Ansicht sehr sinnvollem Ansatz, und wird in alle Richtungen zerrupft! Gehts noch?
@ Thomas I
Stimmt, der Ansatz „klingt“ sinnvoll, basiert aber leider auf dem „Faulen Ei“ von 2010. Der EEG Strom ist „physikalisch“ vorrangig im Netz wird bis auf 2% Prognoseabweichung auch „Physikalisch“ verbraucht, wie der Chef von 50 Hertz bestätigt, muss aber „Kaufmännisch“ an der Börse als Überschuss verkauft werden, damit Kohlestrom unbeschadet weiter produziert werden kann. Wer sich nicht näher damit beschäftigt, ist der Meinung er tut was im Sinne der Energiewende, wenn er speichert. Tatsächlich kann es aber „Physikalisch“ außer den 2% EE Prognoseabweichungen, nur Kohlestrom sein der zum Speichern anfällt. Und den wollen wir mit der Wende eigentlich verdrängen. An dieser Tatsache führt nach der Gesetzeslage von 2010 kein Weg vorbei.
Winfried
Ich hab das schon richtig geschrieben, ich bin hier im falschen Film. Wie bereits erwähnt waren wir mal führend in Photovoltaik und Windenergie und wären es noch heute wenn solche Leute es nicht ständig in den Schmutz ziehen würden. Firmen wie Vattenfall und RWE bekannt für ihre Kern- und Kohlekraftwerke machen auf einmal Radiowerbung mit nachhaltiger Denkweise um ihre Profite zu retten. Vergessen das Thema Hambacher Wald? Hätte man die konventionellen Speicherkraftwerke (Wasserkraftwerke) die geplant waren gebaut und die Erneuerbaren nicht ausgebremst dann hätten wir inzwischen längst eine sinnvolle und nachhaltige Energieversorgung und das Chaos mit den Strompreisen wäre uns komplett erspart geblieben.
Sinnvoll informieren kannman sich z.B. auf der Sonnenseite von Herrn Franz Alt oder auf der Webseite von Herrn Hans-Josef Fell und vielen Weiteren. Die findet man auch ohne Links zu posten. Ich hatte schon in den 90ern die erste PV-Anlage auf dem Dach und erzeuge auch heute meinen Strom weitgehend selber. Und als gelernter Elektriker weiß ich sehr wohl, dass der (Wechsel)Strom erzeugt werden muss wenn er gebraucht wird und das Speichern nur in anderen Energieformen Sinn macht. Aber das gibt es inzwischen alles schon. Man muss es nur anwenden anstatt darüber zu lästern. Und nicht darauf warten, dass die großen Konzerne aufwachen um es wieder an sich zu reißen als wären sie die einzigen Heiligen auf dieser Welt. Bürgerenergie und alle die dabei mit anpacken ist von Bürgern für Bürger und macht den Scheich nicht reich. Gruß Winfried