Im südafrikanischen Stellenbosch ist das Hauptquartier der S Mile Solutions (Pty) Ltd, oder auch „Smart Last Mile Solutions“, kurz „S Mile“. Ziel des Unternehmens ist die Erbringung von Infrastruktur-Dienstleistungen auf der „letzten Meile“, also in den von vorhandenen Strukturen nicht erreichten Gebieten. Und die sind ziemlich groß in der Sub-Sahara-Region, in der das Unternehmen mit seinen zu mobilen Versorgungsstationen mit solarer Stromversorgung ausgebauten Pick-ups aktiv werden will.
Beispiele für die Leistungen reichen von der Versorgung mit sauberem Wasser oder mit Strom beziehungsweise Stromspeicherung über Hygienemaßnahmen und medizinische Grundversorgung inklusive Telemedizin bis zu Möglichkeiten für Telekommunikation und Datenmanagement. Im Start-up-Stadium „konzentriert sich das Ingenieur- und Beratungsunternehmen derzeit auf die Bereitstellung autarker präklinischer Plattformen für eine primäre Gesundheitsversorgung“, sagt Lothar Schäfer, Mitbegründer von S Mile und ehemaliger stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST. Zukünftig soll das Angebot des Unternehmens auf Bereiche wie Naturschutz, Landwirtschaft, Bergbau, Tourismus, Katastrophenhilfe und Forschung ausgeweitet werden.
S Mile ist eine Ausgründung des Fraunhofer IST und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Grundstein für das Geschäftskonzept waren gemeinsame Projekte der beiden Institute sowie der Fraunhofer Innovation Platform for the Water-Energy-Food Nexus an der Stellenbosch University. Hier entstand der erste Prototyp einer autarken Plattform zur mobilen medizinischen Versorgung. Neben Lothar Schäfer zählen zu den Firmengründern Martin Hamann von der Fraunhofer Innovation Platform der Stellenbosch University, Frank Neumann vom Fraunhofer IST und Joachim Koschikowski vom Fraunhofer ISE.
Unterstützung erhielten die vier Unternehmensgründer von der Fraunhofer Venture-Gruppe und der Fraunhofer-Zukunftsstiftung. Hierdurch „konnten wir ein tragfähiges Geschäftsmodell für S Mile entwickeln«, so Gründungsmitglied Frank Neumann. Geplant ist nun ein Personalaufbau und ein Umzug aus den von der Stellenbosch University zur Verfügung gestellten Räumen in eine eigene Gewerbeimmobilie. Im zweiten Geschäftsjahr „werden wir mindestens einen Ingenieur, einen technischen Administrator, einen Buchhalter und einen Vertriebsmitarbeiter einstellen«, sagt Martin Hamann, der zunächst den Großteil der Geschäfte des Unternehmens führen wird.
Vor allem in den Bereichen Wasser, Energie und Gesundheit soll auch künftig mit den Fraunhofer-Einrichtungen kooperiert werden. Gemeinsam mit Industriepartnern sollen Infrastrukturlösungen von S Mile „weiterentwickelt, angepasst und im Feld eingesetzt werden“.
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