Photovoltaik-Produktion in Europa ist aktuell ein großes Thema. Wie es ausgeht, steht in den Sternen. Doch es gibt immer wieder Versuche und Anläufe. Diesmal mit dem EU-finanzierten Verbundprojekt „Pilatus“, an dem unter anderem das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP beteiligt ist. Ziel sei es, die neueste Rückkontakttechnologie für Heterojunction-Solarzellen in eine Massenfertigung zu überführen. Dafür sollen bis 2025 drei digitalisierte Pilotlinien für die Produktion von Wafern, Solarzellen und Photovoltaik-Modulen aufgebaut werden.
Die Pilotlinie für die Solarmodule soll eine jährliche Produktionskapazität von mindestens 170 Megawatt haben und die Zellfertigungskapazität 190 Megawatt erreichen. Mittels Inline-Messtechnik und Industrie 4.0-Konzepten entlang der gesamten Produktionskette würden die Zellen und Module während des gesamten Herstellungsprozesses analysiert, um so Rückschlüsse auf mögliche Fehler und Schwachstellen direkt während der Produktion ziehen zu können, wie es vom Fraunhofer CSP weiter hieß. Dies solle gewährleisten, dass am Ende des Projekts eine Ausbeute von über 90 Prozent erreicht wird. Die Lebensdauer der Photovoltaik-Module soll mehr als 40 Jahren betragen, so das Ziel.
Das Fraunhofer-CSP bringt seine Kenntnisse im Bereich der Inline- und Offline-Diagnostik und Metrologie von Solarzellen unter Einsatz seiner digital gesteuerten Mess- und Klassifizierungsplattform ein, wie es am Donnerstag mitteilte. Bei dem Projekt „Pilatus“ soll die gesamte Wertschöpfungskette in Europa verbleiben und neuesten Umweltstandards entsprechen. Neben Hocheffizienz sei die Einhaltung umweltfreundlicher Produktionsstandards ein wichtiger Ansatzpunkt. Dies beinhalte die Verwendung von recycelten Materialien, den Einsatz erneuerbarer Energien in der Produktion sowie die Minimierung von Abfällen und Emissionen. Nicht zuletzt um den ökologischen Fußabdruck der der Photovoltaik-Produkte klein zu halten.
Im Projekt „Pilatus“ wird die patentierte Tunnel-IBC-Technologie genutzt, um eine Massenfertigung von monokristallinen Solarzellen im M10-Format zu erreichen. Mit dieser Photovoltaik-Technologie würden die Verluste in der Solarzelle reduziert und die Effizienz erhöht. Dabei gehe es um eine spezifische Art der Rückseitenkontaktierung, die es ermöglicht, die komplette Vorderseite einer Solarzelle für den Lichteinfang und damit die Stromerzeugung zu nutzen. Nähere Angaben zu den zu erwartenden Wirkungsgrade machten die Forscher des Fraunhofer CSP nicht.
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Mal ganz doof gefragt: Wer profitiert von den Forschungen?
Was wird denn in Deutschland/EU produziert?
Eine neu geschaffene Industrie, die verzahnt mit Forschung effiziente und marktwirtschaftliche Methoden nutzt. Darum soll es ja im Kern gehen beim Resilienzbonus, eine solche Strategie wäre mal wirklich neu…
IBC da profitiert Meyer Bürger davon