Was wird aus der Modulfertigung von Meyer Burger im sächsischen Freiberg? 1Komma5° hatte kürzlich Interesse bekundet, das Werk zu übernehmen. Nun hat 1Komma5°-CEO Philipp Schröder erklärt, dazu bereits im Austausch mit dem Verwaltungsrat von Meyer Burger zu sein. Der Schweizer Zell- und Modulhersteller hat vor einigen Tagen angekündigt, Anfang März mit den Vorbereitungen zur Schließung seines Modulwerks zu beginnen. Meyer Burger will sich voll auf den Aufbau seiner Zell- und Modulproduktion in den USA fokussieren.
Meyer Burger weist allerdings darauf hin, dass dem Verwaltungsrat und auch dem Management kein Angebot vorliegt – weder von 1Komma5° noch von einer anderen Firma. Es sei lediglich zu einer unverbindlichen Kontaktaufnahme durch 1Komma5° gekommen, die inhaltlich aber nicht über die Social-Media-Beiträge des Unternehmens hinausgegangen sei. „Sollten wir ernstgemeinte und substantielle Angebote erhalten, prüfen wir diese im Sinne all unserer Stakeholder – insbesondere natürlich im Sinne unserer Kolleginnen und Kollegen und unserer Investoren“, teilt Meyer Burger mit.
Energiemanagementsystem „Heartbeat“ auch für australische Kunden
1Komma5° hat zudem das australische Erneuerbare-Unternehmen Arkana Energy Group übernommen – eigenen Angaben zufolge die bislang größte Investition. Die Arkana Energy Group gehöre zu den größten Erneuerbaren-Unternehmen in Australien. Ihr Umsatz lag 2023 bei umgerechnet 40 Millionen Euro. Die Arkana Energy Group ist derzeit in Queensland, New South Wales und Victoria tätig. Wie viel Geld 1Komma5° dafür auf den Tisch gelegt hat, teilte das Unternehmen nicht mit.
„Mit unserem 120-köpfigen Expertenteam haben wir bisher über 15.000 Installationen* in privaten und gewerblichen Gebäuden im ganzen Land erfolgreich durchgeführt“, erklärt Luke Stronach, Mitgründer der Arkana Energy Group. Jetzt sei der perfekte Zeitpunkt gekommen, um von einem auf Photovoltaik und Batterien spezialisierten Unternehmen zu einem echten One-Stop-Shop für intelligente Energielösungen zu werden.
Der australische Photovoltaik-Markt wächst derzeit rasant, getrieben unter anderem durch attraktive staatliche Anreize. Dazu kommt die hohe Sonneneinstrahlung in weiten Teilen des Landes. Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung ist von 11,5 Gigawatt in 2019 auf 34,2 Gigawatt im vergangenen Jahr gestiegen.
1Komma5° hatte zuvor bereits vier Investitionen in Australien getätigt. Damit ist das Unternehmen schon an sechs Standorten präsent. 1Komma5° plant, künftig auch sein Energiemanagementsystem „Heartbeat“ australischen Kunden anzubieten.
Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Beitrag am 28.2.2024 um 13.30 Uhr um die Stellungnahme von Meyer Burger ergänzt. Am 29.2. haben wir noch die Anzahl der Installationen von Arkana Energy auf Bitten des Unternehmens korrigiert.
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Hervorragend, solch einen Beitrag lobe ich mir! Das ist toller kritisch-investigativer Journalismus!
Hier wird das Heißluftgebläse P. Schröder par excellence entlarvt.
Das ganze Gerede von 1K5 rund um eine eigene Modul-Produktion ist nichts als heiße Luft, um möglichst oft in den Medien erwähnt zu werden!
Hannes Meurer schrieb:
„Hier wird das Heißluftgebläse P. Schröder par excellence entlarvt.“
Naja, du bist jetzt auch nicht gerade mit Substanz aufgefallen. Nicht einmal ansatzweise.
Warum sollte 1Komma5 jetzt konkrete Angebote machen? Meyer Burger hat entweder die Schließung von langer Hand geplant oder manövriert sich in eine existenzbedrohende Situation. In beiden Fällen kann und wird 1Komma5, und auch jeder andere Interessent, warten, bis Meyer Burger nach Strohhalmen greift, wie schon bei den US Investitionen.
Wenn die Schließung von langer Hand geplant war, dann hat Meyer Burger schon lange alle Werte transferiert, bzw. ist im abschließenden Prozess. Ein Angebot muss warten bis die Schließung steht und die verbliebenen Assets verwaist sind. Da steht niemand Schlange. Und die Katze kauft man normalerweise nicht im Sack.
Wenn die Schließung aber tatsächlich so kurzfristig ist, wie dargestellt, dann herrscht Chaos, jede Menge Verträge müssen bedient und beendet werden, Angestellte abgefunden etc. Jeder Tag kostet Meyer Burger in diesem Fall richtig Geld. Man kann bequem warten, bis Meyer Burger hinschmeißt und dann günstig zuschlagen. Ab einem bestimmten Punkt werden die Eigentümer dem Vorstand Feuer unter dem Hintern machen, da Werte sich tagtäglich in Luft auflösen und damit das Vermögen der Eigentümer. Eine gepflegte Torschlusspanik ist eine gute Verhandlungsbasis. Für eine Seite.
Frank Asbeck wollte mal Opel kaufen….
Bei den Verkaufspreisen von 1k5 und dem angegebenen Umsatz wurden im letzten Jahr lediglich ca. 100 MW installiert.