Die staatliche KfW-Bank hat das neue Förderprogramm des Bundes für Erneuerbare-Heizungen gestartet: Ab heute können Eigentümer selbst genutzter Einfamilienhäuser Förderanträge für Wärmepumpen, Holzheizungen, Solarthermie-Anlagen und Brennstoffzellen-Heizungen stellen.
Andere Gebäudeeigentümer müssen sich noch etwas gedulden. So sind Eigentümer von bestehenden Mehrfamilienhäusern sowie Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) voraussichtlich ab Mai 2024 antragsberechtigt. Im August werden dann die Formulare für Eigentümer von vermieteten Einfamilienhäusern sowie von Wohnungseigentümergemeinschaften (bei Maßnahmen am Sondereigentum) freigeschaltet. Diese Gruppen müssen mit dem Heizungstausch aber nicht warten – sie können den Antrag bis November bei der KfW nachreichen.
Bis zu 70 Prozent der Kosten, die beim Tausch einer Öl- oder Gas-Heizung gegen eine Erneuerbare-Anlage anfallen, übernimmt der Bund – bei Einfamilienhäusern gedeckelt bei einem Investitionsbetrag von 30.000 Euro. Was darüber hinausgeht, müssen die Eigentümer komplett selbst tragen.
Bund übernimmt bis zu 70 Prozent der Kosten
Der Zuschuss setzt sich aus einer Basisförderung für alle Antragsteller in Höhe von 30 Prozent der Kosten sowie mögliche Boni zusammen. So gibt es zum einen Bonus von fünf Prozent für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder ein natürliches Kältemittel einsetzen. Wer vor 2029 eine funktionstüchtige Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizungen oder eine mindestens 20 Jahre alte Gas- oder Biomasseheizung austauscht, erhält desweiteren einen Klimageschwindigkeitsbonus von zusätzlich 20 Prozent – vorausgesetzt, das Haus wird selbst bewohnt. Zudem gibt es für Eigentümer selbst genutzter Immobilien mit einem zu versteuernden Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro einen zusätzlichen Einkommensbonus von 30 Prozent. Die Boni können frei kombiniert werden, sind aber bei 70 Prozent der Kosten gedeckelt.
„Verbraucher haben jetzt Klarheit und können ihren Heizungstausch planen. Industrie und Handwerk stehen in den Startlöchern“, sagt Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverband Wärmepumpe.
Neben den Zuschüssen bietet die KfW nun auch einen Förderkredit in Höhe von bis zu 120.000 Euro, mit dem Eigentümer den Heizungstausch finanzieren können. Die Bank gewährt den zinsverbilligten Kredit für Selbstnutzer von Einfamilienhäusern mit einem Jahreseinkommen von 90.000 Euro.
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Gestern noch neuen Gasliefervertrag abgeschlossen. Für mein bescheidenes Eigenheim nun ab Juli einen monatlichen Abschlag von 41 €. Ich profitiere gerade wirklich von der Marktlage (sinke Nachfrage, Bau von LNG Terminals, Speicher immer noch gut gefüllt, CO2-Preis/t noch relativ gering).
Finanziell sehe ich keine Vorteile jetzt umzusteigen, auch wenn ich vielleicht wirklich 70 % gefördert bekomme. Und mal ehrlich: Die Preise für den Einbau von Wärmepumpen sind gerade aufgrund der Förderung so hoch. Da wird gerne mal ein wenig drauf geschlagen vom Heizungsbauer.
Sie sehen keine Vorteile, umzusteigen. Die Förderung in KfW-Programm 458 i.H.v. mindestens 50% ist Ihnen wirtschaftlich nicht reizvoll genug. Das ist völlig in Ordnung. Sie haben eine Entscheidung getroffen, können sie begründen (nehme ich an) und sind im Reinen damit.
Neben der Wärmequelle ist i.d.R. die Wärmedämmung des Gebäudes ausschlaggebend – und das ganz unabhängig von der Heizart.
Schauen Sie bei Interesse das KfW Programm 261 an.
Sehe ich auch so.
Die Förderung wird (so wie es bei den E-Autos war) eingepreist. Ich habe ein Angebot über den Einbau einer LW-WP in eine Doppelhaushälfte von knappen 50k€ (ohne größere bauliche Veränderungen – Heizkörper), wobei die WP ansich lediglich 12k€ kostet. Das ist Wucher!
Für die Förderung unserer LL-WP (Klimaanlage) hat die BAFA fast zwei Jahre gebraucht obwohl die Anlage in der Liste der geförderten Anlagen stand. Aber nein, erst muss ich noch ein Zertifikat vom Hersteller nachliefern und dann noch eine angepasste Version der Rechnung. Besser, man hat mit der BAFA nichts zu tun.
Nach Ende der Förderungen werden auch die Preise für die Installation drastisch sinken.
Die Energiewirtschaft hat kein Interesse am Tausch des Wärmeerzeugers, da sie damit Kunden verliert und damit ihre Vormachtstellung. Der Einbau von Wärmepumpen wurde mit Halbwahrheiten, Unwahrheiten und fadenscheinige Argumente, sowie angstmachenden, in weiten Bereichen unrealistischen notwendigen Sanierungskosten als unrentable abgetan, auch von der Opposition. Tatsächlich wurde für kleine Wohneinheiten in der Vergangenheit selten eine Wärmebedarfsberechnung erstellt, sondern vielmehr überschlägig der Wärmebedarf der Räume geschätzt, dafür die Heizkörper mit einem Sicherheitszuschlag überdimensioniert, so dass sie heute durchaus für moderne Wärmepumpen tauglich sind. Und dass eine WP im Winter mehr Energie braucht – was man als „Schreckgespenst“ stets wiederholend an die Wand malte – ist keine neue Erkenntnis, denn jeder Energieerzeuger benötigt mit fallenden Temperaturen mehr Energie. Es macht neugierig, wieviel Besitzer neuer Heizungsanlagen für fossiler Energie in den nächsten Jahrzehnt, wegen zu hoher Energiekosten auf die Straße gehen werden, aber auch weil H2 nicht zur Verfügung steht.
@L-A. Harth
Angenommen, einer hat ein EFH mit einer 15 Jahre alten Gas-Brennwertheizung, best case nur FBH und verbraucht für Hzg und WW 20.000 kWh Gas, eine kWh kostet 8 Cent, Grundgebühr Gaszähler 180 Euro im Jahr, Wartung alle 2 Jahre 100 Euro und Schorni alle 2 Jahre 50 Euro. Dann hat er in Summe Kosten von knapp 1.900 Euro.
Wie hoch sind seine Kosten mit einer Wärmepumpe? Wie hoch ist sein Invest?
Kannst Du oder kann jemand anders etwas dazu sagen?????
OK, dann mach ich das mal selber:
Wenn man einen Nutzungsgrad von 95% bei der bestehenden Heizung rechnet, liegt der Wärmebedarf netto bei 19.000 kWh. Wenn die Luft-WP jetzt eine JAHRES(!)arbeitszahl für Heizung und WW von 3,5 schafft, werden also gut 5.400 kWh Wärmepumpenstrom verbraucht.
Eine kWh WP-Strom kostet meinetwegen 30 Cent… sind dann also Kosten von 1.620 Euro.
Der Mensch in dem Beispiel spart also pro Jahr satte 280 Euro.
Und jetzt ist jeder eingeladen, hier Infos zur Amortisation zu geben.
Also hier im Norden kostet Gas beim Grundversorger schon 13 Cent/kWh, Tendenz jedes Jahr durch CO2-Steuer rund 2 Cent/kWh mehr.
Zusätzlich durch PV-Abdeckung (ca. 50% des Jahresverbrauchs) für 7 Cent/kWh und den Rest über Börsenstrompreis von ca. 20 Cent/kWh
Darüber hinaus zu beachten, das Gasheizungen einfach irgendwann (je nachdem welche Regierung es in Zukunft irgendwie hinauszögert) verboten werden.
Die Förderung kommt mit heutigen Preisen ca auf einen Gleichstand bei 20 Betriebsjahren. Ganz grob überschlagen.
Der Punkt ist die zukünftig steigende Divergenz zwischen Gas- und Strompreis. Wo da die Richtung hingeht, sollte nun wirklich jedem klar sein. Müßig diese Basics immer wieder Leuten zu erklären, die die Fakten mit einer verqueeren Weltsicht ignorieren.
Wenn man in langen Zeitdynamiken darüber nachdenkt, ist die Richtung doch logisch, finde ich zumindest.
Ok Tom, danke für diese sehr sehr konkreten Aussagen.
Auch „hier bei uns im Norden“ bekommt man Gas für 8 Cent, man muss halt den Anbieter wechseln.
Zweitens muss man dann, um 50% (!!!) des WP-Stroms aus der PV zu bekommen, auch noch eine PV kaufen. Wobei 50% niemals machbar sind, vor allem nicht „bei uns im Norden“, oder?
Drittens sollte man nicht auf jede Werbeaussage reinfallen, die einem 20 Cent/kWh Börsenstrompreis verspricht. KONKRETE FRAGE: Wo gibt es diesen Strompreis?
Viertens: Wenn Gasheizungen IRGENDWANN verboten werden, fage ich mich, wann denn IRGENDWANN ist, kannst Du das konkretisieren? Außerdem geht es ja um heute. Oder um nächstes Jahr. Oder um 2030. Werden bis dahin Gasheizungen verboten?
Wie kommst Du auf eine jährliche Preissteigerung von 2 Cent beim Gas durch die CO2-Steuer? Kannst Du das mal bitte vorrechnen?
Bis zu Deiner Antwort: Leider nur lauwarme Luft ohne Substanz und ohne Erklärung, wieso sich derjenige in meinem Beispiel jetzt oder in 5 Jahren eine WP kaufen sollte….
@HD:
Zitat:
Der Punkt ist die zukünftig steigende Divergenz zwischen Gas- und Strompreis. Wo da die Richtung hingeht, sollte nun wirklich jedem klar sein. Müßig diese Basics immer wieder Leuten zu erklären, die die Fakten mit einer verqueeren Weltsicht ignorieren.
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Also wird Deiner Meinung nach Gas in Zukunft teurer (denke ich auch) und Strom nicht…
Welche Anhaltspunkte hast Du für diese Sichtweite außer sektartige Polemik? Mir würden als Anhaltspunkte dafür, dass Strom die nächsten 20 Jahre massiv teurer wird, Netzausbau, Ausbau erneuerbare Energien und schlichtweg gesteigerte Nachfrage nach Strom einfallen.
Und Dir so?
Man muss ja hier keinen Kampf der Heizungssysteme ausfechten. Es gibt einfach verschiedene Heizungssysteme mit unterschiedlichen Energieträgern.
Ich bin eher die Fraktion pro Wärmepumpe und hier sind meine Argumente:
– Den Energieträger Strom können wir in Deutschland selbst produzieren, während wir Gas importieren müssen.
– Gas wird durch die CO2 Bepreisung immer teurer. Strom wird durch die Netzentgelte sicherlich auch nicht günstiger, aber hier kann man mit einer eigenen PV Anlage gegen steuern.
– Man spart sich den Schornsteinfeger.
Aber ich finde es in Ordnung wenn Leute lieber auf Gas oder Pellets setzen. Letztendlich weiß niemand mit Gewissheit, wie sich der Markt entwickelt.