EU-Projekt verschafft Unternehmen Zugang zu internationalen Erneuerbare-Forschungseinrichtungen

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Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist es mitunter schwer, Forschungsinstitute zu finden, die bereit sind, bei der Entwicklung und Erprobung ihrer Innovationen zu unterstützen. Hier setzt das vom Karlsruher Institut für Technologie KIT geleitete EU-Förderprojekt RISEnergy (Research Infrastructure Services for Renewable Energy) an: Es soll Unternehmen den Zugang zu internationalen Forschungsinfrastrukturen erleichtern. Über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren stehen dafür 14,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Im Rahmen von RISEnergy öffnen 84 Forschungsinfrastrukturen aus 19 europäischen Ländern sowie den USA, Kanada und Japan ihre Anlagen für externe Forscher aus Unternehmen. Diese können sich um eine Nutzung bewerben. Ein Expertenausschuss entscheidet über die Vergabe. RISEnergy deckt die Betriebskosten der Forschungsinfrastruktur sowie Reise- und Unterkunftskosten. Dafür ist ein Großteil des Projektbudgets vorgesehen.

RISEnergy deckt das gesamte Feld der Erneuerbaren ab: Photovoltaik, konzentrierte Solarenergie, Wasserstoff und Biokraftstoffe genauso wie Windenergie und Energie aus Wellen und Gezeiten. Dazu kommen Themenfelder wie Netze, Speicher, Materialforschung sowie Informations- und Kommunikationstechnologien.

Im Konsortium von RISEnergy haben sich 69 Technologieinstitute, Universitäten und Industriepartner aus 22 Ländern zusammengefunden. Sie beteiligen sich etwa mit Infrastrukturen und Fachwissen oder organisatorischer Unterstützung.

Interdisziplinärer Austausch

„Wir wollen die Entwicklung vielversprechender Technologien vom Laborlevel bis zur industriellen Reife im großen Maßstab fördern“, erklärt Olga Sumińska-Ebersoldt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am vom KIT in Kooperation mit der Universität Ulm gegründeten Helmholtz-Institut Ulm (HIU) und operative Co-Projektleiterin von RISEnergy. Bislang gebe es zwar gemeinsame Forschungsinfrastrukturprojekte für bestimmte Technologien. RISEnergy sei jedoch das erste Projekt von vergleichbarer Größe in Europa, das alle Gebiete der erneuerbaren Energietechnologien abdeckt

„Bei erneuerbaren Energien redet man immer über Kombinationen von Technologien“, sagt Peter Holtappels, Gruppenleiter am Institut für Mikroverfahrenstechnik des KIT und wissenschaftlicher Koordinator bei RISEnergy. Dass sich Fachleute aus unterschiedlichen Themengebieten gegenseitig verstehen, sei deshalb wichtig. „Wer Energiespeicher baut oder sich mit Photovoltaik oder Wind und Wellen beschäftigt, bewegt sich normalerweise in seiner eigenen Community. Wir wollen diese Menschen zusammenbringen, indem wir Austausch und interdisziplinäre Kommunikation stärken.“ Geplant sind dazu Workshops und Beratungsdienste zu übergeordneten Themen wie Lebenszyklusanalysen sowie Projekte zur Standardisierung von Terminologien und Datenverarbeitung.

Im Fokus von RISEnergy stehen zudem digitale Werkzeuge für die Energiewende. „Künstliche Intelligenz wird dabei helfen, Eigenschaften von Materialien und Geräten zu optimieren oder kritische Materialien der Lieferketten zu ersetzen“, sagt Holger Ihssen vom Büro Brüssel der Helmholtz-Gemeinschaft, das zur Gründung des neuen Forschungskonsortiums beigetragen hat.

 

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