In der Politik wie in den Medien, vor allem den sozialen, wird mit harten Bandagen gekämpft. Da wird einfach mal so behauptet, Deutschland sei „Strombettler“ geworden, so stand es am 8. August 2023 in der Bild-Zeitung und auf X, vormals Twitter. Da die letzten Atomkraftwerke im April 2023 vom Netz gingen, flammte die Diskussion, die eher an die 90er-Jahre erinnert, noch einmal auf. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz behauptete etwa, ebenfalls auf X: „Deutschland ist in der Energie- und Klimapolitik zum Geisterfahrer in Europa geworden.“ Ein anderer Nutzer legt Wert darauf zu zeigen, dass Deutschlands Emissionen noch schlechter seien als die Polens. „Endlich geschafft“, twittert dieser.
Um solche und andere Falschbehauptungen zu widerlegen, hat Bruno Burger im Jahr 2014 die Energy-Charts ins Leben gerufen und kontinuierlich weiterentwickelt. „Wie sollen wir die Energiewende schaffen, ohne die Daten zu erheben und auszuwerten“, sagt der Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und Honorarprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Für diese Aufgabe hat er sich aus seinem ursprünglichen Arbeitsgebiet, der Leistungselektronik, inzwischen komplett zurückgezogen.
Highlights und spotlights
Preis für gute Ideen: In der Februar-Runde zeichnet pv magazine eine Einreichung als highlight top innovation und eine Einreichung als pv magazine spotlight aus. Das sagt die Jury:
Energy-Charts: Mit Daten Fake News entlarven
Falschaussagen zur Energiewende gibt es zuhauf. Mal kann der „Zappelstrom“ kein Industrieland versorgen, mal legen Vergleiche nahe, dass Solarstromerzeugung hierzulande so sinnvoll sei, wie Ananas in Alaska zu züchten. Besonders emotional wurde es anlässlich des Atomausstiegs. Bruno Burger und Leonhard Probst kontern mit den Energy-Charts nüchtern und widerlegen Fake News mit Evidenz. Wenn es den pv magazine award nicht schon geben würde, dann müsste man ihn eigentlich für diesen Preisträger neu erfinden, so die Jury. Daher zeichnet sie die Energy Charts mit dem highlight top innovation aus.
Die Juroren: Volker Quaschning ist Professor für regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin. Hans Urban ist langjähriger Experte und Consultant für Photovoltaik, Speicher und E-Mobilität. Winfried Wahl ist Senior Director Product Management bei Hithium und seit 15 Jahren im Bereich Erneuerbare Energien tätig.
Mehr Infos, bisherige Preisträger (seit 2014) und alles zur Bewerbung unter: www.pv-magazine.de/highlights
Einsendeschluss für die nächste Runde: 15. April 2024
Dabei belassen es er und sein Kollege Leonhard Probst nicht bei der reinen Datenerhebung, sondern mischen sich aktiv in die Debatten auf X, wo Energy-Charts inzwischen 22.000 Follower hat, und auf anderen Plattformen ein. Außerdem bieten sie monatliche Teams-Runden zur Erläuterung an, nicht zuletzt auch eine Quelle für Multiplier wie Journalisten. Die Arbeit nimmt zu, so viele Falschmeldungen wie 2023 habe er vorher noch nicht erlebt, sagt Burger. Und wenn er etwas richtiggestellt habe, komme die Woche darauf die nächste Lüge – oder die gleiche wieder. „Ich kämpfe um den guten Ruf der erneuerbaren Energien“, sagt er daher.
Letztes Jahr entzündete sich viel Kritik an der Energiepolitik durch die Stromimporte. „Deutschland ist nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke von Stromimporten unserer Nachbarn abhängig. Was für ein katastrophales Signal!?“, twittert der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Thomas Bareiß im August. Burgers Antwort: „Deutschland ist auch nach dem Abschalten der Kernkraftwerke nicht von Stromimporten abhängig.“
Die Energy-Charts werten die Daten für 45 europäische Länder aus. Im Jahr 2023 hat Deutschland netto 8,6 Terawattstunden Strom importiert, nachdem im Jahr 2022 noch 27,3 Terawattstunden exportiert wurden. „Das hat aber nichts damit zu tun, dass der Strom nicht in Deutschland hätte erzeugt werden können“, sagt Burger. Auf der Onlineseite der Charts kann man die Beiträge aller deutschen Kohlekraftwerke minutiös aufgelistet einsehen. In Deutschland habe es 90 Gigawatt Kraftwerkskapazität gegeben bei 61 Gigawatt Maximallast, so der Experte.
Letzten Sommer war es schlicht und einfach billiger, den Strom zu importieren, als ihn selbst zu erzeugen. Im Jahr davor, 2022, hatten die französischen Atomkraftwerke technische Schwierigkeiten und darum wurde viel Strom aus Deutschland nachgefragt, so dass es andersherum war. Die 8,6 Terawattstunden Importe 2023 machen im Übrigen weniger als zwei Prozent an der inländischen Erzeugung aus. Von Deutschland als „Strombettler“ kann also keine Rede sein.
Auch die Aussage, dass Deutschland nun nach dem Atomausstieg Atomstrom aus Frankreich importieren müsse, stimmt nicht. 2023 fanden die meisten Stromimporte in den Sommermonaten statt und kamen aus den skandinavischen Ländern. „Das war vor allem Windstrom, da dieser billiger war als mit Kraftwerken in Deutschland produzierter Strom“, sagt Burger. „Danke, dass Sie die Lügen der Pro-Atom-Lobbyisten entlarven“, twittert ein User auf Burgers Reaktion.
CO2-Ausstoß trotz Atomkraftausstieg gesunken
Wenn nicht Atomstrom, dann zumindest mehr dreckiger Kohlestrom als Folge der deutschen Energiepolitik und dem Atomausstieg? Auch die Aussage stimmt nicht. Im Gegenteil. 2023 wurden nur noch 126 Terawattstunden Kohlestrom erzeugt, das sind 30 Prozent weniger als 2022. „Das letzte Mal wurde 1959 so wenig Kohle verbrannt bei einem damals deutlich niedrigerem Gesamtstromverbrauch“, sagt Burger.
Für die Energy-Charts werten die ISE-Wissenschaftler eine Vielzahl an Quellen aus, unter anderem von ENTSO-E, das ist der europäische Zusammenschluss der Übertragungsnetzbetreiber, von den einzelnen Übertragungsnetzbetreibern selbst, von der Leipziger Strombörse EEX, vom Statistischen Bundesamt und von der Bundesnetzagentur. Per Mausklick werden auf der Online-Plattform Grafiken, etwa zu den Energieerzeugungsquellen, Importen und Exporten, Redispatch-Volumen, zu Börsenpreisen (inklusive Gas) und zu Klimadaten generiert.
Mit dem Mythos der hohen Stromkosten in Deutschland räumt Burger dabei ebenfalls auf. Die Karte von Energy-Charts zeigt, dass der Börsenpreis in den mit Stromleitungen mit Deutschland verbundenen Nachbarländern nur in Dänemark, Schweden und Norwegen günstiger war. Rechnet man allerdings die jeweiligen Umlagen, Abgaben und Netzkosten ein, ändert sich das Bild.
Burger antwortet auf X daher auch Friedrich Merz: „Deutschland ist kein energiepolitischer Geisterfahrer! Ganz Europa setzt auf erneuerbare Energien. Sie haben ihren Anteil an der Stromerzeugung von 15 Prozent auf 38 Prozent gesteigert. Der Anteil der Kernenergie ist von 33 Prozent auf 22 Prozent gefallen.“
Energy-Charts wird kontinuierlich erweitert, teilweise auch gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Seit Kurzem ist eine Stromampel-App für Android online, eine iOS-Version soll in Kürze folgen. Sie zeigt an, wann der Erneuerbaren- Anteil im Stromnetz hoch ist. Anders als viele andere Apps nutzt die Stromampel die Erzeugungs- und Verbrauchsdaten und nicht die Day-ahead-Preise. In Zukunft soll sie auch eigene Prognosen mit einem längeren Vorhersagezeitraum zeigen. So kann jeder seinen Stromverbrauch entsprechend verlagern, um möglichst viel erneuerbare Energie zu nutzen.
Die Energy-Charts finden Sie online unter https://www.energy-charts.info, auf X unter https://twitter.com/energy_charts_d, auf Bluesky unter https://bsky.app/profile/energy-charts.bsky.social und auf LinkedIn unter https://www.linkedin.com/in/bruno-burger-a8144021/
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Bei allem Respekt wie der Bruno Burger sich bemüht den guten Ruf der Erneuerbaren zu bewahren, wundere ich mich, dass er auf die größte Rufschädigung der EE, nämlich den Grund weshalb wir die hohen Strompreise haben, – die man den EE in die Schuhe schiebt – nur am Rande eingeht..
Siehe hier:
Zitat Burger:…Mit dem Mythos der hohen Stromkosten in Deutschland räumt Burger dabei ebenfalls auf. Die Karte von Energy-Charts zeigt, dass der Börsenpreis in den mit Stromleitungen mit Deutschland verbundenen Nachbarländern nur in Dänemark, Schweden und Norwegen günstiger war. Rechnet man allerdings die jeweiligen Umlagen, Abgaben und Netzkosten ein, ändert sich das Bild. Zitat Ende.
Er belässt es bei der Bemerkung, rechnet man die Umlagen ein, ändert sich das Bild. Dagegen wird ein ehemaliger Kollege beim Fraunhofer Institut, im folgenden Video schon etwas deutlicher und nennt die Umlage in dieser Art, eine der größten Schweinereien der Energiewirtschaft.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Herzlichen Glückwunsch und weiter so!
Um die Aussage zu machen, das Abschalten der Kernkraftwerke hätte nicht zu einem Anstieg der Kohlenutzung geführt, muss man aber schon ganz schön Scheuklappen anlegen. Braunkohle und Kernkraft sind mit ihrer kontinuierlichen Stromerzeugung direkte Konkurrenten. Hätte man die Kernkraftwerke nicht abgeschaltet, wäre weniger Platz im Netz für Braunkohlestrom. Wenn man das ignoriert oder leugnet, macht man sich angreifbar.
Rechnerisch haben die neu zugebauten Erneuerbaren seit 2011 immer gerade den Strom ersetzt, den die jeweils gerade abgeschalteten Kernkraftwerke nicht mehr lieferten. Entsprechend nahm der CO2-Ausstoß durch die Abschaltung der Kernkraftwerke zwar nicht zu, aber er sank eben auch kaum, trotz kontinuierlichen Zubaus von Erneuerbaren, deren Anteil an der Stromerzeugung im Durchschnitt jedes Jahr um 2% stieg. Schwankungen in diesem kontinuierlichen Anstieg waren vor allem wetterbedingt. Erst seit die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet sind, verdrängen neu zugebaute Erneuerbare auch Kohlekraftwerke, und können damit zur Senkung der CO2-Emissionen beitragen.
Was die Problematik Kernkraft gegen CO2-Emissionen angeht, muss man einfach sagen: Beides hat miteinander nichts zu tun. Die Kernkraftnutzung ist problematisch wegen des Nuklearabfalls, der unermessliche Folgekosten erzeugt, ganz abgesehen davon dass die Menschheit noch nicht reif ist, eine so gefährliche Technologie verantwortungsvoll zu betreiben, wie wir an den Kernkraftwerken in der Ukraine sehen, die durch Kriegshandlungen bedroht sind. CO2-Emissionen bedrohen die Menschheit durch die Auswirkungen auf das Klima. Dass es leichter war, die Kernkraftwerke abzuschalten (um das Nuklearproblem zu lösen), als Erneuerbare Kapazitäten aufzubauen (um das CO2-Problem zu lösen), war Zufall und wird in 100 Jahren vergessen sein.
Was hoffentlich nicht vergessen sein wird: Unsere Vorgängergeneration hat uns, teils in bester Absicht, ganz schön herbe Probleme hinterlassen, deren gleichzeitige Lösung einen erheblichen Kraftakt darstellt. Dank des Wohlstandes, den uns diese Generation hinterlassen hat, können wir das aber schaffen – wenn der nicht durch willkürlich vom Zaun gebrochene kriegerische Konflikte aufs Spiel gesetzt wird. Der wahre Klimaschädling ist also eindeutig Putin, dem wir es zu verdanken haben, dass jetzt wieder mehr Geld in Rüstung und Verteidigung fließen muss. Die Zeit der Friedensdividende ist vorbei, und sie wurde nicht genutzt, um uns krisenfest zu machen, sondern um uns immer größere Autos und Wohnungen zu leisten und immer weitere und häufigere Fernreisen zu machen.
Sehr gut geschrieben! Bis auf den ersten Abschnitt, der zwar richtig ist, dennoch aber etwas die positive Tendenz vermissen lässt, stimme ich dem gesagten zu 100% zu!!
100% Zustimmung! Sehr gut gewählte Worte!
JCW schreibt.
Um die Aussage zu machen, das Abschalten der Kernkraftwerke hätte nicht zu einem Anstieg der Kohlenutzung geführt, muss man aber schon ganz schön Scheuklappen anlegen. Braunkohle und Kernkraft sind mit ihrer kontinuierlichen Stromerzeugung direkte Konkurrenten. Hätte man die Kernkraftwerke nicht abgeschaltet, wäre weniger Platz im Netz für Braunkohlestrom. Wenn man das ignoriert oder leugnet, macht man sich angreifbar.
@ JCW
Es muss aber wohl so gewesen sein, die Kohleverstromung hat sogar abgenommen, sonst könnten doch die Co2 Emissionen nicht gesunken sein.
Siehe hier.
https://www.pv-magazine.de/2024/01/04/deutschlands-co2-emissionen-sinken-2023-auf-niedrigsten-stand-seit-70-jahren/
und hier:
https://www.pv-magazine.de/2024/01/04/deutschlands-co2-emissionen-sinken-2023-auf-niedrigsten-stand-seit-70-jahren/
Das ist auch logisch wie folgt zu erklären. Dank Putin, hat man notgedrungen die Erneuerbaren tatsächlich „vorrangig“ im Lande verbraucht. Dadurch wurden hierzulande durch den Merit Order Effekt Gas und Kohlekraftwerke verdrängt. Die verdrängten Kohlekraftwerke waren hauptsächlich für weniger Co2, und die Gaskraftwerke für sinkende Börsenpreise verantwortlich. Ausgeglichen wurde das Ganze durch den europäischen Handel, wenn da die Preise günstig waren.
So einfach geht Energiewende wenn Putin in Berlin mal Dampf unter den Kessel macht.
@ Sunriser und Musicman
Ihr seid offenbar beide, wie auch der JCW der korrupten Gesetzeslage seit 2010 erlegen. Das ist kein Vorwurf, man muss sich lediglich eingehender mit dem „Faulen Ei“ beschäftigen, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde.
Fakt ist, die Erneuerbaren werden „vorrangig“ ins Netz eingespeist. Nur müssen seit 2010 – der bekannten Ermächtigungsverordnung,die ich das faule Ei nenne – die Kohlekraftwerke nicht mehr den EE angepasst, sprich abgeregelt werden. Dadurch entstand.. „seither“.. Überschuss der exportiert werden musste. Das hat sich dank Putin geändert. Eigenständigkeit ist bewusster geworden. Die Erneuerbaren, die „physisch“ in den Netzen sind werden tatsächlich auch offiziell verbraucht, und nicht an der Börse „virtuell“ verramscht, das heißt als Überschuss exportiert. Der vorrangige EE Verbrauch, führt nun zu einem total anderem, und Energiewende freundlichen Stromhandelsdesign.
Siehe hier.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/
Fazit:..Wir haben 2023 weniger Kohle verstromt, siehe Rückgang der Emissionen, haben weniger Gas verbraucht, siehe das überraschend schnelle Auffüllen der Speicher, und der Rückgang der Börsenpreise, weil weniger Gaskraftwerke zu preisbestimmenden Grenzkraftwerken wurden. Der Merit Order Effekt lässt grüßen. Den Rest zum Wende freundlichen Design, hat der europäische Handel beigetragen, da wurde gekauft, wenn Strom irgendwo billig war, was zu mehr Importe geführt hat.
Das hat natürlich für die AKW Fans alles zum Abschalten der beiden letzten AKW gepasst, und in der einschlägigen Presse für Schlagzeilen gesorgt, die wie folgt lauteten „Kaum ist das letzte AKW vom Netz müssen wir Strom importieren“ Dass Emissionen zurückgeangen sind, und die Börsenpreise gesunken sind, nach der Abschaltung der doch so umweltfreundlichen und preisgünstigen AKW, war weniger von Interesse.
Damit das, uns von Putin bescherte, Strommarktdesign auch auf Dauer so bleibt, muss der „vorrangige“ Verbrauch der Erneuerbaren, nur wieder festgeschrieben werden. Festgeschrieben in dem die EE wieder zwingend in die Bilanzkreise der Versorger verlegt werden, wie das bis 2010 Gesetz war, damit man sie nicht an der Börse nach belieben hin und her schieben kann.
JCW schreibt.
Rechnerisch haben die neu zugebauten Erneuerbaren seit 2011 immer gerade den Strom ersetzt, den die jeweils gerade abgeschalteten Kernkraftwerke nicht mehr lieferten. Entsprechend nahm der CO2-Ausstoß durch die Abschaltung der Kernkraftwerke zwar nicht zu, aber er sank eben auch kaum, trotz kontinuierlichen Zubaus von Erneuerbaren,
@ JCW
„Seit 2011“
Da sind wir wieder an einem Punkt für den Sie mich als rückwärtsgewandt bezeichnen, weil eine bis 2010 geltende diesbezügliche Regelung fordere. Bis dahin waren die Erneuerbaren nämlich gesetzt, das heißt, sie sind den Versorgern zwingend zugeteilt worden. Bei zunehmenden Erneuerbaren, mussten die Versorger kontinuierlich ..„weniger“.. Kohlestrom kaufen. Mit anderen Worten, es wurde weniger Kohle verstromt, und die Emissionen gingen zwangsläufig zurück. Seit 2010 müssen Kohlekraftwerke nicht mehr abgeregelt werden, bringen überflüssigen Dreckstrom auf den Markt, weshalb die Emissionen gar nicht sinken können. Wenn die Emissionen nun tatsächlich zurückgehen, wie ich oben verlinkt zeige, ist das ein Zeichen dafür, dass die EE vorrangig verbraucht werden, und Dreckstrom verdrängen.
Es würde mich freuen, wenn meine gebetsmühlenartigen Wiederholungen nun auch bei Ihnen Früchte tragen würden.
Guten Morgen Herr Burger,
es ist also alles supi, wenn Deutschland und seine Nachbarn immer höhere Strompreise zahlen müssen, als noch vor einigen Jahren, obwohl doch Sonne und Wind gar keine Rechnungen schicken?
Das sich die Kohleimporte aus Ländern wie Kolumbien nahezu verdoppelt haben, ist wohl auch nur ein Gerücht? Der Abbau und Transport von Kohle und LNG ist auch in Ihren Co2-Berechnungen mit eingeflossen?
Wie sieht denn die Stromproduktion der „Erneuerbaren“ von Oktober bis Ende Februar in unserem Land aus?
Sind die geplanten 40 Gaskraftwerke für unsere zweigleisige Energieversorgung dann überhaupt noch nötig, wenn wir nur noch so wenig Strom einkaufen müssen?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Verstehe Ihre Zeilen nicht. Wir haben weder höhere Strompreise, noch müssen wir mehr Kohle importieren… wie kommen Sie darauf, schauen Sie doch einfach mal auf die Zahlen. Braun- wie Steinkohle haben im Verbrauch erheblich abgenommen und ich habe so niedrige Strompreise mit meinem dynamischen Tarif, wie seit 10 Jahren nicht mehr. Diese Preissenkungen betreffen Privatverbraucher wie die Industrie. Einzig die energieintensive Industrie hat aktuell höhere Preise zu bezahlen, weil der Wegfall der EEG-Umlage für sie keine Auswirkungen hat… sie wurde all die Jahre ja schließlich nie bezahlt.
Und ja, wenn man auf Nummer Sicher gehen will… und das hat dieses Land immer getan… dann ist Gaskraft natürlich erforderlich. Klar wird der Gasverbrauch immer weniger, aber so soll es ja sein, da Gas mit jedem Jahr für immer mehr EE immer weniger Lücken zu füllen hat. Daher ist der übliche Markt der Vergütung pro kWh bei Gas nicht mehr geeignet und es ist ein Kapazitätsmarkt geplant, der die bloße Bereitstellung der Kapazitäten bereits vergütet.
Mit Ihrem Kommentar beweisen Sie Unkenntnis der aktuellen Strompreise. Wer sich Gedanken über Strompreise macht hat dann wohl auch keine eigene PV Anlage. Falls kein eigenes Dach vorhanden wäre es dann doch evtl. empfehlenswert mal aktuelle Preise für Strom zu vergleichen.
Und bitte dann auch keine weiteren wilden Spekulationen über Kohleimporte aus Kolumbien etc.
P.S.: Die Stromproduktion der „Erneuerbaren“ von Oktober bis Ende Februar können Sie sich dank der Homepage ja nun selbst raus suchen. Wenn Sie das bereits getan hätten würden Sie hier nicht solche Kommentare schreiben müssen. Anteil Erneuerbarer Energie in Deutschland: Okt23 58,7%, Nov23 57,6%, Dez23 63,0%, Jan24 59,9%, Feb24 bis jetzt 66,6% noch laufend.
@Dirk Müller
Sie werfen da ganz neue Fragen in den Raum. Darüber hat sich sicherlich noch keiner, der sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzt, je richtig beschäftigt. Nur Mut, Sie sind da einer ganz heißen Story auf der Spur.
Detlef K. schreibt.
Verstehe Ihre Zeilen nicht. Wir haben weder höhere Strompreise, noch müssen wir mehr Kohle importieren… wie kommen Sie darauf, schauen Sie doch einfach mal auf die Zahlen. Braun- wie Steinkohle haben im Verbrauch erheblich abgenommen und ich habe so niedrige Strompreise mit meinem dynamischen Tarif, wie seit 10 Jahren nicht mehr.
@ Detlef K.
Bei den Strompreisen hat der Dirk Müller Recht
Siehe hier
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197196/umfrage/elektrizitaetspreise-ausgewaehlter-europaeischer-laender/
während er bei den Kohleimporten offensichtlich von den temporären Panikaktionen ausgeht, die Putin ausgelöst hat.
Siehe hier:
https://www.merkur.de/wirtschaft/deutschland-importiert-mehr-kohle-kolumbien-leiden-kolumbianer-ureinwohner-regenwald-natur-92324241.html
Bei „Unseren“ Strompreisen dürfen Sie nicht von den „Ihren“ bei Tibber ausgehen, das ist noch Pilotphase einzelner, und kein Gesetz. Da wird noch einiges an Regulierung notwendig sein, bis das mit den dynamischen Tarifen festgeschrieben ist. Ich erinnere an das Folgende
Detlef K. schreibt.
Verstehe Ihre Zeilen nicht. Wir haben weder höhere Strompreise, noch müssen wir mehr Kohle importieren… wie kommen Sie darauf, schauen Sie doch einfach mal auf die Zahlen. Braun- wie Steinkohle haben im Verbrauch erheblich abgenommen und ich habe so niedrige Strompreise mit meinem dynamischen Tarif, wie seit 10 Jahren nicht mehr.
@ Detlef K.
Bei den Strompreisen hat der Dirk Müller Recht
Siehe hier
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197196/umfrage/elektrizitaetspreise-ausgewaehlter-europaeischer-laender/
während er bei den Kohleimporten offensichtlich von den temporären Panikaktionen ausgeht, die Putin ausgelöst hat.
Siehe hier:
https://www.merkur.de/wirtschaft/deutschland-importiert-mehr-kohle-kolumbien-leiden-kolumbianer-ureinwohner-regenwald-natur-92324241.html
Bei „Unseren“ Strompreisen dürfen Sie nicht von den „Ihren“ bei Tibber ausgehen, das ist noch Pilotphase einzelner, und kein Gesetz. Da wird noch einiges an Regulierung notwendig sein, bis das mit den dynamischen Tarifen festgeschrieben ist.
Icxh erinnere an das Folgende.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energieversorgung-in-deutschland-stromhaendler-zocken-fast-bis-zum-blackout-a-815587.html
Detlef K. schreibt.
Verstehe Ihre Zeilen nicht. Wir haben weder höhere Strompreise, noch müssen wir mehr Kohle importieren… wie kommen Sie darauf, schauen Sie doch einfach mal auf die Zahlen. Braun- wie Steinkohle haben im Verbrauch erheblich abgenommen und ich habe so niedrige Strompreise mit meinem dynamischen Tarif, wie seit 10 Jahren nicht mehr.
@ Detlef K.
Bei den Strompreisen hat der Dirk Müller Recht
Siehe hier
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197196/umfrage/elektrizitaetspreise-ausgewaehlter-europaeischer-laender/
während er bei den Kohleimporten offensichtlich von den temporären Panikaktionen ausgeht, die Putin ausgelöst hat.
Siehe hier:
https://www.merkur.de/wirtschaft/deutschland-importiert-mehr-kohle-kolumbien-leiden-kolumbianer-ureinwohner-regenwald-natur-92324241.html
Bei „Unseren“ Strompreisen dürfen Sie nicht von den „Ihren“ bei Tibber ausgehen, das ist noch Pilotphase einzelner, und kein Gesetz. Da wird noch einiges an Regulierung notwendig sein, bis das mit den dynamischen Tarifen festgeschrieben ist.
Gut gibt es – den sympathischen Fotos nach zu urteilen noch in unterschiedlichen Generationen – Menschen, die sich lieber an Fakten orientieren und versuchen, dem sozial-medialen Getöse an Halb- und Unwahrheiten (Lügen) eine aufgeklärte Sicht der Dinge entgegenzustellen. Auch in der Schweiz haben die ewiggestrigen Atom-Turbos gerade wieder eine Initiative eingereicht, die diese teure und risikobehaftete Technologie wieder salonfähig machen soll – wohl ganz klar wider besseres Wissen.
Vielen Dank für Ihre geschätzte Arbeit und weiterhin viel Ausdauer für Ihren Einsatz als Brandmauer gegen das erneute Abrutschen ins Mittelalter.
Vielen Dank für die Arbeit. Es bleibt allerdings (leider) noch lange die Aufgabe, von der Vorteilen der Erneuerbaren zu überzeugen. Spätestens, wenn auch der letzte sein Geld aus Kohle und Gas in Erneuerbare umgesattelt hat, wird es umgekehrt sein. Und mit jeder installierten Anlage wird das Potenzial der Befürworter größer. Die besten Werber für die Energiewende waren schon immer die Betreiber von solchen Anlage.
Auf der anderen Seite wird der Kampf der Gegner immer härter (neue Medien sei dank). Bereits geringe Summen reichen aus, damit einige Kommentarschreiber bezahlt werden können und gebetsmühlenartig Falschmeldungen verbreiten (zu welchen Themen auch immer). Umso wichtiger sind immer wieder kehrende Richtigstellungen.
Das ganze übrigens geschrieben, während Deutschland fast zu 100% mit Erneuerbaren versorgt wird. Im Winter doch eigentlich unmöglich…
@Tom
Kommentarschreiber waren gestern, viel zu langsam, viel zu unproduktiv. Heute geht das mit KI-Bots noch viel genialer, wie z.B. im indonesischen Wahlkampf gerade zu erleben war. Auch hier im Forum sind immer wieder social Bots aktiv, vor allem, wenn bestimmte politische Buzzwords in den Headlines auftauchen (achten Sie mal drauf, es sind immer die gleichen auffälligen Namen, weil sie ja „Menschen“ vortäuschen wollen). Die Buzzwords greifen sich die Crawler dann und ab geht’s.
Das Meinungsgetöse im Internet kann man total vergessen, und das nicht erst seit heute. Das sind doch fast alles nur noch Bots, die sich gegenseitig ihre Content-KI mit Müll zuschütten. Also ich beachte diese Social Media Welt nicht mehr mit einer ernsthaften Brille – das ist 99,99999 % bezahlter Quatsch aus welcher Ecke auch immer und führt letztlich zur totalen Sinnlosigkeit des Mediums. Als nächstes werden wir überschwemmt mit „genialen“ Fake-Videos. Juhu. Ich freu mich schon drauf.
Vergessen wird meiner Meinung nach, dass bei der ganzen Atomkraftwerksdebatte zu beachten ist, dass die Kraftwerke nur dank einer Sondergenehmigung betrieben werden durften. War nicht eigentlich längst eine teure Revision nötig, die nur erlassen wurde, da der Abschalttermin feststand! Brauch ich mit meinem Auto auch nicht mehr zum TÜV wenn ich ihn in drei Jahren Stillleben will?
Danke – leider trifft der TÜV – Auto -Vergleich nur wenig zu. (Wieviele Menschen könnten denn bei einem PKW zu schaden kommen?)
Bei einem GAU sprechen wir von ganz anderen Dimensionen – dem Bankrot z.B. von Gesamt-Bayern (all die Industriebetriebe wie BMW die dann Jahrzehnte nicht mehr betrieben werden können) – und schlimmer noch, Millionen von Landlebewesen, die es trifft – da egal welche Windrichtung dann gerade vorherrscht (keine Meer vorhanden ). Mit dieser Betrachtung lässt sich erst erahnen, was uns CXU und FW für ein unnötiges Risiko zugemutet haben.
Lassen sie uns jeden Tag dankbar sein, an dem die Uralt-Meiler bei unseren Nachbarn ohne Leck sind und all die Nuklearsprengkopf* unter Kontrolle sind. *= die Zeit, als diese Dinger an Flugzeugen durch die Gegend transportiert wurden und es nur zu „glücklichen“ Abstürzen kam, ist hoffentlich nach der Einsicht, dass das nicht „sicher“ ist, vorbei.