Die EU-Kommission hat bis zu 6,9 Milliarden Euro an Beihilfen in sieben Mitgliedsländern für sogenannte Important Project of Common European Intrest, kurz IPCEI, genehmigt. Das bewilligte Projekt IPCEI „Hy2Infra“ war gemeinsam von Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Portugal und der Slowakei vorbereitet und eingereicht worden. Insgesamt umfasst es 33 Projekte, von denen 24 in Deutschland umgesetzt werden.
„Nach der Genehmigung auf EU-Ebene werden nun zeitnah die nationalen Förderbescheide ausgestellt“, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag erklärte. Bund und Länder rechnen mit rund 4,6 Milliarden Euro an Beteiligung an den deutschen Wasserstoff-Infrastrukturprojekten im Zuge des IPCEI „Hy2Infra“. Sie seien „wichtige Bausteine für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland und Europa“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Sie seien zentral für den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes und maßgeblich für die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie.
Mit den Beihilfen werden Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette von der Erzeugung von grünem Wasserstoff über Transport- und Speicherinfrastruktur bis zur Nutzung in der Industrie. Insgesamt sei für das IPCEI „Hy2Infra“ der Aufbau eines Pipelinenetzes über 2700 Kilometer, Erzeugungskapazitäten für Wasserstoff mit mehr als 3,2 Gigawatt Leistung und knapp 370 Gigawattstunden Speicherkapazitäten geplant.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums beteiligen sich deutsche Unternehmen mit rund 3,4 Milliarden Euro an den 24 Projekten. Inklusive der Förderung liegt das Gesamtinvestitionsvolumen somit bei etwa acht Milliarden Euro. Das Bundeswirtschaftsministerium wird dabei die Förderung der geplanten Offshore-Pipeline zu 100 Prozent übernehmen. Bei allen anderen Projekten sei eine Aufteilung der Beihilfen von 70 Prozent durch den Bund du 30 Prozent aus den jeweiligen Bundesländern geplant. Ein Teil der Fördermittel werde aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) unterstützt, der aus Mitteln der Aufbau und Resilienzfazilität (ARF) der Europäischen Union, NextGenerationEU, finanziert wird, hieß es weiter.
Die Vorauswahl der Projekte für das IPCEI „Hy2Infra“ erfolgte im Mai 2021. Im Jahr 2022 genehmigte die EU-Kommission bereits die beiden anderen Wasserstoff-IPCEIs „Hy2Tech“ und „Hy2Use“, die sich bereits in der Umsetzung befinden.
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