Als langjähriger Vertreter der Photovoltaik-Branche befürworte ich nachdrücklich die Einführung eines Resilienz- beziehungsweise Produktionsbonus zur Stärkung unserer heimischen Solarindustrie im globalen Wettbewerb.
Die Herausforderungen, mit denen die europäische und deutsche Photovoltaik-Industrie konfrontiert sind, erfordern dringend Maßnahmen zur Förderung und Unterstützung unserer heimischen Unternehmen. Der Produktionsbonus würde einen symbolischen Anreiz für private Endkunden schaffen, sich für heimische Produkte beim Kauf einer Photovoltaik-Anlage zu entscheiden. Dies ist nicht nur gut für die lokale Wirtschaft und den Erhalt von Arbeitsplätzen, sondern trägt auch dazu bei, unsere Abhängigkeit von ausländischen Märkten zu verringern und die Resilienz unserer Versorgungskette zu stärken.
Natürlich wird die Einführung eines Produktionsbonus einige Unternehmen benachteiligen, die ihre Produkte hauptsächlich aus China oder anderen nicht-europäischen Ländern beziehen. Jedoch ist es wichtig zu betonen, dass dieser Schritt langfristig nicht nur im Interesse der gesamten Solarbranche, vielmehr auch der Bevölkerung liegt und darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unserer heimischen Unternehmen zu fördern.
Es ist bedauerlich zu hören, dass einige Solar-Start-ups eine Kampagne gegen die Einführung eines Produktionsbonus planen. Es ist jedoch wichtig, diesen Bedenken entgegenzuwirken und sicherzustellen, dass die langfristigen Vorteile für unsere Industrie und die Umwelt berücksichtigt werden. Wir sollten gemeinsam daran arbeiten, innovative Lösungen zu finden, um die Bedenken dieser Unternehmen zu adressieren und sicherzustellen, dass der Produktionsbonus gerecht und ausgewogen umgesetzt wird.
Daher fordere ich die Bundesregierung und alle Beteiligten auf, den Produktionsbonus sofort in der Gesetzgebung zu integrieren und sich für eine nachhaltige und florierende Photovoltaik-Industrie in Europa und Deutschland einzusetzen.
Bei der nächsten Lesung des Gesetzentwurfs sollten wir alle zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Interessen unserer Branche angemessen vertreten werden.
— Der Autor Peter Knuth ist Geschäftsführer und Mitbegründer von Enerix. Die Technik rund um die Photovoltaik hat er von der Pike auf gelernt, Photovoltaik-Anlagen auf Dächern selbst montiert und elektrisch ans Netz angeschlossen. 2007 fiel zusammen mit seinem Geschäftspartner und engem Freund Stefan Jakob der Entschluss zur Gründung von Enerix. Die vielfach ausgezeichnete Fachbetriebskette für Photovoltaik-Anlagen, Stromspeicher und Wärmepumpen wurde in Bayern als erstes Franchisesystem in der Energiebranche gegründet. Die beiden Gründer gelten als echte Solarpioniere und sind seit über 20 Jahren in der Solarbranche tätig. https://www.enerix.de/ —
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Moin
und grüsse vom YT Kanal Weissnichs Welt… sehr schön gesagt.. diese Massnahme kostet wenig und bringt vermutlich einiges.. allein das bewusstsein zu schärfen wo etwas herkommt z.b.
angst muss ja eigentlich nur haben wer bisher den kunden vorlügt deutsche module zu verkaufen die aber in wahrheit doch aus asien kommen..
und am ende verdienen die händler mit der Asienware eh immer noch genug, weil europa den bedarf noch lang nicht decken kann..
ich finds gut inzwischen und danke auch für diese klare meinung von enerix:-)
und wenn man bedenkt das daimler gerade 1mrd für h2 lkws an subvention bekommen soll ist es geradezu günstig einen Resilienzbonus bei PV einzuführen..
grüsse
Hallo Zusammen,
den Vorschlag kann man nur voll und ganz unterstützen!
Wenn dadurch die Einspeisevergütung entsprechend steigt, wären wir gerne bereit, PV-Module aus deutscher Produktion in weiteren Anlagen zu verbauen.
schöne Grüße
eeg euco energie GmbH
@enerix
Dieser Meinung kann man nur zustimmen es ist ganz genau so. Das wichtigste in diesen Punkt die wenigen Produzierenden Firma mit dem Wissen in Europa bleiben genauso die Forschung und Entwicklung geht weiter und voran. Was ist Enpal und 1 komma null sie sind nur Dienstleister die den Privaten Leuten nur das Geld aus der Tasche ziehen wenn da aus China nichts mehr kommt sind sie Pleite so einfach. Hat der Staat mal geschaut was diese Firmen an Gewinn erzielt haben??? Woher weshalb wieso kommt das? Hat das mal jemand hinterfragt. Solche Firmen sollte es in Deutschland gar nicht geben . Und der nächste Punkt die Handwerker die diesen Müll verbauen sind dann die Verantwortlichen.
Klar. Wenn die Einspeisevergütung entsprechend steigt, nimmt man gerne lokal produzierte Module. Die kosten dann ja auch einfach nur das Doppelte. Aber klar, wir freuen uns alle über steigende Strompreise zum Schutz weniger Hersteller (gerne mal die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zur gesamten PV Branche googlen)
Und es sind auch mitnichten nur die bösen neuen Start-ups (auch wenn ich da selbst kein großer Fan von bin) gegen neue Schutzmaßnahmen, nein, auch erfahrene Stimmen, die den Zusammenbruch 2012 miterlebt haben, sprechen sich vollkommen zurecht dagegen aus.
hast du eventuell das eeg nicht ganz verstanden?
Man muss das einfach mal sehr deutlich formulieren:
Die deutsche Solarindustrie hat keine Chance, Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Der Vorsprung der Chinesen sowohl bei der Technologie als auch und insbesondere bei der so wichtigen Größe ist schlicht und ergreifend unerreichbar. Die sind jetzt schon bei über 50 GW Jahreskapazität. Pro Hersteller! In fünf Jahren sind die vermutlich bei 100 GW. Eine heimische Produktion von evtl 10 GW in Summe wird auch in 5 Jahren förderbedürftig sein. Wir ziehen also eine neue Dauersubventionsbranche auf, wenn wir das tun.
Ich fürchte, Sie haben recht. Aber vielleicht liegt das Problem auch (teils) woanders. Darauf hat mich Ihr letzter Satz gebracht: eine neue Dauersubventionsbranche? – Wenn man endlich mal das Reden von all den -Wenden, primär der Energiewende und den Transitionen ernst nehmen würde, könnte man sich von einigen „alten“ Dauersubventionsbranchen verabschieden und in das investieren – auch über massive Subventionen – was wirklich zukunftstauglich ist. China hat ja auch genau das getan und tut es noch.
Sehe ich auch so. Es gibt doch auch keinen Handyhersteller in Deutschland (oder Europa). Und die sind doch eher noch systemrelevanter. Das wichtigste sind günstige Module für günstige Solarstrompreise. Denn damit haben sich in Zukunft alle Förderprogramme erledigt und gleichzeitig gibt es 100.000de Arbeitsplätze im Bereich Verkauf, Aufbau und Betrieb der Anlagen.
15.02.2024: Ich habe grundsätzlich mit dem Wort „Resilienz“ ein Begriffsproblem. Nach meinem Verständnis bedeutet Resilienz z.Zt. folgende Wortinhalte: Verantwortung, Selbstverwirklichung, Optimismus, Akzeptanz, Nezwerkorientierung. In dieser Worflut können noch weitere Schlagwörter eingebaut werden. Aber was soll das? Was wird letztlich mit diesem neuen „Königswort“ Resilienz bezweckt? Wer will was damit erreichen, anstoßen, vom Kuchen was haben oder ein gewinnmaximierendes Geschäftsmodell entwickeln, teilhaben …. ich bin äußert mißtrauisch.
Keiner unserer Kunden hat in den letzten 5 Jahren eine PV Anlage wegen der Einspeisevergütung gekauft. Es ging/geht immer um den Eigenverbrauch. EFH Eigentümer die PV mit Speicher betreiben speisen sowieso nur minimal Mengen ins Netz ein. Was soll am Ende bei einer Erhöhung der Vergütung heraus kommen? 20,- EURO p.a.? Uns ist es egal, wir verbauen eh nur deutsche Komponenten.
Da geht unser letzter Handy Hersteller:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/gigaset-insolvenzverfahren-eroeffnet-100.html
Müssten wir die nicht auch retten?
In einer Globalisierten Welt muss man sich dem Wettbewerb stellen und nicht nur die Hand aufhalten. Und warum Zombies am Leben halten die nicht mal einen Technologischen Vorsprung haben?
Der angespannte Bundeshaushalt hat keinerlei Freiraum für „Boni“.
In früheren Zeiten wurden Billigimporte mit Hilfe von Zöllen abgehalten!
Die in den Finanz-Organisationen verantwortlichen sind wahrscheinlich mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand und die Jüngeren wissen es nicht, was ihre Aufgabe wäre: Schutz der heimischen Wirtschaft!
Das Problem ist m.E.: gibt es einen europäischen PV-Hersteller, der zunächst mit Hilfe der selbst gebauten Module einen eigenen Solarpark, evtl ergänzt durch einen Windpark und Batterien, aufbaut, um seine Herstellungskosten zu senken? Wenn ich richtig informiert bin, liegt genau darin der Preisvorsprung der Chinesen, egal auf welchen Industriesektor: neue Fabriken und EEn-Anlagen wurden zeitgleich zusammen von den Regionalen Regierungen subventioniert, sodass sie jetzt ohne weitere Unterstützung produzieren können.
DAS nenne ich fortschrittliche Wirtschaftspolitik. Aber bei uns muss ja unbedingt die heilige Wirtschatskuh „freie Marktwirtschaft“ gefüttert werden , und da sind ja Direktsubventionen mit einem heiligen TABU belegt. Lieber führt man den Staat und damit den Steuerzahler als heimmlichen dritten Marktteilnehmer ein, denn die -boni oder -auktionen bedeuten m.E. letztendlich nichts anderes als Dauersubventionen