Nachdem am Freitag 1Komma5° im Streit um so genannte Resilienzboni seinen Austritt aus dem Bundesverband Solarwirtschaft erklärte, hat nun auch Enpal seine schon vorher geäußerte Kritik erneuert. das auf Verkauf und Vermietung privater Photovoltaik-Anlagen und Energiesysteme spezialisierte Berliner Unternehmen erwäge zudem „die Investitionen in den Zubau an erneuerbaren Energien in Deutschland drastisch zu reduzieren“.
Zwar verfolgt der Photovoltaik-Anbieter nach wie vor keine Pläne zum Aufbau von Produktionskapazitäten, wie Unternehmenssprecher Wolfgang Gründinger auf Nachfrage von pv magazine erklärte, man werde aber bei Einführung von Resilienzboni die eigentlich für Deutschland bestehenden Pläne zugunsten anderer Standorte überprüfen. „Wenn Deutschland nicht mehr kalkulierbar ist, muss man in andere Länder ausweichen.“ Enpal verweist in seiner Mitteilung auf die Situation im vergangenen Herbst, hier hätten „politische Eingriffe“ bereits einen deutlichen Nachfragerückgang verursacht. Gemeint ist hiermit unter anderem das KfW-Förderprogramm 422, auf das viele Kunden gewartet hätten, ebenso wie auf die noch ausstehende zweite Tranche , die nun aber wohl gar nicht ausgeschüttet wird.
Wenn Resilienzboni in Form von Zuschlägen auf die Einspeisevergütung eingeführt würden oder sogar, wie zuletzt diskutiert, als „Produktionsbonus“ auf die gesamten Stromproduktion einer Photovoltaik-Anlage, also auch den Eigenverbrauch, drohen aus Sicht von Enpal Fehlanreize für den Solarmarkt. Kunden würden dann auf die Einführung solcher Boni warten und darauf, dass die zur Förderung vorgesehenen Solarmodule aus heimischer Produktion verfügbar sind, „die es in der benötigten Menge jedoch gar nicht gibt“. Deshalb drohe ein Markteinbruch, der für viele Vertriebs- und Installationsbetriebe existenzgefährdend sei. Außerdem seien die Photovoltaik-Ausbauziele der Bundesregierung dann nicht mehr erreichbar. „Für die Solarbranche ist das ein verheerendes Stop-and-Go, das tausende Arbeitsplätze aufs Spiel setzt“, erklärt Enpal-Geschäftsführer Mario Kohle. Der „komplizierte Umweg über den Endverbraucher“ stelle zudem eine milliardenschwere Mehrbelastung dar und sei auch anfällig für Missbrauch.
Enpal fordert „gemeinsam mit vielen anderen Unternehmen“ – namentlich 1Komma5° und Zolar* – eine andere Methodik: „Wettbewerbliche Maßnahmen“, mit denen Hersteller direkt gefördert werden, seien der bessere Weg. Wolfgang Gründinger zufolge bestehen auch keine Einwände gegen die im „Net-Zero Energy Act“ der EU beschriebenen Pläne für ein Ausschreibungssegment, das Komponenten aus heimischer Produktion vorbehalten ist oder diese privilegiert. „Da sind wir auch dafür“, und dies sei auch Konsens innerhalb der europäischen Solarbranche, sagt er. Ein zusätzliches geschütztes Segment im Endkundenbereich aber diene nur solchen Herstellern, die bereits eine Zell- und Modulproduktion in Europa betreiben. Neuansiedlungen würden so nicht vorangebracht, denn bevor ein betreffendes Unternehmen seine Produktion aufgebaut habe, sei eine solche Förderung bereits ausgelaufen.
Offenkundig gemünzt auf Meyer Burger als einziges Unternehmen, das in Deutschland in nennenswertem Umfang sowohl Solarzellen als auch -module produziert, warnt Enpal in seiner Mitteilung vor „monopolartigen Strukturen“, die durch den Resilienzbonus gefördert würden. Der Bonus „torpediert die nachhaltige Wiederbelebung der heimischen Solarindustrie“. Es profitiere „nur eine kleine Zahl von Herstellern mit kombinierter Modul- und Zellproduktion überproportional von der geplanten Subvention.“
*Anmerkung der Redaktion: EKD hat sich am 13.2.2024 an pv magazine gewandt und gebeten, seinen Namen aus der Aufzählung zu löschen, da man nicht die Auffassung von Enpal und 1Komma5° teile. Wir haben den Artikel entsprechend geändert.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
„Wenn Deutschland nicht mehr kalkulierbar ist, muss man in andere Länder ausweichen.“
Genau. Kommt nach Norwegen.
Da seid ihr in bester Gesellschaft.
Das einzige Problem was diese oben genannten Firmen haben das Sie ihren Chinesen Mist nicht mehr los kriegen und die Gewinnmarge schrumpft weil sie billig module für teures Geld verkaufen als Leasing oder zu überteuerten Preisen. Oder warum bieten Sie nicht die Europäischen Module an ? Das einzige was ausgenutzt wird ist der Kunde von diesen Firmen.
Ist schon komisch! Das Material ist extrem billig, aber die fertigen Anlagen kosten ein Heidengeld. Mich würde mal interessieren welchen Reibach die Installationsbetriebe gerade machen. Wenn die langfristig denken würden, wären sie froh eine Produktion innerhalb Europas zu haben. Wenn der Chinese mal die Daumenschrauben anzieht fängt das große Gejammer an. Aber der Februar 2022 ist ja schon lange her. Da kann sich inzwischen niemand mehr dran erinnern…
Gerne hier ein paar aktuelle Daten. Referenz 10 kWp. EK Trina 440 Glas/Glas Modul 25 Jahre Garantie – 1.800€. Growatt/Sungrow Hybrid Wechselrichter 10 kW = 1.000 € – 2.000 €. Unterkonstruktion 1.000 € inkl Kabel etc. Stundenlohn Elektriker AC 65€/Stunde. Aufwand 1 Tag/8 Stunden bei 2 Personen. Aufwand Monteursfirma 215€/kWp = 2.150 € bei 10 kWp. Der Rest ist Haftung, Gewinn, Versicherung, Bezahlung Projektierung, Vertrieb Marge etc. Was ihr wollt.
@Ein Freund:
„Gerne hier ein paar aktuelle Daten. Referenz 10 kWp. EK Trina 440 Glas/Glas Modul 25 Jahre Garantie – 1.800€. Growatt/Sungrow Hybrid Wechselrichter 10 kW = 1.000 € – 2.000 €. Unterkonstruktion 1.000 € inkl Kabel etc. Stundenlohn Elektriker AC 65€/Stunde. Aufwand 1 Tag/8 Stunden bei 2 Personen. Aufwand Monteursfirma 215€/kWp = 2.150 € bei 10 kWp. Der Rest ist Haftung, Gewinn, Versicherung, Bezahlung Projektierung, Vertrieb Marge etc. Was ihr wollt.“
Jeder normal denkendende Mensch weiß und erkennt, daß eine WC- Ente nicht schwimmen kann.
( Danke Opa Unger/ 1995 )
Gähn, Enpal und 1K5 – die Halbgötter aka Energiewende verteurer.
Eine Reduktion von Enpals Investitionen in Deutschland wäre keine Drohung, sondern eine Erleichterung für die Branche.
Die Firma hat inzwischen aufgrund ihres Geschäftsgebarens einen richtig schlechten Ruf bei allen mittelständischen Solarteuren, welche dann immer die Scherben aufkehren dürfen, die Enpal hinterlassen hat.
Ich bin KEIN Fan von ENPAL,
Ein Gesetz, das nur für Meyer Burger vorteilhaft ist, ähnlich den Zöllen damals für Solarworld, wird nicht funktionieren. Letztendlich wird auch Meyer Burger nicht überleben können, da es an den notwendigen Milliarden für Investitionen in die Produktion fehlt, anders ist es in den USA und China.
In Deutschland/Europa wird zu kleingedacht. Das letzte erfolgreiche Großprojekt war Airbus. Ansonsten herrscht viel Diskussion, aber es mangelt an logischen und stringenten Rahmenbedingungen, die nachhaltig und verlässlich wirken. Das ist das Hauptproblem.
Wenn Intel 10 Mrd. erhält, so sollte diese Summe in einer Ausschreibung auch für die Wertschöpfungskette „PV“ geben..
Meyer Burger steht das Wasser bis zum Hals, und bald wird es auch den Installateuren so gehen. Die Preise von Meyer Burger sind dreimal so hoch wie die für ähnliche Technologien aus anderen Ländern, was bereits viel aussagt.
Letztendlich wird das Material, das bereits auf Lager liegt, an Wert verlieren. Einige der großen Großhändler werden das nicht überstehen.
Dies wird noch mehr Chaos und Unsicherheit verursachen, wenn Ware, die verfügbar ist, auf weniger Kunden trifft und Ware in kleinen Mengen auf eine größere Nachfrage stößt. Was wird also passieren? Eine Menge Pleiten, wie es jetzt schon der Fall ist.
Wir sind auch ein Installationsbetrieb und bauen ca. 1500 Anlagen mit eigenen Leuten regional.
Also wird es dann zu ‚Kapazitätsanpassungen‘ kommen.
Seufz…
Das Miet Solar Firmen überhaupt am Markt sein dürfen und für den doppelten Marktpreis Anlagen verkaufen (korrigiere vermieten) darf ist mir vollkommen schleierhaft. Das sich dort über Preis im Einkauf aufgeregt wird, wenn man vor 2 Jahren mir und keinem Bekannten ein besseres Angebot über die Laufzeit von 45t€ statt 20t€ (Mitbewerber – lustigerweise identische Komponenten, wie ich im Nachhinein erfahren habe) gemacht hat empfinde ich das als Wucher.
Bis zu einem gewissen Rahmen ist es okay mehr Geld zu verlangen um zB kaum vorhandene Risiken im Rahmen einer Versicherung mit der Miete abzudecken. Aber das rechtfertigt vielleicht 50% Aufschlag, nicht bis zu 150% das die Verbraucherzentralen da noch nicht gegen geklagt (und gewonnen) haben ist mir schleierhaft.
Dazu Werbung schlimmer als Temu, sodass ich mich auch wirklich jeden Tag noch über diese miesen Betrüger ärgern muss, besonders lustig das man es wohl auch mit dem Datenschutz nicht so ernst nimmt und mir auch schon mal im Anschluss versucht hat Telefonisch auf die Leier zu gehen, mit Falschaussagen und betrügerischem Marketing.
@Florian,
„Das Miet Solar Firmen überhaupt am Markt sein dürfen und für den doppelten Marktpreis Anlagen verkaufen (korrigiere vermieten) darf ist mir vollkommen schleierhaft“
früher hieß das mal:
Mit jedem Zug kommt einer Dummer.
Heute muß das wohl eher heißen:
Mit jedem Zug kommt nur EIN Schlauer.
Züge fahren genug …
…Das ist es nämlich! Enpal bezieht sämtliche Komponenten aus Fernost, ob Module, WR, Speicher, selbst die Unterkonstruktion und Kabel. Es wird in China speziell produziert für Enpal!
So steigert man den Gewinn ins Maximale.
Das Einzige was aus Europa (nicht Deutschland kommt) sind die Monteure!.
Natürlich ist man dann gegen solche Boni! Dann geht die Rechnung nicht mehr auf.
Hier wird aufgrund des Gewinns nicht ein bisschen an Europa oder Deutschland gedacht!
Frage mich auch welche Investitionen in Deutschland reduziert werden sollen!?
Vor dem Insolvenzantrag steht meist die Ankündigung ins Ausland zu gehen:-))
Wem mieten zu teuer ist, der soll halt kaufen. Ach so, kaufen können Sie sich nicht leisten? Dann lassen sie es eben. Wollen sie auch nicht?
Sie wollen lieber dem Vermieter vorschreiben, was er für Finanzierung und Risiko verlangen darf?
Tja, Pech gehabt – Sie haben sich gerade disqualifiziert.
Langsam sehe ich auch schwarz für die gesamte europäische Solarbranche und der Verarschte ist am Schluss der Konsument weil qualitative Ware dann nur noch aus den Usa kommt und dann wirds halt wirklich teuer für den Konsumenten, aber China wollte das so und finanziell sind sie am längeren Hebel.
Ob es jetz noch was bringt die europäische Solarzellenproduktion hochzufahren,kann nicht ich entscheiden,aber wäre gut zu wissen,dass man noch als Europa „Eier“genug hat, und China gewaltig Marktanteile abnimmt,weil halt die Qualität stimmt.
Dafür ist und wäre jeder Kunde bereit mehr zu bezahlen.
Richard Himmelberger schrieb:
„Ob es jetz noch was bringt die europäische Solarzellenproduktion hochzufahren,kann nicht ich entscheiden,aber wäre gut zu wissen,dass man noch als Europa „Eier“genug hat, und China gewaltig Marktanteile abnimmt,weil halt die Qualität stimmt.“
Leider aber stehen die Boni neuen Firmen nicht zur Verfügung, welche bessere Qualität bauen wollen würden. Die Boni sind alleinig auf die derzeitigen Hersteller zugeschnitten, deren Produkte eben nicht nur teurer sondern auch rückständiger sind.
Jahrzehntelang war es kein Problem fast sämtliche Energie aus dem Ausland zu beziehen und zu großen Teilen dabei von fragwürdigen Lieferanten. Sobald es um das Thema erneuerbare Energie geht, soll es plötzlich ein Problem sein. Der Vorteil bei PV-Module ist doch, man muss sie nur einmal einführen und sie liefern dann (fast) ewig Energie. Es ist doch eher für alle gut, dass China es früh erkannt hat, welche Möglichkeiten in PV stecken und durch massiven Ausbau der Produktion für stark sinkende Preise gesorgt hat. Auch in diesem Jahr geht der Ausbau der Kapazitäten um mehrere Faktoren schneller, als in Europa überhaupt nur geplant ist.
@Richard Himmelberger
Zitat:
Langsam sehe ich auch schwarz für die gesamte europäische Solarbranche und der Verarschte ist am Schluss der Konsument weil qualitative Ware dann nur noch aus den Usa kommt und dann wirds halt wirklich teuer für den Konsumenten, aber China wollte das so und finanziell sind sie am längeren Hebel.
Ob es jetz noch was bringt die europäische Solarzellenproduktion hochzufahren,kann nicht ich entscheiden,aber wäre gut zu wissen,dass man noch als Europa „Eier“genug hat, und China gewaltig Marktanteile abnimmt,weil halt die Qualität stimmt.
Dafür ist und wäre jeder Kunde bereit mehr zu bezahlen.
=============
Bitte erkläre mal, woran Du festmachst, dass Chinesische Module Kernschrott sind und wieso Europäische Module besser sind. Schön wäre, wenn Du dies an Kennzahlen festmachst (Wirkungsgrad etc.) und nicht nur an „Bauchgefühl“.
Zweitens ist es absolut nicht so, dass JEDER Kunde den doppelten Preis für ein Modul bezahlt, denn darüber reden wir…
Beschäftige Dich mal mehr mit dem Thema, China=Schrott ist schon lange nicht mehr Fakt. Siehe E-Autos, aber eben auch Module
Thomas 2 schreibt
Bitte erkläre mal, woran Du festmachst, dass Chinesische Module Kernschrott sind und wieso Europäische Module besser sind. Schön wäre, wenn Du dies an Kennzahlen festmachst (Wirkungsgrad etc.) und nicht nur an „Bauchgefühl“.
@ Thomas 2
Bei aller Vorliebe für heimische Produkte, bin ich auf diese Erklärung auch mal gespannt. Wenn überhaupt eine kommt.
Wenn man schonmal dabei ist, sollte man auch Loewe Opta und Grundig subventionieren, denn wenn China mal nicht mehr liefert, können die Deutschen kein Dschungelcamp mehr gucken…
Und natürlich Robotron
Ich war schon immer der Meinung von ENPAL, dass die direkte Subvention hier der bessere Weg ist. Man braucht ja für die Konkurrenzfähigkeit gleich sehr hohe Stückzahlen, am besten auch noch Direktsubvebtionen für firmeneigene EEn-Anlagen: billige Energie! Alles andere halte ich für Kokolores!