Fraunhofer ISE erstellt Leitfaden zum bidirektionalen Laden

Bidirektionales Laden, Umwelt, Erneuerbare Energie, Solar, Photovoltaik, Heimspeicher, Energiewende

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Das Elektroauto als Heimspeicher einzusetzen, hebt die Eigenversorgungsquote von Nutzern mit Photovoltaik-Anlage, unabhängig davon, ob sie das Auto häufig benutzen oder viel in der Einfahrt stehen lassen. Das ist das Ergebnis des Leitfadens „Bidirektionales Laden“ des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

Bereits heute rollen 50 Gigawattstunden Speicherkapazität in Form von Elektroautos auf den Straßen. Den Angaben von Fraunhofer ISE zufolge ist dies die fünffache Kapazität der installierten stationären Batteriespeicher. In den nächsten Jahren sollen 40 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Dann stünden zwei Terawattstunden Speicherkapazität zur Verfügung, wenn diese bidirektional mit dem Netz verbunden werden.

Das Team aus Freiburg untersuchte die Umsetzung von bidirektionalem Laden anhand verschiedener Haushaltstypen und Nutzungsprofile. Dafür erstellten die Forscher ein Modell, mit dem verschiedenen Szenarien durchgerechnet werden konnten. Dazu gehören zum Beispiel der Fall eines sich hauptsächlich im Home-Office befindlichen Arbeitnehmers, einer Person, die tagsüber für die Arbeit das Haus verlassen muss, sowie der Fall eines Rentners. Den Nutzungstypen wurden diverse Jahresfahrleistungen des dazugehörigen Elektroautos zugeordnet. Alle Nutzer besitzen eine Photovoltaik-Anlage, die für die Studie in Größen zwischen fünf und zehn Kilowatt modelliert wurde.

Unterm Strich kam heraus, dass durch bidirektionales Laden in allen Fällen die Eigenversorgungsquote gesteigert werden kann, was sich im Allgemeinen positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Systeme auswirke, wenn auch nur marginal. So erreiche ein Beispielsystem mit zehn Kilowatt Photovoltaik-Leistung mit einem Nutzer, der für die Arbeit das Haus verlassen muss und einem bidirektionalem Ladesystem einen Eigenverbrauchswert von 35 Prozent. Im gleichen Szenario mit unidirektionalem Ladesystem erreicht der Nutzer eine Eigenversorgungsquote von 32 Prozent.

Die Stromkosten sind beim bidirektionalen System im Vergleich zu unidirektionalen Ladelösungen sowie Haushalten ohne E-Auto am höchsten. Im Vergleich zu unidirektionalen sei das mit den geringen Effizienzgraden von bidirektionalen Ladegeräten erklärbar. Der Fraunhofer-Leitfaden rät daher dazu, beim Kauf auf die Wirkungsgrade der Wallbox zu achten.

Bisher fehlen noch die Regulierungen, um das bidirektionale Laden in der Breite verfügbar zu machen. Standards und Technologien seinen hingegen bereits vorhanden, heißt es in dem Leitfaden.

Die Elektrizitätswerke Schönau ermöglichten die Studie über das Förderprogramm „Sonnencent“.

Die Studie können Sie hier nachlesen.

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