Die Preise im Stromterminmarkt der EEX sind im Januar 2024 gegenüber dem Ende des Vorjahres weiter zurückgegangen. Vor allem am lange verfügbaren Ende der Terminmarktpreise liegen die Preise aktuell nur noch bei rund 60 bis 65 Euro pro Megawattstunde. Auch das Frontjahr 2025 lag im Januar im Mittel bei lediglich rund 85 Euro pro Megawattstunde mit weiterhin sinkender Tendenz.
Auf dieser Basis ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker im letzten Monat insgesamt deutlich abgesunken. Die von Enervis für den Januar 2024 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (Februar 2024) liegen damit unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für PV-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei rund 45 bis 56 Euro pro Megawattstunde.
Damit haben sich die Preise in etwa wieder auf dem Niveau eingependelt, dass zuletzt im September 2021 erreicht wurde. Durch das starke Absinken der PPA-Preise haben auch die EEG-Ausschreibungen des ersten Segments für Projekte auf förderfreien Flächen wieder deutlich an Attraktivität gewonnen. Aber auch hier gab es ein deutliches Absinken der Zuschlagspreise, die sich noch etwas unter dem ermittelten PPA-Preisniveau eingestellt haben. Die Zuschläge aus der EEG-Auktion beziehen sich aber auf eine untere Erlösabsicherung für ein Projekt für 20 Jahre, während die PPA-Preise für einen Fixpreis für den Strom für 10 Jahre ermittelt wurden. Durch die Wechselmöglichkeit aus dem EEG in die sonstige Direktvermarktung ist auch eine Kombination der Vermarktungsformen über die Projektlaufzeit möglich und es besteht Erlösoptimierungspotenzial. Zusätzlich kann auch die Kombination zweier Projekte an einem Standort mit einer gesamten Projektgröße über 20 Megawatt als Chance zur Kombination und Optimierung von EEG und PPAs gesehen werden.
— Der Autor Thomas Rosenzopf ist Senior Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Verträgen von Power Purchase Agreements, Batteriespeicher und innovativen Photovoltaik Anlagendesigns bis hin zu der Einbindung und Bewertung von Strom aus PV-Anlagen in ein industrielles Lastprofil. —
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Bei den aktuellen Preisniveau muß es ja auch noch Projekte geben die ein PPA abschließen für ca 5Cent. Die Börsenpreise liegen da ja schon höher…..
Für den Stromerzeuger ist das nicht interessant. Auch die Ausschreibungen liegen auf dem Niveau.
Stadtwerke nehmen dann vom Endkunden das 5-fache und mehr.
Marktmechanismus falsch? Warten wir das Solarpaket 2 ab …