Union und FDP versuchen zusammen mit der rechtsradikalen AfD der Atomenergie in Deutschland wieder eine Zukunft zu geben. Sie begründen dies mit aktuell hohen Strompreisen und einem zu schwachen Ausbau der erneuerbaren Energien.
Union und FDP haben in den letzten zehn Jahren den Ausbau der erneuerbaren Energien erheblich behindert, indem sie sich gemeinsam mit klagenden Windkraftgegnern, insbesondere aus der Bundesinitiative Vernunftkraft*, die eng mit dem undurchsichtigen rechten Spektrum um die AfD verflochten ist, positioniert haben.
Atomenergie in der Welt auf absteigendem Ast
Klar ist, dass die Atomenergie, wenn man auf Fakten statt auf Fake News setzt, viel zu teuer ist. Ein Neubau dauert über 20 Jahre, und weltweit nimmt die Nutzung der Atomkraft insgesamt ab, wie der jüngste „World Nuclear Industry Report“ zeigt.
Selbst in China, dem Land mit dem stärksten Ausbau der Atomenergie, spielt Atomkraft nur eine marginale Rolle gegenüber den erneuerbaren Energien. So wurden in China 2023 unbedeutende 1,2 Gigawatt Atomkraft neu zugebaut, aber 278 Gigawatt an erneuerbaren Energien.
Doch all diese Realität lässt die Atomgemeinde aus Politik, Rechtsaußen und sogar in der Forschungslandschaft kalt. Es ist vielmehr Methode, gerade bei den Rechtsradikalen in der globalen Welt, wie auch in Deutschland, Wahrheiten zu ignorieren und stattdessen Lügen, wie die angebliche Renaissance der Atomenergie, zu verbreiten.
Atomlobbyist Knebel wird stellvertretender Sprecher des FVEE
Dass nun mit Joachim Knebel vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sogar einer der größten Atomlobbyisten Deutschlands in den Vorstand des Forschungsverbundes Erneuerbare Energie (FVEE) gewählt wurde, ist unfassbar.
In meiner Zeit als forschungspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion von 1998 bis 2005 hatte ich intensiven Kontakt zum FVEE. Bereits damals empfahl ich dem Gremium, sich politisch zu engagieren, um mich in den Haushaltsberatungen zu unterstützen. Ziel war es, die Forschungsmittel für die Atomspaltung und Kernfusion zugunsten eines verstärkten Ausbaus der rrneuerbaren Energien gemäß dem rot-grünen Atomausstieg umzuschichten. Leider fand ich außer beim Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energietechnik, Eicke Weber, keine Unterstützung im Vorstand des FVEE. Die Forschungsmittel für erneuerbare Energien blieben daher stets zu niedrig, während die Mittel für die Nuklearforschung zu hoch ausfielen. Insbesondere die Forscher der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF), mittlerweile eine der größten wissenschaftlichen Forschungsorganisationen der Welt und die größte Deutschlands, waren dagegen. Der Gründungsgeist der HGF-Institute, die allesamt als Atomforschungseinrichtungen ins Leben gerufen wurden, besteht dort bis heute fort.
Das KIT entstand 2009 aus der Fusion des früheren Kernforschungszentrums mit der Universität Karlsruhe. Das atomare Erbe bleibt dort weiterhin sehr aktiv. Der eigentliche Auftrag des FVEE besteht darin, die Forschung im Bereich der Erneuerbaren Energien voranzutreiben und nicht die der Atomenergieforschung, wie es Knebel jedoch sein Leben lang getan hat und auch heute noch tut. Knebel war unter anderem in leitenden Positionen für das Deutsche Atomforum (DAtF) und sein europäisches Pendant ENS tätig.
Es wurde ihm sein einziger Professoren- Titel „honoris causa“ (für den es keine Lehrberechtigung gibt) von der russischen Universität St. Petersburg verliehen. Wofür genau ist bisher nicht öffentlich bekannt. Diese Universität ist bisher nicht für erneuerbare Energien aufgefallen. Allerdings wurde in St. Petersburg ab 2007 das erste schwimmende Atomkraftwerk der Welt, die „Akademie Lomonossow“ gebaut und 2020 in Betrieb genommen. Sein Reaktor besitzt ein neuartiges passives Sicherheitskonzept, bei dem bei Stromausfall ohne Pumpen mittels natürlicher Konvektion gekühlt werden kann. Zu dieser Technologie wurden jahrzehntelang Forschungsarbeiten am KIT und seinen Vorläuferorganisationen durchgeführt. Und genau solche passiven Wärmeabfuhrsysteme für Leichtwasserreaktoren gehörten direkt zu Knebels Arbeitsgebiet.
Man kann hier auch sehen, was die sogenannte atomare “Sicherheitsforschung” des KIT letztendlich bewirkt: Sie unterstützt die Marktreife von neuen Atomreaktor-Konzepten, nun sogar in diktatorischen Regimes wie Russland.
Neben vielen anderen Posten ist Knebel auch im Leitungskomitee der Europäischen Energieforschungsallianz EERA. Diese betreibt ein umfangreiches Forschungsprogramm zu Nuklear-Materialien (JPNM) und an dessen Agenda „MATERIALS FOR SUSTAINABLE NUCLEAR ENERGY“ (Materialien für nachhaltige Nuklearenergie) ist wiederum das KIT beteiligt.
Umfangreiche Atomenergieforschung am KIT
Knebel betreut im KIT alle Maschinenbau-, Elektrotechnik- sowie alle Nuklearinstitute, insgesamt 32 an der Zahl. Also auch alle für die Energiewende-Forschung wichtigen technischen Institute.
Doch in seinen Verantwortungsbereich fallen mehrere höchst problematische Zuständigkeiten aus der Atomforschung, hier seien nur drei genannt:
• Framatome Nuklearschule FPS: Sie bietet spezielle Weiterbildungs-Lehrangebote im Bereich Nuklearwissenschaften an, sowie Projektarbeiten in Instituten des KIT zu Reaktorkonstruktion und neuartigen Atomkraftwerken ( beispielsweise Leichtwasserreaktoren der IV. Generation). Framatome ist weltweit für das Management von rund zwei Drittel aller kerntechnischen Anlagen verantwortlich und ist bei mehr als 380 Reaktoren im Einsatz. Darüber hinaus arbeitet Framatome unter anderem an sogenannten Kleinen Modularen Reaktoren (SMR), sowie an Flüssigsalzreaktoren (MSR)
• Flüssigsalzreaktoren: Sofern sie mit Thorium betrieben werden, kann durch die integrierte Wiederaufarbeitung das atomwaffenfähige Uran-233 abgezweigt werden, was nicht nur aus Proliferationsgründen ein hohes Sicherheitsrisiko darstellt. Das KIT war zu diesen Reaktoren an den EU-Projekten SAMOFAR und SAMOSAFER beteiligt, die nun ausgelaufen sind. Allerdings soll es ein Nachfolgeprojekt unter dem Namen ENDURANCE geben, auch unter Beteiligung des KIT. Dies muß unbedingt verhindert werden.
• Chinesische Leitung: Das KIT-Institut für Angewandte Thermofluidik (IATF) arbeitet mit Professor Cheng an der Spitze unter anderem an folgenden Themen:
– Flüssigmetallgekühlte Brennelemente
– Kleine Modulare Reaktoren
– Beteiligung am internationalen Benchmark-Programm CANDU-TH-1 CANDU-Reaktoren ermöglichen durch ihre spezielle Bauweise eine relativ einfache Gewinnung von Waffenplutonium, da im laufenden Betrieb Brennstoff zugegeben und entnommen werden kann. Dieses und andere Merkmale machen den Reaktortyp besonders interessant für Schwellen- und Entwicklungsländer mit Atombombenwünschen und führen so zu einem erhöhten Risiko der Weiterverbreitung von Atomwaffen.
Nukleare Aktivitäten des KIT sind der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt
Auf der KIT-Homepage und in Pressemitteilungen werden die umfangreichen Atomenergieforschungsaktivitäten kaum erwähnt. Stattdessen wird derzeit vermehrt über kleinere Erneuerbare-Energien- und Nachhaltigkeitsprojekte berichtet, die zweifellos relevant und wichtig sind. Dennoch entsteht der Eindruck, dass die Erneuerbaren und andere Projekte als Alibi-Aktivitäten dienen, um die öffentliche Wahrnehmung zu verschleiern und die Atomforschung ungestört fortzusetzen.
Offensichtlich geht es am KIT darum, das Weiterbestehen der atomaren Infrastruktur zu sichern. Häufig werden auch Erneuerbare-Energien-Forschungen mit Nuklearforschung verbunden, beispielsweise bei der Thermischen Solarenergie. Diese scheint am IATF-Institut nur insoweit interessant zu sein, wie damit Forschungsgelder für „neue nukleare und solarthermische Dampferzeugerkonzepte“ eingeworben werden können. Selbst Workshops und studentische Austauschprogramme wirken mit dieser strategischen Kopplung unverfänglicher.
Das KIT wird bald einen neuen Präsidenten haben. Er sollte die Forschungsarbeiten des KIT zu den genannten Hochrisikotechnologien und insbesondere die Kooperation mit Framatom umgehend beenden. Da Framatom trotz des Ukrainekriegs intensive Kooperationen mit Russland unterhält und diese sogar noch ausbauen will, sind durch den möglichen und nicht zu kontrollierenden Wissenstransfer auch die Sicherheitsinteressen Deutschlands betroffen.
Deutsche Stromkonzerne haben kein Interesse mehr an der Atomenergie
Dabei zeigen die deutschen Stromkonzerne kein Interesse mehr an der Atomkraft. Der Chef des Stromkonzerns EnBW hat gerade erneut eine klare Absage an die von CDU/CSU/FDP/AFD geforderte Rückkehr zur Atomenergie erteilt. Auch die anderen Konzerne haben stets betont, dass der Neubau oder Weiterbetrieb von Atomkraftwerken für sie keine Rolle mehr spielt.
Rosatom und Framatom treiben die Atomenergie auch auf deutschem Boden voran
Im Gegensatz dazu treiben der russische Atomkonzern Rosatom, der große Einnahmen für die russische Kriegswirtschaft erwirtschaftet, zusammen mit dem französischen Atomkonzern Framatom ihre Atomaktivitäten auf deutschem Boden weiter voran. Atomkraftgegner*innen demonstrierten daher kürzlich vor dem Haupttor der Brennelemente-Fabrik in Lingen gegen den geplanten Ausbau der Atomanlage.
Vladimir Slivyak, Co-Vorsitzender der russischen Umweltorganisation Ecodefense! und Träger des Alternativen Nobelpreises 2021, der genau um die Unterdrückung und die Kriegsaggression unter Putin weiß, warnte in der Pressemittelung von ausgestrahlt am 17. Januar 2024:
„Rosatom ist die rechte Hand des Kreml und versucht mit jeder Handlung, den Einfluss Putins zu vergrößern. Die Bundesregierung darf nicht zulassen, dass ein solcher Konzern Zugang zu einer Atomfabrik bekommt. Sie muss vielmehr alles dafür tun, dass jegliche Zusammenarbeit mit Rosatom unverzüglich unterbunden wird.“
Niedersachsens grüner Energieminister Christian Meyer fordert daher eindeutig ein Ende der trotz des Ukraine-Kriegs weiterhin andauernden Atomgeschäfte mit Russland. „Geschäfte mit Putin sollten beendet werden, das gilt auch und gerade für den Atombereich“ wird er in der Süddeutschen zitiert.
Es wird bedeutsam sein, dass Christian Meyer sich erfolgreich durchsetzt. Angesichts des oft versteckten, aber dennoch weiter starken Lobbyismus der Atomwirtschaft in Politik, Medien, Forschung und Unternehmen in Deutschland sicherlich keine leichte Aufgabe.
— Der Autor Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group. Er war 1998-2013 MdB für Bündnis/Die Grünen und ist Mit-Autor des Entwurfs des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2000. http://hans-josef-fell.de —
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel ist nachträglich durch Autor Hans-Josef Fell an einigen Stellen noch ergänzt worden. Zudem haben wir noch eine Gegendarstellung von Vernunftkraft am 2.2.2024 und eine Stellungnahme des Forschungsverbund Erneuerbare Energien (FVEE) vom 5.2.2024 ergänzt, die Sie im Folgenden lesen können.
*GEGENDARSTELLUNG
Vernunftkraft e.V. hat sich am Tag nach der Veröffentlichung an pv magazine gewandt und um die Veröffentlichung einer Gegendarstellung in Form eines Kommentars gebeten. Dem kommen wir im Folgenden nach.
In diesem Beitrag wird Vernunftkraft e.V. durch diese Formulierung „…die eng mit dem undurchsichtigen rechten Spektrum um die AfD verflochten ist“ verunglimpft und der Öffentlichkeit wird ein völlig verzerrtes und falsches Bild vermittelt.
Kommentar:
Vernunftkraft e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und wird von rein ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern aus allen Schichten der Bevölkerung getragen. Weltanschaulich und politisch unabhängig setzen sich diese für eine „vernünftige Energiepolitik“ zum Wohl von Mensch und Natur ein. Im Rahmen energie- und
umweltpolitischer Fragestellungen vermittelt der Verband Wissen über ökologische, ökonomische und technische Zusammenhänge und befördert somit sachgerechte und fundierte Einschätzungen der Auswirkungen umwelt- und energiepolitischer Maßnahmen auf die Allgemeinheit/Volkswirtschaft und die Natur.
Über Stellungnahmen, fachliche Expertisen und die Bündelung von Interessen durch die Weichenstellungen unmittelbar betroffenen Bürger (aktuell ca. 900 lokale Bürgerinitiativen) wirkt der Verband an der menschen- und naturfreundlichen Ausgestaltung von Rahmenbedingungen im Sinne des energiepolitischen Zieldreiecks (Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit) mit.
Leider wird dem Verein die politische Neutralität immer wieder abgesprochen und eine besondere Verbindung zur AfD unterstellt. Wie bereits im Interview des Tagesspiegel aus 2020 https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/wie-der-streit-uber-windrader-die-energiewende-bremst-7400686.html dargestellt kann Rainer Ebeling nur immer wieder betonen, wir kämpfen schon seit 20 Jahren als Bürgerbewegung, da gab es noch keine AFD. In unseren Compliance-Regeln bekennen wir uns zu parteipolitischer Neutralität und Unabhängigkeit. Radikale und extreme Positionen lehnen wir entschieden ab.
https://www.vernunftkraft.de/de/wp-content/uploads/2023/10/VK-Compliance-.pdf
Stellungnahme des Forschungsverbunds Erneuerbare Energien (FVEE) zum Blog-Beitrag von Hans-Josef Fell am 1.2.2023:
Die Mitgliedseinrichtungen ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) verfolgen mit Ihrer Forschung das gemeinsame Ziel eines klimaneutralen Energiesystems auf der Grundlage erneuerbarer Energien. Im FVEE sind die Forschungsaktivitäten der Mitgliedseinrichtungen vertreten, die Lösungen für drängende Herausforderungen der Energiewende liefern. Das deckt ein breites Themenspektrum ab rund um Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiespeicher, Netze, das optimierte systemische und technische Zusammenwirken aller Energiesystemkomponenten sowie wirtschaftliche und sozialwissenschaftliche Aspekte der Energiewende.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist seit 2017 Mitglied im FVEE. Als ‚Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft‘ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Das KIT leistet zu den globalen Herausforderungen der Menschheit maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information und forscht in großem Umfang zu erneuerbaren Energien. Dies bedeutet, dass sich die Forschungsthemen des KIT seit seiner Gründung in den 50er Jahren als eines der Kernforschungszentren seit langem grundlegend geändert haben.
Die Arbeiten zur nuklearen Sicherheitsforschung und zur Fusionsforschung im Portfolio der Energieforschung des KIT werden nicht vom FVEE repräsentiert und nehmen keinerlei Einfluss auf seine Arbeit.
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Traurig, traurig diese Form der Hetze und politisch das Thema Rechtsradikalismus populistisch auszuschlachten.
Traurig aber auch, daß Herr Fell schlauer zu sein vorgibt, als all die Staaten auf dieser Welt, die auf Atomstrom setzen. Übrigens wegen Verzicht auf fossile Energien zum Schutze des Klimas.
Traurig, wenn sich vermeintliche Klimaretter und Erneuerbarenfreunde dann doch immer wieder als nur Anti-Atomkraft-Ideologen entpuppen.
Fakt ist, dass Erneuerbare verdammt teuer sind und den Standort Deutschland dramatisch gefährden. Natürlich nicht in den Erzeugungskosten, die gerne immer wieder isoliert als Kostenvergleich herangezogen werden. Aber was ist mit WEGEN den Erneuerbaren notwendigen dramatisch immer weiter steigenden Netzentgelten, die meines Wissens Netzausbau, Speicher, Redispatch …. enthalten ?
Natürlich kein Wort. Herr Fell, schreiben Sie doch mal einen Artikel, der politisch ungefärbt, die Gesamtkosten der Energieträger vergleicht. Und bitte beim Atomstrom OHNE das Thema Endlagerung. Die gehören natürlich in einer Gesamtkostenbetrachtung auch dazu. Werden aber leider auch gerne benutzt, um den Blick zu vernebeln.
Vielleicht schafft man es aber dann einen „gesunden“ CO2-freien Mix hinzubekommen.
Herr Fell, vielleicht schreiben Sie aber auch nur einen Artikel, in dem Sie IHRE Vision der GESAMTEnergieerzeugung beschreiben. Und hoffentlich kommen da nicht Neubauten von Gaskraftwerken vor, die alleine im Bau enorme CO2-Mengen in die Luft pusten, geschweige denn im späteren Betrieb. Oder umweltschädliche Energiespeicher, oder….Ach, natürlich auch nicht, dass wir tagsüber für die Abnahme unseres Solarstromüberschusses sogar bezahlen müssen und nachts den Atomstrom aus Belgien, Frankreich, Tschechien…teuer einkaufen, damit dann auch noch die Lichter leuchten. Aber Hauptsache keine Atomkraft im Land der AntiatomkraftIdeologen….
Prinzipiell bin ich ja auch für Atomenergie. Allerdings sollten für den Betrieb von Atomkraftwerken zwei Bedingungen erfüllt sein.
1. Die Atomindustrie muß glaubhaft und rechtssicher nachweisen können, wie die anfallenden radioaktiven Abfälle sicher entsorgt werden.
2. Die Atomindustrie muß für jedes ihrer Kraftwerke eine Betriebshaftpflichtversicherung mit ausreichender Schadensdeckung (200 Mrd. €) für den GAU, bei einer großen Versicherung (die nicht Pleite geht, wenn der GAU eintritt) abschließen.
Sind diese Mindestforderungen nicht erfüllt, sollten alle Kernkraftwerke ( mindestens in Europa) sofort stillgelegt werden.
Es gibt zwei verschiedene Fragen:
1. Hätte Deutschland einwandfreie Reaktoren mitten im Betrieb stilllegen sollen? Antwort: Nein. Duh!
2. Sollte sich Deutschland am Bau neuer Reaktoren beteiligen? Antwort: Noch nicht.
Frage 2 ist schweirig, weil sich alle DWR-Bauten als unerschwinglich teuer erweisen. Wenn jemand einen Durchbruch mit kleinen modularen Reaktoren oder Flüssigsalzreaktoren schafft, dann wahrscheinlich ja.
Vor allem die CSU-Amigos blockieren seit Jahrzehnten massiv den Ausbau der Erneuerbaren. Einen Dank an den Lobbyisten Franz Josef Strauß – 1. Atomminster. Nach seinen Worten gibt es nur ein Problem: Das ist die Asche. Die größte Gefahr für die Erneuerbaren nennt sich Söder nach Strauß.
MfG
Meiersäge
Viel Behauptungen die nicht datentechnisch hinterlegt sind.
Was aber offensichtlich ist sind die Kosten zum Beispiel vom AKW Hinkley Point C.
Geplante Kosten bei Hinkley Point C. 53 Mrd. € aktuell 1/3 über Plan
Baubeginn: 2016 früheste Inbetriebnahme 2031, geplant 2027
AKW’s weltweit: 2003 /437 Stück ….2022/410 Stück
Weder kann ich einen Boom bei den AKW’s erkennen noch ein günstige Alternative. Die Kosten steigen und steigen und steigen …..ganz im Gegensatz zu Solar und Wind.
Deutschland schafft es nicht eine PKW Maut einzuführen, die Bahn auf Vordermann zu bringen oder einen Flughafen zu bauen, aber Atomkraftwerke die bringen wir sicher zeitnah, im Budget und mit günstigen Betriebskosten hin …..ganz sicher 😁
https://www.iwrpressedienst.de/energie-themen/pm-7986-hinkley-point-c-strom-aus-neuem-britischem-atomkraftwerk-kostet-ueber-15-cent-pro-kilowattstunde
https://www.n-tv.de/wirtschaft/AKW-Hinkley-Point-C-wird-deutlich-teurer-article24686760.html
Deutschland hat keine einwandfeien Reaktoren stillgelegt sondern alte Reaktoren die am Ende ihre Lebensdauer waren, und keine ausreichende Sticherheitsüberprüfungen hatten.
Ein neuer ERP kostet derzwit mindestens 15 MRD EURO und der BAu deauert ein Jahrzent. Soll das eien Alternative sein?
Wir werden noch über Jahre französischen Atomstroom einkaufen, sollten daher etwas pragmatischer bei diesem Thema sein. Zumal wir hier über Forschung reden. Die Realisierung scheitert derzeit in einem marktwirtschaftlichen Umwelt an der Finanzierung und solange dies so ist, können wir ganz entspannt sein. Der „billige“ Atomstrom in Frankreich ist Ergebnis eines eigentlich bankrotten Versorgers in Staatsbesitz. Nicht umsonst hat der damalige CFO infolge des go-ahead für Hinkley Point C in England gekündigt. Siehe auch https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/atomkraftwerk-atomenergie-grossbritannien-bau-100.html
Gut ist Energie, die möglichst „sauber“ , „beherrschar“ und „zukunftstauglich“ ist.
Aber:
1. AtomEnergie ist -noch- nicht sicher genug beherrschbar – was wohl genügend bekannt ?!
2. Das ZukunftsRisiko verbraucher BrennStäbe ist noch unverantwortlich hoch !
Also:
Zuerst plant man wohl immer noch ein sicheres Haus
welches dem jeweiligen Klima und der umgebenden Natur sicher angepasst ist
dann baut man ES – gut, sicher, stabil, zukunftsfähig
anschliessend erfolgt die „Abnahme“
und erst, wenn DAS Alles „in Butter“, ists gut – und man wird ES nutzen wollen !und können!
So
gebietet ES die Logik, die Vernunft, die Wirtschaftlichkeit, die Über-lebensStrategie
schon ewig … und immer noch … und für alle Zeit
?!? Und wie „abnahmebereit“ und „einladend einzugsfertig“
sieht ES heutzutage „im Zusammenhang mit der Atomkraft“ tatsächlich aus ?!?
Wolf Gerlach
Wird sich zeigen, was auf Dauer kostengünstiger ist. Die Bau alleine ist es nicht. Bei mindestens 60 Jahren Laufzeit aktueller AKW relativieren sich die Kosten. Die ganze Zwischenspeicherungruphorie über H2 wird sich auch vorallem in Deutschland relativieren. Windkraft Offshore mit einem Kapazitätsfaktor Faktor von 0.25 wird in D schon als guter Stand Ort angesehen. Real betrachtet produziert so eine WEA von Januar bis Ende März Strom und steht den Rest vom Jahr still. Will man einen Hydrolyseur vernünftig auslasten brauche ich davon dann schon 2 WEA. Und trotzdem steht der Hydrolyseur die Hälfte vom Jahr still, weil kein Strom da ist. Da hilft auch keine KI. Das macht den Strom zu teuer. Solange der Faktor Zins durch die EZB ausgeschaltet werden könnte das verschleiert werfen. Damit ist nun Schluss. Kein vernünftiger Investor investiert in stillstehende nichts produzierende Maschinen und den einen Ausgleich über Subventionen trägt die Gesellschaft nicht ewig. Es gibt schon Gedanken den für grenznahe notwendigen H2 aus fr. Atomstrom zu erzeugen. Billiger und planbarer als dafür die EE auszubauen ist das schon heute. Von wegen dem grünen H2 sollten wir uns mal davon frei machen dass in den geplanten H2 Netze. Immer nur grüner sein wird. Man sieht’s dem Zeugs nicht an, im Ausland zu mogeln wird wegen den unterschiedlichen Herstellungskosten schnell zum Standard werden und wir werden in unserer Abhängigkeit es tolerieren müssen.
Sie sprechen von einem Hydrolyseur .
Was ist das ?
Kann nirgends was finden .
Es gibt ganz viele Maschinen , die nicht 8000 Stunden im Jahr laufen ,aber trotzdem Sinn ergeben.
Elektrolyse wird immer billiger, da stehen wir erst noch am Anfang .
@Engelbert.Montagne Worüber reden Sie?
Haben Sie schon einmal gehört, das PV und Windkraft sich ergänzen (https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?c=DE&year=2023&interval=year&legendItems=0000000000000011100000)?
„kein vernünftiger Investor investiert in stillstehende nichts produzierende Maschinen“
Das erzählen Sie mal den Bauern mit deren Mähdreschern und andern sündhaft teuren Ernte-Maschinen 🙂
Es gibt ganz viele Maschinen , die nicht 8000 Stunden im Jahr laufen ,aber trotzdem Sinn ergeben.
Elektrolyse wird immer billiger, da stehen wir erst noch am Anfang .
Ohne dass man das asoziale (!) Motiv der Atomlobby angibt, werden die rechten Befürworter der KKW nie aufhören gegen die EEn zu ’stänkern‘ ! Es ist schließlich reine Geldgier der Besitzer von Energieaktien, die auch heute noch weltweit auf fossile Energie setzen. PV kann im Prinzip JEDER installieren , seine eigene Energie erzeugen, bei weiterem schnellen Ausbau würden diese Fossilaktien schnell an Wert verlieren. DAS ist auch der wahre Grund, warum Frankreich so lange an seinen KKW festhält. Hier haben die ‚alten reichen‘ Aktienfamilien einen noch größeren politischen Einfluss als sonst in Europa
Atomenergie ist die mit Abstand teuereste Form der Energiegewinnung!
Nur, weil man in der Vergangenheit jegliches Risiko auf die Bevölkerung abgewälzt hat, anstatt AKW adäquat zu versichern, konnte Atomstrom zu Dumpingpreisen auf den Markt gebracht werden.
Wäre es zu einem GAU gekommen, wären Millionen Betroffener faktisch enteignet worden!
Deswegen: Nie wieder Atomenergie!
Wenn man die Kommentare liest, wird deutlich, dass die Subventionen hauptsächlich in die PR der Atomindustrie und die Versorgung ihre Besitzstandswahrer geht, die die schwachen Slogans unters Volk bringen. War ja auch immer gemütlich für Institute und Beschäftigte. Noch in den 90igern musste man, dass man bei Jobs in der Kernenergie den Hintern zusammen kneifen musste, da sonst zuviel Geld hineingeschoben würde.
Wer Technologie Offenheit ablehnt, muss verstehen, dass unser Strompreis weltweit gesehen viel zu teuer ist. Erst wenn der letzte Industriezweig wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit und maßloser Bürokratisierung und eben zu hoher Strom-, und Energiekosten das Land verlassen hat, merken dass es für eine Umkehr zu Spät ist. Die sich daraus sich ergebenden Folgen werden für unser Land verheerend sein.
Warten wir es ab, wer 2024 den überschüssigen Strom geschenkt bekommen wird.
Traurig,dass so viele in diesem Chat immer noch nicht mitbekommen haben, dass EEn die billigste Stromenergien liefern, dass auch KKWs nicht immer laufen können (Frankreich’23) , dass China gerade wegen der früheren enormen Subventionen für EEn jetzt so preiswert produzieren kann und dass der hohe Strompreis nur falschen Design des Stromnetzes liegt,nicht an den EEn. Traurig, so viel Rückständigkeit!
@ MARKUS
Zu den vielen Staaten mit KKW-Plänen oder auch Frankreich:
Ich habe den sehr srarken Verdacht, dass viele dieser Staaten nur wegen der Möglichkeit, Atombomben zu bauen und damit zur ‚Staatenelite‘ zu gehören, KKW laufen lassen wollen . Gilt das auch rückständiege Kreise in D ???
Natürlich ist das so. Denn Atommacht zu sein, bedeutet, wie der Bame schon sagt, Macht zu haben.
Dass bei der Sache etwas Energie abfällt war seit der Erfindung eher ein nettes Nebenprodukt. Es ging bei der Technik seit je her um Macht, vor allem militärische Macht. Da Deutschland bei diesem Spiel bekanntermaßen nicht mitspielen durfte, denken wir hierzulande, bei den Thema ginge es um Energie.
Ausweislich dieser Kolumne gibt es auch „grünen“ Hass und Hetze. Sie gipfelt im Rassismus „Chinesische Leitung: Das KIT-Institut für Angewandte Thermofluidik (IATF) arbeitet mit Professor Cheng“. Prof. Cheng ist m.W. deutscher Staatsbürger, aber Herr Fell orientiert sich lieber an der Herkunft.
Ich bitte Sie als zahlender Abonnent, die Publikation von solchen rassistischen Fell’schen Hass-Kolumnen einzustellen.
Hans-Georg v. Zezschwitz schrieb:
„Sie gipfelt im Rassismus „Chinesische Leitung …“
Oh weh, ich lese hier heraus, dass Sie einen chinesischen Prof.Cheng für minderwertiger halten als einen deutschen Prof.Cheng.
Seit wann ist das denn eine Beschimpfung? Außer natürlich, man hat hart gekämpft für seine Bildung in Rassenlehre?
Die Mähr von dem importierten Atomstrom aus FRA, B, CZ
kann ich nicht meht hören… Wir hatten im Jahre ’23 mit den o. g. Ländern nahezu identische Import- und Exportmengen…
Ansonsten einfach mal Lesen. Ist auf den SMARD und energy-charts Seiten gut erklärt und auch mit Zahlen hinterlegt.
https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/211756
https://energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE
Diese Artikel ist eine absolute Frechheit!
Mal über den Tellerrand der Atomwirtschaft hinaus geschaut: Wenn wir es schaffen, uns als Menschheit nicht selbst zu zerlegen – der Kapitalismus benötigt zum Fortbestehen alle 50 bis 70 Jahre eine „Reinigungskrise“ (Zerschlagung des Sachkapitals einhergehend mit großem Elend für die Bevölkerung, http://www.inwo.de) – dann stehen wir nach Forschern wie Tony Seba zur Folge vor einem Epochenwandel: https://www.energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__19236/
„Repräsentative Demokratie, Kapitalismus und -Nationalstaaten mögen wie fundamentale Wahrheiten erscheinen. Sie sind aber in Wirklichkeit nur menschliche Konstrukte, die in einem industriellen Organisationssystem entstanden und sich entwickelt haben. Im neuen Zeitalter könnten sie durchaus überflüssig werden.“
Viel Erkenntnisgewinn beim Lesen wünscht Winrich Prenk
PS: Übrigens: Unsere weltweite Bautätigkeit – Stahl, Beton, Transport, – verursacht knapp 40% des derzeitigen weltweiten CO2-Ausstoßes 🥴
Die Gewinnung von U233 aus einem Flüssigsalzreaktor und seine Verwendung zum Bau einer Bombe ist sehr, sehr schwierig, da es in der Regel mit anderen Isotopen verunreinigt ist.
Es ist viel einfacher, einen konventionellen Reaktor zur Herstellung von Plutonium 239 zu verwenden.
Aus diesem Grund hat kein Waffenprogramm jemals U233 verwendet, aber viele haben Pu 239 oder angereichertes U235 verwendet.
Für eine Netto-Null-Zukunft braucht Nordeuropa auf jeden Fall einen gewissen Anteil an Kernkraft. Aber das muss nicht aus Deutschland kommen.
In Sachsen läuft gerade eine große Plakataktion der AfD mit einem Konterfei des Vorsitzenden Urban zum Bau von Atomkraftwerken in unserem Bundesland. Aufgrund der Klimaentwicklung gibt es aber keine Standorte mit einer zuverlässigen Kühlwasserversorgung. Das ist vollkommen weltfremd, was die da fordern.
Wenn ich das alles lese, wird es mir schlecht. Haben diese ganzen weißen Männer nichts anderes zu tun, als die Zukunft meiner Enkel zu ruinieren?
Ich baue zurzeit eine größere PV Anlage und man könnte dabei vom Glauben abfallen all der Widerstände.
In Wirklichkeit geht es um den Kampf vieler sehr reicher Menschen um ihr Aktienvermögen in Fossile Energieträger. Man will keine Volksbeteiligung,
Es ist auch ein Kampf für unsere Demokratie. Leider meint jeder, der etwas Geld hat er gehört zu dieser Klasse und biedert sich hier an .
Sehen wir bei der AFD und auch viele CDU U CSU Mitgliedern(Bin selbst aktives CSU Mitglied).Dabei werden Sie nur benutzt und dann nach Gebrauch entsorgt.