McKinsey: Weniger Erneuerbare und mehr Gaskraftwerke könnten die Energiewende billiger machen

Solarpark mit Windrädern im Hintergrund und bei Sonnenuntergang

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In seiner Studie „Zukunftspfad Stromversorgung“ plädiert das Beratungshaus McKinsey für einen veränderten Weg zur Energiewende. Die Analysten schlagen darin vor, die Kapazitäten zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Quellen bis 2035 nicht auf 506 Gigawatt auszubauen, sondern auf 350 Gigawatt. Parallel müssten dann 50 Gigawatt wasserstofffähige Gaskraftwerke zugebaut werden – statt der bislang geplanten 9 Gigawatt. Für die 350 Gigawatt erneuerbare Kapazitäten bis 2035 geht die Studie von 187 Gigawatt Photovoltaik, 38 Gigawatt Wind auf See und 126 Gigawatt Wind an Land aus. Zusammen mit den 50 Gigawatt wasserstofffähigen Gaskraftwerken könnten, so die Studie, selbst bei einem Betrieb mit Erdgas die Vorgaben aus dem Klimaschutzgesetz erfüllt werden.

Die 150 Milliarden Euro an eingesparten Investitionen verteilen sich in der Modellierung auf 80 Milliarden geringere Ausgaben für Erzeugungskapazitäten und rund 70 Milliarden Euro geringere Netzausbauinvestitionen. Bei den Erzeugungskapazitäten gehen die angedachten Einsparungen vor allem zu Lasten der Photovoltaik. Denn bislang ist in Deutschland der Ausbau auf etwa 506 Gigawatt erneuerbare Erzeugungskapazität vorgesehen, bestehend aus 309 Gigawatt Photovoltaik, 40 Gigawatt Wind auf See und 157 Gigawatt Wind an Land.

Als Vorteile nennt die Studie, dass bei dem neuen Szenario weniger kostenintensive Stromleitungen benötigt würden, besonders wenn die Gaskraftwerke vor allem im Süden Deutschlands entstünden. Die Systemkosten für den Umbau des deutschen Stromsystems könnten so um bis zu 20 Prozent beziehungsweise 150 Milliarden Euro sinken und den Haushaltsstrompreis bei etwa 42 bis 44 Cent pro Kilowattstunde stabilisieren.

Als weiteren Vorteil führen die Analysten an, dass Deutschland bei diesem Ausbauszenario seinen Strombedarf vollständig mit inländischen Erzeugungskapazitäten decken könnte, insbesondere in Phasen mit geringer erneuerbarer Erzeugung und zu Spitzenlastzeiten. Darüber hinaus könnten Herausforderungen wie steigende Netzentgelte und regionale Engpässe abgemildert werden, außerdem sinke der Bedarf an für Entwicklung, Installation und Betrieb notwendigen Fachkräften sowie der Flächenbedarf.

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