356.000 Wärmepumpen wurden 2023 in Deutschland verkauft – 2022 waren es noch 236.000 Stück. Wie der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) am Montag mitteilte, ist damit im vergangenen Jahr der Absatz im zweiten Jahr in Folge um mehr als 50 Prozent gestiegen und hat ein neues Rekordniveau erreicht. Trotzdem warnte BWP-Vorstandsvorsitzender Claus Fest: „2024 darf kein verschenktes Jahr für die Wärmewende werden.“ Denn während der Absatz noch im ersten Halbjahr 2023 sprunghaft nach oben geschnellt sei, hätten die „sehr destruktive und irreführende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz“ und das lange Warten auf die neue Förderkulisse den Markt insbesondere im letzten Quartal spürbar gelähmt.
„Wenn es nur nach unseren Kapazitäten geht, wäre das mit der Bundesregierung vereinbarte Ziel von 500.000 Wärmepumpen schon in diesem Jahr erreichbar“, so Fest. Die Branche habe massiv in den Ausbau der Produktions- und Schulungskapazitäten investiert und sich auf den Wärmepumpenhochlauf vorbereitet. Auch das klimapolitisch notwendige Ziel von 6 Millionen Wärmepumpen im Jahr 2030 sei realistisch. Aber: „Seit Juni 2023 ist der Trend beim Absatz rückläufig. Besonders alarmierend ist der jüngste Einbruch im Dezember 2023“, so BWP-Geschäftsführer Martin Sabel. „Falls sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern und die Politik nicht aktiv eingreift, rechnen wir eher mit einem gleichbleibenden oder sogar rückläufigen Absatz im Jahr 2024.“
Ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor sind die Energiepreise, so der BWP weiter. Wer im Moment eine Wärmepumpe einbaue, spare schon heute viel CO2, schütze sich damit vor steigenden CO2-Preisen für fossile Energieträger und spare unter dem Strich Geld. Der Wechsel auf eine Wärmepumpe werde für viele Verbraucher aber erst dann besonders attraktiv, wenn das Verhältnis von Gas- zu Strompreisen bei eins zu zweieinhalb oder weniger liege. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, dass auf Wärmepumpen-Strom immer noch das Doppelte an Steuern, Abgaben und Umlagen anfalle wie auf Erdgas. Sabel appellierte an die Politik, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die fossilen Energien zumindest nicht weiter bevorteilt würden.
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Die Statistik ist etwas irreführend, da „verkauft“ hier die Verkäufe der Hersteller bzw. des Großhandels an Handwerks-Firmen meint, nicht jedoch die Verkäufe an Endkunden.
Die Verkäufe an Endkunden dürften überwiegend bereits im Jahr 2022 erfolgt sein, jedoch erst im Jahr 2023 dann fest vom Großhandel abgenommen und dort bezahlt worden sein.
Die Zahl der Verkäufe sowohl an Endkunden als auch an Handwerks-Firmen dürfte 2024 enorm einbrechen und voraussichtlich auf das Niveau von 2021 zurückfallen.
Immer das Gejammere über den hohen Strompreis. Wo ist der denn bitte hoch? Wer den richtigen Anbieter auswählt kann selbst 100% Erneuerbare für 29 ct/kWh bekommen. Wem das zu teuer ist kann doch eine PV Anlage installieren lassen. Ich heize ausschließlich mit Wärmepumpe, betreibe ein Büro und 2 Elektroautos mit Strom kaufe zu viert gerade mal 1.200 kWh Gesamtstrom im Jahr. Da ist es mir relativ egal ob die kWh 29 oder 49 ct kostet.
Bevor wieder der erste Bildzeitungsleser mir erklären will, dass Solar im Winter nix bringt. Das ist absoluter Blödsinn! Alles eine Frage der Dimensionierung. Meine Deckungsrate liegt bei über 85% bei Solar auf Hausdach und Carport.
Selbst die PV Anlage ist momentan noch sehr teuer trotz gesunkener Preise für Module und Wechselrichter, der Handwerksdienstleister möchte für ein komplett Paket viel Geld sehen. Leider ist man von solchen Anbietern aber auch abhängig denn Inbetriebnahme und Anmeldung (größer als Balkonsolar) müssen von einem dem EVU bekannten Installationsunternehmen durchgeführt werden und diese nehmen keine selbst installierten Anlagen in betrieb.
Und was ist mit den Leuten, die eine schlechte Dachausrichtung haben? Z.B. bei mir ich kann mit maximal 5 kWp und 5 kWh Speicher nur einen Ertrag von 900 kWh im Jahr erwarten. Und für eine solche Anlage lag der Preis (3 Angebote) zwischen 17.500 und 19.800 €. Das rechnet sich in keinster Weise.
Der Börsenstrompreis ist gering im Durchschnitt über das Jahr gesehen, die Stromnebenkosten sind gwaltig.
Lieber Hendrik, Sie scheinen zu den Leuten zu gehören die mir seit über 20 Jahren erklären wollen warum etwas nicht funktionieren kann. Wo ein Wille da ein Weg. Mein Dach ist auch ungeeignet weil stark verschattet. Ich habe nur 700 kWh Ertrag pro kWp und Jahr. Dennoch ist meine Anlage nach weniger als 10 Jahren abbezahlt. Vielleicht sollten Sie nicht nur im Baumarkt anfragen. Vielmehr sollten Sie sich mal errechnen wieviel Geld Sie verloren haben weil es noch nicht umgesetzt ist.
Mein Ertrag von 900 kWh basiert nicht pro kWp, sondern für die gesamten 5 kWp in Kombination mit 5 kWh-Speicher. Warum weichen Sie einer sachlichen Diskussion aus? Ich habe nicht in Baumärkten angefragt. Das waren alles Installateure, Solateure und zuletzt sogar das regionale EVU. Bei allen Angeboten amortisiert sich die Anlage nach 20 Jahren nicht mal.
Die Mathematik spricht hier leider eine deutliche Sprache.
@Hendrik
Nur 160 Volllaststunden pro KWp? Ham sie ne Hütte im Wald?
Bei der katastrophalen Ausbeute (weniger als 20% was normal ist) würde ich mir auch keine PV aufs Dach machen.
Und der Installateur der Ihnen dabei noch nen Speicher andrehen will ist hart unseriös. Bei gerade mal 3-4 KWh am Tag Maximum braucht man doch keine Speichermöglichkeit, das kann quasi jedes Haus direkt verbrauchen.
Auch sind 5 KWp für ein Dach extrem wenig. Das ist die Dachfläche von nem Tinyhaus (ein umgebauter Anhänger) das ich letztens in ner Reportage gesehen habe.
@ Kamikater2
Es ist sehr problematisch mit unserem Dach weil:
– Dachausrichtung schlecht (Krüppelwalmdach, nur die Schürze vorne zeigt nach Süden)
– Doppelhaushälfte mit Schattenwurf von der anderen Hälfte
– Schattenwurf vom Edelstahlschornstein
Ich hätte auch noch ein Carport, allerdings nur mit West-Ausrichtung. Da könnte man noch 2,5 kWp unterbringen, allerdings dann wahrscheinlich nur mit separatem Wechselrichter.
Tja… der Wärmepumpenmarkt muss auch von sich aus ein Stück weit gesunden und sich endlich mit neuem Wettbewerb bereichern. Wenn man die Situation in den globalen Vergleich rückt, sind Wärmepumpen nun mal noch viel zu teuer hierzulande. Und von da her sehe ich auch die Lösung… große (echte) Massenhersteller wie Panasonic wollen sich nun auch hierzulande mit Service etablieren. Das könnte der Schlüssel für die Auflösung des preisbestimmenden Kartells hierzulande sein… zusammen mit neuen Technologiesprüngen, zum Beispiel mit einfach zu installierenden Monoblock-Pumpen oder mit universell planbarer moderner Inverter-Technologie mit großen Leistungsbandbreiten und nicht zuletzt mit neuen sehr günstigen digitalen Methoden in der Analyse und Vorplanung von Altbauten.
Und woher den nötigen Strom nehmen? Bzw. Bezahlbaren Strom?
In welchem Forum sind Sie denn unterwegs?
Raten Sie doch mal.
Ne gute Abluft überm Klo und im Keller ne kleine Gasturbine, easy peasy!
Gerade für EFH mit effizienter Dämmung ist der Umstieg von Gasbrennwert auf Wärmepumpen finanziell leider völlig uninteressant. Der aktuell extrem hohen Investition für eine WP steht nur eine minimale Einsparung gegenüber. Z.B. bei 6000 kWh Verbrauch (EFH Bj 2010, 150qm2 Wohnfläche) bei JAZ 3 nur 25€ p.a., bei JAZ 4 nur 175 €. D.h. in 20 Jahren spart man mit JAZ 4 keine 4000€.
Für das Geld gibt’s nicht annähernd einen WP Ersatz. Also wartet man völlig nachvollziehbar bis die Gastherme wirklich nicht mehr reparieren ist.
Wenn man 2010 ein Haus gebaut hat gibt es doch auch keinen Grund bereits jetzt auf Wärmepumpe umzusteigen. Und wenn dann später eine Erneuerung notwendig sein wird, werden Wärmepumpen entsprechend günstiger in der Installation sein. Gas wird dann durch steigende CO2 Bepreisung auch nicht mehr konkurrenzfähig sein. Eine Heizung kauft man doch grundsätzlich für 20 Jahre. Und da die Emissionen bei 6000kWh/Jahr nicht so hoch sind, trägt so ein Haus auch nicht den Löwenanteil zum Klimawandel bei.
Passt doch. Das wichtigste ist eh die Dämmung.
Ich vermute, sie wollen das absichtlich missverstehen und in dieser Echokammer wiederholen. Der Punkt geht an Sie. Sie haben sich nur im Forum verlaufen. Hier sind Fachleute unterwegs und nicht so sehr Verbraucher, die man beeinflussen müsste.
Bei einem gut gedämmten Haus kämen auch Luft-Luft-WP in Frage („Klima-Split-Geräte“). Auch wenn die JAZ niedriger sind: das wäre die günstigste WP in diesem Fall.
und gleichzeitig auch ne Klimaanlage im Sommer!