Nach den Zahlen, die der Stromnetzbetreiber Enedis auf seiner Open-Data-Website veröffentlicht hat, sind im letzten Quartal 2023 in Frankreich 921 Megawatt an neuen Photovoltaik-Anlagen an sein Netz angeschlossen worden. Damit steigt die Gesamtleistung der im Jahr 2023 angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen auf 3135 Megawatt, was einem Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht, das mit 2,6 Gigawatt Zubau eher enttäuschend war. 2023 übertrifft zudem bei weitem das bisherige Rekordjahr 2021, in dem 2,8 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu ans Netz gingen.
Nach den Angaben sind mehr als 200.000 Photovoltaik-Anlagen neu ans Netz angeschlossen worden, was einer Verdopplung im Vergleich zu 2022 entspricht. Besonders hervorzuheben sind die Photovoltaik-Anlagen für den Eigenverbrauch mit und ohne Einspeisung, die insgesamt 1122 Megawatt des Zubaus ausmachen, also mehr als ein Drittel. In nur einem Jahr hat sich der Bestand an Photovoltaik-Anlagen für den Eigenverbrauch in Frankreich damit fast verdoppelt und deren Leistung liegt nun bei 2256 Megawatt. Die meisten Anlagen wurden im Departement Haute-Garonne installiert, gefolgt von den Departements Isère und Gironde.
In diesem Bereich verzeichnete der gemeinschaftliche Eigenverbrauch mit 259 aktiven Projekten, 3.839 Teilnehmern und insgesamt 17.991 installierten Kilowatt ebenfalls ein gutes Ergebnis. Im Durchschnitt waren es zwei Erzeuger und 13 Verbraucher pro Vorhaben. „Diese Zahlen zeugen auch von der breiteren Mobilisierung der französischen Gesellschaft: Privatpersonen beginnen mit dem Eigenverbrauch, aber auch Geschäfte oder die Industrie (wie das Wachstum der Installationen größer 100 Kilowatt zeigt)“, berichtet der Verband Enerplan.
Für 2024 ist ein Zubauziel von weit mehr als vier Gigawatt in Frankreich im Gesetz zur Beschleunigung der erneuerbaren Energien vorgesehen.
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Mich wundert bei den Franzosen und ihrem ja schon ziemlich CO2-armen Stromnetz warum diese nicht mehr Batteriespeicher aufbauen anstatt PV/Wind.
Frankreich hat ~70% Atom, ~20% EE (10% Wasser, 10% Rest) und 5-10% Gas.
Die Gaskraftwerke braucht man nicht weil der Atomstrom nicht genügend liefert, sondern weil Atomkraftwerke (und PV/Wind natüelich auch) nicht auf „schnelle“ Lastwechsel reagieren können.
Wenn man da jetzt ordentlich PV drauf schmeißt ändert sich daran nicht viel, sondeen konkurriert man eigentlich hauptsächlich mit dem Atomstrom.
Batteriespeicher können allerdings Gaskraftwerke super ersetzen, und Atom/EE liefert genügend um die zu füllen. Hätte Frankreich „nur“ 50 GWh Batteriespeicher könnten sie damit bereits 2/3 ihres Gasverbrauchs zur Stromerzeugung ersetzen (Annahme 1 Ladezyklus pro Tag der den Gasverbrauch ersetzt).
Für den kompletten Gasverbrauch wird es dann eher so 200-250 GWh (weil im Winter wird mehr Gas am Tag verbraucht als im Sommer), von daher wären die ersten 50 GWh die die sich am meisten rentieren und vor allem sich auch jetzt schon rentieren.
Selbst Deutschland plant bis 2030 100 GWh Batteriespeicher zu bauen (auch wenn sich in DE Speicher bisher weniger rentieren weil man dort Kohle mit PV/Wind ersetzen kann), also wären 50 GWh in ~5 Jahren oder so definitiv gut machbar.
In DE sind es auch schon knapp 12 GWh Batteriespeicher. 5 GWh davon allein in 2023.
Die Franzosen müssen in den nächsten 10-20 Jahren ihren alternden AKW-Park ersetzen. Und da AKW ja offensichtlich keine Option sind, wie Flamanville zeigt, man muss also Batteriespeicher nicht anstatt, sondern parallel zu Wind- und Solarenergie ausbauen.