Der französische Erneuerbaren-Konzern Neoen hat bestätigt, dass das Photovoltaik-Speicher-Kraftwerk DeGrussa im Herzen der westaustralischen Goldfields-Region nach sieben Jahren Betrieb abgebaut wird.
Das DeGrussa-Kraftwerk, bestehend aus einer 10,6-Megawatt-Photovoltaik-Anlage und einem 6-Megawatt-Lithium-Ionen-Batteriespeicher in Verbindung mit einem dieselbetriebenen Generator, wurde im Juni 2016 an der DeGrussa-Kupfermine des westaustralischen Bergbauunternehmens Sandfire Resources in Betrieb genommen. Der Standort liegt 900 Kilometer nordöstlich von Perth.
Das Photovoltaik-Hybrid-Energiesystem deckte seither fast 20 Prozent des jährlichen Strombedarfs des Bergbaubetriebs. Damit senkte die Anlage dessen CO2-Emissionen um rund 12.000 Tonnen pro Jahr.
Sandfire erwarb den Strom im Rahmen eines Vertrags mit ursprünglich fünfeinhalb Jahren Laufzeit, der jedoch verlängert wurde, als der Bergbaubetrieb sein vorgesehenes Schließungsdatum 2021 überschritt. Das Bergwerk hat nun jedoch seinen Betrieb eingestellt, was das Ende des Photovoltaik-Speicher-Kraftwerks bedeutet.
Finanzielle Ziele wurden übertroffen
In einem pv magazine vorliegenden Statement erklärte Neoen, dass es plant, die Module sowie die anderen Komponenten zu entfernen und den Standort zu sanieren.
Tim Buckley, Direktor von Climate Energy Finance, sagte, dass der Abbau keine Überraschung sei, da das Ende der Lebensdauer der Mine „absolut bekannt“ war, als das Solar-Hybridsystem in Betrieb genommen wurde. Das DeGrussa-Projekt sei trotz seiner kurzen Lebensdauer ein „großartiger Erfolg“ gewesen.
Buckley erklärte, das Projekt, das von der Australischen Agentur für Erneuerbare Energien (ARENA) mit 20,9 Millionen australischen Dollar (12,6 Millionen Euro) und von der Clean Energy Finance Corp. (CEFC) mit 15 Millionen australischen Dollar (9,1 Millionen Euro) fremdfinanziert wurde, sei Teil des „schrittweisen Wandels, der die Photovoltaik von einer potenziellen Technologie zu einem integralen Bestandteil der Transformation und Dekarbonisierung des australischen Stromsystems gemacht hat“.
„In Anbetracht der Tatsache, dass Australien sowohl bei Solar- als auch bei Batteriespeichersystemen inzwischen weltweit führend ist, war dies ein großartiger Erfolg, der die finanziellen Ziele und die geplante Projektlaufzeit übertraf und den Lerneffekt dieser weltweit führenden Pilotanlage verdeutlichte“, erklärt Buckley. „Die Kapazität, der Umfang, die technologischen Verbesserungen, die Software-Integration, all die Erfahrungen, die gemacht wurden – DeGrussa war ein wichtiger Bestandteil des frühen Learning by Doing.“
Neoen prüft Wiederverwertung der Module
Buckley zufolge habe das Projekt wichtige Erkenntnisse darüber geliefert, wie der netzunabhängige Energiebedarf gedeckt werden kann. „Unsere größten Unternehmen sind BHP und Rio. Sie haben riesige Bilanzen, ein riesiges Potenzial und einen riesigen Energiebedarf – und sie fangen an, aus den Erfahrungen zu lernen, die ARENA in den letzten zehn Jahren gemacht hat. DeGrussa war da ein klassisches Beispiel“, sagt er.
Selbst während des Rückbaus könnte das DeGrussa-Projekt Lektionen liefern, da Neoen Möglichkeiten zur Wiederverwendung der 34.080 Module sowie von weiteren Komponenten, die auf dem 20 Hektar großen Gelände installiert sind, prüft.
„Wir bevorzugen die Wiederverwendung der Solarmodule, da sie noch in gutem Zustand sind“, erklärt das Unternehmen und fügt hinzu, dass es „derzeit nach Möglichkeiten sucht, ein zweites Leben für die Solarmodule und die anderen Hauptkomponenten wie Wechselrichter, Transformatoren und das Batteriepaket zu finden“.
Aus für zwei australische Windparks
Mit dem Ende von DeGrussa kommt die Meldung, dass der staatliche westaustralische Energieversorger Synergy mit der Stilllegung der Windparks Ten Mile Lagoon und Nine Mile Beach in der Nähe von Esperance im Südwesten des Bundesstaates begonnen hat. Die beiden Windparks wurden vor mehr als 20 Jahren errichtet und haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.
Während der Stilllegung werden zwei der Windturbinen dem öffentlichen Träger für berufliche Bildung North Metropolitan TAFE für die Ausbildung im Bereich erneuerbare Energien gespendet. Sechs Windturbinen werden an neuen Windparkstandorten in der Region Perth wieder eingesetzt.
Das Projekt wird voraussichtlich bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
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Wenn sich in Australiien Solaranlagen nicht rentieren soll mir mal einer erklären warum ich als Privatmann mir welche auf mein Hausdach in Deurtschland mit seinen paar Sonnentagen machen soll
Georg Stüber in dem Artikel steht dass sich die Anlage bereits nach 5,5 Jahren rentiert und sie kann noch weiter verwertet werden.
So ein Quatsch. Ich habe eine, läuft super.
genau weil sich in Australien PV nicht lohnt wird dort bereits knapp 20% des Strombedarfs damit gedeckt…
Ham sie den Artikel überhaupt gelesen? Es war ein geplantes Ende, der Solarpark war vom vornherein nur für eine relativ kurze Dauer geplant. Der wurde NICHT abgebaut weil er sich nicht rentiert hatte, sondern weil der Abnehmer nicht mehr existiert.
Und Australien ist so groß das man den dann nicht einfach ans Stromnetz hängt und gut ist, sondern solche Minen sind so entlegen dass man dort normalerweise nur mit Generatoren arbeitet.
Einfach mal den Artikel richtig zuende lesen und die Frage dann selber beantworten:
Die Anlage war für nur 5,5 Jahre ausgelegt und der Abnehmer des Stroms ist nicht mehr da.
Mitten in der westaustralischen Wüste wird man so schnell keinen neuen Abnehmer finden.
Davon, dass sich die Anlage nicht rentiert hat steht nirgends etwas.
Wie also kommen Sie zu dem Schluss, dass sich die Anlage nicht rentiert hat?
In dem Artikel ist über 2 Australische Windparks zu lesen:
„Die beiden Windparks wurden vor mehr als 20 Jahren errichtet und haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht…………..Sechs Windturbinen werden an neuen Windparkstandorten in der Region Perth wieder eingesetzt.“
Wenn die Windturbinen „das Ende ihrer Lebensdauer erreicht“ haben, wie können sie dann an neuen Standorten wieder eingesetzt werden?
1. Artikel lesen und verstehen.? Die Anlage stillgelegt, da der Abnehmer entfällt. Tagebau schließt.
2. Viel interessanter, dass Module nach 20 Jahren Betrieb ihre Lebenszeit erreicht haben.
Das ist für Privatnutzung der Punkt?
Die schwarze Null und ein Plus ist der Knackpunkt.
ja, der Titel klingt schon negativ – war es aber nicht.
1.) es war ein Erfolg sagt da jemand !! Ich würde gerne Daten haben.
2.) es war gefördert
3.) nur 20% des Stromverbrauches gedeckt ????
4. „Wir bevorzugen die Wiederverwendung der Solarmodule, da sie noch in gutem Zustand sind“, Aha – und was ist mit der Software. Irgendwie dünn – der Artikel
Naja es ging ja nich darum die Mine komplett mit EE zu betreiben sondern zu sehen ob eine Solarintegration funktioniert.
20% EE-Anteil kann man relativ risikoarm hinzufügen, klappt es nicht muss man „nur nen Generator mehr“ hinstellen, klappt es kann man damit einiges an Betriebskosten einsparen.
Aus den Erfahrungen kann man dann schauen ob 100% EE funktioniert/Sinn macht, oder ob 50% EE der Sweetspot ist o.ä.
Das man aber jetzt keinen Plan hat was man mit den alten Modulen macht wundert mich tatsächlich. Ich hätte erwartet das man durch das geplante Ende schon den nächsten Abnehmer bereit hat, oder einen Deal das man es an einem anderen Standort als normales Solarkraftwerk weiterbetreibt.
War denn die Anlage trotz der von mir vermuteten vielen Sonnenstunden auch noch deutlich subventioniert?
Hier waren es die Generatoren, die mal schnell runter und raufgefahren werden können. Dir Batterien stürzten das ganze System.
In D. müssen Kraftwerke hoch und runtergefahren werden, oder man nimmt Windkraftanlagen aus dem Netz.
Verlässlichkeit pauschal gesehen, sieht anders aus.
Das ist doch beruhigend, dass es noch Menschen gibt die denken können, das Märchen von den permanent arbeitenden PV-Anlagen nicht glauben, und sich das auch zu sagen trauen. Da sage noch einer, hier dürfe man bestimmte Dinge nicht mehr sagen. Nein, was wahr ist darf man auch sagen. Komisch, dass etwas so offensichtliches kein anderer merkt, und es solcher Augenöffner wie H.D. bedarf.
Headline wieder mal auf Bild- Niveau!
Wirklich schade, mit ist völlig fremd, was mit so negativen Überschriften erreicht werden soll? Hier ein alternativer Vorschlag
– „Betreiber ziehen positives Fazit nach Stilllegung eines Photovoltaik-Speicher-Kraftwerk“
und wem das zu positiv sein sollte…
– „Wichtige Erkenntnisse zum netzunabhängigen Energiebedarf mit Solar-Hybridsystem-Kraftwerk“
würde auch reichen… oder eben
– „Wirtschaftlichkeit von Solar-Hybridsystem-Kraftwerk schon nach sieben Jahren Betriebszeit bestätigt“
Sonnige Grüße
Mit Subventionen und viel Sonne den Preis eines Dieselgenerators zu unterschreiten ist nun wirklich kein echter Erfolg, warum fehlen sämtliche Zahlen?
20Cent pro kWh aus dem Speicher?
SOH der LiFePo4 nach 7 Jahren? KWh pro kWp?
Ein beschämender Artikel auf Habecks Niveau!
@ Herbert Dirksen, Worte verstehen ist bei einigen Menschen nicht drin!
Ich lese etwas von…. fremdfinanziert..
In meinem Verständnis bedeutet das Kredite, die zurück gezahlt werden.
Von…..Subventionen….. lese ich in dem ganzen Artikel, mit einer reißerischen Überschrift, nichts.
Die Anlage, die nach Ablauf der ersten vereinbarten Zeit von 5 Jahren doch noch 2 Jahre länger laufen konnte, hat bestimmt Überschuss in die Kassen gespült und die fremdfinanzierten Gelder konnten dann leicht zurück gezahlt werden.
Warum sollte man die Anlage stehen u verkommen lassen, wenn die PV Module und anderes Equipment noch weiterhin an andere Stelle nutzbar sind?
Wie im Artikel bemerkt, ein Erfolg mit Lerneffekt.