Enpal, 1Komma5°, Energiekonzepte Deutschland und Zolar gegen Resilienzbonus für Endkunden

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Mit dem angekündigten Aus der Modulfertigung von Meyer Burger in Deutschland hat die Diskussion um die Förderung von Photovoltaik „made in Europe“ noch einmal an Brisanz gewonnen. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert schon länger, in Europa gefertigte Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von bis zu einem Megawatt unter anderem mit Resilienzboni zu fördern. Danach soll es für solche Anlagen einen Aufschlag bei der EEG-Vergütung geben; umgesetzt über das Solarpaket 1, das Ende Februar im Bundestag verabschiedet werden soll.

„Die Höhe der Boni sollte davon abhängig gemacht werden, wie viele Schlüsselkomponenten des installierten Photovoltaik-Systems aus europäischer Fertigung stammen“, erklärte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, letzten November im Interview mit pv magazine.

Kosten der Endkunden-Förderung seien nicht eingrenzbar

Nun sprechen sich mit Enpal, 1Komma5°, Energiekonzepte Deutschland und Zolar vier Solarunternehmen in einer gemeinsamen Erklärung gegen dieses Instrument aus. Sie befürchten, dass das ohnehin zuletzt unter Druck geratene Kleinanlagensegment durch Resilienz-Boni weiter gefährdet würde. Stattdessen werben die Unternehmen für wettbewerbliche Instrumente wie etwa Resilienzausschreibungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Solarindustrie nachhaltig zu stärken.

Die vier Unternehmen sind überzeugt, dass ein Resilienz-Bonus für Endkunden in Form einer plumpen Erhöhung der Einspeisevergütung gravierende negative Folgen hätte. So seien zum einen die Kosten einer solchen Förderung nicht eingrenzbar, da der Umfang, in dem der Bonus beansprucht werden würde, nicht abschätzbar ist.

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Ankündigungen von Förderungen auf Endkundenebene bergen ihrer Meinung nach zudem die Gefahr, dass Kunden ihre Investition zurückhalten und auf die Konkretisierung der Anforderungen sowie das Greifen der Förderung warten, heißt es weiter in ihrer Erklärung. Als Konsequenz würde die vorhandene und nachhaltige Nachfrage zunächst komplett einbrechen. Gleichzeitig könnte das äußerst limitierte Angebot heimischer Photovoltaikmodule in zu kurzer Zeit auf Nachfrage treffen, die nicht bedienbar sei und damit die Verbraucher frustriere.

Förderungen für die vorgelagerte Wertschöpfungskette

Vorgelagerte Wertschöpfungsschritte wie Wafer-, Ingots- und Zellproduktion müssen in Europa erst wettbewerbsfähig und skalierbar aufgebaut sein, sind die Unternehmen überzeugt. Andernfalls drohe durch den Resilienz-Bonus für Endkunden eine massive Überlastung der europäischen Photovoltaik-Produktion.

Eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Fertigung von Solarmodulen ist ohne eine funktionierende vorgelagerte Wertschöpfungskette in Europa unmöglich, heißt es weiter in der Erklärung. Daher sollten Förderungen zunächst hier ansetzen, um eine Zellproduktion mit entsprechenden Materialien wie Polysilizium oder Wafern in der Breite zu ermöglichen.

Limit für Resilienzausschreibungen gibt Kostenkontrolle

Statt Resilienzboni für Endkunden empfehlen Enpal, 1Komma5°, Energiekonzepte Deutschland und Zolar, Resilienz-Ausschreibungen einzuführen. Sie böten einen einfachen Hebel, um gezielt größere Dachanlagen zu fördern.

Schon heute gestatte das EEG, Dach-Ausschreibungen und Eigenverbrauch zu kombinieren. Dieses erprobte System ließe sich problemlos auf ein Resilienzsegment erweitern. Entscheidend für den Erfolg sei, dass die Administration schlank gehalten und umfassend digitalisiert wird.

Mit einem konkreten Ausschreibungslimit sind von vornherein die maximalen Kosten klar, so die Unternehmen. Zudem ließen sich Angebot und Nachfrage durch politische Steuerung besser in Einklang bringen. Auch seien Ausschreibungen EU-beilhilferechtlich erprobt.

Enpal, 1Komma5°, Energiekonzepte Deutschland und Zolar installieren Photovoltaik-Anlagen bei privaten Kunden. Mit zusammen 8.000 Beschäftigten erwirtschafteten sie 2023 einen aggregierten Umsatz vom mehr als zwei Milliarden Euro.

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