Österreich will Rechtslage für Photovoltaik-Nutzung verbessern

Standard Photovoltaik-Fassadenlösung

Teilen

In Österreich hat die Debatte um ein neues Elektrizitätswirtschaftsgesetz begonnen. Das ElWG soll klare Regeln rund um den Ausbau der Stromnetze und den Anschluss von Photovoltaik-Kraftwerken bringen. Zum einen plant das Klimaschutzministerium, künftig auch die regionalen Verteilnetzbetreiber zur Vorlage von zehnjährigen Ausbauplänen zu verpflichten. Zum anderen soll es mehr Transparenz über verfügbare Netzanschlusskapazitäten geben. „Der Strom, der in den grünen Kraftwerken in unserem gesamten Land produziert wird, soll auch dort ankommen, wo er gebraucht wird. Und alle die mit ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage einen Beitrag zur Energiewende leisten wollen, werden damit unterstützt“, so das Ministerium. Auch die Möglichkeiten für die Eigenversorgung mit grünem Strom sollen weiter ausgebaut und besser abgesichert, die Rechte der Endkunden gestärkt werden. Beispielsweise soll die Teilnahme an einer Energiegemeinschaft durch den Lieferanten künftig nicht mehr unterbunden werden können.

Das ElWG ist momentan sechs Wochen lang in Begutachtung – in dieser Zeit kann die Öffentlichkeit Stellungnahmen zum Entwurf abgeben. Der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) hat bereits Optimierungsbedarf angemeldet. Zwar sei der vorliegende ElWG-Entwurf eine wichtige Basis für die Photovoltaik-Branche und den weiteren Photovoltaik-Ausbau, denn er berücksichtige viele wichtige, vom Verband seit langem geforderte Anliegen. Trotzdem bestehe noch Raum zur Optimierung, um eine langfristige Grundlage für die Stromnetzwende und damit den kräftigen Ausbau der Photovoltaik im kommenden Jahrzehnt zu schaffen. Das betreffe insbesondere den gesetzlichen Rahmen rund um den flexiblen Netzzugang. Wichtig sei zudem, dass der vorliegende, gelungene Entwurf nicht im Zuge der umfassenden Begutachtung verwässert werde und vor dem Sommer 2024 in Kraft trete. Nur dann seien 2024 größere Photovoltaik-Projekte und ein zügiger Ausbau der Photovoltaik in Österreich möglich.

Photovoltaik-Zubau 2023 über zwei Gigawatt

Insgesamt kommt im Stromsektor die Energiewende in Österreich gut voran: 2023 lag der Erneuerbaren-Anteil an der inländischen Erzeugung bei 87 Prozent, nach 78 Prozent in 2022. Photovoltaik-Anlagen lieferten 2023 insgesamt 2,35 Terawattstunden Strom, nach 0,98 Terawattstunden im Jahr davor. Damit trugen sie 4,4 Prozent zur österreichischen Stromerzeugung bei.

2024 wird von der Photovoltaik ein deutlich höherer Beitrag erwartet, denn Österreich verzeichnete 2023 einen Rekordzubau. Dem österreichischen Photovoltaik-Analysten Hubert Fechner zufolge wurden 2023 in Österreich mehr als zwei Gigawatt Solaranlagen installiert. Über offizielle Daten verfügt Fechner zwar nicht, wie er gegenüber pv magazine erläuterte, aber Rückmeldungen von Netzbetreibern würden nahelegen, dass die Schwelle überschritten wurde. „Ob wir am Ende bei 2,2 oder 2,5 Gigawatt landen werden, weiß zu diesem Zeitpunkt niemand“, so Fechner. „Aber wir haben die Zwei-Gigawatt-Schwelle überschritten.“

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Batteriespeicherkraftwerk, Windkraft
Sechs Vorhersagen für die Batterieindustrie 2025
20 Dezember 2024 Trotz volatiler Märkte steigt der Ausbau von Energiespeichersystemen, auch durch mehr Planungssicherheit dank Garantien.