Seit Anfang 2023 bietet der TÜV Süd einen Photovoltaik-Dachcheck an, mit dem Eigentümer abklären lassen können, ob ihre Immobilie baulich für die Installation einer Anlage geeignet ist. Das Unternehmen hat nun die 2023 begutachteten Dächer ausgewertet. Demnach war nur ein Viertel der Dächer ohne Einschränkungen für Photovoltaik-Anlagen geeignet. Bei acht Prozent der Dächer war das Anbringen von Solarmodulen aus statischen Gründen nicht möglich.
Die vom TÜV Süd untersuchte Stichprobe ist mit „über 50 Dächern“ zwar relativ klein, dem Unternehmen zufolge aber vielfältig: Zu den begutachteten Dächern gehörten ziegelgedeckte Schrägdächer von Einfamilienhäusern ebenso wie komplexe Dachanlagen von Industriegebäuden sowie Wohnanlagen mit verschiedenen Arten der Dachabdichtung.
„Bei acht Prozent der untersuchten Dächer wäre vor der Installation einer Photovoltaik-Anlage eine neue Eindeckung erforderlich gewesen, bei über einem Viertel der Dächer wäre während der rund 20-jährigen Amortisationszeit der Anlage mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Schaden an der Abdichtung entstanden. Die dann erforderlichen Reparaturen würden eine Amortisation der Solaranlage praktisch unmöglich machen“, so das Unternehmen. Die Auswertung mache daher deutlich, dass die Dacheindeckung und die Dachabdichtung bei der Entscheidungsfindung unbedingt berücksichtigt werden müssten. Vor allem bei Flachdächern sei es wichtig, vor dem Bau einer Photovoltaik-Anlage die vorhandene Konstruktion inklusive der Dachabdichtung und Dämmung und die möglichen Auswirkungen der geplanten Nutzungsänderung genau zu untersuchen.
Im Rahmen des Photovoltaik-Dachchecks analysiert der TÜV SÜD vorab anhand mehrerer Kriterien, ob sich Dachflächen für die Montage von Solarmodulen eignen und überprüft nach der Montage die Einhaltung aller baulichen Anforderungen. Der Grundpreis für ein Dach mit maximal 200 Quadratmeter Fläche beträgt der Homepage zufolge 1500 Euro netto.
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Was für ein Blödsinn. Nach einer Analyse von sage und schreibe rund 50 Dächern, die auch noch alle möglichen Dach- und Gebäudearten umfassen,einen Durchschnitt zu bilden ist mehr als gewagt.
Nebenbei bemerkt schaut sich ein guter Solateur das Dach ebenfalls vor Montage an und gibt eine Einschätzung ab. Insofern sehe ich keinerlei Notwendigkeit 1500 € an den TÜV Süd zu zahlen…
Das grenzt schon an Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Ich hoffe eine Verbraucherzentrale o.ä. wirft mal einen kritischen Blick auf diese „Dienstleistung“, am besten verbunden mit einer anschließenden Abmahnung.
DarkestMage schrieb:
„Was für ein Blödsinn. Nach einer Analyse von sage und schreibe rund 50 Dächern, die auch noch alle möglichen Dach- und Gebäudearten umfassen,einen Durchschnitt zu bilden ist mehr als gewagt.“
Habe mir den Artikel gerade erst angeschaut, aber das war auch mein erster Gedanke. Hier werden Menschen mit weniger Einblick in Statistik geradezu willentlich in die Irre geführt. Wenn ich seltene Grenzfälle (eben jene „Vielfalt“) in eine kleine selektierte Menge einbringe, dann werden die Ergebnisse notwendigerweise über Gebühr verfälscht.
Guten Morgen,
ich wünsche mir bei diesen Themen eine positivere Schreibweise.
Warum ist immer alles in „Bild“-Manier verfasst? Diese Plattform möchte doch den Ausbau mit erneuerbaren Energien unterstützen oder? Bitte nicht falsch verstehen… es soll nichts schön geredet werden. Nur dieser Bericht ist mir für dieses wichtige Thema zu oberflächig. Wie hoch ist denn der Anteil von prv. Dächern, welche nicht geeignet seien? Nur weil man vor der Installation mehr Gedanken und ggf. etwas mehr Aufwand für die Installation hat, ist eine Anlage vielleicht doch sinnvoll… Und so unter uns… Sind denn nicht tendenziell komplizierte oder von vornherein nicht geeignete Immobilien Kunden für solche Anfragen? Allein diese Tatsache erhöht natürlich den Anteil an eher ungeeigneten Flächen…
Und eine Werbung für den TÜV ist dieser Bericht auch nicht gerade…
Mein Vorschlag: Headline – „TÜV-Süd bietet Photovoltaik-Dachchecks für komplizierte Dachflächen an“
Und was halten Sie von einem Text, der bei Unsicherheiten zur Eignung von Immobilien den TÜV zur Aufklärung empfiehlt. Denn dank dessen Expertise werden Risiken bei falscher Installation minimiert bzw. die technischen Möglichkeiten zur sinnvollen Nutzung von PV ausgeschöpft. …und dann etwas von dem oben aufgezeigten Details, wenn diese die Aussagen stützen…
Ist nur ein Wunsch bzw. eine Idee… aber die Welt ist schon schlecht genug und dieser oben verwendete Bericht ist alles andere als sinnvoll in einem Forum von PV-Enthusiasten … zumindest meiner persönlichen Meinung nach.
Hallo zusammen,
ich frage mich, ob die Einschätzung „statisch nicht geeignetes Dach“ auch die Möglichkeit einer PV-Anlage mit organischen Solarzellen mit einbezieht.
Sicher haben die organischen Module einige Nachteile, zum beispiel bei der Effizienz, aber durch das wesentlich geringere Gewicht wäre es doch zumindest bei einigen Objekten sinnvoll.
Früher gab es in Zeitungen und Zeitschriften mal eine klare Trennung zwischen dem redaktionellem Teil und der Anzeigenseite. Diese Zeit ist ganz offensichtlich vorbei.
Hallo Herr Diehl,
wie kommen Sie darauf?
Viele Grüße,
Sandra Enkhardt
Sandra Enkhardt fragte:
„wie kommen Sie darauf?“
Ich komme für diesen Artikel zu einem ähnlichen Schluss, da zwar die kommerziellen Dachchecks des TÜV Süd zum wiederholten Male im Artikel als auch zum wiederholten Male via Artikel angepriesen werden, aber ansonsten keine Links oder Ähnliches zu der merkwürdig anmutenden Statistik enthalten sind.
Für eine andere Lesart wäre wohl eine andere Referenzierung notwendig und auch der Inhalt sollte weniger spezifisch auf den Dachcheck zugeschnitten sein. Zudem ist der verlinkte Artikel vom 28. Februar 2023 ein gutes Indiz, dass dieser Artikel nicht mehr notwendigerweise als „News“ durchgeht.
Generell finde ich eine Möglichkeit der vorherigen Überprüfung nicht unsinnig, aber hier stimmt das Verhältnis für mich nicht. 1.500 EUR für einen Blick auf´s Dach und der Kunde soll am besten auch noch ein Gerüst aufstellen lassen, damit der Herr Prüfer auch bequem ran kann. Welcher Hauseigentümer macht denn sowas freiwillig, wo doch eh nur noch nach dem Preis geschaut wird. Wenn wir hier einen realistischen Preis hätten, wäre ich als Solatuer ja evtl. sogar bereit, die Prüfung zu veranlassen. Aber ich nehme doch keine 1.500 EUR in die Hand, damit mir irgendein Prüfer, dessen Qualifikation von mir gar nicht überprüft werden kann im Anschluss erzählt, dass ich das Dach nicht belegen kann.
Man darf den Solateuren durchaus unterstellen, dass sie ihrer Pflicht nachkommen. Wir nehmen auch bei jedem Dach einzelne Pfannen hoch, um zu schauen, wie stark die Sparren sind, in welchem Abstand sie sitzen und ob Fäulnis oder Zersetzung im Gebälk erkennbar sind. Und mehr macht auch ein TüV-Prüfer bei seiner „visuellen“ Prüfung nicht. Und am Ende empfehlen wir jedem Kunden, der über ein deutlich über 15 Jahre altes Dach verfügt, er möge sich vorher noch einmal Gedanken machen, ob er das Dach ggfs. noch neu eindecken oder die Abdichtung noch erneuern lassen möchte, bevor wir das Dach mit PV praktisch unzugängig machen und eine spätere Sanierung den Kostenrahmen sprengt.
Dem kann man nur beipflichten. Im übrigen ist bei einer Neueindeckung auch ein ein Warmdach sinnvoll ggf. zusätzlich zur Sparrendämmung.
Hallo zusammen,
Für statisch problematische Dächer gibt es neben Modulen mit organischen Solarzellen auch Lösungen, die mit ca. 4kg/m2 installiert auf c-Si-Modulen basieren. Diese habe vergleichbare Effizienz wie Glasmodule bei nur unwesentlich höheren Kosten. Außerdem sind sie auch für Balkonanwendungen geeignet.
Informationen gerne über mich.
Integrierte Module sind zwar in Deutschland weniger verbreitet, da Warmdächer diese Lösung weniger einfach umsetzbar machen, aber im „problematischen“ Gebäudebestand können diese ebenfalls eine Lösung darstellen.