Baukostenzuschüsse, Netzentgeltbefreiung, und die Förderung von heimischer Batterieproduktion – all das sind heiß diskutierte Punkte in der Speicherbranche, die in der Stromspeicherstrategie der Bundesregierung vorkommen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) legt noch vor Weihnachten eine entsprechende Strategie vor und lädt zu Konsultationen ein.
Kern der Stromspeicherstrategie ist eine Hemmnisanalyse, bei der die größten Hürden zum weiteren Hochlauf des Speicher-Ausbaus gelistet werden. Insgesamt 17 Hemmnisse werden in der Strategie benannt. Die Baustellen reichen von den oben genannten Baukostenzuschüssen und Netzentgeltbefreiung über die Beteiligung von Kommunen, die auf Ihrem Land Speicher errichten bis zur Beschleunigung von Netzanschlussverfahren. Die Bundesregierung arbeitet der Strategie zufolge an solchen Aspekten und verspricht Verbesserungen.
Ein Hemmnis ist zum Beispiel, dass ein Speicher, der EEG-förderfähigen Strom speichert, ausschließlich diese Sorte Strom speichern darf. Wird neben Grünstrom auch Graustrom eingespeichert, gilt automatisch der gesamten in den Speicher geladene Strom als Graustrom. Somit können Netzspeicher aus den Innovationsausschreibungen beispielsweise keinen Netzstrom laden – selbst dann nicht, wenn es wegen eines Überschusses an erneuerbaren Energie Sinn ergeben würde und der Strom ohnehin größtenteils grün sein dürfte. Für Betreiber solcher Anlagen war diese Hürde bisher ein Ärgernis. Das soll sich jetzt ändern.
„Wir freuen uns, dass diese Speicherstrategie die größten Hemmnisse der Speicherbranche zielgenau anspricht und Lösungen konkret in Aussicht stellt“, sagt Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundesverbands Energiespeicher Systeme (BVES). „Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk. Insbesondere möchten wir den fachlich fundierten und konstruktiven Prozess im Ministerium loben. Mit der Speicherstrategie lieg eine Agenda für mehr Flexibilität, Effizienz und Resilienz im Stromsystem auf dem Tisch. Das Geschenk gilt es jetzt rasch auszupacken und in die Umsetzung zu bringen.“
Auch die Netzentgeltbefreiung für Speicher, die bis August 2029 gilt, soll verstetigt werden. Im Vorfeld wurden Stimmen aus der Branche laut, die eine schnelle Anpassung der Netzentgeltbefreiungsregelung verlangten. Zunächst galt die Befreiung nur bis 2026. Für die Planung von Speicherprojekten sei dieser Zeitraum knapp bemessen gewesen. Der Bundestag verlängerte die Befreiung dann bis 2029. Mit einer Verstetigung der Regelung dürfte etwas mehr Planungssicherheit entstehen.
Neben zahlreichen weiteren Punkten heißt es in der Stromspeicherstrategie weiter, dass die Bundesregierung auch die Potenziale des bidirektionalen Ladens heben wolle. Das soll im Rahmen des „Masterplans Ladeinfrastruktur II“ geschehen.
Die Strategie in ihrer jetzigen Form enthält noch keine konkreten Ziele oder Gesetze. Stattdessen soll es am Dienstag in die Konsultationen gehen. Das Bundeswirtschaftsministerium wird dann in enger Absprache mit Stakeholdern und Verbänden aus der Speicherbranche die einzelnen Punkte besprechen und Inhalte dazu sammeln. Zudem könnten auch noch neue Punkte aufgegriffen werden, heißt es in dem Strategiepapier.
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Zitat aus dem Artikel.
Ein Hemmnis ist zum Beispiel, dass ein Speicher, der EEG-förderfähigen Strom speichert, ausschließlich diese Sorte Strom speichern darf. Wird neben Grünstrom auch Graustrom eingespeichert, gilt automatisch der gesamten in der Batterie geladene Strom als Graustrom. Zitat Ende.
Wieso ist das ein Hemmnis ??? Wir wollen doch EEG geförderten Strom speichern, und keinen Kohlestrom, der seit 2010 nicht mehr den Erneuerbaren angepasst werden muss, und seitdem die Netze verstopft.
Siehe hier.
https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/kohle-und-atomkraftwerke-verstopfen-stromnetze/
Zitat….Immer häufiger verstopfen Kohle- und Atomkraftwerke die Stromnetze, während Windräder abgeschaltet werden. Zitat Ende.
Wenn wir Kohlestrom speichern bekommen wir die Kohlekraftwerke nicht vom Markt, — zumindestens nicht ohne teure Abfindungund — und die letzte Generation nicht von der Straße. .Das Hindernis besteht darin, dass seit 2010 die Erneuerbaren nicht mehr vorrangig „Verbraucht“ werden müssen. Wenn das noch so wäre, würde sich das von selbst lösen.
Sorry, wenn ich mich da einmischen, aber da bin ich ganz anderer Meinung.
Das Gesetz ist nur geniale Lobbyarbeit.
Günstrom wird Grautrom, das lässt sich im aktuellen Konstrukt nicht verhindern (Ihre favorisierten Alternative ist mir bekannt). Die Speicher sollen keinen Graustom aufnehmen, damit sie 100% Grünstrom abgeben können. Die Begründung ist also absurd.
Wenn ich einen Speicher für meine EEG-Anlage aufbaue, um ein Netzproblem zu lösen oder eine bessere Vergütung zu bekommen, werde ich selbstverständlich zuerst meinen eigenen Strom speichern. Dies sind etwa 270 Tage im Jahr. Ich könnte aber im Winter zusätzlich günstigen Nachtstrom am Tag ausspeichern und mir dabei ein Taschengeld verdienen bzw. Den Speicher finanzieren.
Würden Speicher mutwillig zuviel erzeugten Kohlestrom aufnehmen und in Hochpreisphasen entladen, so wären damit die konventionellen doppelt bestraft und würden nur ihr eigenes Grab schaufeln, indem Sie durch ihren Mutwillen den Feind fördern und es unter Umständen am Ende im Sommer keinen Grund gäbe, Kolekraftwerke durchlaufen zu lassen.
Kraftwerksbetreiber sind Regelungsspezialisten und haben das Problem frühzeitig erkannt.
Man muss aber heute auch erkennen, dass die konventionellen Energieversorger zu Grünstromlieferanten mutieren und so sich das klassische Feindbild auflöst. Es gib Energieversorger, die darum bitten, ihre Kohlekraftwerke abschalten zu dürfen.
Gewinn durch Handel ist heute eher angesagt!
Warum sollte das zu einer vermehrten Speicherung von Kohlestrom führen? Der Kohlestrom wär ja immer noch zu teuer (CO2 Zertifikate, Brennstoff) und würde mit den zusätzlichen Verlusten beim Speichern noch teurer werden. Nur in Mangelsituationen würde das ökonomisch Sinn machen und dann wäre es auch von der Netzstabilität gewünscht. Die einzige Möglichkeit Kohlestrom zu verdrängen ist ausreichend alternativen zu schaffen. Daran mangelt es Momentan mit Ausnahme zur Mittagszeit im Sommer und an extrem Windreichen Tagen.
Alter Falter schreibt.
Grünstrom wird Grautrom, das lässt sich im aktuellen Konstrukt nicht verhindern (Ihre favorisierten Alternative ist mir bekannt). Die Speicher sollen keinen Graustom aufnehmen, damit sie 100% Grünstrom abgeben können. Die Begründung ist also absurd.
@ Alter Falter.
Nein… die Speicher sollen im Sinne der Energiewende „Nur“ Grünstrom aufnehmen, weil Kohlestrom verdrä#ngt werden soll. . Im „aktuellen“ Konstrukt ist das nicht möglich, da haben Sie Recht. Deshalb kritisiere ich das aktuelle Konstrukt ja auch hier gebetsmühlenartig. Möglich machen kann man das aber, wenn die Erneuerbaren wieder vorrangig verbraucht werden müssen, wie das bis 2010 Gesetz war. Dann geht der überflüssige Kohlestrom auf deren Kosten, und infolgedessen gehen Kohlekraftwerke unrentabel vom Netz, während in der geplanten Situation das nicht der Fall ist, weil man ja nicht ab regeln muss, und zudem noch Geschäfte machen kann.
Alter Falter schreibt.
Wenn ich einen Speicher für meine EEG-Anlage aufbaue, um ein Netzproblem zu lösen oder eine bessere Vergütung zu bekommen, werde ich selbstverständlich zuerst meinen eigenen Strom speichern. Dies sind etwa 270 Tage im Jahr. Ich könnte aber im Winter zusätzlich günstigen Nachtstrom am Tag ausspeichern und mir dabei ein Taschengeld verdienen bzw. Den Speicher finanzieren.
@ Alter Falter
Kohlekraftwerke im Sinne der Energiewende verdrängen, geht so aber nicht.
Sie wollen also Energiewende nach dem Motto „Wasch mich aber mach mir den Pelz nicht nass“
Da ist die zielführendere Lösung, wenn die Erneuerbaren wieder vorrangig gesetzt werden, und so wie bei ihrem Heimspeicher vorrangig verbraucht werden.
Alter Falter schreibt
Gewinn durch Handel ist heute eher angesagt!
@ Alter Falter
Gewinn durch Handel für wen ????
Seit 2010 funktioniert der Handel leider nur auf Kosten der Verbraucher.
Siehe hier.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rwe-gaskraftwerke-gewinn-mueller-investitionen-1.6303266
Weil die Erneuerbaren seit 2010 außerhalb der Bilanzkreise der Versorger am Spotmarkt separat vermarktet werden müssen, senken sie dort die Preise, womit die großen Player lukrativen Handel treiben, wie die Bilanzen zeigen. Die Verbraucher – neuerdings der Staat – bezahlen bei sinkenden Börsenpreisen paradoxerweise höhere EEG Umlage.
blablubb schreibt.
Warum sollte das zu einer vermehrten Speicherung von Kohlestrom führen? Der Kohlestrom wär ja immer noch zu teuer (CO2 Zertifikate, Brennstoff) und würde mit den zusätzlichen Verlusten beim Speichern noch teurer werden.
@ blablubb
Unter „normalen“ wirtschaftlichen Betrachtungen haben Sie Recht.
Die gelten aber bei der Energiewende leider nicht. Dazu müssen Sie sich mit dem „paradoxen“ Gesetz beschäftigen, das seit 2010 gilt.
Die von Ihnen genannten Kostenfaktoren spielen da eine untergeordnete Rolle. Marktwirtschaft, oder gar Kosten/Nutzen Prinzip, sind ist für die Energiewende Fremdwörter.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden Zitat Ende.
Jetzt wird die Handelsplattform für Kohlestrom noch um eine Stufe erweitert Die letzte Generation bringen wir so nicht von der Straße. Kohlekraftwerke, sparen seit 2010 nicht nur die Kosten für das Abregeln, sondern wenn sie am Netz bleiben und die Börsenpreise wegen Überschuss negativ werden, zahlt der Verbraucher – neuerdings der Staat – auch noch höhere EEG Umlage, die ja auch jemand bekommen muss. . Ganz zu schweigen davon, dass sie auch noch die Netze unnötig belasten. Warum sollen die den da noch runterfahren, wo sie jetzt auch noch Speicher benutzen dürfen.. ??? Da würde ich als Verantwortlicher auch lieber warten, bis mir der Staat eine Abfindung anbietet, damit ich ein Kraftwerk vom Netz nehme..
Klasse Arbeit die hier geleistet wird. Bemerkenswert ist auch die Arbeisweise, wie hier mit vielen Gruppen zusammengearbeitet wird.
Lobby ist kein Problem, solange die Gegenlobby am Tisch sitzt.
Leider stelle ich immer wieder fest, dass der Bürger von der Arbeit, die hier bewältigt wird zu wenig mitbekommt und Entscheidungen kaum nachvollziehen kann, weil er die Hintergründe dazu nicht kennt.
Der eSpeicher ist kein Erzeugung und kein Verbraucher.
Somit ist der Speicher ist ein „Neutrum“, er lädt sich und entlädt sich und er hat Verluste (grob: Umwandlungsverluste und Betriebsverluste => Betriebskosten).
Und damit („Neutrum“) ist auch Diskussion Erzeugung und Netzbetrieb hinfällig (1*).
Die ganz grundsätzliche Problematik ist doch, das es immer noch keine allgemeinverbindliche Definition eines Speicher gibt. Wohlwissentlich verhindert, es wäre sonst zu einfach.
Warum es nicht analog zur MwSt machen. Beim Einlagern (Laden) bezahlen und beim Entladen rückvergüten.
Dann gehen alle SAU (Steuern, Abgaben und Umlagen) weiter an die Letztverbraucher und der Speicherbetrieber ist freigestellt – mit Ausnahme für die Betriebskosten. Und er hat ebenfalls ein Interesse die Betriebkosten zu reduzieren.
Ist dies zu einfach ?
*1) Überspitzt formuliert ist auch ein Kabel ein Speicher (Verzögerer): Ich erhalte am Ausgang nicht, was ich vorne reingebe: Kapa- und Widerstandsverluste halt, analog zum eSpeicher!!
Alter Falter schreibt. Am 19. Dezember um 9:02 Uhr
Würden Speicher mutwillig zuviel erzeugten Kohlestrom aufnehmen und in Hochpreisphasen entladen, so wären damit die konventionellen doppelt bestraft und würden nur ihr eigenes Grab schaufeln, indem Sie durch ihren Mutwillen den Feind fördern und es unter Umständen am Ende im Sommer keinen Grund gäbe, Kolekraftwerke durchlaufen zu lassen.
@ Alter Falter
Es geht nicht um „Mutwillig, sondern um raffinierte „Bequemlichkeit“. Um Bequemlichkeit die zu Lasten der Erneuerbaren geht, wobei man noch Geld verdienen kann. Während man bis 2010 selbst seinen überschüssigen Kohlestrom mit negativen Preisen los werden musste, wenn nicht ab geregelt wurde, verschiebt man das seit 2010 einfach auf die Erneuerbaren. Denn diese wurden 2010 aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen, und quasi zum Verkauf als Überschuss an die Börse verbannt. Überschuss der „physikalisch“ nur Kohlestrom sein kann. Und damit das auch funktioniert, darf der Ökostrom seit 2010 nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden.
Das „IWR“ hat das damals wie folgt kommentiert
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise. Zitat Ende.
Die „Altgedienten“ können seit 2010 wieder „Graustrom“ liefern als ob es die Energiewende gar nicht gäbe. Und nun sogar noch speichern, und viele meinen die Energiewende hätte einen großen Schritt nach vorn getan.
Ihr seht liebe Mitdiskutanten, man muss sich schon etwas länger und tiefer mit dieser Dunkelkammer, die sich Strommarktdesign nennt, beschäftigen, um die lobyistischen Tricks zu erkennen.
Das soll kein Vorwurf sein, denn nicht alle sind Rentner mit viel Zeit, und schon solange dabei wie ich.
Und damit ich nicht falsch verstanden werde. Ich habe nichts gegen Speicher, die werden wir früher oder später brauchen. Aber bitte erst die Erneuerbaren wieder „zwingend“ vorrangig verbrauchen.
Was es dann zu speichern gibt, ist im Sinne der Energiewende.
Denn für was bezahlen wir denn die unzählgen ruhenden Kohlekraftwerke als „Kalte Reserve“ wenn wir jetzt auch noch Kohlestrom speichern wollen.
Hallo Zusammen,
ich wiederhole mich gerne und fordere die Rückkehr zu einem einfacheren Energieversorgungssystem. Damit meine ich die Vergesellschaftung aller Netzbetreiber (Übertragungsnetze, Verteilnetze, Ortsnetze) für alle Energieformen (Strom, Gas, Wärme, Kälte) in eine einzige Netzbetriebsgesellschaft. Diese ist dann zuständig für das Speichern von Energie, so dass zu jeder Zeit die gewünschte Energie beim Verbraucher ankommt. Das bedeutet, dass Netzspeicher (auf allen Netzebenen vom Übertragunsnetz bis runter ins Ortsnetz) in die Regie dieser Netzgesellschaft gehören und diese auch für den klugen Übergang zwischen den Speichern für Strom, Gas, Wärme Kälte verantwortlich ist, um die Abwärmenutzung (Stichwort: Kommunale Wärmeplanung) all dieser Prozesse sinnvoll zu gestalten. Es sollten ausreichend Speicher installiert werden, dass es möglich ist, soviel Sonne und Wind ans Netz zu nehmen, dass keine Energieimporte und keine Reservekraftwerke notwendig sind, um Deutschland fossil-frei mit Energie zu versorgen. Das dürften dann erheblich höhere Ausbauziele sein, welche das BMWK aktuell für sinnvoll hält. Ob das aber am Ende – incl. Abwärmenutzung für die Kommunale Wärmeplanung) – nicht effizienter und preiswerter ist, als Reservekraftwerke vorzuhalten, 50 % des Energiebedarfes zu importeren, keine Abwärme für die kommunale Wärmeplanung als Abfallprodukt zu haben und jedes Haus zu dämmen, wage ich ernsthaft zu behaupten.
Das würde ich hier gerne diskutiert wissen. Vielen Dank.
PS: Ich würde die Vergesellschaftung der Energieversorgung noch weiter treiben und so wie früher in jeder Region genau einen Grundversorger (Stadtwerk, Kommunalwerk) haben. Dazu bitte bundesweit einheitliche Tarife für die jeweiligen Verbrauchergruppen und gut ist. Wie man an in der Energiewelt so tun kann, also ob sich Energie verlustfrei quer durch das Land transportieren läßt, erschließt sich mit bis heute noch nicht. Deutschland und die ganze Welt sind keine Kupferplatten. Das kann ein freier Markt nicht regeln.
Wo ich das Dokument als PDF?
Hallo Herr Zufall,
das Dokument liegt der Redaktion vor, ist aber nicht öffentlich zugänglich.
Mit besten Grüßen
Marian Willuhn
Na – ich sehe das Dokument aber sehr öffentlich zugänglich – und zwar hier: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/Energiespeicher/stromspeicher-strategie.html
Warum sollte das auch geheim sein, wenn es zur Konsultation an diverse Verbände geht?
Danke Ralf für den Link!
gern geschehen Rainer 🙂
Ralf Schnitzler schreibt. am 19. Dezember um 16:37 Uhr
Hallo Zusammen,
ich wiederhole mich gerne und fordere die Rückkehr zu einem einfacheren Energieversorgungssystem. Damit meine ich die Vergesellschaftung aller Netzbetreiber (Übertragungsnetze, Verteilnetze, Ortsnetze) für alle Energieformen (Strom, Gas, Wärme, Kälte) in eine einzige Netzbetriebsgesellschaft.
@ Ralf Schnitzler.
Wenn das so einfach wäre… Wer sind denn dann die „Macher“. die benötigt werden. ?? Ich habe in den 30 Jahren in denen ich mich mit der Energiewende beschäftige diese Forderung schon öfter gehört, und gelesen. Die „Blackoutkeule“ hat immer wieder dafür gesorgt, dass dieses Thema schnell verstummt war.
Ich sehe die einzige Möglichkeit was zu ändern darin, dass die Politik genauer hinschaut, wenn die Fachleute von der Stromversorgung mit ihren Lobbyisten sich Gesetze zurecht zimmern, wie z.B. das Folgende von 2010, das sich wie ein roter Faden kontraproduktiv durch die gesamte Energiewende zieht
Siehe hier.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Zitat Ende.
Eine Energiewende kann nicht funktionieren, wenn die Hauptakteure, nämlich die Erneuerbaren selbst – wie 2010 geschehen – aus dem Versorgungssystem, das heißt den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen werden, und als „Überschuss“ zum Vermarkten an die Börse verbannt werden.
Dass so was kontraproduktiv ist, muss auch einem Nichtfachmann auffallen. Zumal diesbezüglich genügend Hinweise gegeben wurden. Besonders von dem Wirtschaftsprof. Jarras.
Siehe hier.
https://www.jarass.com/neuer-eeg-ausgleichsmechanismus-kann-den-ausbau-der-erneuerbaren-energien-gefaehrden/
Zitat:…Neuer EEG-Ausgleichsmechanismus kann den Ausbau der Erneuerbaren Energien gefährden!
inwieweit und in welchen Mengen EEG-Strom tatsächlich auch verbraucht wird, ist nicht mehr zwingend und detailliert gesetzlich vorgegeben, sondern hängt zukünftig von Entscheidungen der Energieversorgungsunternehmen, von Gesetzesauslegungen und von Börsenpreisentwicklungen ab. Zitat Ende.
Dieser Mann hat 2009 haargenau das geschrieben, was gegenwärtig mit den Erneuerbaren geschieht, und hier mein Lieblingsthema ist. Die Erneuerbaren . sind Spielball der großen Player. Und das nicht nur physikalisch, sondern auch monetär.
Siehe hier.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rwe-gaskraftwerke-gewinn-mueller-investitionen-1.6303266
Lieber Hans Diehl,
es muss einfach werden und es ist einfach, wenn man die politische Mehrheit dafür schafft. Das dürfte die Kunst sein, die man können sollte. Mit Traktoren vor dem Brandenburger Tor möchte ich das nicht tun, also auf in die Politik. Nur auf die Politiker schimpfen oder mit Gewalt drohen ist keine Lösung.
Ich werde berichten, wenn ich soweit bin.
Herzlichen Gruß
PS: Schauen Sie auf meine Website – Rubrik „Mehr Demokratie“. Das ist ernst gemeint 🙂
@ Ralf Schnitzler.
Wenn man Missstände deutlich macht, wie ich das tue, ist das nicht unbedingt ein Schimpfen, und schon gar nicht eine Gewaltandrohung. Sonst wären ja die Oppositionsparteien im Bundestag alle Schimpfer und Gewaltandroher.
Was die Politik betrifft, ist es zu spät für mich. Als Alterspräsident dürfte ich ohnehin nur die Sitzungsperioden eröffnen.
Da kann man in einem Fachforum wie diesem hier, noch eher den einen oder anderen zum Nachdenken bewegen.
@Hans Diehl: Ich habe Sie nicht als Schimper und Traktorfahrer oder Klimakleber bezeichnet. Ich wollte Sie motivieren, bei „Mehr Demokratie wagen“ mit zu machen. Dafür ist man nie zu alt. Also noch mal die Einladung, meine Website-Unterrubrik „Mehr Demokratie“ anzusteuern und wenn Sie mit machen wollen, mailen Sie mich bitte an.
Frohe Weihnachtstage
Solange die Speicher nicht nachweisbar zu 100% mit EE und CO2 frei hergestellt werden können ist die ganze Diskussion ueberfluessig.
@ Engelbert.Montagne
Genau so ist es. Da aber das „Nachweisbar“ anders nicht möglich ist, greift nur der Umkehrschluss. Die Erneuerbaren müssen wieder „physisch“ gewälzt werden, wie das bis 2010 Gesetz war. Das heißt den Bilanzkreisen der Versorger mit sogenannten Ökobändern zwingend zugeteilt werden. Was dann noch an Prognoseabweichungen für Wind und Sonnenstrom übrig bleibt, kann gespeichert werden. Damit regelt sich das Speichern im Sinne der Energiewende ganz von alleine. Alles andere kommt nur den Kohlekraftwerken zugute.